Über Jahrhunderte mussten die Einwohner von Heinzenberg ihre Haushalte mühevoll mit Trinkwasser aus dem „Alten Born“ im Quadersbachtal versorgen (siehe Bornweg). Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde jedoch schrittweise Abhilfe geschaffen und das kostbare Wasser aus mehreren Schürfungen zu den damals errichteten Brunnen und Zisternen ins Dorf geleitet. Bestandteil dieser Beschaffungsmaßnahme ist die aus Schiefergestein und Grauwacken gemauerte Brunnenkammer an der Usinger Straße.
Seit der Zeit um 1600 hatte an der Vergabelung der innerörtlichen Hauptstraße mit dem abgehenden Mühlweg ein in Fachwerk erbautes und verputztes Rathaus gestanden, das nach dem Dreißigjährigen Krieg erneuert (und auf das durch ältere Aufnahmen überlieferte Erscheinungsbild gebracht) worden war. Seiner Baufälligkeit halber wurde es 1936 abgetragen und in Jahresfrist durch den auf altem Fundament hochgezogenen Neubau ersetzt, in dessen Dachreiter die 1897 für den Vorgängerbau angeschaffte Turmuhr installiert wurde. Steht in der Tradition der zumeist traufständig in Dorfmitte platzierten und mit einem Uhr- und Glockentürmchen ausgestatteten Rathausbauten. Setzt jedoch, dem damaligen Zeitgeist folgend, die historisch begründete Gestalt samt Details modernistisch um und zitiert mit der Ecklaube, die den Eingang aufnimmt, darüberhinaus die an repräsentativen Rathäusern des Mittelalters häufig anzutreffende, offene Erdgeschosshalle.
1848 auf gemauertem Untergeschoss in klappsymmetrisch ausgelegtem Fachwerk zweigeschossig aufgerichteter, ur-sprünglich verputzt konzipierter Bau mit fünf- bzw. zweiachsigen Fassaden und Satteldach. Heinzenberg erhielt als erstes Dorf im Kirchspiel Grävenwiesbach die landesherrliche Genehmigung, eine eigene Schule zu unterhalten. Ab 1661 fand der Unterricht in der Wohnung des Lehrers statt, ab 1702 im Rathaus und um 1800 im Haus Usinger Straße 4. Von Beginn an hatte eine Schulgemeinschaft mit dem Dorf Winden an der Weil (1661-1969), zu der sich im folgenden auch die Stockheimer Seite von Laubach (1685-1783) und Mön-stadt (1685-1889) gesellte, bestanden.
Der Utenhof, ein aus einem Mühlenanwesen hervorgegangener landwirtschaftlicher Betrieb, liegt nördlich von Winden an der Weil. Von dieser abgezweigt der im Gelände gut sichtbare Mühlgraben. 1540 wird das Anwesen als „Elendsmühle“ erstmals genannt. Der Name rührt von einer 1526 aktenkundig gewordenen Kapelle beim „Elend“, ein Ort, zu dem elende und kranke Menschen pilgerten und möglicherweise auch Aufnahme und Pflege erfuhren. Die im Zuge der Reformation aufgehobene Wallfahrtskirche lag vermutlich in der Umgebung der „Wüstung“ Grebenrod bei Langenbach links der Weil („Elendsberg“). Während des Dreißigährigen Krieges – 1637 wird die Mühle als außer Betrieb bezeichnet – erfolgte die weitgehende Zerstörung. Unter den am Mühlgraben stehenden und der Wiederaufbauphase des 17. Jahrhunderts entstammenden Bauteilen insbesondere zu nennen ist ein traufständig dem Innenhof zugewandtes Gebäude, das über dem verputzen Erdgeschoss mit rundbogigem Eingang eine seitlich jeweils mit der Figur des halben Manns ausgesteifte und in den Brüstungsgefachen mittels Feuerböcken und Andreaskreuz reich verzierte Fachwerkkonstruktion aufweist. In der Schwelle die Inschrift: „Wir wollen trinken den Wein, wir wollen i(h)n geniessen und dazu das Leben welch beides uns hat gegeben unser Herr Gott. AD 1687“.
