Stilistisch zwischen Neobarock und Jugendstil angesiedelte Villa aus der Zeit um 1900. Kompakter, zweigeschossiger, in seiner Farbigkeit von hellem Putz, gelbem Sandstein und Schiefer bestimmter Bau mit Mansarddach. Auf der frontalen, von gequaderten Lisenen gefassten und mit Gesimsen gegliederten Risalitachse liegend ein großes Rundbogenfenster, ein geschweift austretender Balkon und eine aufwändig gestaltete Gaupe. Der mit Haube überdachte Eingang eingeschrieben in den Knick zwischen Seitenwand und Treppenhausvorbau. Weitgehend original erhalten die Fensterversprossung.
In Ecklage zur Weidengasse stehendes, dreizoniges, zweigeschossiges Wohnhaus mit traufseitiger Vorkragung, hölzernem Traufgesims mit Konsolen und Satteldach. Die südwestliche Zone durch den weit über das Straßenniveau herausragenden Keller höher liegend und im Obergeschoss lediglich als Kniestock ausgebildet. Das Fachwerk verputzt, am Giebelfeld und Kniestock verschiefert. Die Fenster im 19. Jahrhundert teilweise vergrößert. Wohl kurz nach 1645 erbaut.
Wegekreuz aus Buntsandstein mit einem den schadhaft gewordenen Corpus Christi aus Sandstein ersetzenden Bronzemodell. Am kubischen Sockel die Inschrift: „ERRICHTET VON DEN EHELEUTEN / EBERHARD SCHROEDER UND CHRISTINA / DARMSTADT WOHNHAFT IN MAINZ / 1841“. Der ursprüngliche Standort unbekannt. Die Aufstellung unterhalb der Schulhofmauer im Zusammenhang mit dem Bau der Grundschule Mitte von 1875/77 erfolgt.
Zwischen der Bebauung St.-Ursula-Gasse und Schulstraße in einem schmalen Hofraum gelegenes Wohnhaus eines Bauernhofes. Blickt mit seinen Traufseiten zum Pfarrhof und zur „Freiheit“. Über einem bestehenden Keller in zwei Bauabschnitten errichtet, um 1630 der zweizonige Teil, 1678 (siehe „78“ auf Kopfknagge) der einzonige Teil. Relativ steiles Satteldach. Das Fachwerk schlicht konstruktiv mit geschosshohen Streben. Am älteren Teil Riegel-Streben-Verblattung und als Zier des Obergeschosses eine Mannform mit Gegenstrebe; an der Westseite des jüngeren ein Feuerbock als Brüstungsfüllung. 1815-28 im Besitz des Schulfonds, 1861-62 Gesindehospital, 1862-77 Realschule.
Eine erste evangelische Kirchgemeinde in Oberursel bestand ab 1522, erlosch jedoch im Zuge der von Kurmainz in den Jahren 1601-06 erzwungenen Rückkehr zum alten Glauben. Lediglich während des Dreißigjährigen Krieges („Stolbergisches Intermezzo“, 1632-36) war die evangelische Lehre neben der katholischen noch einmal offiziell zugelassen. Nachdem im Herzogtum Nassau 1803 die Gleichberechtigung aller Konfessionen gewährleistet worden war, verzeichnete auch Oberursel stetigen Zuzug evangelischer Bürger (1816 drei Familien; 1824 38 und 1840 115 Einwohner). Am 12. Febuar 1847 gründeten sie ihre eigene Gemeinde und setzten eine Spendensammlung zum Kirchenbau in Gang, der nach Ankauf eines Bauplatzes jenseits der 1851 niedergelegten Stadtmauer im Jahr 1854 (Grundsteinlegung 14. August) begonnen und am 24. Oktober 1855 eingeweiht werden konnte. 1912/13 errichtete die Kirchgemeinde einen Neubau (siehe Füllerstraße 10), denn die Kapazität des kleinen Gotteshauses war aufgrund des sprunghaften Anstieges der Gemeindemitglieder im Kirchspiel Oberursel-Bommersheim-Stierstadt-Weißkirchen bis um die Jahrhundertwende längst erschöpft (1900 ware es 1806 Personen und im Jahr 1910 3062 Personen). Romanisierender Saalbau nach Entwurf des nassauischen Baumeisters Goetz. Ursprünglich unverputzt in seiner Materialfarbigkeit (Grünschiefer aus Kronberger Steinbruch, heller Sandstein) wirkender Baukörper mit eingezogenem 5/8-Chor, über der Sockelzone lisenengegliederten bzw. -gefassten Wänden, an der Traufe entlang laufendem Rundbogenfries und Schopfwalmdach. Nach Verkauf 1920, bedingt durch Umnutzung, Neutralisierung des Erscheinungsbildes: Verlust der Rundbogenfenster, des dekorativ rundbogig gerahmten, mächtigen Portals und der darüberliegenden Rosette; Abbruch des über der Westseite aufragenden, achtseitigen Dachreiters mit Spitzhelm.
