Nach 1581 ließ man unter Kurmainzer Herrschaft oberhalb der Stadtmauer und neben einem runden Wehrturm ein neues Amtshaus als Wohnsitz des Oberamtmannes des Oberamtes Königstein (Kellerei siehe Gerichtsstraße 2, Burgweg 9) errichten. 1792 wurde das auch „Steinernes Haus“ oder nach den langzeitigen Amtsinhabern „Haus Bettendorf“ benannte Gebäude brandzerstört, seine Ruine 1815 verkauft und abgetragen. Seine Lage und Grundfläche werden durch den geschosshoch aus dem Boden ragenden, unregelmäßig in Bruchstein hochgemauerten und eingewölbten Keller (14,85 m x 7,20 m) indiziert. Erschlossen ist dieser über ein an der südöstlichen Ecke sitzendes Portal, ein mit Wulst gefasster Rundbogen, in dessen Scheitel ein Wasserspeier in Form einer Hundefratze sitzt. Die Herkunft dieses Wasserspeiers ist ebensowenig bekannt wie diejenige der darüber in die Mauer eingefügten Spolie in Form eines skulptierten Steins mit der Inschrift „14.N.A.13“.
Der Kapuzinerorden (Zweig des Bettelordens der Franziskaner) war in Königstein seit 1646 vertreten und hatte, bevor er die Genehmigung zur Errichtung eines Klosters durch den Mainzer Erzbischof Anselm Franz von Ingelheim erhielt, Niederlassungen an Woogtalstraße 1/3 („Kugelhaus“) und Kugelherrnstraße 21 („Burghäuslein“). Als Gegenleistung für die ihm zugewiesenen Einkünfte hatte er die Seelsorge der Soldaten auf der Festung und den Kaplansdienst in Königstein und Falkenstein zu übernehmen. Einen Schwerpunkt seines Wirkens bildete jedoch die Volksmission, durch welche das religiöse Leben nach dem Großen Krieg neu aufblühte und seinen Ausdruck u.a. im damals rege einsetzenden, kirchlichen Bauwesen fand, das vielen Orten im vorderen Taunus bis hinauf nach dem „Selderberg“ ein erstes bzw. barock erneuertes Gotteshaus bescherte. 1681 wurde dem Orden der „Stechgarten“ bzw. Turnierplatz (in etwa das Geviert Hauptstraße – Adelheidstraße – Klosterstraße – Georg-Pingler-Straße) als Bauplatz zugewiesen; 1682 begannen die Bauarbeiten nach dem in Tradition des Ordens stehenden Plan des Bruders Leonhard („Geviertanlage des römischen Hofes“; Material u.a. aus Abbruch des Kugelhauses und der benachbarten Kirche, Kugelherrnstraße 4; Steinbruch im Falkensteiner Hain). Am 3. September 1685 erfolgte die Einweihung der Klosterkirche zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua. Nach Säkularisierung des Erzbistums Mainz 1803 kam die Anlage an die Nassauische Domäne. 1813 wurde Inventur gemacht, das Kloster aufgelöst, der Grund des Anwesens in fünf Längsstreifen aufgeteilt und mitsamt der (beim Beschuss der Burg 1792 in Mitleidenschaft gezogenen) Bauten durch die Herzoglich-Nassauische Domänenverwaltung versteigert. Ein Großteil gelangte in den Besitz von Gottfried Pfaff, der im ehemaligen Hauptbau des Klosters eine Gastwirtschaft errichtete, aus der später das bekannte Hotel Pfaff hervorging. 1918 ersteigerte die Stadt Königstein das Anwesen. Kurze Zeit später wurde es von französischen Besatzungstruppen beschlagnahmt, in deren Besitz es bis 1924 blieb. Der Abriss des heruntergekommen Gebäudes erfolgte 1928. Seitdem Nutzung des Geländes als Parkplatz. Über dem Gewölbekeller der Kirche wurde in den 1930er Jahren eine Tankstelle errichtet, die 1976 durch einen inzwischen ebenfalls nicht mehr existenten Kiosk ersetzt wurde.
