1838 erwarb der Frankfurter Kaufmann und Bankier Matthias Franz Borgnis Gelände südlich der Hauptstraße mit den Resten eines Jagdhauses, das Bestandteil des unter den Mainzer Kurfürsten ab 1682 im Vorfeld der Burg angelegten Parks gewesen war und die Hofreite Hauptstraße 21 (Gasthaus „Grüner Baum“ von ca. 1680, nach 1792 zehnachsig in konstruktivem Fachwerk mit Ziegelausfachung wieder aufgebaut; das Erdgeschoss mit Durchfahrt modern erneuert). Die Umwandlung dieses Areals in einen herrschaftlichen Sommersitz mit von der aktuellen Baumode bestimmten Gebäuden wurde indes erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts vollzogen.
Als erstes erfolgte 1860 der Bau einer Villa im Schweizer Stil mit klassizistischem Dekor. Über dem Keller des Vorgängerbaus zweigeschossig und zweigliedrig hochgezogener Massivbau mit flachem und weit über Knaggen vorgezogenem, abgewalmtem Pyramiden- bzw. Walmdach. Die Traufe mit einem Laufenden Hund verziert. Das Erdgeschoss hell verputzt, die Ober- und Dachgeschosszonen dekorativ verbrettert und in der Horizontalen durch vorstehende Balkenköpfe, gekerbte und aufgelegte Bänder gegliedert. Die Süd- und Westseiten mit zahlreichen Balkonen versehen; nach Norden ein offenes Dachhaus.
Als zweites wurde 1882 unter den Erben Anna und Franz Borgnis, die 1878 bereits an der Sommervilla die hölzerne Veranda hatten anbauen lassen, die Rückseite des Anwesens an der Hauptstraße nach Entwurf des Architekten Johann Christian Gramm mit zwei Flügelbauten umgestaltet: der östliche, Stall bzw. Remise und darüberliegende Wohnbereiche beinhaltende, mit abgeknicktem Kopfende zum Park stehende Neubau – in einem von alpenländischen Holzbauten beeinflussten, dekor-und formreichen Stil gehalten; sowie der durch Umbau gewonnene, weit in den Park vorgezogene, reinen Wohnzwecken zugewiesene westliche Neubau – eingeschossig, teils massiv, teils in Fachwerk, mit einem durch Reihung von kleinen Öffnungen, einem sattelbedachten Zwerchhaus und Gaupen lebhaft befensterten Mansarddach, barockisierend.
1908 kaufte Karl Borgnis zwecks Arrondierung seines Parks das Hotel „Colloseus“, Hauptstraße 15. Die Immobilie indes veräußerte er wenig später an die Stadt Königstein, die sie ab 1909 als Rathaus nutzte. 1923 wurde das gesamte Borgnis’sche Anwesen verkauft und ging 1926 an die Stadt über, welche die Gartenvilla zum Kurhaus destinierte. Unter den damals von Stadtbaumeister Loitz vorgenommenen Umbauten zu erwähnen sind insbesondere die beiden im Norden und Süden eingeschossig errichteten Anbauten mit darüberliegenden Terrassen. Das Schweizerhaus nach Ankauf durch die Stadt Königstein 1926/27 von Stadtbaumeister Loitz zum Kurhaus umgestaltet. Das Parkgelände, nunmehr Kurpark, zeichnet sich durch seinen alten Baumbestand aus.
1838 erwarb der Frankfurter Kaufmann und Bankier Matthias Franz Borgnis Gelände südlich der Hauptstraße mit den Resten eines Jagdhauses, das Bestandteil des unter den Mainzer Kurfürsten ab 1682 im Vorfeld der Burg angelegten Parks gewesen war und die Hofreite Hauptstraße 21 (Gasthaus „Grüner Baum“ von ca. 1680, nach 1792 zehnachsig in konstruktivem Fachwerk mit Ziegelausfachung wieder aufgebaut; das Erdgeschoss mit Durchfahrt modern erneuert). Die Umwandlung dieses Areals in einen herrschaftlichen Sommersitz mit von der aktuellen Baumode bestimmten Gebäuden wurde indes erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts vollzogen.
Als erstes erfolgte 1860 der Bau einer Villa im Schweizer Stil mit klassizistischem Dekor. Über dem Keller des Vorgängerbaus zweigeschossig und zweigliedrig hochgezogener Massivbau mit flachem und weit über Knaggen vorgezogenem, abgewalmtem Pyramiden- bzw. Walmdach. Die Traufe mit einem Laufenden Hund verziert. Das Erdgeschoss hell verputzt, die Ober- und Dachgeschosszonen dekorativ verbrettert und in der Horizontalen durch vorstehende Balkenköpfe, gekerbte und aufgelegte Bänder gegliedert. Die Süd- und Westseiten mit zahlreichen Balkonen versehen; nach Norden ein offenes Dachhaus.
