Streckenöffnung:24.02.1902
Streckenlänge: 15,60 km
Streckennummer (NE): 9360
Bauherr/Betreiber: Kleinbahn Höchst – Königstein (Königsteiner Kleinbahn)
Bahnstrecke: Unter Eindruck der „Homburger Bahn“ bereits 1861 erstes Finanzierungsprojekt einer Privatbahn als Ersatz der Postkutsche von Frankfurt in den Luftkurort. Mit fortschreitender Industrialisierung bis 1895 wiederholte Diskussion über Bahntrassen in Verbindung mit „Bad-Sodener-„ oder „Kronberger Bahn“ – v.a. für die aus dem Taunus nach Höchst strebenden Arbeiter. Seit 1898 seitens der Gemeinde Höchst Planung einer Bahnstrecke ins Weiltal, der sich 1900 ebenso die Gemeinde Königstein anschloss. Innerhalb eines Jahres 1901-02 schließlich Bau der Privatbahn mit einer von dem Wiesbadener Bahningenieur Stöfer festgelegten Trasse und sieben formal ähnlichen Stationsgebäuden zur Förderung des Kurbetriebs, wobei der preußische Staat ein Drittel der Kosten übernahm. Verlängerung über Ruppertshain, Schloßborn, Glashütten nach Niederreifenberg verhinderte der Kriegsausbruch 1914. Ursprüngliche Streckenführung der Stichbahn ab weiter östlich gelegenem Inselbahnhof der „Taunusbahn“ (bis 1928). Trasse flach und relativ geradlinig entlang dem rechten Ufer des Liederbachs (Spurweite 1,435 m, max. Steigung ab Hornau 1:40), wobei insgesamt 235 Höhenmeter überwunden werden. Seit 1975 Abbau von Güter- und Ausweichgleisen.
Ein Ensemble der gewachsenen Dorfstruktur hat sich am zentralen Bereich des historischen Straßenzuges der Hauptstraße, an der rechtwinkligen Krümmung und Abzweigung der Schulstraße, erhalten. Kirche St. Pankratius, Rathaus und Gasthof "Mutter Krauss" (ehemals "Zum Hirschen") sind die ortshistorisch besonders bedeutsamen Punkte der Gesamtanlage. Sie sind eingebunden in die dörfliche Struktur mitteldeutscher Hofreiten, deren giebelständige, zweigeschossige Ernhäuser meist aus dem 17./18. Jahrhundert stammen, in Fachwerkkonstruktion errichtet und teilweise noch mit späterem Verputz versehen sind.
Die seit 1964 nach Plänen von Bernhard Reichow errichtete Wohnsiedlung Limesstadt erhielt 1967 einen Friedhof. Nördlich der Siedlung in leicht hügeligem Gelände gelegen. Als Landschaftsarchitekt zeichnete Erich Hanke.
Den Eingangsbereich kennzeichnet ein kreisförmiger, gepflasterter Platz. Seitlich stehen drei unterschiedlich hohe Stelen mit christlichen Symbolen. Aufgelockert wird die Gestaltung durch Staudenbeete. Nach dem Eingang breiten sich zunächst weite, ansteigende Rasenflächen aus. Die Gräberreihen sind größtenteils im Baumbestand verborgen.
Auf dem höchsten Punkt des Friedhofs liegt die Trauerhalle. Entworfen vom Architekten Helmut Hofmann aus Hattersheim.
Dominierend das tief herabgezogene, schiefergedeckte Dach. Die abfallende Dachlinie bildet über dem Eingang ein dreieckiges Vordach, die Schräge wird von einer Betonstrebe aufgenommen und zum Boden geführt und endet dort in einer Staudeninsel. Eingangsbereich mit zwei quadratischen Doppeltüren und verglasten Wandsegmenten.
Die dreieckige Rückfront zwischen der fächerförmigen Verstrebung verglast. Schmale, abgewinkelte Pfeiler bilden den Stuhl für die Friedhofsglocke.
Insgesamt herausragendes Beispiel eines modernen Friedhofs mit gelungener landschaftlicher Einbindung und sinnhafter Gestaltung.