Historisch interessant ist der Geländestreifen, der parallel zur Georg-Pingler-Straße verläuft. Sein Südteil (heute Parkplatz) war ehemals Standort der Klosterkirche. Die hier bis 2011 noch überkommenen Mauerreste (Fundamente des Schiffes und die unter dem Chor angelegte, gewölbte Gruft mit Grablege Bettendorf, Oberamtmänner 1682-1773) wurden in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Rahmen der Platzsanierung nach ausführlicher Dokumentation entfernt. Die Neugestaltung des Platzes beinhaltet eine Sichtbarmachung des alten Mauerverlauf durch rotes Granitplaster.
Im nördlichen Teil des Geländes (ehemals Klostergarten), heute der Konrad-Adenauer-Anlage zugehörend, befindet sich noch ein kleiner Rest der Klosterumfassungsmauer mit einem nachträglich eingelassenen (unvollständigen) Weihwasserbecken.
Aus zwei angeblich 1654 erbauten und nach 1792 wieder instand gesetzten Fachwerkwohnhäusern und einem in Massivbauweise 1870 erstellten Kopfbau (ehemals Gasthaus Messer) bestehendes Anwesen. Im Westen vom Höhenbach begrenzt. Der in der Gerbereigasse stehende Nordteil zeigt an der östlichen Traufseite über dem markant auftretenden Kellersockel zunächst unruhiges Fachwerkgefüge, im Obergeschoss dann jedoch zwei mit Wilden Männern, die in den Kopfhölzern teilweise mit Herzen verziert sind, ausgesteifte Zonen. Der auf Bruchsteinsockel stehende Mittelbau in, wie rückseitig zu sehen, konstruktivem, mit wandhohen Streben ausgesteiftem Fachwerk; im Obergeschoss der Erschließungsseite drei rhythmisch angeordnete Fenster.
Mit der nach Entwurf des Architekten Sigmund Münchhausen, Köln, erbauten und am 15. September 1906 eingeweihten Synagoge wurde Königstein Sitz einer jüdischen Gemeinde, die sich nach dem endgültigen Zusammenschluss der (seit Jahrhunderten schon im gemeinsamen Gottedienst verbundenen) Juden von Kronberg, Falkenstein und Königstein 1908 als „Israelitische Gemeinde Königstein“ konstituierte. Zuvor hatten Synagogen in Kronberg und in Falkenstein bestanden. Ab ca. 1850 verzeichnete Königstein in Folge seiner Entwicklung zum Kurort und Sommersitz vermögender Frankfurter einen merklichen Anstieg an sesshaften wie auch temporär anwesenden Juden und strebte ab 1861 den Bau einer eigenen Synagoge an. Während der rund 40 Jahre des Verhandelns und Spendensammelns wurde zeitweilig eine „Winkelsynagoge“ unterhalten (Gerichtstraße 15).
Der über einem Steinquadersockel querrechteckig gestellte Bau besaß eine variationsreich von Öffnungen im Rundbogen- und maurischen Stil – zwei im jüdischen Sakralbau des Historismus bevorzugte Richtungen – durchdrungene Doppelturmfassade. Der lichte Innenraum mit Empore bot Platz für 72 Männer und 34 Frauen. In der Synagoge aufbewahrt waren u.a. Kultgegenstände aus Falkenstein und Kronberg.
Am 10. November 1938 Zerstörung durch Brandstiftung; die Ruine 1939 gesprengt. Bei der späteren Überbauung des Grundstücks übernommen wurden Züge des Fundaments, auf dessen Grundriss sich u.a. das Relief der bestehenden Wohnhausfront aufbaut. Ein abgetrepptes Stück des Sockels an der Ostseite deutlich sichtbar. Im Keller angeblich erhalten Reste des Ritualbades. „Zum Gedenken an die damals verfolgten jüdischen Mitbürger, gestiftet von Christen beider Kirchgemeinden und Bürgern von Königstein“ auf der gegenüberliegenden Kurparkseite 1997 enthüllt das nach Vorlage von Eva Groth-Pfeifer in Bronze gegossene Modell der Synagoge.
