1921 als Beamtendoppelwohnhaus für das städtische Gas- und Wasserwerk erbaut. Eingeschossig in Stampfbeton ausgeführt mit hohem Schiffskieldach und verbretterten Giebelwänden. Sehr aufwändig gestaltete Einfriedung erhalten.
Nicht mehr erhalten die beiden westlich benachbarten einfacher gestalteten Doppelhäuser, die bereits 1910 für drei Maschinenführer des Gas- und Wasserwerkes erbaut worden waren (Architekt Max Schröder).
Die Gesamtanlage umfasst den mittelalterlichen Besiedlungskern des 791 erstmals urkundlich erwähnten Ortes. Im Grundriss sehr gut ablesbar der halbrunde Verlauf der ehemaligen Hinter- und Grabengasse (heute Alt Bieber und Rathausgasse) hinter denen einst eine Dorfmauer verlief, die heute noch teilweise erhalten ist. Im Süden wurde die Siedlung durch den Bieberbach und die Kurmainzer Landwehr begrenzt. Von den schweren Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges und einer Pestepidemie 1635 erholte sich der Ort nur langsam. 1638 wurden nur noch 26 Einwohner gezählt. Im 17. und 18. Jahrhundert blieb nur der Bereich des alten Ortskernes besiedelt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein blieb
Bieber ein reines Bauerndorf. Die überwiegende Mehrheit der Kleinbauern besaß einfache eingeschossige Fachwerkhäuser oder die zweigeschossigen Gebäude wurden von zwei Familien genutzt. Diese Grundstruktur änderte sich umfassend erst in den Gründerjahren nach 1871. Der Anteil der bäuerlichen Bevölkerung nahm ab. Arbeiter, Handwerker und Kleingewerbetreibenden bildeten den Großteil der Einwohner. Es bestanden u.a. zahlreiche Portefeuiller-, Sattler-, Stuhlmacherbetriebe oder die Arbeiter pendelten zu den Offenbacher Fabriken. Die Einwohnerzahl stieg von ca. 1200 im Jahre 1852 auf 2527 im Jahre 1890 an. Dies bedeutete auch eine rege Neubautätigkeit über den Mauerring hinaus.
Die bestehenden historischen Bauten innerhalb der Gesamtanlage datieren meist aus dem 18. Jahrhundert. Besonders im gebogenen Verlauf der Straße Alt Bieber haben sich einige zweigeschossige Fachwerkhäuser dieser Zeit erhalten. Darunter mit Alt Bieber 16/18 auch ein einst für Bieber typisches Doppelhaus. Das in jüngster Zeit sanierte Gebäude ist als Einzelkulturdenkmal eingetragen. Zudem ergänzen etliche Gebäude der Zeit um 1900 den Bestand der Fachwerkhäuser. Besonders gehäuft erscheint dieser Haustyp in der Pfarrgasse mit den qualitätvollen Backsteinfassaden der Häuser Nr. 8, 13 und 16/18. Da der Stadtteil im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden zu verzeichnen hatte, ist der Gesamtanlagenbereich auch mit einigen Neubauten durchsetzt. Besonders beeinträchtigt von unmaßstäblichen Bauten der Bereich Rathausgasse 27 bis 35. Im Mittelpunkt der Gesamtanlage die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus von 1936. Sie bildet mit dem Pfarrhaus eine kleine Platzanlage am Schnittpunkt der Straßen Alt Bieber, Pfarr- und Rathausgasse. Hier auch der gärtnerisch gestaltete Platz des alten Rathauses, das 1938, kurz nach der Eingemeindung Biebers, abgerissen wurde.
Trotz einiger Neubauten bietet die Gesamtanlage noch ein eindruckvolles Bild des alten Ortskernes mit einer weitgehend unverändert erhaltenen Grundrissstruktur.