Traufständig zur Gasse ausgerichtetes, dreizoniges, zweigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach. Die nordwestliche Ecke, bedingt durch den ursprünglichen Gassenverlauf, stark zurückspringend; das Obergeschoss an dortiger Stelle auf Kopfstreben weit vorkragend. Die nördliche Giebelseite direkt am Werkgraben stehend. Gut erhaltenes Sichtfachwerk aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Am Erdgeschoss schlichtes, teilweise erneuertes Gefüge, am Obergeschoss Aussteifungen mit K-Streben.
Vermutlich gegen Ende des 17. Jahrhunderts errichteter Gebäudekomplex, bestehend aus dem giebelständig zur Gasse ausgerichteten, zweigeschossigen Wohnhaus mit Satteldach und der im rechten Winkel dazu stehenden, mit der Giebelwand zur Schulstraße blickenden, sattelbedachten (und zu Wohnzwecken umgebauten) Scheune. Die Erschließung erfolgt über den kleinen ecklagigen Vorplatz. Schlichtes konstruktives Fachwerk mit wandhohen Streben, an der Scheune auffallend robuste Eckständer.
1728 erbauten „IOSEPH SIGNORINO VND SEINE HAVSFRAU ANNA MARGREDHA DI SAREM“ (siehe Inschrift im Türsturz) an Stelle zweier Schleifmühlen eine Öl- und eine Blauholzmühle. 1803 Umwandlung in eine Mahlmühle, 1957 stillgelegt. Stattlicher, mit der hinteren Traufseite am Werkgraben stehender, zweigeschossiger Bau mit Krüppelwalmdach. An der Erschließungsseite leichter Geschossüberstand. Das Fachwerk an der Nordseite verschiefert, ansonsten verputzt.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts am Platz einer „zu Theil ruinierten Walkmühl“ vom Herrenmüller (siehe An der Herrenmühle 9) Balthasar Filtzinger erbaute und mit zwei Mahlwerken ausgestattete Mühle. Über dem Werkgraben großvolumig angelegter Fachwerkbau von zwei Geschossen mit Walmdach. Das Fachwerk größtenteils freiliegend. Im Erdgeschoss schlichtes, konstruktives Gefüge mit wandhohen Streben; das Rähm profiliert. Im Obergeschoss Mannform, zum Teil mit Gegenstreben, und reicher Brüstungsschmuck: Feuerbock, Negativraute, genaste Raute, geschwungene Einzelhölzer; Rähm und Schwelle profiliert. Um 1770 Verkauf an Jacob Schaller. Unter Ferdinand Schaller Mitte des 19. Jahrhunderts Werkumbau zur Herstellung von Garnspulen aus Papier, mit denen er u. a. die von seinem Bruder Joseph (siehe Hohemarkstraße 190) gegründete Spinnerei Hohemark belieferte. Nach Brand der Fabrikation 1913 Einrichtung eines Holzschneidewerks. Das unter dem Haus installierte Wasserrad bis 1923 in Betrieb.
Wohnhaus einer weiträumigen Hofanlage aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts und eine im 18. Jahrhundert an dieses angebauten Tordurchfahrt. Über Hochkeller langgestreckt an der Gasse stehender, zweigeschossiger, verputzter Fachwerkbau mit Geschossüberstand an der axial durchfensterten Front und Satteldach. Der zwischen Giebelwand und Tor liegende Eingang über Sandsteinstufen erschlossen. Zweiflügliges Tor mit diagonal aufgedoppelten Bohlen und im rechten Flügel segmentbogig eingeschnittener Mannpforte mit geschmiedetem Türklopfer; einer der in Blattform auslaufenden Torbeschläge ist datiert (1705 oder 1795?).