Über einen sich nach oben verjüngenden Sandsteinsockel gestelltes, an den Ecken mit gedrehten Säulchen verziertes Metallgehäuse mit über gerollten Eisenstützen leicht vorstehendem Glockendach und einem die Himmelsrichtungen weisenden Aufsatz. Durch die Fensterchen ablesbar die fortgeschriebenen Stände und Anzeigen von Thermo-, Hygro- und Barometer. Hergestellt von der Firma Wilhelm Lambrecht; es handelt sich um das Modell III „Tourist“. 1910 vom Kurverein als informelles Instrument am Weg zwischen Innenstadt, Kurviertel und Ausflugszielen im Taunus aufgestellt, 2012 saniert.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich Königstein durch die Einführung von Hydro- und Klimatherapie unter Dr. Pingler einen festen Namen als „Bad“ erworben und wurde in zunehmendem Maße Standort weiterer Heilstätten. So auch der 1891 von Dr. Hugo Amelung an der Adelheidstraße gegründeten Anstalt für Wasserheilverfahren, die ab 1892 zusätzlich die Freiluftliegekur (Luft- und Sonnenbad) als Therapie anbot. Nach Erwerb der Villa Herber und einem weitläufigen, vom Höhen- und Reichenbach begrenzten Grundstück, verlagerte der Sanitätsrat seine Heilanstalt ins „Kurviertel“ und ließ 1912/13 ein repräsentatives und nach damals modernsten Richtlinien ausgestattetes Sanatorium errichten. 1925 übernahm sein Sohn Dr. (seit 1941 habil.) Walter Amelung dessen Leitung. Auf seine Initiative geht u.a. die Einrichtung der bioklimatischen Forschungsstelle (seit 1939 Kurort-Klimastelle in Falkenstein, ab 1941 am Hardtberg) sowie die Gründung der medizinmeteorologischen Beratungsstelle 1958 zurück.Kern der heute aus insgesamt vier Häusern bestehenden „Klinik Dr. Amelung“ sind die beiden oben genannten Gebäude, die durch einen Trakt miteinander in Verbindung gesetzt wurden. Maßgeblich am Erscheinungsbild der um 1900 errichteten Villa, ein über rustiziertem Sockel zweigeschossig stehender, hell verputzter und vorwiegend (auch im Erkerrisalit) axial durchfensterter Bau, sind die im historisierenden Zeitgeschmack in unterschiedlichen Materialien gestalteten Außensitze – Veranda, Loggia / Terrasse – und die opulent angelegte Walmdachlandschaft mit differenziert über die Traufe ragenden Giebeln, nebst separatem Turmhelm. Ebenfalls querrechteckig an den Hang gestellt ist das nach Entwurf von Prof. Metzendorf, Bensheim, erbaute Sanatorium – ein vom Barock geprägter Bau, der sich über hausteinverbrämtem Sockel dreigeschossig erhebt und mit neunachsiger und von Mittelrisalit gegliederter Front nach dem im Westen liegenden Rosengarten blickt. In der Gestaltung seiner Fassaden spielt das Motiv des Halbkreises in Variationen eine gewichtige Rolle: an der Hauptfassade eine halbrunde, am Gartensaal mit dorischen Sandsteinsäulen besetzte Exedra, der rückseitig ein halbrunder Einzug antwortet, des Weiteren auf abgerundeten Konsolen liegend ein dreiseitig umlaufender Balkon, halbkreisförmig vortretende Einzelbalkone sowie rund beschlossene Fenster im Dachgeschoss.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich Königstein durch die Einführung von Hydro- und Klimatherapie unter Dr. Pingler einen festen Namen als „Bad“ erworben und wurde in zunehmendem Maße Standort weiterer Heilstätten. So auch der 1891 von Dr. Hugo Amelung an der Adelheidstraße gegründeten Anstalt für Wasserheilverfahren, die ab 1892 zusätzlich die Freiluftliegekur (Luft- und Sonnenbad) als Therapie anbot. Nach Erwerb der Villa Herber und einem weitläufigen, vom Höhen- und Reichenbach begrenzten Grundstück, verlagerte der Sanitätsrat seine Heilanstalt ins „Kurviertel“ und ließ 1912/13 ein repräsentatives und nach damals modernsten Richtlinien ausgestattetes Sanatorium errichten. 