Wohl Ende des 17. Jahrhunderts als Wohnhaus eines Gehöfts giebelständig und zweigeschossig mit Satteldach errichteter Rähmbau. Über dem Ausgleichsockel gut erhaltenes Fachwerk. Die doppelten Riegelzüge im Erdgeschoss durch wandhohe Streben, im Obergeschoss an Bund- und Eckpfosten durch Mannfiguren, deren Kopfhölzer mit Eselrücken verziert sind, ausgesteift. Die Fenster durchweg erneuert, giebelseitig zudem aus dem Bezug zum Brüstungsschmuck, der analog zur Erschließungsseite aus doppelten Negativrauten besteht, gerückt. Das Frontbild belebt durch die profilierte, farbig gefasste Schwelle.
1831 in Formen des romantischen Klassizismus erbaute Schule der Gemeinden Brombach und Hunoldstal. Im Grundriss annähernd quadratischer Bau mit markantem Bruchsteinsockel, zwei Geschossen und Satteldach. Die Traufseiten vierachsig und großzügig durchfenstert. An der Ostseite sitzend ein optisch wirksam vom hell verputzten und von Klötzchenfries beschlossenen Baukörper sich abhebender, backsteinausgefachter Fachwerkrisalit für Windfang und Treppenhaus, seinerseits überragt vom verschieferten Glockentürmchen mit rundbogigen Schallarkaden und ausgesägter Zier (u. a. Weinranken).
Historisierender Rathaus- bzw. Feuerwehrbau von 1948. Im massiv erstellten Erdgeschoss der durch zwei Tore mit Flügeltüren befahrbare Einstellraum für Feuerlöschgeräte. Im Fachwerkobergeschoss, das straßenseitig konstruktiv gehalten und mit Andreaskreuzen in der Brüstung geschmückt ist, an der verkragenden Rückseite jedoch Bund- und Eckpfosten aussteifende Mannfiguren zeigt, die Räumlichkeiten der bis 1972 bestandenen Kommunalverwaltung. Das Treppenhaus integriert im frontal leicht zurückspringenden Anbau des nach oben verbrettert über den First lugenden Schlauchturmes.
In exponierter Lage über dem Wiesengrund erbauter, die Ortssilhouette entscheidend prägender Dreiseithof des 18. Jahrhunderts. Sämtliche Gebäude in kraftvollem, schmucklosen Fachwerk erstellt. Das Wohnhaus giebelständig und zweigeschossig mit Krüppelwalmdach und traufseitiger Erschließung. Jenseits des Hofes, in dessen Mitte sich ehemals ein kleiner, eingezäunter Hausgarten befand, parallel stehend die Scheune mit einseitig abgewalmtem Dach und straßenseitig im spitzen Winkel vorkragender Giebelwand. An die Scheune angebaut und den Hofraum beschließend ein eingeschossiges Nebengebäude mit Satteldach, ehemals Brauerei. Das Haupthaus ehemals Gasthaus „Zum Schwanen“.
Die das Dorf krönende Kirche war 1901 in Planung genommen worden (Baurat Bleich, Königliche Kreisbauinspektion); am 9. Juli 1905 erfolgte die Grundsteinlegung und am 26. August 1906 die Einweihung. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden und einen Zuschuss der Bezirkssynode, vor allem aber durch die an Waldbesitz reiche Zivilgemeinde, womit der Kirchengemeinde die Möglichkeit gegeben war, das reparaturbedürftige Pfarrhaus in Rod am Berg, Sitz der Mutterkirche, durch einen repräsentativen Neubau zu ersetzen.
Hoch aufragender, kompakter und ungegliederter Baukörper mit seitlich versetztem, sattelbedachtem Eingangsanbau und mit abgewalmtem Dach versehenem Rechteckchor. Dem steilen und mit Gaupen besetztem Satteldach aufgesetzt ein viereitiger Dachreiter mit von Knauf und Hahn geziertem, geknicktem Spitzhelm. Die Traufseiten dreiachsig gegliedert und, wie der Chor mit seiner kleeblattförmig gestalteten Öffnung, gotisierend durchfenstert: im unteren Bereich gekoppelte Öffnungen, darüber in spitz zulaufende Bögen eingeschriebene Triforen. Gewände und Maßwerk in Buntsandstein, farblich korrespondierend mit den rot gefassten Schallöffnungen der Glockenstube. Das Schiff dreiachsig gegliedert. 1956 umfassende Renovierung und Verputz der Feldbrandbacksteinmauern. Nach Übergang an die Kirchengemeinde am 15. Juli 1966 erneute Renovierung, u. a. Neueindeckung von Dach und Turm, Installation einer neuen Turmuhr.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren:
Orgel, 1908 erbaut für Dorfweil von den Gebrüdern Bernhard, Gambach. 1970/71 Überarbeitung (u. a. Einbau der elektrischen Tastatur) durch die Firma Hardt, Möttau; Glocken. Am 20. September 1925 zwei Glocken eingesetzt, die größere 1942 zum Einschmelzen abgegeben, 1950 ersetzt. 1968 Ankauf einer dritten Glocke durch die Kirchengemeinde.
