Flächendenkmal (2402)



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  • flaechendenkmal.LFDH23356006047803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH23356006047803
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    LFDH23356006047803
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    Im äußersten Nordwesten der Innenstadt auf dem Gelände der ehemaligen Parade Bastion liegt die Gesamtanlage IV (Asterweg). Vom Asterweg (d.h. der nach Achstatt führende Weg) östlich begrenzt, umfasst die Gesamtanlage den unteren Bereich der Schillerstraße einschließlich dem Gelände der Schillerschule sowie das Areal der früheren "Höheren und Erweiterten Mädchenschule" (Ricarda-Huch-Schule). Die Bebauung ist auch hier mit Ausnahme des Nebelschen Hauses aus der Biedermeierzeit gründerzeitlich.

    Folgendes Objekt ist als innerhalb der Gesamtanlage konstitutiv wichtig hervorzuheben:

    Schillerstraße 9

    Wohnhaus und Werkstatt. Typisches Gießener Handwerkerhaus in spätklassizistischen Formen mit zentralem Zwerchhaus, Kniestock, Gesimsgliederung und sparsamer Betonung der Beletage (Fensterbankgesims, Fensterbekrönung).

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage IV
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006049903

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    LFDH23356006049903
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    Die Gesamtanlage V (Marktlauben) liegt nordöstlich des Marktplatzes zwischen Lindenplatz und Brandplatz. Da ein neuer Platz für den Wochenmarkt notwendig geworden war, wurde zwischen den beiden vorher voneinander getrennten Plätzen ein gerader Durchbruch, die heutige Marktlaubenstraße, geschaffen. Anstelle der alten Fachwerkbebauung entstand von 1892-94 eine schmale, lang gestreckte Marktloggia (die alten Marktlauben) auf der linken Straßenseite. Erst im Zuge der sog. Altstadtsanierung wurde 1928 das Pendant der neuen Marktlauben errichtet.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage V
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006050803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH23356006050803
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    LFDH23356006050803
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    Die im Osten der historischen Stadt gelegene Gesamtanlage VI (Brand) ist nach dem Kirchenplatz der für die Stadtgeschichte sicher wichtigste Ort. Hier liegt das Alte Schloss, das als zweite Wasserburg die östliche Flanke der 1. Stadtbefestigung sicherte und später als Kanzlei diente, das Neue Schloss, das Philipp der Großmütige gleich nach dem Ausbau der Stadt zur Festung errichten ließ und der monumentale Renaissancebau des Zeughauses, der später als Kaserne genutzt wurde.

    Wichtige Bebauungsteile dieses aus drei ineinander übergebenden Plätzen (Kanzleiberg, Brandplatz, Landgraf-Philipp-Platz) bestehenden Areals, das nach dem verheerenden Brand von 1560 zum administrativen Zentrum der Stadt ausgebaut wurde, fehlen heute. Unter städtebaulichen Gesichtspunkten besonders bedauerlich ist die Zerstörung der schräg gegenüber dem Alten Schloss gelegenen Feuerwache, der Universitätsreitbahn, der an der Ecke zur Brandgasse gelegenen Polizeiwache und des 1850 erneuerten Collegiengebäudes auf der Ostseite des Brandplatzes. Mindestens ebenso schmerzlich ist der Verlust der vorwiegend gründerzeitlichen Bebauung des Landgraf-Philipp-Platzes und einiger historischer Bauten (altes Rentamt, ehemalige Entbindungsanstalt von 1822) an der Senckenbergstraße.

    Integrale Bestandteile der Gesamtanlage sind weiterhin das von einer kleinen Grünanlage umgebene Kriegerdenkmal (Langraf-Philipp-Platz), das Straßenbild der kurz vor der Jahrhundertwende angelegten Senckenbergstraße sowie der auf dem einstigen Burggarten gelegene, aus dem 1609 hinter dem Collegiengebäude angelegten Hortus Medicus hervorgegangene Botanische Garten mit den Resten der einstigen Zeughaus Bastion.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage VI
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006051803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH23356006051803
    inspireID
    LFDH23356006051803
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    Die kleine Gesamtanlage VII (Diezstraße) besteht aus nur einem Straßenzug mit homogener gründerzeitlicher Bebauung. Auf einem zuvor unbebauten Areal (hier lag im 18. Jahrhundert ein Pulvermagazin der Festung) zwischen Ostanlage, Neuen Bäue und Botanischem Garten wurde erst Anfang der 80er Jahre und im Verlaufe der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts eine rechtwinklig abknickende Straße projektiert. Zuerst als Privatstraße angelegt und daher namenlos, wurde die Straße später nach einem dort ansässigen stadtbekannten Photographen als Wo(o)destraße bezeichnet. Leider sind nur Teile der ursprünglichen Bebauung erhalten. So fehlen die Häuser auf der linken Straßenseite (heute Diezstraße 7) bis zum Straßenknick ebenso wie das Gebäude der ehemaligen Kleinkinderbewahranstalt.

