Westlich unterhalb des Schlossberges entwickelte sich eine kleine, dörflich geschlossene Anlage im Tal entlang des Riedbachs. Der weitgehend durch moderne Veränderung ungestörte Ortsteil aus eng aneinandergestellten kleinen Hofreiten entwickelte sich neben der alten Mühlenanlage. Zu den winkelförmigen Hofanlagen gehören kleine Anbauten, Altenteilerhäuschen, Ställe und Scheunen. Diese komplett in ihrer geschlossenen Form erhaltene Dorfanlage mit Mühle, Bäckerei, Gasthof, Trafoturm und funktionstüchtigem Backhäuschen ist als Gesamtanlage aus historischen und sozialgeschichtlichen Gründen geschützt.
Zu der Gesamtanlage zählen die Anwesen:
Am Riedbach
1, 3, 5 (KD), 7 (KD), 9, 11, 13, 15, 17, 19 (KD)
ohne Nr. Trafostation (KD)
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16
Bisselsweg
2, 4
Büdinger Straße
19, 21, 23, 25, 27, 29, 31
12 (KD), 14
Mühlgässchen
5
Mühlweg
1, 3, 5, ,7, 13, 15, 17, 19, 21, 23
4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20
Steinweg
1, 3 (KD),5 ,15,17
2, 4, 10, 12, 14, 16
Schlierbacher Straße
1, 3, 5, 7, 9
2 (KD), 4, 6, 8, 10, 12, 14
Winkelförmige Hofanlage aus dem frühen 19. Jahrhundert. Zweigeschossiges, giebelständiges Wohnhaus auf hohem Basaltsockel mit stichbogenförmigen Lüftungsöffnungen und Eckquaderung aus Sandstein. Dreizonige Gliederung der Fassade des Wohnhauses, Verkleidung mit Rundschindeln. Zentrale Erschliessung über einläufige Treppe, Satteldach mit Aufschiebling. Rechtwinklig angeordnet Stallscheune, der Stallteil massiv aus Sandstein mit Resten von Eckquaderung, südliches Erdgeschoss und Drempel mit Langschindeln verkleidet, Satteldach mit angeschlepptem Vordach, darunter Lauterbacher Tor (wie in Oberreichenbach, Steinröther Weg 1).Ungestörte Hofanlage.
Das am westlichen Rand des Gerichtes Unterreichenbach gelegene Dorf Hettersroth ist mit seinem geschlossenem Ortsbild in seiner ursprünglichen Struktur als Haufendorf ungestört erhalten. Großzügige Hofreiten des 18. und 19. Jahrhunderts mit teilweise modernisierten zweigeschossigen Wohnhäusern bilden in lockerer Anordnung den Ortskern. Große verschindelte Scheunen und viele Grünflächen prägen darüber hinaus das Ortsbild. Überall am Straßenrand ist die alte Pflasterung mit Katzenköpfen aus Blaubasalt erhalten. Wie in anderen Orten, die zum Ysenburger Besitz gehörten, führt auch hier eine Lindenallee vom großen Marktplatz an der Landstraße in den Ort. Aus historischen Gründen ist der Dorfkern als Gesamtanlage geschützt. Dazu gehören folgende Straßen und Hausnummern:
An der alten Schule
3, 5, 7, 9
2, 4, 6, 8, 10
Birkengasse
1 (Scheune KD), 3, 5, 7, 7a, 9 (KD), 11, 13 (KD), 13 a, 15
2, 4, 6 (KD), 8, 10, 12, 14, 16, 18
Birkenstöcke
2 (KD)
Brunnenstraße
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 24 (KD), 26, 28, 30, 32, 34
Hellsteiner Weg
1
2, 2a, 4
Hitzkirchener Straße
1, 3,
ohne Nr. Kriegerdenkmal (KD)
Honigbaumer Weg
1, 3, 5
2
Marktweg
1, 3, 5
2, 4, 6
Zum Matzenborn
53, 57, 59
54, 56
Lindenallee als Teil der Birkengasse
Die Horstmühle nordöstlich von Kirchbracht soll 1691 als jüngste Getreidemühle des Dorfes gebaut worden sein. 1699 wird sie noch nicht in der Mühlen-Bestandsaufnahme der Kellerei in Birstein aufgeführt, möglicherweise war sie noch nicht in Betrieb. Die Mühlenpacht betrug nur 10 Kreuzer, 2 Heller und 1 Achtel Korn. Akten aus dem 18. Jahrhundert liegen nicht vor. Anfang des 19. Jahrhunderts übernahm die Müllerfamlie Spielmann die Horstmühle und löste die Mühlenpacht 1850 mit 139 fl und 18 Kreuzern ab. 1869 übergab der kinderlose Müller Johannes Spielmann die Mühle an seinen Mühlknecht Johannes Muth, in dessen Familie die Mühle bis 1973 verblieb. Der Mahlbetrieb wurde vor dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben. Heute wird das umgebaute Anwesen zu Wohnzwecken genutzt. Das alte Mühlengebäude mit der technischen Einrichtung und das Wasserrad sind noch vorhanden. Zur Mühlenanlage gehört auch der Mühlbach.