1911-12 auf dem Schulhof der alten Niederreifenberger Unterrichtsstätte erbautes und 1912 (siehe Datum auf Wetterfahne und Turmurkunde) eingeweihtes, im form- und materialvielfältigen Heimatstil gehaltenes Schulhaus. Entwurf und Bauausführung C. Schweighöfer, Usingen. Aus zwei im rechten Winkel aneinander geschobenen Teilen bestehender Bau von zwei Geschossen. Über dem Bruchsteinsockel aufsteigend hell verputzte, partiell mit einem Sohlbankgesims gegliederte, streng axial und großflächig durchfensterte Fassaden. Die Dachpartien unterschiedlich hoch und differenziert abgewalmt. An der zum Hof blickenden Schauseite ein verschiefertes Giebelfeld mit bekrönender Laterne. Seitlich ein dem Eingangsbereich vorgelagerter, überdachter Laufgang.
Um 1800 über Ausgleichsockel (giebelseitig erschlossener Hochkeller) in Traufenstellung errichtetes Doppelwohnhaus von einem Geschoss und mit Gaupen besetztem, zu Wohnzwecken aus-gebautem Satteldach. Unter dem Putz bzw. Verkleidung dürfte ein einfachstes Fachwerkgefüge vorhanden sein. Für Niederreifenberg charakteristisches Häuschen von im Eisen verarbeitenden Gewerbe tätigen Arbeitern. Bis vor wenigen Jahren in nächster Nachbarschaft erhalten waren drei weitere, dieser Epoche angehörende Exemplare (Hauptstraße 6, 9, 15).
Das alte Schulhaus Niederreifenbergs erhielt seine für nassauische Dorfschulen des Klassizismus charakteristische Gestalt – verputzter Fachwerkbau mit streng drei- bzw. fünfachsig durchfensterten Fassaden und Satteldach – in zwei Phasen. 1840 entstand ein eingeschossig traufständiger Bau, in dem ein Lehrsaal sowie die Wohn- und Wirtschaftsräume des Lehrers (seitliche Kammer und Mansarde, im Kellersockel ein Stall) untergebracht waren. 1885/86 erfolgte die durch einen Zuschuss des Königlichen Staatsministeriums ermöglichte Aufstockung, mit der dem aktuellen Raumbedarf für nunmehr bereits 145 Schüler und den verbesserungswürdigen Wohnverhältnissen für die Lehrerschaft Rechnung getragen werden konnte (zweiter Schulsaal im Obergeschoss nebst weiteren Wohnräumen). 1911/12 wurde, nachdem die Zahl der Schüler auf rund 185 angewachsen war, in nächster Nachbarschaft ein Neubau erstellt (Brunhildisstraße 18).
Um 1889 legte die Gemeinde Niederreifenberg den Grundstein zu einer Taufkapelle und erweiterten diese 1908, ebenfalls in Eigenleistung, zur stattlich über dem Ort thronenden Kirche (Architekt Fachinger, Limburg). Mit Doppelquerhaus und niedrigem Vierungsturm aufwändig angelegter Baukörper, dessen Fassaden durch Lisenengliederung, Bogenfriese, romaneske Rundbogenöffnungen, einer gestaffelten Fenstergruppe über dem rundbogigen Haupteingang (in Holzkonstruktion diesem vorgestellt eine kleine Vorhalle mit Satteldach und ornamental angelegtem Giebelfeld) und durch Verwendung von Bruch- und Haustein (lokal gewonnenes Material und importierter Buntsandstein) form-und kontrastreich gestaltet sind. Qualitätvolles Beispiel des Rundbogenstils ländlicher Prägung. 1948 erfolgten Umbauten im Inneren, u. a. Einzug einer neuen Decke.
Niederreifenberg pfarrte Zeit seines Bestehens nach Oberreifenberg (Sankt Othmar-Kapelle, ab 1854/55 Sankt Georgskirche). Mit dem Bau des Gotteshauses auf dem Johannisstein vollzog sich dann die schrittweise Ablösung von der Mutterkirche. Seit 1953 ist die Johannes dem Täufer geweihte Kirche Pfarrkirche der selbstständigen Pfarrei Niederreifenberg. Nach der Errichtung der neuen Sankt Johanniskirche (Einweihung 1980, Zassenrainweg 6, Architekt Engelhardt Hofmann) erfolgte 1987 die Säkularisierung; Umnutzung als Atelier und Wohnung (Abtrennung des Chors, Einzug von Ober- und Dachgeschoss).