Im Zuge der Aufrüstung Deutschlands für den Zweiten Weltkrieg wurden bereits 1937 erste Maßnahmen getroffen, um auf dem weitläufigen Ackergelände zwischen Eschborn, Schwalbach und Sulzbach einen Militärflugplatz anzulegen. 1939/40 wurden die meisten Grundstücke von den Bauern erworben und eine Baukompanie der Luftwaffe übernahm den Ausbau. Neben Gebäuden in Leichtbauweise, in denen u.a. die Kommandantur untergebracht war, entstanden fünf große, massiv erstellte Hangars, deren Vorfeld betoniert wurde. Die zunächst "Militärflugplatz Frankfurt-Sossenheim", dann "Flugplatz Eschborn" genannte Anlage diente in erster Linie zur Ausbildung an Lastenseglern der Reichsluftwaffe, wobei es im Juni 1941 auch zu einem folgenschweren Absturz mit sieben toten Soldaten kam. Im Verlauf des Krieges wurde der Flugplatz, der sonst weitgehend unbefestigt blieb und von Schafen abgeweidet wurde, auch von Jagdgeschwadern genutzt.
Im August 1944 wurde auch der Platz Eschborn Ziel eines schweren Luftangriffs, dem zahlreiche Gebäude, darunter auch zwei Hangars zum Opfer fielen. Am 30. März 1945 besetzten amerikanische Truppen den Flugplatz. Sie richteten hier ein Lager für Kriegsgefangene ein, die eine 1600 Meter lange Landebahn anlegen mussten, so dass dieser Flugplatz als Ersatz für den zerstörten Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt dienen konnte. Neben anderen nutzte der Oberbefehlshaber der Alliierten Truppen, General Eisenhower, diesen Flugplatz.
Nach Wiederherstellung des Rhein-Main-Flughafens durch dieselben, hier untergebrachten Kriegsgefangenen verlor Eschborn an Bedeutung, das Camp Eschborn wurde jedoch als Depot und Reparaturwerkstätte noch bis Oktober 1991 von den amerikanischen Streitkräften genutzt.
Für die Geschichte der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland gewann der ehemalige Flugplatz jedoch noch an Bedeutung durch die Einrichtung der ersten Überseefunkstelle der deutschen Bundespost im Jahr 1948. Dazu wurden Einbauten in einem der erhaltenen Hangars vorgenommen, außerdem wurde ein inzwischen abgängiges Verwaltungsgebäude davorgesetzt. Auf dem Flugfeld wurden ca. 30 Holzmaste mit Drahtantennen aufgestellt. So konnten von hier erstmalig durch die Bundespost Überseegespräche vermittelt werden, zunächst nur für US-Bürger, ab Mai 1950 auch für alle Deutsche. Zeitweise waren im so genannten Funkamt Eschborn bis zu 175 Personen beschäftigt.
Die schließlich als Übersee-Funk-Empfangsstelle Eschborn des Fernmeldeamtes Eschborn bezeichnete Institution wurde im April 1970 geschlossen und die Mastanlagen auf dem ehemaligen Flugfeld wurden wieder abgebaut. Die Telekom nutzte den Hangar eine zeitlang als Lager und Werkstatt. Alle übrigen Gebäude wurden nach dem Abzug der Amerikaner vom Technischen Hilfswerk zu Übungszwecken genutzt.
Der einzige noch vollständig erhaltene Hangar ist ein monumentaler, flach gelagerter Massivbau aus rotem Ziegel, der durch eine korbbogiges Dach geschlossen ist. Dieses besteht aus einer bemerkenswerten Eisenkonstruktion, auf der eine Balken-Bretter-Decke liegt, die wahrscheinlich durch eine Teerpappe nach außen geschützt wird. Die beiden Bogenfelder sind verglast. Seitlich schließen flache Anbauten an, die wohl Verwaltungs- bzw. Lagerräume enthielten. Das Ganze erhält dadurch einen basilikalen Charakter. Den "Seitenschiffen" zum Flugfeld symmetrisch vorgelagert sind zwei niedrige, nach vorne halbrund schließende Vorbauten, die an Apsiden erinnern. Durch die nachträglichen Einbauten der Bundespost ist der Hangar vorne, also an der Stelle, wo sich die Tore befanden, zweigeschossig, mit hohen, hölzernen Kreuzstockfenstern im Erdgeschoss und kleineren quadratischen Fenstern im Obergeschoss. Zentral dem Hangar vorgelagert und durch einen schmalen Gang verbunden das niedrige, eingeschossige Verwaltungsgebäude, das stark durchfenstert und flach gedeckt ist. Es weist ebenfalls hölzerne Kreuzstockfenster auf.
