Die Gesamtanlage Am Hain wird begrenzt im Süden durch die Straße Am Hain, im Osten durch den Weg Geisengrund, Flurstück 325 der Flur 2. Im Nordwesten wird die Grenze gebildet durch den Verlauf der Hohlwege an der Rückseite der Grundstücke, die spitzwinklig auf die Straßen Am Hain und Am Gebück treffen. Die Umfassungsmauern der Wege und an der Straße Am Hain sind Teil der Gesamtanlage.
Es handelt sich um eine Gruppe etwa gleichzeitig - um 1900 - entstandener Einfamilienhäuser des gehobenen Bürgertums in großzügigen Gärten auf ehemaligem Wingertgelände gelegen. Die Bauten boten im Gegensatz zur unkomfortablen Enge der Altstadt die Annehmlichkeiten des Wohnens, die man im späten 19. und frühen 20. Jh. von Seiten des Bürgertums erwartete.
Die Bauten folgten in der Aufteilung dem Schema des Historismus und sind im Äußeren geprägt durch reiche Fachwerkgiebel und Erker, meistens mit Krüppelwalmdach.
Weinbergsweg Bergshohl: Im unteren Bereich geschlossen mit Ummauerung erhaltener früherer Weinbergsweg. Höhere nördliche Böschungsmauer als sorgfältig gefügte, vorwiegend lagige Hausteinmauer, niedrigere südliche Mauer ohne Druckbelastung stärker mit Bruchsteinen durchsetzt. Zahlreiche Durchlässe mit Treppen. Teils aus Quadern zusammengesetzte, geschichtete Gewände der Öffnungen, teils durchgehende Gewändestücke, überwiegend schariert, teils mit dem Zahneisen bearbeitet. In dem den Garten des Gebäudes Am Hain einfassenden Mauerabschnitt ein Sandsteinportal mit Segmentbogensturz und Keilstein, Aufschrift CAL 1820. Der obere Wegabschnitt mit einzelnen erhaltenen Mauerabschnitten, an einer Stelle die Datierung 1933 in einen Quader eingehauen. Im mittleren Abschnitt in Höhe des Wohnhauses (nördl.) und gegenüber liegend (rückwärtig von Am Hain 10/12) störende Erneuerungen der Mauer. Am Berghang in verschiedenen Lagen weitere Mauerabschnitte erhalten. Pflaster (1922) mit Mittelrinne weitgehend erhalten.Geschlossene Wirkung des Weges bis in Höhe des Grundstückes Am Hain 18. Gegen Anfang des Weges auf dem Grundstück Am Hain 4 früher ein Wingerthaus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, letztes Zeugnis eines früher weit verbreiteten Typs in Büdingen, jetzt in den Schlossgarten versetzt. Der Weg mit seiner erhaltenen Substanz vom 18.-20. Jahrhundert, seiner Berankung, seiner Aussicht im oberen Bereich über Büdingen bis zur Ronneburg erhaltenswertes Fragment historischen Weinbau- und örtlichen Landhauskultur. Einbeziehung der Ummauerung und des Pflasters bis in Höhe des Grundstückes Am Hain 18.
Weinbergsweg Geißgrundhohl: Weinbergsweg mit Mauereinfassung ähnlich Bergshohl, die Mauern den Weg aber insgesamt weniger geschlossen umgebend. Öffnungen an der Nordseite mit Treppen gleichartig, an der Südseite z. T. Pfosten mit gerundeten Köpfen. Mauerzug im unteren Bereich geschlossen an der Südseite erhalten, an der Nordseite im Bereich der Wohnhäuser Am Hain 20 und 21 erhalten. Im Ganzen die Ummauerung in geschlossenen Teilen bis auf die Höhe von Am Hain 34 vorhanden. Erhaltene Pflasterung (1922) bis am Hain 21 offenliegend, vor Nr. 21 störende Neupflasterung, dann, wegen geringer Befahrung, mit Lehm überdeckt. Weiter oben als Lehm-Fahrweg in Obstweisen.
Entlang der Straße Am Hain reicht die Gesamtanlage bis zur Nr. 36. Einbeziehung von Mauerzügen und Pflaster des Weges Geißgrundhohl bis auf die Höhe von Nr. 34 als Zeugnis der örtlichen historischen Weinbaukultur.
An der Erhaltung der Baugruppe und den Hohlwegen besteht aus geschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Ersterwähnung der Papiermühle östlich vor der Stadt im Jahr 1712. Wird auch unter dem Namen Schneidmühle geführt.
Die Gesamtanlage Papiermühle wird begrenzt vom Mühlgraben im Norden, im Osten von der Grenze des Flurstücks 68/1, im Süden von der Landstraße und im Westen von der Grenze des Flurstücks 67/3.