Als zweites wurde 1882 unter den Erben Anna und Franz Borgnis, die 1878 bereits an der Sommervilla die hölzerne Veranda hatten anbauen lassen, die Rückseite des Anwesens an der Hauptstraße nach Entwurf des Architekten Johann Christian Gramm mit zwei Flügelbauten umgestaltet: der östliche, Stall bzw. Remise und darüberliegende Wohnbereiche beinhaltende, mit abgeknicktem Kopfende zum Park stehende Neubau – in einem von alpenländischen Holzbauten beeinflussten, dekor-und formreichen Stil gehalten; sowie der durch Umbau gewonnene, weit in den Park vorgezogene, reinen Wohnzwecken zugewiesene westliche Neubau – eingeschossig, teils massiv, teils in Fachwerk, mit einem durch Reihung von kleinen Öffnungen, einem sattelbedachten Zwerchhaus und Gaupen lebhaft befensterten Mansarddach, barockisierend.
1908 kaufte Karl Borgnis zwecks Arrondierung seines Parks das Hotel „Colloseus“, Hauptstraße 15. Die Immobilie indes veräußerte er wenig später an die Stadt Königstein, die sie ab 1909 als Rathaus nutzte. 1923 wurde das gesamte Borgnis’sche Anwesen verkauft und ging 1926 an die Stadt über, welche die Gartenvilla zum Kurhaus destinierte. Unter den damals von Stadtbaumeister Loitz vorgenommenen Umbauten zu erwähnen sind insbesondere die beiden im Norden und Süden eingeschossig errichteten Anbauten mit darüberliegenden Terrassen. Das Schweizerhaus nach Ankauf durch die Stadt Königstein 1926/27 von Stadtbaumeister Loitz zum Kurhaus umgestaltet. Das Parkgelände, nunmehr Kurpark, zeichnet sich durch seinen alten Baumbestand aus.
In Ecklage zum Burgweg über annähernd quadratischem Grundriss und Keller zweigeschossig errichtetes, verputztes Fachwerkwohnhaus mit straßenseitig starkem Geschossüberstand, im frontalen Obergeschoss zu Paaren geordneten Fenstern und Walmdach. Der seitliche Anbau vermutlich frühes 19. Jahrhundert. Seine von der Straßenflucht abweichende Position wird mit dem ehemaligen Verlauf des Höhenbaches, der an dortiger Stelle von Rück-zu Vorderseite wechselte, erklärt. Gehört zu den ersten Bauten außerhalb des ersten Obertores und zu einer 1792 zahlenmäßig stark reduzierten Baugeneration.
Das Gebäude ist Nachfolgebau des seit 1687 hier ansässigen Gasthauses „Zum Hirsch“. 1697/98 unter Verwendung von Baumaterialien der gesprengten Festung neu erbaut. Zweigeschossiges, traufständiges Gebäude mit acht Fensterachsen an der Straßenfront und Mansarddach. Das konstruktive Fachwerk des Obergeschosses ornamental mit schmalen Ziegelsteinen ausgefacht. 1921 Umbau zum Wohn- und Geschäftshaus durch Erneuerung des Erdgeschosses (Stichbogenportal und -fenster) im neobarocken Stil. Verlagerung des Eingangs nach innen; dort der alte Türsturz mit Inschrift angebracht: „DOC.VS + MILLER + VND + ANNA + MARIA + MILLERIN + ERBAVD DIS.HAUS IM IAR ANNO 1798“.
Um 1900 traufständig und bündig in die Häuserzeile eingestelltes Wohn-und Geschäftshaus des historisierenden Jugendstils. Über dem massiven Erdgeschoss, das den Eingang und einen Laden mit Schaufenster aufnimmt, ein leicht vortretendes Fachwerkgeschoss mit symmetrisch ausgelegten Stützen bzw. Streben und Fränkischen Erkern – der linke überdacht und optisch im Verbund mit einem aus dem Satteldach austretenden Giebelchen stehend, sowie variierten Rautenmotiven in den Brüstungsgefachen. Wichtiges Zeugnis des sozialökonomischen Wandels, dem das als Kur- und Wohnort expandierende Königstein ab dem späten 19. Jahrhundert unterworfen war.