Als Bestandteil der Kirche zu sehen ist das am Haidgesweg stehende Glockenhaus.
Burg und Geschlecht Hattstein werden 1156 mit dem sich nach dem Felsvorsprung am Nordhang des Sängelberges benennenden „Guntramus de Hazzechenstein“ urkundlich erstmals erwähnt. Möglichweise war eine kleine Feste bereits im 10. Jahrhundert seitens des Erzbistums Mainz zwecks Verteidigung seiner kirchlichen Präsenz jenseits des Taunuskamms (Schloßborner Pfarrsprengel) und Aufbau bzw. Festigung wirtschaftlicher Interessen (Erzabbau und -verarbeitung) angelegt worden. Hattstein war Zentrale einer Territorialherrschaft, zu der Arnoldshain, die Waldschmiede (Schmitten) und die im Talgrund liegende Hattsteiner Burgsiedlung (1295-15. Jahrhundert erwähnt), mit der 1486 erstgenannten Mühle an der Weil, der Schmiede und der Sankt Antonius-Kapelle gehörten.
In der Geschichte verhaftet geblieben ist die Burg der Hattsteiner Ganerbenschaft vor allem in ihrer Eigenschaft als Raubnest, das zur Wahrung des Landfriedens ab der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts erstmals durch Trier eingeschlossen und genommen, nachfolgend dann mehrfach durch alliierte Truppen belagert wurde und von diesen 1432 („Hattsteiner Fehde“) schließlich erobert werden konnte. Im weiteren Verlauf des 15. Jahrhunderts teilten sich zunächst die Siegerparteien (Mainz, Isenburg-Büdingen und weitere Beteiligte) unter dem Vorsitz Frankfurts das Eigentum am „Bergschloss“ und ab 1448, nachdem die meisten Miteigentümer aus Kostengründen abgefallen waren, Mainz und Frankfurt, das mittlerweile auch Zweige der Familie Hattstein ausbezahlt hatte, den Besitz. Nachdem die Burg 1467 von den Herren von Reifenberg im Handstreich genommen und verbrannt worden war, gab der Reichsstädtische Rat 1468 seinen Anteil unter der Bedingung des Wiederaufbaus und unter Vorbehalt des Öffnungsrechts an eine neue Ganerbenschaft (Nassau-Saarbrücken, Eppstein, verschiedene Zweige Hattstein) ab. Henne von Hattstein baute sich in der Ruine unverzüglich ein Blockhaus und leitete damit die erneute Präsenz der Namensträger auf der Stammburg ein. Im Zuge der Burgaufbaus, deren frühere Fachwerkbauten nun in Stein neu entstanden, schieden die mitbeteiligten Ganerben 1496 der hohen Baukosten wegen aus, womit die hattsteinischen Zweige wieder Eigentümer wurden. 1614 gehörte sie je zur Hälfte Hattstein und Reifenberg. 1656 wurde das Haus Reifenberg, namentlich Domherr Philipp Ludwig alleiniger Besitzer. Ab Mitte der 1660er Jahre wurde die Burg dem Verfall preisgegeben.
Die Kenntnisse zum Baubild und -bestand von Burg Hattstein beruhen vorwiegend auf Informationen ab 1433 (Baurechnungen) und vereinzelten Quellen nach 1467. Frühere Entwicklungsstadien konnten bislang trotz vor Ort vorgenommener Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Offenbar war die Kernburg, in der ein Haus mit Erker, Scheune, Ställe, Backhaus und Wachstube standen, zur Zeit der Einnahme durch die alliierten Truppen 1432 durch zwei Toranlagen geschützt. Die untere wird aufgrund ihrer Ausrichtung nach Reifenberg als die ursprüngliche eingeschätzt, als wesentlich jünger hingegen die obere, über dem Halsgraben des 13./14. Jahrhunderts stehende, die über eine Zugbrücke zugänglich war und auf den Reifenberg mit Arnoldshain verbindenden Weg blickt. Letztere stand zusätzlich im Schutz einer Vorburg (Hartenfels-Haus), deren Standort jedoch nicht geklärt ist. In Frage kommt ein oberhalb der Ruine festgestelltes anthropogenes Felsplateau, ein Platz, der aber möglichweise auch schon den frühmittelalterlichen Burgansatz getragen haben könnte. Zu den Hauptmerkmalen der im späten 15. Jahrhundert neu aufgeführten Burg zählen folgende Punkte: sie ist nun ohne Vorburg, hat nach wie vor einen Halsgraben (im Jahr 1500 als Steinbruch erwähnt, aus diesem Grund deformiert) und besitzt einen von zwei Türmen flankierten, zweigeschossigen Hauptbau (abstrahiert festgehalten im Schmittener Gemeindesiegel von 1816) und ist in dessen Fortsetzung über dem Talgrund von einem Ringgraben mit Wall und aufsitzender Mauer umgeben.