Von der Straße zurückliegende, locker gebaute Dreiseithofanlage des 19. Jahrhunderts aus traufständigem, zweigeschossigem Wohnhaus, dazu rechtwinklig stehender Scheune, einem gegenüberliegenden kleinen Stall und einem großen Garten. Dreizoniges ehemaliges Wohnstallhaus auf niedrigem Basaltsockel unter Satteldach mit Aufschiebling. Ehemaliger Stallbereich im Erdgeschoss in preußischen Normziegeln, ansonsten Fachwerkbau mit Schieferverkleidung. Harmonisch gegliederter Bau mit drei Fensterachsen zu jeweils zwei gekuppelten Fenstern.
Die Scheune auf Basaltsockel mit Eckquaderung aus Sandstein und zentral angeordnetem Lauterbacher Tor, ganz mit Wettbrettern verkleidet. Der in seiner Struktur gut erhaltene Hof ist als Sachgesamtheit geschützt.
Die Sangmühle wurde 1684 in der Wüstung Herchenrod, einem zwischen 1465 und 1471 im Rahmen der Fehde zwischen dem Kloster Fulda und den Herren von Riedesel ausgegangenen Dorf, in Nachfolge der einstigen Dorfmühle von Nicolaus Schneider nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet. Er zahlte 1 rheinischen Taler (fl), 1 Achtel Korn und 12 Kapaunen als Pacht. Er erhielt die Genehmigung zum Bau der weit außerhalb der bewohnten Ortschaften gelegenen Mühle mit der Auflage, sich nicht über mangelnde Mahlgäste zu beschweren. Falls das Dorf Herchenrod wieder aufgebaut würde, dürfte die Herrschaft die Pacht neu festlegen.
1850 musste der Mühlenpächter als Ablösung der Pacht 184 fl 48 Kreuzer zahlen. Die Mühle wurde immer im Zusammenhang mit Landwirtschaft betrieben. Die oberschlächtige Getreidemühle wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges stillgelegt. Heute dient sie nur noch zu Wohnzwecken.
Romantisch im Wald zwischen Teichen und Bachläufen der Salza gelegene Hofanlage aus einem zweigeschossigem Fachwerkwohnhaus auf massivem Erdgeschoss mit kleinem Anbau und zwei gegenüber liegenden Stall- und Scheunengebäuden. Alle Gebäude unter hohen Satteldächern. Zur Sachgesamtheit gehören die umgebenden Weiher und Bachläufe mit ihren Grünflächen.
Der "Hof Entenfang" wurde 1588 als isenburgischer Besitz erstmalig erwähnt, eine Vorgängeranlage an der Stelle wird vermutet. Erbauung des Hofes zu jagd- und landwirtschaftlichen Zwecken, Fisch- und Wildentenzucht. Vergrößerung des Hofes um 1750 mit Wohnhaus, Scheunen und Stallungen. 1754-1923 war das Anwesen verpachtet, anschließend bis 1959 in Eigenbewirtschaftung der Fürsten von Isenburg, Zwei Großbränden fielen 1962 und 1966 die Nebengebäude zum Opfer. 1975 wurde das Gut verkauft.
Auf einer großen Parzelle parallel zur Straße eine vierseitig geschlossene Anlage aus einem giebelständigen Wohnhaus (früher Verwalterhaus), zwei traufständigen langen Stallgebäuden und einer Scheune. Auf dem Gelände stehen außerdem ein Trafoturm und noch mehrere Nebengebäude. Die Ummauerung aus Basalt mit Eckquaderung aus Sandstein ist teilweise noch erhaltenen.