    Folgendes Objekt ist innerhalb der Gesamtanlage als konstitutiv wichtig hervorzuheben:

    Diezstraße 13

    Einfaches zweigeschossiges Wohnhaus und Werkstatt. Spätklassizistischer Bau mit Mittelrisalit. Die ehemals vorhandenen Fensterverdachungen und sonstige schmückende Elemente fehlen.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage VII
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006053103

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH23356006053103
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    LFDH23356006053103
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    Wesentlich heterogener ist der Bestand der Gesamtanlage VIII (Seltersweg), der südlichsten Gesamtanlage der Innenstadt. Obwohl auch hier die gründerzeitlichen Bauten bei weitem überwiegen, sind es gerade die Reste einer älteren Bebauung, die dieses Gebiet städtebaulich interessant machen. Vor allem der intime Gebäudekomplex Seltersweg 53-55, aber auch das verputzte Fachwerkhaus Seltersweg 46 seien hier stellvertretend genannt. Ein wichtiger Bestandteil der Gesamtanlage ist die städtebaulich hervorragend platzierte Johanneskirche an der Ecke Goethestraße/Südanlage. Die zur Südanlage orientierte repräsentative Bebauung der Straße "An der Johanneskirche" setzt ebenfalls starke städtebauliche Akzente.

    Als konstitutiv wichtige Bestandteile innerhalb dieser Gesamtanlage gelten besonders Seltersweg 43, 45, 49, 52, 59 und 83.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage VIII
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006063103

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH23356006063103
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    LFDH23356006063103
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    Die großflächige Gesamtanlage umfasst als Kerngebiet das an den regulierten Flusslauf der Wieseck sich südöstlich anschließende, durch regelmäßige Straßenraster und dichte Parzellierung erschlossene Viertel um das Universitätshauptgebäude.

    Parallel zur Hauptachse, der Ludwigstraße, verlaufen die Lonystraße und die Stephanstraße. Bleich-, Goethe-, Bismarck- und Gartenstraße bilden die im rechten Winkel verlaufenden Querstraßen, die auch jenseits der Wieseck weitergeführt werden und dort auf die Südanlage auftreffen, die den nördlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet.

    Das südöstlich der Stephanstraße sich anschließende Gebiet, das durch im spitzen Winkel geführte Straßen (Lessing-, Goethe-, Bismarck- und Keplerstraße) unterteilt ist, reicht bis zum Bogen der Gnauthstraße bzw. Nahrungsberg.

    Südwestlich schließt sich ein von der Alicenstraße erschlossenes Gebiet an. Es reicht im Nordwesten bis zur Frankfurter Straße und wird im Südwesten von der Trasse der Bahnstrecken Gießen-Fulda bzw. Gießen-Gelnhausen begrenzt.

    Das Gebiet des oberen Universitätsviertels, das sich durch wesentlich lockerere Bebauung absetzt, beginnt gleich hinter der Bahntrasse. Von Nordosten nach Südwesten stark ansteigend, ist es durch die leicht abknickende Ludwigstraße und durch die Ebelstraße (Fortführung der Stephanstraße), die unter der Bahn hindurchgeführt werden, mit den unteren Teilen des Viertels verbunden. Zwei parallel geführte Querstraßen, die Liebig- und die Wilhelmstraße, reichen bis zur Frankfurter Straße, die hier den westlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet. Friedrichstraße, Rodthohl, Leihgesterner Weg begrenzen die Anlage nach Südwesten, während die Grenze der Gesamtanlage im Südosten entlang der gründerzeitlichen Bebauungsgrenzen von Wilhelmstraße, Liebigstraße und Riegelpfad verläuft.