Die Gesamtanlage umfasst drei Doppelhäuser und zwei Einfamilienhäuser. Exemplarisch ausgewählt sind es die für Bieber typischen Siedlungsbauten der Zeit um 1905 bis 1913. Der starke Anstieg der Bevölkerungszahl in dieser Zeit von ca. 2500 Einwohnern im Jahr 1890 auf ca. 4500 Einwohner 1910 führte zu einer raschen Bebauung neuer Siedlungsgebiete. In der Bergstraße haben sich die bevorzugten Bauformen gut erhalten: zweistöckige, verputzte Doppelhäuser mit mittigem Zwerchhaus. Gliederung der Fassaden durch verzierte Sandsteingewände und Fachwerkdachgeschosse. Daneben zweigeschossige Einfamilienhäuser mit aufwändig gestalteten Klinkerfassaden.
Das Gut wurde nach Aufgabe des zum Schloss gehörenden Hofgutes an der Breiten Straße/Marstallstraße aus dem Abrissmaterial an dieser, am damaligen Ortsrand gelegenen Stelle nach 1860 neu aufgebaut.
Um einen nahezu geschlossenen Innenhof mit großem Tor gruppieren sich Wohn- und Stallbauten sowie der 1869/70 errichtete Wasserturm. Alle Bauten sind unverputzt. Das große, zweigeschossige Haupthaus aus Sandstein, traufständig zum Hof mit einfachen Fenstergewänden und Satteldach, der Zugang erfolgt hofseitig über eine kleine Treppenanlage und schönem Holzportal. Zur Mainkurstraße und dem Kleinen Gäßchen wird der Hof mit zwei Stallbauten über Eck geschlossen. Jeweils zweigeschossig mit Pferdeboxen im Untergeschoss und darüber liegenden Heuböden mit Holzerkern zur Straßenseite, die Dächer auf der Hofseite als Unterstände weit vorgezogen. Große, mit Holzbrettern verschlossene Gauben auf dem mit Bieberschwanzziegeln gedeckten Dach. Zur Nordseite wird der Hof mit einem breit gelagerten, zweigeschossigen Wohngebäude aus Basaltstein mit Schleppgauben geschlossen. In der Nordwestecke, an einen weiteren kleinen Bau angebaut, der schlanke, hohe Wasserturm mit einem oberen Abschluss aus Brettern und flachem Zeltdach.
Das als Gesamtanlage ausgewiesene Gebiet umfasst das Schloss, den Schlosspark mit Schlosskirche, Mausoleum und den Zierbauten des Parks, sowie den alten Ortskern Rumpenheims in seiner Ausdehnung kurz vor dem Schlossausbau mit einigen daran angrenzenden Flächen. Das Schloss und seine zugehörigen Bauten und der Park sind als Einzelkulturdenkmäler ausgewiesen und werden daher separat beschrieben. Schwerpunkt der Beschreibung der Gesamtanlage liegt auf dem alten Dorf Rumpenheim.
Die parallel zum Main verlaufende Breite Straße diente vermutlich als Marktplatzersatz und war damit Dorfmittelpunkt. Trotz einiger störender Neubauten ist die ursprüngliche Bebauung mit kleinen Hakenhofreiten noch gut zu erkennen: die Wohnhäuser standen giebelseitig zur Straße, nach hinten schlossen sich Stall- und Werkstattgebäude an, die Scheunen bilden - meist traufständig zur Straße - den rückwärtigen Abschluss der Grundstücke. Der entstehende kleine Hof wurde zur Straße mit einem Tor geschlossen. Das Haus Breite Straße 23 bildet optisch einen schönen Abschluss nach Westen, das andere Ende wird durch das schmiedeeiserne Tor des Schlossbereiches begrenzt. Die zum Main führenden Seitenstraßen Schmiedegasse, Fischergasse und Untergasse zeigen ebenfalls die ortsübliche kleinteilige Bebauung mit Scheunen- und Nebengebäuden, sind jedoch teilweise bis zur Unkenntlichkeit umgebaut.
Besonders hervorzuheben ist die Neugasse: entstanden als Ausweichstandorte für die durch den Aufkauf und Abbruch zurzeit der Schlosserweiterung abgerissenen Hofreiten. An die giebelständigen Wohnhäuser schließen sich kleinere Stall- und Nebengebäude an zu denen die quer stehenden Scheunen einen rückseitigen Riegel bilden. Auch hier sind die kleinen Höfe zur Straße mit Toren geschlossen. Die Hofreiten sind wohl zum Teil aus dem Abrissmaterial der von Landgraf Friedrich aufgekauften Bauten errichtet worden.