Grün gefasster, gusseiserner Laufbrunnen zwischen Hauptstraße 79 und Nr. 81. Der mit der Schmalseite zur Straße ausgerichtete Trog schmucklos. Auf der Längsseite in vier leere Felder unterteilt. Runde, im unteren Verlauf kannelierte Brunnensäule mit aufgesetztem Pinienzapfen. Der eiserne Wasserspeier in Form eines Drachenkopfes gestaltet.
Unweit der evangelischen Kirche, fast am Fuße der Schulstraße steht das zugehörige Pfarrhaus. An Stelle eines Vorgängerbaus gemeinsam mit Scheune und Stallung in den Jahren 1836-38 errichtet. Einnahmen aus der Bewirtschaftung bildeten einen Teil der Besoldung des Pfarrers. Die Scheune und Stallungen um 1953 abgerissen. Nach dem Zweiten Weltkrieg zur Unterbringung von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen genutzt; kurzzeitige Beherbergung des hiesigen Kindergartens.
Zweigeschossiger, kubischer Bau mit flachem Zeltdach und hell verputzter Fassade, deren Kanten und Sockel rötlich abgesetzt sind und offenbar eine Sandsteinverkleidung imitieren sollen. Die Nordfassade von zwei vierteiligen Fensterreihen gegliedert, deren Gewände und schmale Fensterbänke ebenso wie an den Fenstern der West- und Ostfassade aus Sandstein bestehen. Der Verputz der Fassade erfolgte erst 1963/64, zuvor steinsichtige Fassade aus Naturstein mit Sandsteingesims zwischen den beiden Stockwerken. Fenster und Dach ebenfalls in jüngerer Zeit erneuert.
Im Inneren Räume von annähernd 4 m Höhe, eine breite Treppe und im Keller ein hohes Gewölbe.
Neben dem Wohnhaus Hauptstraße 52 auf leicht abfallendem Gelände erbautes Backhaus. Bruchsteinbau mit straßenseitiger Erschließung und Walmdach. Nach Abbruch des Backhauses im Unterdorf schlossen sich die Hundstädter Bürger zu einer „Backhausgemeinschaft“ zusammen, um das im Oberdorf noch bestehende Gebäude zu retten und renovierten es umfassend.
Vor dem Wohnhaus Hauptstraße 66a stehender, grün gefasster, gusseiserner Laufbrunnen aus dem Jahr 1893. Langgestreckter Trog mit jeweils aus zwei Gusseisenplatten zusammengesetzten Langseiten, die im zentralen Rund ein Akanthusmotiv aufweisen. Das Medaillon am Kopfende mit einem Löwenkopf geschmückt. An der gegenüberliegenden Schmalseite aufgestellt eine klassizistische Brunnensäule in Buntsandstein, bestehend aus einem konisch zulaufenden Pfeiler, an dem ein gusseiserner Speier sitzt.
Über den Eingangsstufen des Friedhofes in einer kleinen Anlage errichtetes und von Ahornbäumen gerahmtes Ehrenmal. Auf zweitreppigem Podest stehender, in sich abgestufter Pfeiler mit zeltdachförmiger Abdeckung. An der Vorderseite vortretend das Inschriftenfeld in Zementguss: „DEN OPFERN/DES WELTKRIEGES / 1914 1918“ – darunter die Namen der vier Gefallenen. Über dem Sockel: „ZUM GEDÄCHTNIS / IHRE HEIMAT“. Flankierend da-zu mit Bruchstein verkleidete Sockelelemente, welche die Namen der Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges inschriftlich festhalten.
Gusseiserner Laufbrunnen aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bestehend aus einem längsrechteckigen Trog und frei stehender Brunnensäule (Ersatz für ein bis in die jüngste Zeit vorhanden gewesenes Sandsteinpostament von gedrungener Form mit von Spiegel besetzter Front). Die Vorderseite des Was-serbeckens in zwei identisch gestaltete Schmuckfelder geteilt: Randprofil mit gotisierenden, dreiblattförmigen Eckaus-bildungen und zentral ein Löwenkopf in einer aus vier Spitzen und Kreissegmenten gebildeten Kartusche mit seitlich angefügtem stilisiertem Dreispross. An den Schmalseiten des Brunnentrogs Akanthusrosetten in Kartusche. Die Säule vom Rund ins filigran verzierte Sechseck übergehend und beschlossen mit Baldachin und Pinienzapfen. Der Wasserspeier in Form eines Drachenkopfes.