    Folgende Wohnhäuser sind als konstitutiv wichtige Bestandteile der Gesamtanlage IX zu betrachten: Alicenstraße 30, 34, 38 und 42, Bismarckstraße 10, 11, 20, 22, 24 und 45, Bleichstraße 7+7a, 15, 18a, 21, 40 und 42, Bruchstraße 26, Ebelstraße 9, 13/15 und 43, Goethestraße 35, 61 und 65+67, Licher Straße 37, Liebigstraße 19 und 91, Löberstraße 12, Ludwigstraße 12, 38, 55 und 57, Riegelpfad 56 und 58 sowie Wilhelmstraße 49.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage IX
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006128903

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH23356006128903
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    LFDH23356006128903
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    Die Gesamtanlage Gnauthstraße (alte Flurbezeichnung: Am untersten Riegel) schließt sich südöstlich an das Universitätsviertel an. Sie umfasst die einheitlich geplanten, zu Zweier-, Dreier- und Vierereinheiten zusammengefassten, zweigeschossigen Siedlungsbauten der rechten Straßenseite (gerade Hausnummern) samt der Eckbauten Schiffenberger Weg 2 und Stephanstraße 53.

    Ebenso die hinter den Häusern gelegenen, bis zum Bahndamm reichenden Nutzgärten, die Vorgärten sowie die gesamte Straße einschließlich des gegenüberliegenden Gehsteigs. Einer Projektierung aus den Jahren 1906/07 folgend, verläuft die Gnauthstraße in charakteristischem Bogen parallel zur Bahnstrecke nach Fulda, die schon 1870 fertig gestellt worden war. Sie bildet die Basis des regelmäßigen Dreiecks Stephanstraße-Goethestraße und schafft als eine Verlängerung der Bleichstraße eine west-östliche Querverbindung zur einzigen, nach Osten gerichteten Ausfallstraße, dem Schiffenberger Weg.

    Als erste große Baumaßnahme nach dem 1. Weltkrieg errichtete die Stadt, die sich wegen der herrschenden Wohnungsnot dazu aufgefordert sah, insgesamt 104 Mietwohnungen, die in der Folge vorwiegend von städtischen Bediensteten bewohnt wurden. Die bis ins Detail gut gestalteten, von 1919 bis 1922 erbauten Häuser (Stadtbaurat Braubach) zeigen Formen, die noch dem Jugend- und Landhausstil verpflichtet sind. Besonders charakteristisch in diesem Zusammenhang ist die abwechslungsreich gestaltete Dachlandschaft, die durch hohe Walmdächer, ausgebaute Dachgeschosse und eine zweite, an den Eckbauten umlaufende Dachtraufe sowie durch steile Dreiecksgiebel und Dachhäuschen geprägt wird. Typisch für die Stilstufe und eminent wichtig für die ursprünglich farbige Gesamtwirkung ist die Materialvielfalt (Naturstein, Putz, Holz, Schindeln, Biberschwänze), die heute durch sekundäre Veränderungen stark gestört erscheint. Trotz dieser z.T. gravierenden Eingriffe (Eternitverschalung, schlechte Fenstergestaltung, Veränderung der Eingangssituationen, Wegfall der originalen Einfriedung) und trotz des vereinfachten Wiederaufbaus der kriegszerstörten Häuser Nr. 8-16 dokumentieren die Häuser hervorragend die traditionalistische Variante des Siedlungsbaus der frühen Weimarer Republik. Aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen sind sie als Gesamtanlage einschließlich der zum Erscheinungsbild der Straße unbedingt gehörenden Bäume (Robinien und Birken im Vorgartenbereich, Linden im Baumstreifen der gegenüberliegenden Straßenseite) Kulturdenkmal.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage X
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006129003

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH23356006129003
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    LFDH23356006129003
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    Die Gesamtanlage Wohnhof Aulweg liegt im Süden der Stadt. Insgesamt 94 Wohnungen wurden nach einem Plan des Architekten Gustav Hamann in den Jahren 1927 bis 1929 (Ergänzungsbau an der Ecke Riegelpfad von 1935) auf einem zuvor unbebauten Areal zwischen Liebigstraße, Aulweg und Riegelpfad für die Gemeinnützige Baugenossenschaft 1894 errichtet.