Es handelt sich um eine Produktionsanlage des 18./19. Jahrhunderts zur Papierherstellung, deren Existenz für die seinerzeitige Versorgung des Fürstentums in wirtschaftsgeschichtlicher Hinsicht von Bedeutung war.
Die Gesamtanlage Brunostraße wird begrenzt im Südosten durch den Verlauf des Seemenbaches, die Grenzen der Flurstücke 173/1, Flur 6 und 383/1 der Flur 1, die Schulstraße, folgt im Osten der Parzellengrenze der Stadtschule, Flurstück 393/2 Flur 1, der Grenze der Parzelle Flur 1 Flurstück 441. Im Norden bildet die Straße Mäusfall die Grenze, sie folgt der Parzellengrenze des Flurstücks 438/3 der Flur 1 und trifft auf den Bach, der die westliche Grenze bildet und im Süden in den Seemenbach mündet.
Die Gesamtanlage setzt sich aus einer Gruppe gleichartiger kubischer Villen mit Eckerkern und komplizierten Dachaufbauten zusammen, die alle im ersten Jahrzehnt des 20. Jhs. entstanden sind. Es finden sich darunter mehrere Bauten mit unversehrt erhaltener Innenausstattung des Jugendstils, die als Kulturdenkmäler einzuordnen sind. Den Kernpunkt der Anlage bildet das Gymnasium, ein monumentaler Bau in symmetrischer Anordnung auf den kleinen Platz ausgerichtet, ebenfalls als Kulturdenkmal bezeichnet.
Die Anlage wird räumlich umfangen durch eine Baugruppe der zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jhs. in der Hannerstraße und den Kopfbau der Schulstraße.
Die Erhaltung der Gesamtanlage als individuelle und städtebauliche Leistung des späten Historismus liegt im öffentlichen Interesse.
Die Gesamtanlage Großendorf-Friedhof umfaßt das gesamte Friedhofsgelände innerhalb der Friedhofsmauer, Flur 16 Flurstücke 150,153,154,155, einen Grünstreifen unterhalb der Mauer, Flurstück 151 sowie einen auf Flur 16 Flurstück 152 liegenden Hof - Am Ziegelberg 9 -, der sich direkt an die Friedhofsmauer anlehnt.
Der Friedhof ist um die frühere Pfarrkirche Büdingens St. Remigius entstanden, die, um 1000 erbaut, ihre Funktion als Pfarrkirche schon im späten Mittelalter verlor.
Mit Portalen und Umfassungsmauer beinhaltet er eine größere Anzahl historisch und künstlerisch bedeutsamer Grabplatten, Grabsteine und Grabmonumente, vor allem des 18. und 19. Jhs.
An der Erhaltung der Gesamtanlage besteht aus geschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Die Gesamtanlage Hammermühle wird im Osten begrenzt durch die Begrenzung des Flurstücks 15/1 der Flur 4, beinhaltet den Mühlgraben, der ein Knie bildet (verläuft unterirdisch) und die Flurstücke 13/1 und 13/2 der Flur 4, die vom Mühlgraben, Flurstück 28 und 30 umflossen werden. Die gesamten Wasseranlagen des Mühlenkomplexes sind Teil der Gesamtanlage.
Es handelt sich um die Gebäudegruppe eines ehemaligen Hammerwerkes mit zwei Mühlenhäusern, an deren Längsseite der Mühlgraben entlangführt. Jeweils rechtwinklig dazu angeordnet Lager und Fabrikationsgebäude. Im Innern stark verändert.
Die Anlage manifestiert eine Epoche der Technikgeschichte der Stadt Büdingen des frühen 19. Jhs.
Die Gesamtanlage Mühle wird begrenzt im Süden und Südwesten durch den Verlauf des ehemaligen Mühlgrabens, im Norden durch den Seemenbach und im Osten durch die Grenze des Flurstückes 1/2 der Flur 6.
Es handelt sich um die bauliche Anlage der herrschaftlichen Mühle mit dem Mühlhaus und Nebengebäuden. Im frühen 18. Jahrhundert entstanden, kommt dieser Baugruppe eine wichtige Stelle innerhalb der Wirtschaftsgeschichte der Grafschaft zu.
Die Gesamtanlage Schlossbereich wird begrenzt vom Seemenbach im Süden, der Straße Am Hain im Norden, im Westen durch den Damm am Oberhof und den unregelmäßigen Verlauf des östlichen Teils der Altstadt.