Zweigeschossiges, siebenachsiges Gutshaus mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss unter Krüppelwalmdach, am großen, rundbogigen Durchfahrtstor mit Sandsteingewände im Scheitel auf 1753 datiert. Im Erdgeschoss Fenstergewände, Eckquaderung und horizontalem Simsband aus Sandstein. Fenster mit stichbogigem Abschluss und Klappläden, nachträglich Anbau eines Balkons.
Holzverkleidetes Maschinenhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert. Langestreckter Bau unter Satteldach mit Lauterbacher Toren und kleinem Vorbau auf abgefasten Holzstützen.
Die massiven, traufständigen Stallungen an der Straße datieren ebenfalls in das 18. Jahrhundert.
Zurückversetzt von der Straße ein zweigeschossiges Wohnhaus für Mitarbeiter. Dreiachsiges Fachwerkhaus auf Basaltsockel, ortstypisch mit Langschindeln und Bändern aus Rundschindeln behängt. Satteldach mit Aufschiebling.
Am Rand des Grundstücks ein Trafoturm aus den 20er Jahren. Unverputzter Ziegelbau, mit spitzer Haube und Bekrönung in Formen des Heimatschutzstils.
Der alte Hof, der bei Landau als "Isenburgisches Schloss“ bezeichnet wird, zählt zu den vielen herrschaftlichen Höfen in der ehemaligen Grafschaft Büdingen und ist aus historischen Gründen als Sachgesamtheit geschützt.
Nördlich des alten Gerichtsortes Reichenbach entwickelte sich unterhalb der beiden kleinen Erhebungen Steinrödern und Altesberg am Bachlauf des Reichenbaches das kleine Haufendorf Oberreichenbach. Der geschlossener Dorfkern wird von dem durchfließenden Reichenbach geprägt. Die Bebauung besteht überwiegend aus großen Hofanlagen, deren Scheunen häufig mit Langschindeln verkleidet sind. Aufgrund der weitgehend ungestörten dörflichen Struktur ist der Ortskern als Gesamtanlage aus historischen geschützt.
Zur Gesamtanlage zählen folgende Straßen und Häuser:
Am Mühlbach
1 (KD)
Borngasse
1
2, 4, 6, 8, 10, 12
Erlenweg
1
2
Fischborner Straße
1, 3, 5, 7 (KD), 9, 9a, 11, 13
2, 4 (KD), 6, 8, 10, 12, 14
Steinröther Weg
1 (KD)
2
Bachlauf des Reichenbachs
Kleiner, geschlossen erhaltener dörflicher Ortskern aus großzügigen Hofanlagen. Das Dorf wird vom Sotzbach durchflossen, der das Ortsbild nachhaltig prägt. Die dörflichen Strukturen sind noch unverändert erhalten, daher ist der Ortskern als Gesamtanlage aus historischen und sozialgeschichtlichen Gründen geschützt. Zur Gesamtanlage zählen:
Bachlauf des Sotzbachs
Schnurgasse
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13
4, 6, 8 (KD), 10 (KD), 12
Waldschulstraße
16, 18, 20, 22, 24, 26, 28 (KD), 30 (KD)
o. Nr. Kriegerdenkmal (KD)
Dieser Teil Obersotzbachs wurde 1531 als Mittelsotzbach erwähnt. Das Haus hatte ehemals die Hausnummer 1. Es gehörte um die Jahrhundertwende der Familie Baiersch.
Dreiseithofanlage des späten 18. und 19. Jahrhunderts mit zweigeschossigem, dreiachsigem Wohnhaus in einfachem Sichtfachwerk mit hohen Diagonalstreben. Rähmzone mit profilierten Füllhölzern und Balkenköpfen, Satteldach um 1900. Erschließung traufseitig. Straßengiebel modern verklinkert. Anschliessend kleines Stallgebäude (spätes 19. Jahrhundert, mit Fachwerkdrempel aufgestockt) mit Erdgeschoss in rustizierten Sandsteinquadern und Fachwerkdrempel, Satteldach mit Aufschiebling. Rechtwinklig große Fachwerkscheune mit zwei Lauterbacher Toren unter angeschlepptem Satteldach. Dem Wohnhaus gegenüberliegend zweigeschossiges Wohnhaus, evtl. Altenteiler.