1728 erbauten „IOSEPH SIGNORINO VND SEINE HAVSFRAU ANNA MARGREDHA DI SAREM“ (siehe Inschrift im Türsturz) an Stelle zweier Schleifmühlen eine Öl- und eine Blauholzmühle. 1803 Umwandlung in eine Mahlmühle, 1957 stillgelegt. Stattlicher, mit der hinteren Traufseite am Werkgraben stehender, zweigeschossiger Bau mit Krüppelwalmdach. An der Erschließungsseite leichter Geschossüberstand. Das Fachwerk an der Nordseite verschiefert, ansonsten verputzt.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts am Platz einer „zu Theil ruinierten Walkmühl“ vom Herrenmüller (siehe An der Herrenmühle 9) Balthasar Filtzinger erbaute und mit zwei Mahlwerken ausgestattete Mühle. Über dem Werkgraben großvolumig angelegter Fachwerkbau von zwei Geschossen mit Walmdach. Das Fachwerk größtenteils freiliegend. Im Erdgeschoss schlichtes, konstruktives Gefüge mit wandhohen Streben; das Rähm profiliert. Im Obergeschoss Mannform, zum Teil mit Gegenstreben, und reicher Brüstungsschmuck: Feuerbock, Negativraute, genaste Raute, geschwungene Einzelhölzer; Rähm und Schwelle profiliert. Um 1770 Verkauf an Jacob Schaller. Unter Ferdinand Schaller Mitte des 19. Jahrhunderts Werkumbau zur Herstellung von Garnspulen aus Papier, mit denen er u. a. die von seinem Bruder Joseph (siehe Hohemarkstraße 190) gegründete Spinnerei Hohemark belieferte. Nach Brand der Fabrikation 1913 Einrichtung eines Holzschneidewerks. Das unter dem Haus installierte Wasserrad bis 1923 in Betrieb.
Wohnhaus einer weiträumigen Hofanlage aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts und eine im 18. Jahrhundert an dieses angebauten Tordurchfahrt. Über Hochkeller langgestreckt an der Gasse stehender, zweigeschossiger, verputzter Fachwerkbau mit Geschossüberstand an der axial durchfensterten Front und Satteldach. Der zwischen Giebelwand und Tor liegende Eingang über Sandsteinstufen erschlossen. Zweiflügliges Tor mit diagonal aufgedoppelten Bohlen und im rechten Flügel segmentbogig eingeschnittener Mannpforte mit geschmiedetem Türklopfer; einer der in Blattform auslaufenden Torbeschläge ist datiert (1705 oder 1795?).
Im Türsturz auf 1667 datiertes Wohnhaus. Zweigeschossiger, ecklagiger Bau mit Satteldach und klappsymmetrisch angelegter Giebelfront. Die zwei Riegelzüge des Erdgeschosses mit 3/4-hohen Streben ausgesteift; am Obergeschoss mit Mannfiguren und Brüstungsschmuck (geschwungene und genaste Raute, Feuerbock, Negativraute) jedoch ein reich gestaltetetes Fachwerkbild; am Bundpfosten des Giebelfeldes 3/4-hohe Streben und Kopfhölzer.
Giebelständiges, zweigeschossiges, verputztes Fachwerkwohnhaus mit leichten Geschossüberständen und Satteldach. Vorwiegend an den Giebelseiten durchfenstert. Durchgehend aufs sorgfältigste renovierter Bau. An der fensterlosen, nordwestlichen Traufseite vom Putz ausgespart ein Balken mit Inschrift: „ANNO 1669 DEN 17 MERZ MEISTER PAVLVS RINHART.AR“.
In prominenter Ecklage südlich des Kirchhofes stehendes, einerseits zur platzartigen Gassenerweiterung ausgerichtetes und andererseits an Haus Nr. 20 anstoßendes Gebäude. Zweigeschossiger Bau mit Satteldach. Das Erdgeschoss vollständig, das Obergeschoss seitlich verputzt. Das an der Giebelseite in Erscheinung tretende Fachwerk am zweiachsigen oberen Geschoss mit natürlich gebogenen Streben bildhaft ausgelegt; im Giebelfeld hingegen schlicht konstruktiv. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erbaut, bis 1825 Mädchenschule.
Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach. Das über dem verputzten Erdgeschoss sichtbar auftretende Fachwerk einfach konstruktiv mit geschosshohen Streben. Im rechten Winkel angebaut und den Hintergrund des Hofraums bildend eine traufständige (und zu Wohnzwecken umgebaute), kleine Scheune. Am dortigen Bundpfosten eine aus 3/4-hohen Streben und Kopfwinkelhölzern (das eine mit Datum 1667) gebildete Figur.
Leicht zurückversetzt an Haus Nr. 28 anstoßendes, mit dem Giebel zum Hollerberg ausgerichtetes Wohnhaus. Kleinvolumiger, zweigeschossiger und zweizoniger Bau mit traufseitiger Erschließung und Satteldach. Schlichtes, konstruktives Fachwerk mit altertümlicher Riegel-Streben-Verblattung. Die Schwelle profiliert. Die Fenster (im 19. Jahrhundert?) durchgehend vergrößert.
Traufständiges, zweigeschossiges, mit dem nordwestlichen Giebel zum Hollerberg blickendes, über einläufige Treppe mit Sandsteinstufen und Podest erschlossenes Wohnhaus mit Satteldach. Dreizoniger, einfach konstruktives mit wandhohen Streben ausgesteiftes Gefüge aufweisender Fachwerkbau. Die profilierte Schwelle teilweise gestört; an der Traufe ein Zahnschnittfries. Vermutlich in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut.
Die flache Erhebung des nach Osten steil abfallenden Sporns im Zentrum der oberen Altstadt war nachweislich seit dem Frühmittelalter Standort sakraler Bauten. Durch Grabungen bestätigt sind an dieser Stelle eine Saalkirche mit Annexräumen und ein im 12. Jahrhundert erbautes (siehe Tonfliesenboden um 1160-80), mehrfach verändertes, gegen Ende des 13. Jahrhunderts zur Pfarrkirche erhobenes Gotteshaus („ecclesia in monte Ursele“). Ab Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte, mit Beteiligung der mit insgesamt acht Wappen verewigten Eppsteiner, in Formen der Spätgotik der Bau einer dem neu erlangten Status – Oberursel war 1444 zur Stadt erhoben worden – angemessenen Pfarrkirche. In größeren zeitlichen Abständen schrittweise gewonnener Baukörper mit gebrochener Längsachse. Zwischen ca. 1457 und 1464 zuerst errichtet der unmittelbar über steilen Stützmauern stehende, der Muttergottes und „Sankt Urselen mit ihrer geseelschaft“ geweihte Chor von zwei Jochen mit 5/8-Schluss sowie die Sakristei. Nach Abbruch des Vorgängerschiffes und unter Weiterverwendung seiner Nordwandfundamente folgten in den 1470er Jahren vier Joche der über Hauptportal mit reich profiliertem Gewände und zwei kleine Portale (das nördliche vermauert) erschlossenen, geosteten Halle. Im dritten Schritt hochgezogen der am Sockel 1479, 1480, 1481 datierte neue, fünfgeschossige Westturm (um 1500 vollendet) und das mit diesem im Mauerverbund stehende, fünfte Hallenjoch (um 1485/90 fertiggestellt) sowie der im Südwinkel eingebaute, bis zur Turmgalerie reichende, halbrunde Treppenturm mit halbkegelförmigem Steinhelm (das oberste Fenster datiert 1498). Über dem Langhaus steiles, das Chordach überragendes Satteldach. 1560 am zweiten Joch angebaut Vorhalle mit Giebel.
