Hans-Jakob-Bücking-Straße
5, 7, 9, 11, 13
2, 4, 4A, 4B, 6, 8, 10, 12
Höferweg
1, 1A
6, 8
Hoherodskopfstraße
27, 31, 33, 35, 37, 41, 43, 45, 47, 49, 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65, 67, 69, 71, 73, 75, 77, 79
32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 44A, 46, 48, 50, 52, 52A, 54, 56, 58, 60, 62, 64, 66
Ulrichsteiner Straße
1, 7, 9, 9A, 11, 13, 17
4, 6, 8, 10, 12, 14
Der Ortsgrundriss von Bobenhausen wird zum einen bestimmt durch den Lauf des Gilgbachs, zum anderen durch die Straßen, die von Grünberg/Laubach her kommend das Tal kreuzen und in Richtung Ulrichstein beziehungsweise Schotten und Crainfeld weiterführen. In einer älteren geographischen Arbeit wird diese Struktur als so bezeichnend erkannt, dass sie als erste von sechs Haupttypen der Ortslagen im Vogelsberg namengebend wurde: „Charakteristisch für die topographische Lage dieses Ortes ist, dass er vollständig im Tale gelegen ist, dass ausserdem dieses Tal eng und mit steilen Gehängen versehen ist, und dass das Talgewässer den Ort mitten durchfliesst; die Längserstreckung der Siedelung fällt mit der Talrichtung zusammen." Dass außerdem die Bebauung mit zumeist traufständigen Höfen relativ gut erhalten blieb begründet die Ausweisung einer Gesamtanlage in Bobenhausen.
Die in ihr zusammengefassten, zumeist großen Hofanlagen am zentralen Abschnitt der Hoherodskopfstraße, an der Ulrichsteiner Straße und am westlichen Teil der Hans-Jakob-Bücking-Straße entstanden zwischen der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und dem 19. Jahrhundert; die Entwicklung des Fachwerks und der unterschiedlichen Hofformen ist so recht gut dokumentiert. Relativ früh treten recht große Bauten ursprünglich als Wohn-Stall-Häuser auf (Hoherodskopfstraße 42 und 54, beide um 1690); zu größeren und kleineren Ein- und Streckhöfen der Folgezeit gesellen sich große, aus mehreren Gebäuden bestehende Hofanlagen (die ehemalige Oberförsterei Hoherodskopfstraße 46 aus 1721 und unweit davon Hoherodskopfstraße 59 aus 1874). Zu Hoherodskopfstraße 40 gehört ein Wirtschaftsgebäude mit einem kräftigen konstruktiven Fachwerk, das in einer Straßengabelung errichtet und von beiden Traufseiten in unterschiedlicher Höhe erschlossen ist.
Auch die etwas abseits und exponiert stehende Kirche, von größter Bedeutung für die Geschichte Bobenhausens, ist mit der sie umgebenden, durch alten Baumbestand geprägten Umgebung ein Teil der Gesamtanlage; ihr zugeordnet ist der benachbarte große Pfarrhof, und von beiden aus entwickelt sich nach Süden eine fußläufig erschlossene „Querachse", die die ältere und die jüngere Schule (Ulrichsteiner Straße 9 und 9A und Hoherodskopfstraße 38), ein zentrales Backhaus am Bach und jenseits des Bachs mit der ehemaligen Försterei (Hoherodskopfstraße 41 und 43) das augenscheinlich älteste Haus des Dorfs umfasst. Unweit der Kirche steht aus das als früheres Gerichtshaus überlieferte Gebäude Hoherodskopfstraße 42. Heinrich Walbe kannte es noch nicht in dieser Eigenschaft, hob aber seine baugeschichtliche Bedeutung hervor und sah es „an einer platzartigen Erweiterung der Hauptstraße", die nicht mehr als solche deutlich wird, was vielleicht durch das in jüngerer Zeit unproportioniert in der Nachbarschaft an Stelle eines Hofs errichtete Geschäftshaus begründet ist. Es gehört zu den wenigen intensiven Störungen der Gesamtanlage.