Der Hangar dürfte als Bautyp für Hessen in dieser Form weitgehend einzigartig sein und ist damit von hohem geschichtlichen Wert. Die Konstruktion des weit spannenden Daches gilt als hervorragende technische Leistung. Das Gebäude symbolisiert noch als militärischer Bau den Größenwahn Nazi-Deutschlands zu Beginn der vierziger Jahre. Zusammen mit dem betonierten Vorfeld und den Mauerresten der benachbarten Bauten ist der Hangar Kulturdenkmal von technischer und besonderer geschichtlicher Bedeutung. Ergänzt wird der Bau durch eine kleine Erdbunkeranlage am südlichen Zugang des Geländes.
Gesamtanlage historischer Ortskern
Hintergasse 1-15, 2-4
Kirchstraße 1-15, 2-10, 26-44
Londorfer Straße 1-7, 2-4
Marktstraße 1-15, 4-20
Nordecker Straße 3-23, 2-8
Rahmengasse 2-4
Rheingasse 1-9, 2-22
Schulstraße 1-5, 4-8
Treiser Straße 1-25, 2-30
Totenhäuser Weg 2
Zahlgasse 1-5, 2-6
Wie aus dem Plan der Gesamtanlage und dem Stadtgrundriss von Walbe ersichtlich, wurde die ehemals stark befestigte Stadt als nahezu regelmäßiges Viereck angelegt, das von den Hauptstraßenzügen in nordsüdlicher sowie ostwestlicher Richtung geteilt und durch annähernd parallele Nebenstraßen erschlossen wird.
Im oberen Teil des von Norden nach Süden führenden Hauptverkehrsweges lag der Markt, der dieser Straße ihren heutigen Namen gab, als Zentrum der Siedlung mit dem Zugang zum Kirchhof. Zweiter Ortsmittelpunkt war der Brunnenplatz im Verlauf der heutigen Kirchstraße, der früheren Borngasse, der vermutlich auch die Funktion eines Festplatzes hatte und an dessen Rand das erneuerte Backhaus steht.
Die orts- und siedlungsgeschichtlich gleichermaßen bedeutende Stadtanlage, die den größten Teil des historischen Ortskerns innerhalb der ehemaligen Befestigung umfasst, wird durch die Schulstraße, die Hainmauergasse, die Londorfer Straße und die Rahmengasse begrenzt und besteht im Wesentlichen aus Fachwerkbauten des 18. und 19. Jahrhunderts, die bis heute ein weitgehend geschlossenes städtisches Gesamtgefüge bilden.
Lediglich die durch Neu- und Umbauten veränderten Bereiche, insbesondere im südöstlichen Teil an Londorfer Straße und Rahmengasse, wurden ausgegrenzt. Die Erscheinung der mittelalterlichen Stadt blieb in Bezug auf Maßstab und Parzellenstruktur jedoch bewahrt.
Einen Eindruck des ursprünglichen Ortsbildes vermittelt ein aus dem 17. Jahrhundert stammender Stich von Merian. Seine Darstellung offenbart allerdings einen Widerspruch: Während dort die Kirche ungefähr im Zentrum des Ortes inmitten der Häuser liegt, zeigt der Stadtplan - ähnlich wie in Lich - eindeutig die Randlage des in die Befestigungsanlage integrierten dominierenden Bauwerks. Diese nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechende "Korrektur" wurde vom Meister vermutlich aus bildgestalterischen Gründen vorgenommen.
Gesamtanlage Climbach
Allendorfer Straße 17-21, 10-16
Hauptstraße 1-21, 2-18
Turmstraße 1-7, 2-4
Die Gesamtanlage umfasst den alten, geschichtlich interessanten Dorfkern Climbachs. Hauptachse ist die geradlinig von Südost nach Nordwest verlaufende, in ihrem Mittelteil angerartig verbreiterte Hauptstraße. Wichtige Teile der Gesamtanlage sind außerdem der Einmündungsbereich der nach Nordosten gerichteten Allendorfer Straße mit der an der Ecke situierten Hofreite Nr. 16, den Höfen Nr. 10-14, den gegenüber gelegenen Hofreiten Nr. 17 bis 21 sowie die zwischen Haupt- und Allendorfer Straße eingebundene Turmstraße, die frühere Kirchstraße, an der der ehemalige, bis heute ummauerte Friedhof mit der Kirche und dem hoch aufragenden Wasserturm einen markanten Blickpunkt im Ortsbild setzt. Der beschriebene Ortskern ist aus geschichtlichen Gründen zu schützen.