1925 übernahm sein Sohn Dr. (seit 1941 habil.) Walter Amelung dessen Leitung. Auf seine Initiative geht u.a. die Einrichtung der bioklimatischen Forschungsstelle (seit 1939 Kurort-Klimastelle in Falkenstein, ab 1941 am Hardtberg) sowie die Gründung der medizinmeteorologischen Beratungsstelle 1958 zurück.Kern der heute aus insgesamt vier Häusern bestehenden „Klinik Dr. Amelung“ sind die beiden oben genannten Gebäude, die durch einen Trakt miteinander in Verbindung gesetzt wurden. Maßgeblich am Erscheinungsbild der um 1900 errichteten Villa, ein über rustiziertem Sockel zweigeschossig stehender, hell verputzter und vorwiegend (auch im Erkerrisalit) axial durchfensterter Bau, sind die im historisierenden Zeitgeschmack in unterschiedlichen Materialien gestalteten Außensitze – Veranda, Loggia / Terrasse – und die opulent angelegte Walmdachlandschaft mit differenziert über die Traufe ragenden Giebeln, nebst separatem Turmhelm. Ebenfalls querrechteckig an den Hang gestellt ist das nach Entwurf von Prof. Metzendorf, Bensheim, erbaute Sanatorium – ein vom Barock geprägter Bau, der sich über hausteinverbrämtem Sockel dreigeschossig erhebt und mit neunachsiger und von Mittelrisalit gegliederter Front nach dem im Westen liegenden Rosengarten blickt. In der Gestaltung seiner Fassaden spielt das Motiv des Halbkreises in Variationen eine gewichtige Rolle: an der Hauptfassade eine halbrunde, am Gartensaal mit dorischen Sandsteinsäulen besetzte Exedra, der rückseitig ein halbrunder Einzug antwortet, des Weiteren auf abgerundeten Konsolen liegend ein dreiseitig umlaufender Balkon, halbkreisförmig vortretende Einzelbalkone sowie rund beschlossene Fenster im Dachgeschoss.
Im Zwickel zwischen Kirchstraße und Herzog Adolph-Straße zum Gedenken von Dr. Georg Pingler (1815-92), Begründer der Kur in Königstein, 1913 errichteter Brunnen. Bildhauer Schichtel, Frankfurt am Main. In einem verhaltenen Jugendstil mehrgliedrig gestaltete Anlage, bestehend aus einer in halbrunde Flanken auslaufenden, gestuften, von einem Blumenkästchen bekrönten Wand, aus der das über eine Muschel gespeiste und in gleicher Form gestaltete Wasserbecken vortritt. Darüber rundbogig in die Wand eingelassen das Reliefporträt en face in Bronze.
Im Zwickel zwischen Kirchstraße und Herzog Adolph-Straße zum Gedenken von Dr. Georg Pingler (1815-92), Begründer der Kur in Königstein, 1913 errichteter Brunnen. Bildhauer Schichtel, Frankfurt am Main. In einem verhaltenen Jugendstil mehrgliedrig gestaltete Anlage, bestehend aus einer in halbrunde Flanken auslaufenden, gestuften, von einem Blumenkästchen bekrönten Wand, aus der das über eine Muschel gespeiste und in gleicher Form gestaltete Wasserbecken vortritt. Darüber rundbogig in die Wand eingelassen das Reliefporträt en face in Bronze.
Zu Beginn der 1960er Jahre von Richard Neutra, der durch die Vermittlung des Kronberger Architekturbüros Schwagenscheidt / Sittmann für diese Aufgabe gewonnen werden konnte, auf einem großen, waldhinterfangenen und nach Süden blickfreien Grundstück für die Professorenfamilie Rang konzipierte Villa. Herausragendes Beispiel für Neutras Auffassung des naturverbundenen Bauens („Erlebnisarchitektur“). Auf T-förmigem Grundriss drei unterschiedlich hohe, flach eingedeckte, die Horizontale betonende Glieder. Aus dem abgetreppten Bruchsteinsockel herauswachsend die Wandelemente im Wohnbereich (Wohnlandschaft mit vertieftem Kaminplatz) sowie die Gartenräume bildenden und als Blickschienen dienenden Mäuerchen. Nord- und Binnenwände aus geschlämmtem Backstein, ansonsten große, teils aus verschiebbaren Elementen bestehende Transparentfronten, die einen intensiven Austausch zwischen Innen und Außen zulassen. Dem Aufenthalt im Freien sind differenzierte Möglichkeiten geboten: eine freiliegende, geräumige Terrasse im Süden, überdachte Sitzplätze im Westen und Osten (dieser mit Oberlicht) und ein Patio. In den Hauptachsen des Gebäudes angelegt drei Stimmungsbilder der Natur spiegelnde Wasserbecken.