Kanalstraße
1, 2, 3
Kölzenhainer Straße
1, 3, 5, 7, 9, 13, 17
8, 10, 12, 16, 16A, 20, 22, 24
Lauterbacher Straße
3, 5, 9, 13
4, 6, 10, 12, 14, 16, 18, 20
Oberwaldstraße
3, 5
2, 4
Schulstraße
1, 3, 7, 9, 11, 13, 15
2, 6, 8, 10
Streitbachweg
1, 3, 5
4, 6, 8, 8A
Die Gesamtanlage Feldkrücken, die den wesentlichen Teil des Ortskerns umfasst, wird strukturiert durch den parallel zum inzwischen größtenteils verrohrten Streitbach geführten Straßenzug Oberwaldstraße-Kölzenhainer Straße, auf den die von Nordosten ins Tal kommende Lauterbacher Straße trifft. An diesen Hauptstraßen sowie westlich der Lauterbacher Straße an der Schulstraße und dem Streitbachweg und südöstlich der Lauterbacher Straße an der Kanalstraße hat sich unregelmäßig ein wesentlich aus Streckhöfen bestehender Dorfkern ent-wickelt, dessen vom Durchgangsverkehr abgelegener Mittelpunkt durch Schule und Kirche gebildet wird. Die Höfe sind großenteils verkleidet und oft auch verändert; sie reichen, vielleicht mit Ausnahme von Teilen des Streckhofs Streitbachweg 8, augenscheinlich nicht vor das 18. Jahrhundert zurück. Der kaum gestörte Ortsgrundriss, die großen Höfe im engeren Ortskern und besonders auch ihre Anordnung zueinander sowie die die Ortsränder prägenden kleinbäuerlichen Anwesen (unter anderen Lauterbacher Straße 20, Kölzenhainer Straße 17 und 20) rechtfertigen die Ausweisung einer Gesamtanlage.
Gederner Straße
11, 13, 15
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18
An der Ausfallstraße nach Gedern und am Hang über der Niddaaue entstand jenseits des Flusses ab der Wende zum 20. Jahrhundert bis etwa zum Ersten Weltkrieg unweit des seinerzeit noch bestehenden Bahnhofs und anschließend an das Postgebäude (Gederner Straße 2, 1899) eine Reihe von großvolumigen Wohnbauten, teilweise mit recht hohem gestalterischem Anspruch. Ihnen gegenüber stehen drei einfachere Wohnbauten, die den Straßenraum schließen.
Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Am Eichelbach
1, 3, 5, 9, 11, 13
2, 4, 6, 8, 10
Am Kirchgarten
1, 3
2, 6
Am Lindenrain
1
Brunnenstraße
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29
2, 4, 6, 8, 8A, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 24, 26, 28
Friedhofstraße
1, 1A, 3, 5
2, 4
Lindenstraße
1, 3, 5, 7, 9, 9A, 11, 13, 15, 17, 19, 21
2, 4, 6, 8A, 10, 12, 14
Mühlweg
1, 3
2
Schottener Straße
1
Wingershäuser Straße
1, 3, 5, 7, 9, 11
2, 4
Der Dorfkern von Eschenrod kann auf Grund seines verhältnismäßig guten Erhaltungszustands etwa in dem Umfang als Gesamtanlage erfasst werden, den die Siedlung in der Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht hatte. (Nur der im Süden anschließende, hoch gelegene und einzelne ältere Bauten umfassende Dorfteil "Auf der Platte" hat den baulichen Zusammenhang mit dem Dorfkern verloren.) Die Gliederung erfolgt wesentlich durch zwei Straßenzüge: dem Eichelbach folgend Brunnen- und Wingershäuser Straße, davon in Höhe der am Bach stehenden Kirche abzweigend die nach Nordwesten in Richtung Schotten ansteigende Lindenstraße. Der Kirche benachbart und mit ihr zusammen bilden Gefallenendenkmal und Linden, Bachübergang und Backhaus sowie das frühere Pfarrhaus einen deutlich akzentuierten Dorfmittelpunkt. Das ergänzende Gasthaus (Lindenstraße 2), in dem zu Anfang des 20. Jahrhunderts ein Münzschatz aus der Zeit vor 1726 gefunden wurde, ist freilich im Erdgeschoss stark verändert. Hinter ihm formieren sich an der Westseite der Lindenstraße meist giebelständige Hofanlagen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, dazwischen auf dem früheren Friedhof die ehemalige Schule. Die andere Straßenseite ist traufständig mit Höfen bebaut, die in ihrer Substanz bis in die Zeit um 1700 zurückgehen. Die Gesamtanlage reicht über eine Biegung der Lindenstraße hinaus, die von einem sozialgeschichtlich sehr bemerkenswerten Kleinsthof des 19. Jahrhunderts gleichsam dominiert wird (Lindenstraße 17). Auch die Brunnenstraße und die Wingershäuser Straße, die unterhalb der Kirche über eine alte Brücke den Bach quert, werden von trauf- und giebelständigen Hofanlagen bestimmt, die dem leicht gewundenen Straßenzug folgend ein abwechslungsreiches Bild bieten. Die ursprünglichen Funktionen der Hofanlagen sind allenthalben noch erkennbar (bemerkenswert z. B. die überbaute, nachklassizistisch gerahmte Hofeinfahrt Brunnenstraße 12). Die Bauten entstanden zwischen dem beginnenden 18. und dem frühen 20. Jahrhundert, außer Fachwerk kommen auch mehr oder weniger repräsentative Backsteinbauten vor. Die Gesamtanlage endet sowohl bachaufwärts wie bachabwärts mit je einer Mühle und einem Backhaus (Brunnenstraße 24 und 28, Mühlweg 2 und Wingershäuser Straße 9). Außer dem Mühlweg gehören noch als weitere kleine Sackgassen Am Kirchgarten und Am Eichelbach zur Gesamtanlage. Letztere prägen außer dem den Kirchplatz begrenzenden Anwesen Nr. 11 zwei große, teilweise freilich veränderte Höfe (Am Eichelbach 13, im Kern aus dem 18. Jahrhundert, und – kaum gestört – Am Eichelbach 10 mit großer Linde davor). Von sehr hoher städtebaulicher Relevanz sind gegenüber diesen Höfen die zwischen Straße und Bach errichteten Scheunengebäude. Zur Gesamtanlage zählt der Ansatz der ehemals in Richtung Zwiefalten führenden Friedhofstraße mit seit dem 19. Jahrhundert entstandenen mehrteiligen Hofanlagen, darunter Friedhofstraße 3 mit großem Wirtschaftstrakt, datiert 1889. Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Altenburg
13, 15, 17
2, 6, 8, 10, 12, 14
Gartenstraße
1, 3
Karlstraße
1, 3, 5, 7
2, 4, 6, 8, 10, 10A, 14, 16, 18, 20, 22, 24
Kirchstraße
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57
2, 4, 6, 8, 10, 12, 16, 18, 20, 22, 34, 36, 38, 40
Kleine Mühlgasse
1, 3
10, 12, 18
Lohgasse
3
Ludwigstraße
3, 5, 9, 11, 13, 19, 21, 23, 33, 35
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20
Marktstraße
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65
2, 4, 6, 8, 10, 10B, 12, 20, 22, 22A, 22B, 22C, 24, 26, 28, 28A, 30, 32, 32A, 34, 36, 36A, 38
Mühlgasse
31, 33
2, 4, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20
Neuer Weg
11, 13, 15
4, 6, 16, 18, 20
Neugasse
1, 3, 5, 7, 9, 11
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18
Otto-Müller-Straße
11
2A, 2B, 4, 8, 10, 12, 14, 16
Petersiliengasse
1, 3, 5, 9, 11, 13
4, 12, 14
Schlossgasse
1, 3, 5, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23
