Bernhardstraße 4
Stadtweg 1
Die Gesamtanlage Carl-Ulrich-Schule umschließt die Arheilger Schulinsel, auf der die vormals auf das gesamte Gemeindegebiet verstreuten Schulen um die Jahrhundertwende an einem Standort zusammengefaßt wurden. Auf einem großen gemeindeeigenen Grundstück am alten Stadtweg entstand im Jahre 1897 als erster Bauabschnitt die in sichtbarem Rohziegelmauerwerk ausgeführte Schillerschule. Das spätklassizistische Gebäude wird durch einen zurückhaltend gestalteten Mittelrisalit vertikal und durch umlaufende Sandsteingesimse horizontal gegliedert. Die 1907 und 1914 in traditioneller Bauweise errichteten Schulgebäude werden durch einen Mitteltrakt miteinander verbunden. Die sonst eher schlichte Fassade wird im nördlichen Teil, dem Schulzugang, durch die Fenstergestaltung des Treppenhauses, die Sandsteinfassung des Eingangs und die Putzstrukturierung der Fassade zusätzlich betont. Das gesamte Gebäude trägt ein wuchtiges Mansarddach in Biberschwanzziegel mit kleinem Uhrtürmchen. Die ortgeschichtlich bedeutsame Zentralisierung der Schulen war 1914 abgeschlossen und das latente Schulraumproblem, - zuvor neun verschiedene Schulhäuser - beseitigt.
Darmstädter Straße 21-29, 24
Die Gesamtanlage umfaßt ein Fachwerkensemble des 18. und 19. Jahrhunderts im ehemaligen Unterdorf. Die erhaltene historische Bausubstanz dokumentiert diesen Zeitraum der Siedlungsgeschichte Arheilgens, mit seinen zeittypischen Hausformen. Die teilweise verputzten Gebäude verbergen regionaltypische, konstruktive frühe klassizistische oder barocke Fachwerkbilder.
Ehemaliges Straßenbahndepot - Wagenhalle und Verwaltungsgebäude -von 1924 in stadträumlich exponierter Lage von baukünstlerisch überregionaler Qualität. Architekten Markwort & Seibert. Zweigeschossiges giebelständiges Vordergebäude mit Satteldach. Arkadenausbau im EG. Korrespondierender expressiver Rautenschmuck in Giebelfeldern beider Gebäude. Wagenhalle mit vertikalen Fensterbändern. Verspielte geometrische Rückfassade in Eisenfachwerk, wiederkehrendes Rautenmotiv in Giebelfenster und Hallentor.
Darmstädter Straße 1-7
Messeler Straße 1-7, 2-12
Die Gesamtanlage umfaßt im ältesten Teil des Unterdorfes einen Bereich mit dichter historischer Bausubstanz. Die fränkischen Hofreiten mit teilweise verputzten Fachwerkgebäuden des 17. und 18. Jahrhunderts belegen die Siedlungsgeschichte Arheilgens zu dieser Zeit. Die Geschichte des ehem. Weingartengutes und fürstlichen Hofgutes Messeler Straße 4-6 kann bis ins 14. Jahrhundert - damalige Besitzer die Ritter von Bellersheim - zurückverfolgt werden.
Die Sachgesamtheit Rückenmühle umfaßt den hufeisenflörmig angelegten Mühlenkomplex mit Haupt- und Nebengebäuden, den Mühlgraben und die mit Blaubasalt gepflasterte Mühlenzufahrt. Die Mühle wurde als Mühlstätte 1318 erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, wurde sie 1672 wiederaufgebaut und später verändert. Das Hauptgebäude in Klinkermauerwerk um 1900 mit intaktem Mahlwerk. Von den ehemals acht Arheiliger Mühlen existiert neben dieser nur noch die Leibchesmühle.
Im Jahre 1563 von dem "den Guldenweinzoll" erhebenden Zöllner Adam Wambolt errichtete Getreidemühle mit zwei Mahlgängen. Die Eschollmühle, die westlichste der Eberstädter Mühlen, liegt bereits im "Flachland" und hatte daher ein unterschlächtiges Mühlrad. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Mühle mehrmals zerstört und wiederaufgebaut. Die letzte Müllerfamilie betrieb die Mühle bis 1972. Die Mühlentechnik ist heute verloren.