Über Ausgleichssockel traufständig zum mittelalterlichen Marktplatz stehendes, sowohl von der Sackgasse (Stadtmauerverlauf), als auch von der hinteren Schlossgasse tangiertes Wohnhaus. Zweigeschossiger, dreizoniger Fachwerkbau mit markantem Rähm- bzw. Schwellenbereich und doppelten Riegelzügen. Die kräftigen Eckständer und die Bundpfosten ausgesteift mit wandhohen Streben bzw. 3/4-hohen Fuß- und Kopfhölzern. Im östlichen Giebelfeld symmetrisch in den Brüstungsgefachen angeordnet genaste Streben, Feuerböcke und Andreaskreuze. Das Erdgeschoss der Nordseite durch Ladeneinbau gestört.
Bronzestandbild über Sockel aus blauem Granit, an dessen Vorder- und Rückseite die Inschriften „Adolf Herzog von Nassau 1817-1905“ und „Gewidmet von der dankbaren Stadt Königstein“ zu lesen sind. Werk von Gustav Eberlein, Berlin (sig. G.EBERLEIN 1910), Guss H. Gladenbeck, Berlin-Friedrichshagen. Enthüllung 12. September 1910. Adolph, bis 1866 Herzog von Nassau und seit 1890 Großherzog von Luxemburg, hatte 1858 für seine Gemahlin Adelheid Marie das ehemalige Kurmainzer Amtshaus als Sommersitz erworben und sich mit dieser gemeinsam in der Wohltätigkeit und Förderung städtischer Einrichtungen engagiert. Die Finanzierung des Denkmals erfolgte durch Spenden, zu denen ab 1906 die Pfarrer beider Konfessionen in Königstein aufgerufen hatten. Die Wahl fiel auf das Terrain der ehemaligen Bleiche, das nach Abbruch des Bleichhäuschens und Kanalisierung des Reichenbaches durch den Gartenarchitekten Robert Waldacker, Frankfurt am Main, in eine Anlage umgestaltet wurde.
Königstein war unter der Herrschaft Stolberg 1535 evangelisch geworden, wurde 1603 unter Kurmainz rekatholisiert, erlebte unter dem Schwedenkönig Gustav Adolf 1632-35 ein kurzes reformiertes Intermezzo und kehrte danach erneut zum alten Glauben zurück. Bei Übergang Königsteins an das Herzogtum Nassau 1803 wurden die rund 20 evangelisch Gläubigen der Stadt nach Kronberg eingepfarrt. Ab 1869 hatten sie dann aber eigenen Gottesdienst in Königstein, erst in der herzoglichen Residenz und ab 1875 im Schulhaus. 1878 entstand eine Kronberg unterstellte, ca. 150 Mitglieder starke Filialgemeinde, für die 1887/88 mit Unterstützung des Nassauisch-Luxemburgischen Fürstenhauses und des Gustav-Adolf-Vereins auf dem von Herzogin Adelheid geschenkten Grundstück die von Ludwig Hofmann, Herborn, entworfene Kirche erbaut wurde. Den Namen Immanuel-Kirche erhielt sie 1972. Seit 1894 ist die ev. Gemeinde Königstein selbstständige Pfarrgemeinde. 1927-68 gehörte die ev. Kirchgemeinde Schneidhain pfarramtlich zu Königstein, diejenige von Falkenstein 1964-68. 1908 folgte der Bau des benachbarten evangelischen Pfarrhauses (Burgweg 16) und 1912 derjenige des Ge-meindehauses / Herzogin Adelheid-Stift (Burgweg 14).
Stilistisch an Vorbildern der Frühgotik orientierter Bau aus Taunusschiefer und hellgelbem Sandstein. Grundsteinlegung 11. Mai 1887 (siehe Grundstein in Vorhalle), Einweihung 16. September 1888. Saalbau mit eingezogenem und flach geschlossenem, nach Nordwest gerichtetem Chor; dieser flankiert von Sakristei (Norden) und Hofloge / Heilig-Geist-Kapelle (Süden). Das Äußere in Anlehnung an Sakralbauten höheren baukünstlerischen Anspruchs gestaltet: der zentral mit Sonnenfenster, rundbogiger Scheingalerie und Oculus (1975 dort eingesetzt ein Zifferblatt) besetzten und von einer Firstblume bekrönten Giebelfassade vorgestellt die eine Dreiportalanlage imitierende, eingewölbte Vorhalle mit auf Säulen mit Kelchblättern ruhenden Spitzbögen und Kreuzblumen tragenden Wimpergen. Aus steilaufragenden Teilen lebhaft gebildete Dachlandschaft mit spitzbehelmtem, ein schmiedeeisernes Scheibenkreuz tragendem Dachreiter. Ebenfalls spitzbehelmt das aus der Südostecke austretende Türmchen mit zu Empore und Glockenstube führender Treppe.