Die Gesamtanlage beinhaltet das Schloss mit seinen Nebengebäuden, die Baugruppe am Waisenhaus und deckt sich mit der Fläche des fürstlichen Schlossparks innerhalb seiner historischen Grenzen und einem unbebauten, teilweise als Park genutzten Grüngelände, das der Form des Tales folgt und sich östlich von der Talburg erstreckt. Nordwestlich der Burg ist die Lage des barocken Gartens ablesbar, südöstlich sind im Teich und im Wegesystem Reste eines Englischen Parks erhalten. Auf die Grünfläche zwischen den Gebäuden Am Hain 1a und 1 wurde das Wingerthäuschen aus dem Garten der Rentkammer (Am Hain 4) transloziert. Von dem in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts enstandenen Gartenhaus sind dabei die bleiverglasten Fenster und sowie die außerhalb liegende Sandsteintreppe im Original erhalten. Weiter östlich befindet sich das ehemalige Schießhaus (Am Hain 9), ein zweigeschossiger Fachwerkbau aus dem 1. Viertel des 19. Jahrhunderts.
Die Lage des Schlosses am Rand der Stadt zwischen zwei Bergrücken und der sich in nordöstlicher Richtung zum Wald hin erstreckende, unbebaute Park stellen die Substanz der schützenswerten Gesamtanlage dar.
Schloss Thiergarten liegt südlich weit entfernt vom Altstadtbereich und ist heute in ein Industriegelände eingebunden. Im Mittelalter war das Gebiet Teil des Büdinger Waldes. Nutzung des Schlosses als Jagdschloss inmitten eines kleinen Wildparkes. Ab 1935 wurde das Gelände als Wehrmachtsübungsplatz benutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg Weiternutzung durch amerikanische Truppen. Ab 1946 Bau einer Akkumulatorenfabrik. Ende 2007 stellten die US-Streitkräfte die Übungen auf dem Gelände ein.
Die Gesamtanlage umfasst das vierflügelige Schloss, das stufenförmig zum See hin abfallende Parterre, sowie den künstlich angelegten See. Das 1670 bis 1671 für Graf Johann Ernst von Isenburg-Büdingen errichtete Schloss mit seinen Tiergehegen und dem Teich stellt eine typische hochbarocke ländliche Jagdschlossanlage einer kleinen Grafschaft dar. Vierflügelige Schlossanlage mit zweigeschossigem, verputztem Herrenhaus in Fachwerk auf Bruchsteinsockel. Nord- und Ostflügel bestehen aus Wirtschaftsbauten, nach Westen wird die Anlage durch eine Mauer mit Tor abgeschlossen. Portal und Teile der Wirtschaftsgebäude sind wahrscheinlich bereits um 1600 entstanden.
Die Gesamtanlage Vorstadt wird im Süden begrenzt von der Straße Mäusfall, im Norden und Osten von der Straße Am Rosenkränzchen, im Westen durch den Pferdsbacherweg und die südwestliche Begrenzung der Parzellen Flur 1 Flurstück 494 und 487, wo wiederum die Straße am Mäusfall berührt wird.
Es handelt sich bei der Vorstadt um einen zwischen 1712 und 1725 planmäßig errichteten Stadtteil vor dem Jerusalemer Tor, der der Ansiedlung vor allem von Handwerkern und Gewerbetreibenden dienen sollte. Im Toleranzedikt von 1712 schuf Ernst Casimir, Graf von Ysenburg und Büdingen die politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Gründung der Vorstadt. Nach planerischen Gesichtspunkten wurde das Terrain abgesteckt, Baumaterial wurde verbilligt geliefert, die Häuser wurden nach festen Typen errichtet, wobei ein dreizoniger, eingeschossiger Typ mit zentralem Zwerchhaus am häufigsten vorkommt neben einem kleineren Reihenhaustyp und dem Mansarddachtyp auf hohem Sockel mit zweiläufiger Treppe. Die Erhaltung der Gesamtanlage liegt als hervorragendes Beispiel absolutistisch-aufgeklärter Stadtbaukunst aus wissenschaftlichen, künstlerischen und geschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.
Gruppe von drei gleichartigen viergeschossigen Doppelwohnblocks als Arbeitersiedlung um 1890 erbaut durch die Büdinger Glasfabrik, die in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in Nachfolge der Breitenborner Glashütte durch die Firma Sigwart, Gellrich & Co. errichtet wurde und sich vor allem auf Sektflaschen spezialisierte. Der einzelne Block ist jeweils als Doppelwohnhaus mit zwei risalitartig vorgezogenen Treppenhäusern konzipiert. Die Bauten sind in einfachen funktionalen Formen aus Bruchstein erstellt. Sachgesamtheit gemeinsam mit den drei rückwärtigen Holzbauten und den beiden Grünflächen.