    Um einen lang gestreckten, rechteckigen Innenhof mit Grünanlage sind dreigeschossige Sechs- und Zwölffamilienhäuser gruppiert. Die einseitige Erschließung vom Aulweg bewirkt dabei eine ausgesprochen intime Atmosphäre, die bis heute hohe Wohnqualität gewährleistet. Die städtebaulich überzeugende, konsequente Anwendung von Dreiraumwohnungen als Zweispännertypen wird in der symmetrischen Aufteilung der Fassaden deutlich ablesbar. Sie zeigen durch die Betonung der Horizontalen und Vertikalen charakteristische Gestaltungsmerkmale der 1920er Jahre und setzen sich damit bewusst von der angrenzenden Bebauung der Gründerzeit und des Jugendstils in der Liebigstraße und am Riegelpfad ab. Auf der Straßenseite dominieren die vorgezogenen Treppenhäuser (mit typischer Gestaltung der Eingangsbereiche), die zu Dreiergruppen zusammengefassten Fenster und die verschiedenen Gesimsarten, während im Innenhof die weit vorspringenden, über drei Geschosse gehenden Veranden die Gestaltung bestimmen und den Gebäuden eine starke Plastizität geben. Die ursprünglich vorhandenen Sprossenfenster und Klappläden waren entscheidende Gestaltungselemente. Sie sind leider den "Modernisierungsmaßnahmen" der 1970er Jahre zum Opfer gefallen.

    Als individuelle, künstlerische und städtebauliche Leistung der späten 20er Jahre ist das in seltener Geschlossenheit erhaltene Ensemble samt der originalen Einfriedung und der charakteristischen Begrünung (Kugelbäume und Hecken) als Gesamtanlage Kulturdenkmal.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage XI
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006129103

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH23356006129103
    inspireID
    LFDH23356006129103
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    Die Gesamtanlage Welckerstraße liegt am südöstlichen Rand der gründerzeitlichen Stadterweiterung. Das unregelmäßige Areal (alte Flurbezeichnung: Auf der weissen Erde) grenzt im Nordosten an die Liebigstraße, im Südosten an den Aulweg, im äußersten Südwesten an die Wilhelmstraße.

    Innerhalb der Anlage lassen sich drei, mehr oder minder aufeinander Bezug nehmende Teilensemble unterscheiden: Der namengebende, 1928 durch die Stadt errichtete, kleine Wohnhof Welckerstraße 4-14 (nur gerade Nummern), die durch die Deutsche Reichsbahngesellschaft 1923 errichteten Häuser Liebigstraße 90, 92, 94 und 96, die zusammen mit den in einiger Entfernung liegenden Häusern Wilhelmstraße 60 und 62 errichtet wurden, sowie die ähnliche Stilmerkmale aufweisende, aber getrennt geplante Häusergruppe am Aulweg, die durch die Baugenossenschaft "Kriegersiedlung", bzw. durch die Gießener Wohnungsbau-Genossenschaft errichtet wurde.

    Die in einer Reihe liegenden 5 Häuser an der Liebigstraße haben alle die gleiche, traditionalistisch-klassizistisch geprägte Grundgestalt: Ein lang gestreckter, zweigeschossiger Baukörper mit Walmdach, breitem Zwerchhaus und gleichmäßig gereihten Fenstern (früher sämtlich mit Klappläden). Lediglich die zentralen, rundbogigen Hauseingänge sind individuell gestaltet. Von kaum zu überschätzender Wirkung für das Ensemble und für den gesamten Straßenraum ist die sorgfältig gearbeitete, differenziert gestufte Sandsteineinfassung, die sich sowohl im Aulweg als auch in der Welckerstraße fortsetzt.

    Die Bedeutung des ebenfalls traditionalistisch, doch sachlicher und weniger historisierend gestalteten Wohnhofs Welckerstraße beruht in erster Linie auf seinen städtebaulichen Qualitäten: Die symmetrische, stark durchgrünte Anlage besteht aus den beiden, die Eingangssituation bestimmenden, zweigeschossigen Wohnhauskuben (einziger Schmuck die halbrunden, diamantierten Balkonerker) und einem lang gestreckten, aus 4 Reihenhäusern zusammengesetzten Bau im Innern des Hofes. Die mehrfach gestufte, im Bereich der Ecken abgerundete Bruchsteinmauer, die auf die Bruchsteinsockel der Häuser abgestimmt ist, setzt bereits in der Welckerstraße an. Sie umschließt die flankierenden Eingangsbauten, führt tief in den Hof und setzt sich dort als Einfriedung der Grünanlage fort.