Die Sachgesamtheit umfaßt den Fachwerkgiebel des Mühlenhauptgebäudes, die voluminöse Fachwerkscheune mit massivem Erdgeschoß, die das Mühlengrundstück rahmende Mauer mit sich innen anschmiegenden, schmalen Nebengebäuden auf wuchtigen Holzpfosten teilweise aufgeständert, ein kleines Gebäude über Mühlgraben, sowie den Mühlgraben mit Wehranlage an der Modau. Den Eckpfosten, am zweigeschossigen Mühlenhauptgebäude mit massivem Erdgeschoß, schmückt eine künstlerische Schnitzereiarbeit in Form eines Lebensbaums mit der Datierung: Anno 1686.
Die 1707 von Wilhelm Braun erbaute Engelsmühle wurde 1827 vom Namensgeber Ludwig Christoph Engel aus Pfungstadt erworben. Das Mühlengeviert besteht aus dem Hauptgebäude mit massivem EG und 1. OG in Fachwerk, der Scheune aus Bruchstein sowie dem ehemaligen Stallgebäude. Der Mühle südöstlich vorgelagert der durch eine Stützmauer gehaltene höher liegende Mühlengarten. Im Hof an gleicher Mauer das Brunnenhaus von 1847. Die Mühlenzufahrt, im Einschnitt gelegen, ist bis zum Tor gepflastert.
Die um 1700 erbaute Waldmühle, auch Walkmühle genannt, liegt eingebettet im Mordachtal. Sie bildet ein Mühlengeviert, das durch eine überbaute Toranlage im Nordwesten erschlossen wird. Nutzungsbedingt, schon früh ein Waisenhaus (1704), heute Therapiezentrum, wurde die historische Mühlenanlage baulich überformt. Der historische Kern der Bausubstanz sowie das äußere Erscheinungsbild der Mühlenanlage ist noch weitestgehend erhalten.
Gabelsberger Straße 4-8
Die Schulgebäude auf der Schulinsel an der Gabelsbergerstraße dokumentieren in ihrer differenzierten baukünstlerischen Gestaltung die Eberstädter Schulgeschichte sowie die kleinstädtische Schularchitektur in drei Epochen bis zur Jahrhundertwende.
Die Georgenschule, 1880 aus einer ehemaligen Scheune entstanden, erhielt 1886 im Keller eine Turnhalle und wurde auf zwei Geschosse aufgestockt. Den schlichte Putzbau mit Satteldach, im Volksmund auch "Zigarrenkiste" genannt, schmückt ein hölzernes Dachkonsolgesims. Die fensterlose Nordfassade trägt einen Schmuckputz mit geometrischen Mustern.
Die Ernst-Ludwig-Schule, nach 1918 Gutenbergschulhaus genannt, wurde 1902 durch das Kreisbauamt errichtet. Zwischen zwei giebelständigen 2 1/2geschossigen Eckgebäuden mit schiefergedeckten Krüppelwalmdächern ist ein 2-geschossiges Mittelgebäude eingefügt, mit vorspringendem überhöhten Mittelrisalit und spitzem Zeltdach. Der Sockel des Putz-Sandsteinbaues in grauem Naturstein. Mitteleingang über Sandstein-Freitreppe mit 7 Stufen.
Die Gutenbergschule (1907/08 von Georg Scherer), ehemals Eleonorenschule, ist ein dreigliedriger Baukörper. Zwei giebelständige 2 1/2- geschossige Eckrisalite mit Mansarddach über drei Achsen rahmen einen dreigeschossigen traufständigen Verbindungsflügel. Mittiger Uhrturm mit Welscher Haube sowie schmale Schleppgauben. Ovale Giebelfenster mit Girlandenschmuck. Mitteleingang in gelbem Sandstein mit dreistufigem Treppenaufgang. Rahmende Lisenen in Sandsteinquaderung. Sockelgeschoß in rotem Sandsteinquadermauerwerk. Kunstvolle Stahl-Glas-Vordächer über rückwärtigen Schuleingängen. Rechtwinklig zum Schulgebäude im rückwärtigen Grundstücksteil eingeschossiges "Abortgebäude" aus gleicher Zeit. Alte Einfriedung des Schulkomplexes noch erhalten.
Heidelberger Landstraße 305-307
Die Gesamtanlage umfaßt die Kirche, an Stelle einer älteren Kapelle aus fränkisch-karolingischer Zeit auf der Eberstädter Düne am südlichen Ausgang des Ortes um 1520 durch die Herren von Frankenstein errichtet, sowie das Pfarrhaus im historistischen Stil von 1893 - das Gebäude hatte an gleicher Stelle zwei Vorgängerbauten - und den Kirchbrunnen von 1912 am Fuße der Kirchberg-Düne.