Äußerlich einheitliche Erscheinung durch Verkröpfung von Strebepfeilern mit umlaufenden Horizontalgliedern (Schrägsockel und Kaffgesims) und hohen Spitzbogenfenstern (zwei- und dreibahniges Maßwerk, im Chor Vierpässe, am Langhaus Fischblasenfigurationen). Im Innenraum hingegen optisch stark wirksam die Achsenverschiebung zwischen dem Chor und dem mittels fünfbogiger Arkade in ein breites Haupt-und ein schmales nördliches Seitenschiff („Bommersheimer Gang“), das wie der Chor Kreuzrippengewölbe aufweist, geteilten Langhauses.
Beim Brand 1645 Verlust der Ausstattung und des Dachwerks. Bauliche Veränderungen anlässlich der Instandsetzung: anstelle der Turmhaube Aufsatz eines gedrungenen Spitzhelms (1897 durch schlanken Helm ersetzt; ebenfalls 19. Jahrhundert die vor der bis 1901 belegten Türmerwohnung umlaufende Maßwerkbrüstung); 1659 anstelle des Rippengewölbes Einzug einer Flachdecke im Hauptschiff. Erneuerte Ausstattung: zwischen 1653 und 1660 dreiseitige Emporenanlage, davon reduziert bzw. um- und angebaut erhalten die West- und die (ab 1712 über Außenaufgang in Fachwerk zugängliche und seit dieser Zeit durch einen Rundbogen Blickfreiheit in den Chor genießende) Nordempore, deren Brüstung im üppigen Knorpelstil dem Künstler der um 1660 entstandenen, überaus reich dekorierten (und vieldiskutierten) Kanzel zugewiesen wird. 1671 Aufstellung des Hochaltars, Schrein von Urban Bader, Dekor und Skulpturen von Franz Nagel und Zacharias Juncker dem Jüngeren. (Mittelgruppe der Heiligen Ursula von Georg Hieronymi, 1959).
Bei Aufhebung des an der Kirche liegenden Friedhofes 1823 Abbruch der dem Heiligen Michael geweihten, längsseitig direkt an der St.-Ursula-Gasse gegenüber Haus Nr. 13 errichteten, gotischen Totenkapelle mit Beinhaus. 1980 Eröffnung des Turmmuseums mit künstlerisch hochrangigen Exponaten, u. a.: Köpfe eines dreifigurigen, fast lebensgroßen Kreuzigungsreliefs, spätgotisch, Ettringer Tuff, ursprünglich farbig gefasst (ehemals östliche Außenwand Chor); von vier Löwen getragener Taufstein mit Maßwerkfries, um 1490; als Klappaltar gestaltetes Reliquar, 1513; Kreuzigungsgruppe, 1676 (ehemals Kirchhof; Stiftung der Familie Sondershausser, abgebildet oberhalb der Inschrift); von einem ehemaligen Stadttor bzw. Pranger stammend der sogenannte „Flennel“.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren:
Spätmittelalterlicher, steinerner Opferstock; spätgotische Glasmalereien im Chor (ergänzt 1877), fünf stehende Heilige, das südöstliche Fenster Stiftung der Weberzunft (siehe Handwerkszeichen); Sakramentsnische mit originaler Vergitterung, darüber Christuskopf in Flachrelief, 3. Viertel 15. Jahrhundert; kleines Kruzifix, spätes 15. Jahrhundert (Sakristei); Glocken: sagen- und geschichtsträchtige große Glocke, genannt „Maria Krafft“, 1508 gegossen von Georg Crafft, Mainz; zweite Glocke von Tilmann Schmid, Asslar, 1696 (resultiert aus Umgüssen zweier Vorgängerglocken, siehe Inschrift; 1947 vom „Glockenfiedhof“ in Hamburg zurückgebracht); dritte Glocke von 1954, Guss F. Otto, Hemelingen bei Bremen, Ersatz für zwei 1942 abgelieferte Glocken; Taufstein, Lahnmarmor, J. Kiesser, 1713; Kommunionbank und Chorgestühl 1716; barocke Figuren, Mitte 18. Jahrhundert; Orgel von J. C. und Ph. H. Bürgy, Homburg vor der Höhe, 1790-93; Wandepitaphien, 17./18. Jahrhundert.