Anschließend an diesen ältesten Teil Rumpenheims entstanden im 19. Jahrhundert Straßen mit kleinen giebelständigen Fachwerkwohnhäusern, von denen noch einige in gutem Zustand in der Dörnigheimer Straße und in der Landgraf-Friedrich-Straße erhalten sind.
Das Grundstück an der Mühlheimer Straße im Offenbacher Stadtteil Waldheim wurde ab 1952 für den Bau einer neuer Schule erschlossen, die mit den steigenden Geburtenraten und dem Zuzug von Flüchtlingen nach den Kriegsjahren nötig geworden war. Die Planung der Anlage stammte von Stadtbaurat Adolf Bayer, der während seiner Amtszeit in Offenbach für zahlreiche bedeutende Wiederaufbauprojekte verantwortlich zeichnete. Bei der Konzeption der neuen Schule konzentrierte sich Bayer auf eine lockere, schlichte Bauweise, die einen ganz bewussten Gegensatz zu den gewaltigen wilhelminischen Schulbauten und dem tümelnden Heimatstil des Dritten Reichs bilden sollte. Die zwei Schulgebäude und die Turnhalle stehen als Solitäre und sind durch offene, überdachte Gänge miteinander verbunden. Bei den Klassenbauten handelt sich um dreigeschossige, flach gedeckte Gebäude, die als sog. "Schustertypen" mit Mitteltreppenhaus und zweiseitigem Lichteinfall in die Klassenräume im 1. und 2. Obergeschoss konzipiert wurden. Im Erdgeschoss liegen Eingangs- und Pausenhallen, Nebenräume und Lehrerzimmer. Charakteristisch für die Bauten Bayers sind hierbei die klare Trennung zwischen den tragenden und nichttragenden Teilen der Sichtbetonskelettkonstruktion sowie die filigrane Ausgestaltung der Bauelemente. Die Turnhalle entstand im zweiten Bauabschnitt ab 1957 und nimmt die leichte Gestaltung durch die westliche Glasfassade wieder auf. Der Schule wurde ein großes Grundstück zugeteilt, so dass Bayer seine Vorstellung von freistehenden, von Luft und Licht umgebenen Gebäuden verwirklichen konnte.
1973 erfolgte der Bau eines eingeschossigen Pavillons im Norden des Grundstücks zur Aufnahme von weiteren Klassenräumen, Werkräumen sowie der Schulküche und Speiseraum.
Dem Schulgelände gegenüber entstand ab 1955 die Heilig-Kreuz-Kirche und das nördlich von ihr gelegene Pfarrhaus. Die Kirche wurde nach den Plänen Helmut Bileks errichtet und war der erste Kirchenneubau nach dem Krieg in der Diözese Mainz. Ausstattung unter anderem durch die Metallbildhauer Gebr. Klemisch, das große Buntglasfenster an der Westseite stammt aus der Mainzer Glaswerkstatt P. Huppert.
Vor der Kirche, an der Kreuzung Mühlheimer Straße/Am Wiesengrund liegt eine Grünfläche, die durch Bepflanzung und einer von einer niedrigen Sandsteinmauer eingefassten Sitzecke mit Bänken gestaltet ist. Die Grünfläche korrespondiert mit dem Kirchenbau und demonstriert ebenso wie die lockere Bebauung des Schulgeländes die Absicht der Stadtplanung, eine "gesunde" Symbiose aus zurückhaltender Bebauung und Freifläche zu erzielen.
Die in den fünfziger Jahren entstandene Gebäudegruppe bildet eine aus orts- und baugeschichtlichen sowie künstlerischen Gründen erhaltenswerte Gesamtanlage.
Die Gesamtanlage umfasst die ältesten Teile des ehemaligen Dorfes Soden mit der evangelischen Kirche, Bereiche der frühen Erweiterung des Dorfes bei beginnender Kurnutzung der Quellen (erstes Kurhaus von 1722) sowie die Grünzüge des Quellen- und Wilhelmsparks, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert angelegt wurden. Im Gewölbekeller des Hauses Dachbergstraße 2 ist der gemauerte Schacht einer ehemaligen Mikwe erhalten, die 1846 eingerichtet worden war.
Im vorderen und hinteren Bereich des Straßenzugs An der Trinkhalle (ehemalige Schulstraße) sind zusammenhängende Teile der ehemals dörflichen Bebauung mit kleinen, meist giebelständigen, zweigeschossigen Fachwerkhäusern - z.T. mit Ökonomiegebäuden - erhalten. Entlang der Straße Zum Quellenpark (ehemalige Hauptstraße), liegen alte Quellen Bad Sodens, deren im 18. und 19. Jahrhundert zunehmend erkannter medizinischer Wert für Trink- und Badekuren zur Umstrukturierung dieses Gebietes führte. So ist hier nur eine Hofreite (heutiges Heimatmuseum) erhalten, es dominieren für Bad Soden typische Stadthäuser und Kurhotels des 19. Jahrhunderts in schlichten spätklassizistischen Formen.
Quellenpark ab 1856/57 durch den Biebricher Gartendirektor C. F. Thelemann angelegt. Attraktion des Parks der reich gestaltete, achteckige, hölzerne Brunnentempel von 1886 mit auskragendem Dach und Zwiebelhelm; über der Brunnenfassung Statue der "Sodenia", Personifikation Bad Sodens. Im Park auch Gedenkstein für Badearzt Dr. Köhler, Inschrifttafel und Portraitmedaillon mit Säulen gerahmt, um 1890, auf dessen Betreiben hin die erste Trinkhalle 1883 im Quellenpark erbaut worden war (1954/55 abgerissen).
Die jenseits der Straße gelegenen Kuranlagen - Champagnerbrunnen, neubarocke Fassung von 1890 - wurden 1911 zum sog. Wilhelmspark gestaltet (Gartenarchitekten Gebr. Siesmayer, Frankfurt).
Die städtebauliche und historische Bedeutung der Gesamtanlage Innenstadt liegt in der charakteristischen heterogenen Struktur, die durch die Wandlung eines ursprünglich bäuerlichen Dorfes zum Kurort klassizistischer Prägung mit den zugehörigen Parkanlagen entstand.
Um die gestiegene Zahl der Kurgäste in Soden unterzubringen, entstanden 1850-1860 die Alleestraße (früher Lindenallee) und der Wiesenweg (Wiesenpromenade) außerhalb der alten Ortsbegrenzung mit einer Bebauung von 47 neuen Villen. Weitgehend unverändert hat sich an der Alleestraße ein kleiner Teil der offenen Bebauung mit Kurvillen erhalten. Es handelt sich vorwiegend um mehrgeschossige, klassizistisch verputzte Fachwerkhäuser auf massivem Sockel mit streng axialer Fensterteilung, gusseisernen, doppelstöckigen Balkonen zur Straßenseite, breiten Ecklisenen und flachen Satteldächern.
Die Gesamtanlage Heinrichstraße 1-9 umfasst ein Ensemble von Wohnhäusern des frühen 20. Jahrhunderts, durch den Neubau 1a leicht beeinträchtigt.
Während die Eckbauten zur Hasselstraße um 1900 entstanden und in qualitätvoller Form bereits Jugendstilelemente zeigen bzw. in klassizistisch-historisierender Gestaltung verharren, sind die Häuser 2-9 beidseits in einheitlichem Typus mit individuellen Variationen nach 1900 errichtet worden. An den eingeschossigen, giebelständigen Bauten mit hohen Mansarddächern und betontem Ortgang zeigen sich Gestaltungselemente des Reformstils im Sinne heimatgebundenen Bauens.
An der 1817 erbauten Landstraße nach Königstein haben sich einige Abschnitte mit geschlossener historischer Bebauung des 19. Jahrhunderts erhalten. Ab 1828 entstanden entlang der schnurgeraden Straße, östlich des alten Ortskerns, Pensionen, Villen und Hotels, auch die erste Apotheke von 1838, von denen sowohl der Kur- als auch der Quellenpark bequem zu Fuß erreichbar waren. Die historische und städtebauliche Bedeutung dieser Gesamtanlage liegt in der stilistischen Einheitlichkeit der in klassizistischen Formen gehaltenen Bauten, die trotz einiger störender Ladeneinbauten gewahrt ist.