Für das Stadtbild Neustadt bedeutsamer zweigeschössiger Fachwerkbau als Teil einer Hofanlage am Knotenpunkt von vier wichtigen Straßen. Länglicher Baukörper auf halbhohem Sandsteinsockel, im Fachwerk dominieren Mannfiguren mit Dreiviertelstreben und Halsriegel, der Geschoßwechsel ist durch Profilierungen hervorgehoben. An der rückseitigen Trauffassade Rähminschrift: "Dieses Haus hat erbauet mit der Hilf Gottes Mattern Weber und sein Ehfrau Ana Gerderudi eingebohrne Giesin Gott wolle . dieses Haus bewahrn für Fuir un..." An der Giebelfront des mit Krüppelwalmdach abgeschlossenen Hauses im Sockel ein Inschriftstein mit Datierung 1812. Das ehemalige Wohnhaus ist heute als Gasthaus genutzt.
Gut erhaltenes Wohnhaus als Teil der geschlossenen Bebauung der Bahnhofstraße, traufständiger Fachwerkbau auf halbhohem Werksteinsockel, regelmäßig in fünf Achsen gegeliedert, als Aussteifung rein konstruktive, konvergierende Streben. Die originale Haustür aus der Bauzeit noch vorhanden. Der in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. entstandene Bau setzt mit seinem eingetieften Eingang die Tradition des Ernhauses fort.
Vor dem Haus Bahnhofstraße 9 zwischen zwei Schaufenstervitrinen plazierter Bildstock; auf Bodenplatte und Blockpostament Säule mit gestuftem Kapitell, darüber Aufsatz mit Viertelkreisecken. Als Motiv im Relief die kreuztragende Christusfigur unter einem Baldachin mit Vorhang. An der rechten Seite Darstellung des hl. Antonius von Padua, links des hl. Franziskus. Inschrift auf der Rückseite des Aufsatzes: "J H S DIESEN BILDSTOCK HABEN ZUR EHRE GOTTES MACHEN LASSEN HEINRICH GIES ANA SEIN E.F. SCHMIT MEISTER ANNO 1736".
Traufständiges Wohnhaus auf niedrigem Sockel, der Wohnteil über dem ebenerdig, noch im Fachwerkbereich angelegten untergebracht, die Fassade des Rähmbaus aus dem späten 18. Jh. vollständig mit Holzschindeln verkleidet, der Eingang auf Höhe Straße eingetieft im Stallbereich. Städtebaulich wichtiger Eckbau als Anfang einer bis Bogenstraße 7 reichenden geschlossenen Bebauung.
Wohnstallhaus über unregelmäßigem Grundriß als traufständiger Rähmbau mit leichtem Geschoßversprung, im Sockelbereich der Stall untergebracht, in der Achse des ebenerdigen Eingangs ein Zwerchhaus mit Ziergespärre, unter der Holzschindelverkleidung ist an den Eckstielen die Verzierung mit Säulen zu erwarten. Nach Überlieferung 1785 erbaut, Teil der ehemals bis Bogenstraße 11 reichenden geschlossenen Straßenbebauung.
Traufständiges Wohnhaus mit im Straßenraum exponierter spitzwickliger Ecke, der Stall ebenerdig unter dem Wohngeschoß; hier massive Erneuerungen, im Rähmfachwerk des Obergeschosses Eckstiele durch Säulen mit Basis- und Kapitellausbildung. Der über unregelmäßigem Grundriß errichtete Bau ist aufgrund seiner Fachwerkzier ins späte 18. Jh. zu datieren.
Zweigeschossiges traufständiges Gebäude in Mischbauweise, errichtet 1891 als Volksschule Neustadt, laut Inschriftstein erweitert 1913, in neuerer Zeit nach Teilabbruch in den Neubau der Sparkaase integriert. Erstes in Backstein erstelltes Gebäude der Stadt, Teile des Obergeschosses und das durch zahlreiche Gauben besetzte Dachgeschoß in historisierendem Fachwerk mit Rautenausbildung der Brüstungsfelder, als Schmuckelemente werden Klötzchenfriese und Ziergespärre eingesetzt. Auf der Rückseite verdient ein auf Kopfbändern ruhender Erker sowie das neobarocke Portal mit originaler Haustür der Bauzeit besondere Beachtung. Die Gesamtgestaltung erinnert an Bauten, die im Kreis, z.B. in Kirchhain durch den Marburger Architekten August Dauber zu Beginn des 20. Jhs. ausgeführt wurden.
Im Scheitelpunkt der Straßenbiegung angeordnetes traufständiges Fachwerkgebäude, 1852 als Wohnhaus für den damaligen Bürgermeister C. L. Braun erbaut; zwischenzeitlich als Oberförsterei und ab 1885 als evangelische Schule mit Amtszimmer und Lehrerwohnung genutzt, ab 1939 städtische Mittelschule, heute Wohnhaus. Fünfachsige, konstruktiv verstrebte Fachwerkrähmkonstruktion über zwei Geschosse mit klarer Mittenbetonung durch den zentralen Eingang und ein darüber platziertes Zwerchhaus. Sehr gut erhalten die zweiarmige Freitreppe, die dem in Werkstein aufgeführten Sockelgeschoß vorgelagert ist.
Kriegerehrenmal des Ersten Weltkrieges, das von seinem ursprünglichen Platz hierher versetzt wurde. Auf quadratischem Unterbau aus kurzem Pfeiler mit stark auskragender Basis- und Kapitellausbildung Natursteinobelisk, an dessen Spitze ein metallener Reichsadler. Die Inschrift auf der Rückseite lautet: „Ans Vaterland, ans teure schließ dich an".
Sehr schmales, giebelständiges Wohnhaus als Teil einer kleinen Winkelhofanlage, die im Bereich der östlichen Vorstadt hier wohl noch im 18. Jh. errichtet wurde. Der langgestreckte Bau eine einfache Rähmkonstruktion mit gebogenen, stockwerkhohen Streben, in großen Teilen mit Holzschindeln behangen. Auffallend zwei hofseitige Kellerhälse, die die für Neustadt seltene Ausbildung eines in der Erde liegenden Kellers anzeigen. Als Hofstätte eines Tagelöhners kommt der Hofanlage auch sozialgeschichtliche Bedeutung zu.