Die Raumatmosphäre nachhaltig bestimmt durch die Innenarchitektur in Holz – im Westen eine von vier profilierten Stützen und eingespannten Bögen getragene Orgelempore, eine auf hoch angesetzten Konsolen ruhende Deckenkonstruktion, längs- und ostseitlich umlaufende Vertäfelung – und das durch die buntverglasten Maßwerkfenster einfallende Licht. Zur bauzeitlichen Ausstattung gehören die Tympana von Sakristei- und Logentür (Pietà-Relief von Carl Donndorf, Allianzwappen Nassau / Anhalt), die Blumen-bilder in den rundbogigen Brüstungsfeldern der Orgelempore (Werke der Herzogin Adelheid, von dieser auch die innenseitig über den Türen der Nebenräume angebrachten Kopien nach Engeln Raffaels) und der hölzerne, neogotisch verzierte Altar (nach Auslagerung seit 1995 wieder in situ). Der steinerne Fuß der 1972 modern ersetzten Kanzel im 1985 neugestalteten Vorhof als Taufsteinsockel aufgestellt (sein mit christlichen Symbolen verzierter Beckenrand gestaltet von Hans-Dieter Uhlemann, Kronberg, ebenfalls Urheber des Tympanon-Reliefs des „Christus“-Portals mit der Darstellung des Immanuel nach Jesaia 8, 10); der in seinen architektonisch gerahmten Feldern mit Blumenmotiven von der Hand der Herzogin geschmückte Kanzelkorb im Adelheid-Stift deponiert.
Im Außenbereich neben der Kirche eingerichtet eine Gedenkstätte mit den ehemals an der inneren Langwand angebrachten Gedenkplatte mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindemitgliedern; der Christuskopf von Prof. Liebermann, Guss: Gebrüder Rincker, Sinn.
Glocken: die zwei größeren Glocken des Dreiergeläuts von 1888 im Ersten Weltkrieg abgeliefert. Das nachfolgend wieder ergänzte Dreiergeläut im Zweiten Weltkrieg eingezogen. 1955 erworben ein Vierergeläut der Gebrüder Rincker, Sinn. 1963 und 1965 jeweils eine weitere Glocke, Schilling, Heidelberg; das Sechsergeläut seit 1975 durch Hämmer als Glockenspiel angeschlagen; Buntglasfenster bauzeitlich bzw. bis 1910 eingesetzt. Rosette und Chorfenster in den 1950er und 60er Jahren aufgrund kriegsbedingten Verlustes ersetzt durch Werke von Rudolf Fuchs, Diez; „Barockes Tuch“ mit Darstellung der Heimkehr des verlorenen Sohnes; vollplastische Pietà, Buchsbaumholz, Prof. Kratz, Königstein; 1963 Ankauf des Altarkruzifixes mit lebensgroßem Corpus Christi, um 1650, Ersatz für ein kleines neogotisches Kreuz; Orgel, 1971, Gebrüder Oberlinger, Windesheim.
Um 1909 nach Entwurf von Kurt Friedenberg für Frau Lisette Prüfer erbaute Jugendstilvilla (heute Teil der „Klinik Dr. Amelung“, Altkönigstraße 16). Auf einem hangseitig als Vollgeschoss auftretendem Sockel mit zweiseitig unterlegten Terrassen und eine Doppelveranda, sowie über annähernd quadratischem Grundriss zweigeschossig ste-hender Bau. Beidseitig von Zwerchhäusern besetztes, vorgezogenes und abgeschlepptes Satteldach. Materialvielfältig (Naturstein, Putz Verbretterung) gestaltete, horizontal gegliederte Fassaden mit auf die Innenräume individuell zugeschnittener und unterschiedlich gezeichneter Versprossung der Fenster. Außerdem partiell hölzerne, farbig gefasste Klappläden. An der Dielenwand ein großes, buntverglastes Rundbogenfenster.
Fertighaus von 1910, Entwurf W. Witte („Fabrication Nordischer Blockhäuser, Osterwieck / Harz“). Auf ein massives, hell verputztes Sockelgeschoss gesetztes Blockhaus von einem Geschoss. Über Knaggen und Stützen abgeschlepptes Krüppelwalmdach mit vorgezogenen und breite Schleppgaupen. Die unterschiedlich großen und individuell kleinteilig versprossten, partiell mit Klappläden versehenen Fenster seitlich und im Dach zu Gruppen bzw. Bändern zusammengelegt und am straßenseitigen Giebelfeld in den Rahmen eines mit säulenartigem Dekor ausgestatteten Fenstererkers gesetzt.