Gesamtanlage Rabenauer Straße
Auf der Linde 1
Gießener Straße 1, 2-6
Rabenauer Straße 1-49, 10-58
Steingasse 1-3, 2-12
Die geschichtlich und städtebaulich interessante Gesamtanlage entwickelte sich entlang der Rabenauer Straße, die noch heute die Hauptachse des Dorfes bildet. Entlang des mehrfach geschwungenen Straßenverlaufes reihen sich barocke und jüngere Hofreiten, vielfach noch in Fachwerkbauweise, aneinander, die den Straßenraum gestalten und zu den Ortsausgängen abschließen. Darüber hinaus bilden die räumlich erweiterten Einmündungsbereiche der Gießener Straße und der Steingasse integrale Elemente der Gesamtanlage. Die Gesamtanlage ist aus geschichtlichen Gründen zu schützen. (g)
Gesamtanlage Winnen
Marburger Straße 11-21, 8-10, 16, 18, 22-46
Rosenstraße 1-5, 2-4
Die für Winnen ausgewiesene, geschichtlich und städtebaulich gleichermaßen interessante Gesamtanlage, die mit Ausnahme der hochgelegenen, den Ort bekrönenden Kirche fast ausschließlich aus Gebäuden der Mitte bzw. des Endes des 19. Jahrhunderts besteht, entwickelte sich vor allem entlang der Marburger Straße, die bis heute die Hauptachse des Dorfes bildet. Städtebauliche Schwerpunkte ergeben sich am Aufgang zur Kirche, am Pfarrhaus sowie im Einmündungsbereich der Rosenstraße, der durch seine Aufweitung und den fragmentarisch erhaltenen Brunnen als Dorfmittelpunkt charakterisiert
Gesamtanlage Königsberg
Katergasse 1-5, 2-6
Schlossstraße 17-43, 53-57, 22-68
Wetzlarer Weg 13-17, 14, 16
Kern der Gesamtanlage Königsberg ist die weithin sichtbare, die Kulturlandschaft in entscheidendem Maße prägende Burg-
anlage. Die wichtigsten optischen Bezugspunkte sind das am höchsten gelegene, anstelle der einstigen Burg errichtete, historisierende Gebäude, die markanten Mauerzüge der Verteidigungsanlage und die etwas tiefer gelegene Kirche. Zusammen mit der Rückseite der dichten, in extremer Hanglage errichteten Bebauung an der Schlossstraße bilden sie die für Königsberg charakteristische, historisch gewachsene Ortssilhouette.
Entscheidend für die Bildung der Silhouette ist das System der ansteigenden, in Serpentinen geführten, stark verästelten Straßen und Gassen. Zu diesem System gehören die Schlossstraße mit ihren Seitenarmen, die Katergasse und die Auffahrt zu Burg und Kirche. Äußerst wichtig und als Teile der Gesamtanlage zu betrachten sind auch die nicht bebauten Flächen rund um den historischen Ort. Hier sind vor allem die Freiflächen östlich des Wetzlarer Weges bzw. nördlich des Steinweges sowie die Flächen mit den Flurbezeichnungen "Am Hainberg" und "Am Hopfenberg" zu nennen.
Gesamtanlage historischer Ortskern
Lindenstraße 1-7, 2-8
Marburger Straße 1-15, 19-21, 25-35, 6-24
Tannenhofstraße 1, 5-21, 2-14
Die Gesamtanlage umfasst den historischen Ortskern, dessen Form und Straßenverlauf durch den Lauf des Krumbaches und seiner westlichen Zuflüsse landschaftlich vorgeprägt ist.
Zentrum der Anlage ist das so genannte "Kreuz", an dem die nach Westen orientierte Lindenstraße, die nach Norden weisende Marburger Straße und die nach Süden führende Tannenhofstraße zusammengeführt sind.
Ältester Teil der Siedlung ist die in weiter Kurve parallel zum Krumbach geführte Marburger Straße. Während die Nordwestseite mit Ausnahme des Gebietes nördlich des Kreuzes (Zum Wirberg) locker bebaut und durch kommunale Bauten wie Kirche, Friedhof, Rathaus und Pfarrhaus gekennzeichnet ist, stehen die Hofreiten auf der Bachseite in dichter Abfolge und reichen mit ihren Gärten bis an den heute verrohrten Krumbach.
Ältere Bebauung findet sich ebenfalls im unteren Teil der Lindenstraße und in dem nahe dem Kreuz gelegenen Teil der Tannenhofstraße sowie in einem durch die Brunnenstraße inselartig abgetrennten Bereich östlich des in den Krumbach einmündenden Grabens.
Einschließlich der Freiflächen, die das alte Dorf noch deutlich gegenüber der neueren Bebauung abheben, ist der genannte Bereich aus geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage schützenswert.