    Die beiden unabhängig voneinander errichteten, großvolumigen Mietwohnhäuser am Aulweg greifen architektonische Grundzüge der übrigen Bebauung wieder auf. So ist das zweigeschossige Doppelwohnhaus Aulweg 50/52 ähnlich proportioniert wie die oben erwähnten Häuser der Liebigstraße. Wie jene verfügt es über ein Walmdach (lang gestreckte Schleppgaupe), die Fenster sind gereiht und mit Klappläden versehen. In Anlehnung an die Häuser der Welckerstraße sind zwei halbrunde, symmetrisch angeordnete Balkonerker vorgelagert. Die rotbraunen Ziegeleinfassungen der Erdgeschossfenster, die mit quadratischen Zierelementen versehen sind, entstammen dem Formvokabular des Expressionismus. Das früher wegen seiner großzügigen Wohnungen bevorzugt von Professoren bewohnte, klassisch-streng gestaltete, dreigeschossige Eckhaus Aulweg 54 wirkt durch sein hohes verschiefertes Walmdach, das durch das weit auskragende, profilierte Traufgesims Plastizität und Eigenständigkeit gewinnt. Es ist mit seinem nur leicht vorspringenden, zum Aulweg orientierten Erker bewusst für die Ecksituation konzipiert. Konvex geformte Gesimsteile heben die dicht aneinander liegenden Fenster dieses Fassadenteiles gesondert hervor.

    Aufgrund ihrer städtebaulichen Qualitäten und ihrer guten architektonischen Gestaltung sind die beschriebenen Häusergruppen samt der Hofräume, Vor- und Nutzgärten und einschließlich der originalen Einfriedungen als Gesamtanlage Kulturdenkmal.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage XII
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH23356006129203

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH23356006129203
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    LFDH23356006129203
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    Die kleinflächige Gesamtanlage Iheringstraße liegt am Rande der gründerzeitlichen südöstlichen Stadterweiterung auf einem rechteckigen Areal zwischen Iheringstraße, Wilhelmstraße und Weißerde. Die nordöstliche Grenze ist mit den anstoßenden Grundstücksgrenzen der Häuser Liebigstraße 76/78 und 80/82 identisch.

    Es handelt sich um einen durch das Hessische Hochbauamt (Berg) 1923 geplanten Baukomplex mit zwei Dienstgebäuden (Kreisgesundheitsamt und Vermessungsamt) und vier Beamtenwohnhäusern.

    Zentralachse der symmetrischen, mit einer umlaufenden Einfriedung umgebenen Anlage ist eine schmale, parallel zur Wilhelmstraße verlaufende Privatstraße, der die beiden aus hufeisenförmigen Dreiergruppen bestehenden Teileinheiten spiegelbildlich zugeordnet sind. Sämtliche Gebäude waren ursprünglich einheitlich gestaltet. Hauptcharakteristika sind der Bruchsteinsockel, die gleichmäßig gereihten, mit Klappläden ausgerüsteten Fenster und vor allem die eindrucksvollen, auf Fernwirkung berechneten, schiefergedeckten Bohlenlamellendächer mit ihren Dachhäuschen, die an historische Vorbilder (biedermeierliche Haustypen der Innenstadt) anknüpfen. Auch die frontispizartig hervorgehobenen Treppenhäuser an den Rückseiten erinnern mit ihren gesprengten Dreiecksgiebeln und den Freitreppen an klassizistische Vorbilder. Leider wurden drei der Gebäude, u. a. die jetzt als Wohnhäuser genutzten ehemaligen Dienstgebäude, die mit ihren Schmalseiten zur Wilhelmstraße orientiert sind, im Krieg stark geschädigt. Sie erhielten Satteldächer, so dass die so wichtige Korrespondenz der Dächer heute gestört erscheint. Auch die unsachgemäße Erneuerung sämtlicher Fenster und Türen sowie die falsche Farbgestaltung an einem der Häuser schmälern den Gesamteindruck. Um so wichtiger sind die zum ursprünglichen Funktionszusammenhang (Bleichplätze und Grabgärten) gehörenden Grünflächen, die lückenlos erhalten blieben. Sie geben der Anlage einen übergeordneten Zusammenhalt und tragen ihren Teil zur intimen Wohnatmosphäre bei. Das städtebaulich und künstlerisch bedeutende Gebäudeensemble ist als Gesamtanlage Kulturdenkmal.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Gießen, Stadt und Landkreis_Gießen_Gießen_Gesamtanlage XIII
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE