Geschlossene Teile der Ortsbebauung vorwiegend des 18. Jahrhunderts finden sich an der gesamten Pfortenstraße, der vorderen Lehrstraße und an der Bachgasse südlich des Erbaches. Sie werden in zwei Teilen als Gesamtanlagen ausgewiesen. Vor allem die nicht verbreiterte Pfortenstraße von der neuromanischen, großen Kirche bis zur Hofanlage Nr. 19 bietet ein relativ geschlossenes und ungestörtes Bild. Das Haus Nr. 22 enthält den "Nassauer Hof" von 1695, eines der traditionsreichen Gasthäuser von Elz. Einige Fassaden verraten auch im überformten Zustand ihre Herkunft aus der Zeit vor dem 30jährigen Krieg.
Die ausgewiesene Gesamtanlage umfasst den gesamten Bereich der geschichtlichen "Neustadt", aus heutiger Sicht die Altstadt Hadamar. Die Außengrenzen waren dabei unmittelbar hinter die Hausparzellen zu legen, da die früheren Gartenreihen zumeist durch Einzelmaßnahmen verunklärt sind und nur noch hinter der nördlichen Neugasse bestehen. Das Stadtbild weist insgesamt wenige, jedoch empfindliche Störungen auf. So sprengen an der Westseite des Neumarktes zwei überdimensionale Geschäftshausblöcke der 1960er Jahre das kleinteilige Parzellen- und Fassadengefüge. Durch die Ufer- und Wiesenzone zwischen Borngasse und Elbbach führt eine neue Entlastungsstraße. Der Melanderplatz an der Alten Brücke, jetzt ebenfalls mit Geschäftshaus, hat seine malerische Hausgruppe verloren.
Das Schlossareal zwischen Elbbach und Gymnasiumstraße bildet eine außerhalb der Gesamtanlage liegende Gesamtheit. Im Bereich der ehemaligen Wirtschaftshöfe und an Stelle des Joseph-Hospitals entstanden nach 1960 im Zuge der Stadtsanierung mehrere Neubauten. 1974 wurde die große, barocke Zierscheune auf dem Fohlenhof abgebrochen.
Im Straßen- und Platzbild der ehemaligen Schmuckfachwerkstadt dominieren die an ihren Proportionen und Geschossüberständen erkennbaren, zweistöckigen Traufenhäuser der Barockzeit. Die abschüssige, in einem Bogen zur Borngasse stoßende Neugasse hat meist schmale Häuser und charakteristische Vortreppen. In der geraden und langgezogenen Borngasse stehen mehrere stattliche, zwei- und dreistöckige Wohnhäuser und Hotels, die wie der Nassauer Hof teilweise schon im 17. Jahrhundert errichtet wurden.
Die offene und teilweise villenähnliche Bebauung an der Nordseite der Straße reicht von der Brückenvorstadt bis zum Weihersbach. Die Nähe des Bahnhofes und die Lage außerhalb der engen Altstadt auf einem Hang des Grüngürtels waren bestimmend für die Entstehung einer besseren Wohnstraße des kleinstädtischen Bürgertums um 1900, zu dem noch die Ärzteschaft der angrenzenden Heilanstalt kam. Die in der Qualität unterschiedliche Baureihe wird durch eine gemeinsame Terrassenmauer zusammengezogen. Von überdurchschnittlicher Architektur ist das Gebäude der Nassauischen Sparkasse am Beginn der Chaussee. Hoch über der Gesamtanlage erhebt sich der repräsentative Bau des Konvikts aus gleicher Zeit.
Die Bebauung der Kirchgasse belegt einen schmalen Hang- und Uferstreifen zwischen der Eisenbahntrasse und dem breiten Elbbach. Sie beginnt am Vorplatz der mittelalterlichen Stadtbrücke und endet mit der spätgotischen Liebfrauenkirche bzw. dem dahinterliegen Kirchhof. Das Haus Nr. 1 lässt noch Reste der 1906 erbauten Post erkennen. Die Nr. 3 ist ein im 19. Jahrhundert aufgestockter und mit Kranzgesims versehener, älterer Fachwerkbau. Es folgen mehrere Tagelöhnerhäuschen des 19. Jahrhunderts (Nr. 7-11) und im mittleren Abschnitt einige, teilweise ins 17. Jahrhundert reichende Wohnhäuser.
Am gehaltvollsten darunter der Giebelbau Nr. 19/21. Der alte Kirchhof ist als Sachgesamtheit ausgewiesen. Die Kirchgasse ist stadtentwicklungsgeschichtlich als beim ältesten Siedlungskern gelegen und als eigenständiger Altstadtbereich eine denkmalwerte Gesamtanlage.
Die Faulbacher Straße 21-35 ist eine Kleinsiedlung mit Vorgärten und Gartenhöfen. Errichtet um 1930, besteht sie aus vier gleichen, zweistöckigen Wohnhäusern mit jeweils zwei Eingängen an der Hofseite und je vier Wohneinheiten. Die Putzbauten haben Walmdächer mit Leistbruch und breite Zwerchhäuser. Quaderlisenen und Sockel bestehen aus farbigem Schalstein. An der Straße Betongussmauer mit Pfeilern und Rohrgeländer. Die Baugestaltung entspricht der Sachlichkeit der 20erJahre und dem gleichzeitigen Klassizismus. Größe und Form liegen zwischen Villa und Mehrfamilienhaus. Beides sind Merkmale des späten Siedlungsbaues in Deutschland. Die Reihe wird ergänzt durch vier ansehnliche, schon früher entstandene Kleinvillen, auf welche die Wohnblockarchitektur Rücksicht nahm.
Die aus den Zentren der nordböhmischen Glasindustrie von Haida und Steinschönau stammenden Heimatvertriebenen brachten nach 1945 einen Aufschwung für das künftig wichtige Hadamarer Gewerbe. Es entstanden östlich des Gebietes Kimmelwiese ca. 120 Wohnungen, - zumeist durch eine eigene, 1948 gegründete Genossenschaft erbaut. Die beiden, 1946/47 datierten Mehrfamilienhäuser sind Satteldachbauten einfachster Gestaltung. Mit der Rückkehr zum alten, nassauischen Zwerchhaustypus und den leicht historisierenden Portalen verraten sie die Unsicherheit des Neuanfangs. Traditionell wirken auch die hell ausgefugten Basaltsockel und Rohrgeländer auf der Straßenmauer. Ab 1950 entstanden gegenüber drei einstöckige Doppelhäuser in der Art des Siedlungsbaues um 1930. Die Sockel wohl später verputzt und ebenfalls Rohrgeländer.
Das kleine Straßendorf Faulbach gehörte seit 1620 zu Nassau-Hadamar und war bis 1939 eine selbständige Gemeinde. Während die Hauptstraße in der Vergangenheit überformt und neu bebaut wurde, hat sich an ihrem östlichen Ende, nahe der mittelalterlichen Uhlenße, ein geschlossener, bäuerlicher Siedlungsbereich erhalten. Mehr als die Hälfte davon besetzt der ehemalige Faulbacher Hof als ältester und bedeutendster Kern. Von der Landstraße her, in der Ansicht von Nordosten über die Hauswiesen, offenbart die Siedlung ihren schützenden Charakter. Teilweise freiliegende Fachwerkfassaden bilden gerade Außenfluchten. Die Einheit ländlicher Herrschaftsgeschichte und Siedlungsgestalt begründet den Denkmalwert der Gesamtanlage.
Steinbach gehörte seit 1620 zu Nassau-Hadamar. Die Rekatholisierung der Grafschaft i. J. 1630 ist hier in zahlreichen Bildmalen und der Muttergotteskapelle spürbar.
Bis zum 30jährigen Krieg lag der alte Ortskern im Bereich der Kirchstraße und des Friedhofes. Danach entstand das Straßendorf entlang der Hauptstraße und begünstigt als kleiner Verkehrsknotenpunkt des unteren Oberwesterwales. Am südlichen Ende der Langstraße, wo Kapelle und Schule stehen, trafen sich die Mainzer Straße, die Wetzlarer Straße und die Rheinstraße. Seit etwa 1770 besaß der Ort einen regional bedeutenden Vieh- und Krammarkt, der mit der Kirchweihe bis heute tradiert wird. Eine seit dem Spätmittelalter bezeugte Kirche befand sich bis 1820 auf dem Friedhofsgelände. Die neugotische Backsteinkirche von 1880 ff. wurde vor wenigen Jahren abgebrochen.
Die Gesamtanlage umfasst den etwa einen halben Kilometer langen Abschnitt der Hauptstraße zwischen der Kapelle und dem nördlichen Kirchstraßenarm sowie ein kurzes Stück der Hadamarer Straße. An der leicht gewundenen, verhältnismäßig breiten Langstraße reihten sich ursprünglich fast nur giebelständige Wohnhäuser ähnlicher Größe und Form mit unregelmäßigen, meist nach Süden offenen Dreiseithöfen. Ihre äußeren Scheunenfronten bestehen noch teilweise. Die erst im 19. Jahrhundert übliche, traufständige Bauweise bildet an der Hadamarer Straße eine charakteristische Reihe aus Kleinhöfen. Obwohl die Hauptstraße im mittleren und oberen Abschnitt Störungen aufweist und mehrere Bauten beeinträchtigt sind (bspw. Nr. 41), ist Steinbach noch heute ein gehaltvolles Straßendorf eigener Prägung. Alte Hofabschlüsse sind mehrfach anzutreffen.
Die Gesamtanlage umfasst nahezu vollständig das Gebiet der befestigten "Altstadt" sowie die westliche Erweiterung des 19. Jahrhunderts. Teil des historischen Ortsgefüges sind an der Südseite die "Burggärten" und "Burgwiesen", – Feuchtwiesen, die das verteidigungswichtige Vorfeld bildeten. Sie reichen bis zur Limburger Straße und werden vom noch ungefassten Sinterbach durchflossen. Der Blick von hier erfasst eine bedeutungsvolle Ortssilhouette.
Der Ausbau der B 417 erfolgte auf Kosten des Grabens vor dem östlichen, nun hart bedrängten Mauerzug. Von wenigen, überschneidenden Neubauten abgesehen, hielt das spätere Wachstum an verschiedenen Seiten Abstand. Neben den gewachsenen bäuerlichen Hofreiten, meist gestreckte Winkelhöfe, bestimmen vor allem in den Randbereichen und an besonderen Stellen die alten Burgmannensitze, Adelshöfe und Kellereien das reichhaltige und kaum beeinträchtigte Straßenbild. Auffallend häufig sind die Dächer als Schopfmansarddächer ausgeführt. Der Ort verfügt noch über eine große Anzahl guter Haustüren des 18. und 19. Jahrhunderts. Mit der Restaurierung des Steinschen Hofes, einem spätgotischen Fachwerkbau, wurde der bedeutendste der alten Burgmannen-Sitze wiedergewonnen.