2, 2A, 6, 8, 8A, 10, 12, 18, 18A, 20, 22, 24, 26, 30, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52
Vogelsbergstraße
55, 59, 61, 63, 65, 65A, 67, 69, 71, 73, 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 105A, 107, 109, 111, 113, 121, 121A, 123, 125, 127, 129, 131
82, 84, 84A, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 118, 120, 122, 124, 126, 128, 130, 132, 144, 146, 150, 150A, 152, 154, 156
Die Gesamtanlage Altstadt Schotten umfasst den Bereich der im späten Mittelalter zumindest teilweise befestigten Stadt mit den Vorstädten, die sich bis in das 19. Jahrhundert entwickelt hatten. Der mittelalterliche Kern definiert sich durch die Stadtkirche in der Mitte, das Schloss im Südwesten und die Altenburg im Osten. "Schloss" und "Burg", beide ursprünglich von Wasser umgeben, liegen in typischer Weise entfernt von den Durchgangsstraßen und den früheren Toren. Nördlich des Schlosses hat sich um den Schlossplatz ein kleiner Bezirk mit Verwaltungsbauten entwickelt, den alten Schlossgarten besetzte die Oberförsterei (Lohgasse 3). Die ganz abseits gelegene Alteburg, ein wertvoller Fachwerkbau, diente seit dem Beginn der Neuzeit nur noch repräsentativen Wohnzwecken. Um sie herum ist eine Freifläche ausgebildet, die bis zur Nidda reicht und heute als Grünanlage dient. Der Name des diesen Park zur Stadt hin begrenzenden "Freiheitsgässchens" weist wohl auf alte Rechtsverhältnisse hin. Der Verlauf der nach der Zerstörung Schottens 1382 wohl nie mehr vollständig aufgeführten Stadtbefestigung wird in seiner Gesamtheit weder im Plan noch im Straßenbild sehr deutlich. Lediglich der Gewannname "Haingärten" am Neuen Weg (Hain, Hagen im Sinne von Hecke, natürlichem Zaun zum Schutz einer Ortschaft) weist auf die frühere Befestigung hin, und hier im Bereich des Schanzenwegs sowie südwestlich anschließend meint man auch, die Spur eines ehemaligen Mauerverlaufs erkennen zu können. An die Positionen der früheren beiden Haupttore erinnern am ehesten noch Straßenengpässe. Zwischen Vogelsbergstraße 69 und Vogelsbergstraße 100, wo sich das Untertor etwa befand, wurde jedoch in jüngerer Zeit eine Straßenver-breiterung vorgenommen. Von hoher Bedeutung blieben hier die Fachwerkbauten Vogelsbergstraße 98 und 100, die den eigentlichen Stadtkern einleiten. Das 1835 abgebrochene Obertor stand im Bereich vor Marktstraße 21. Ein weiterer, nach Nordosten gerichteter Stadtausgang ungefähr an der Einmündung der Ludwigstraße in die Vogelsbergstraße scheint nicht stärker bewehrt gewesen zu sein. Er gewann spätestens mit der Anlage eines Friedhofs vor der Stadt (an der Stelle Vogelsbergstraße 158, wohl im 16. Jahrhundert) seine Bedeutung. Der in das Mittelalter zurückreichende Stadtgrundriss besteht aus einem unregelmäßigen, angedeutet leiterförmigen Straßenraster mit Kirchstraße/Marktstraße und heutiger Vogelsbergstraße als Hauptachsen und dazwischen mehreren Neben- und Verbindungsgassen, von denen eine das bemerkenswerte Südportal im Westbau der Stadtkirche motiviert hat. Einige der Gassen, etwa die zwischen Marktstraße 5 und 7, sind nur für Fußgänger nutzbar und und bilden bedeutende Dokumente städtischen Lebens. Auch das Rathaus als bürgerlicher Mittelpunkt der Stadt ist an einer Verbindung zwischen beiden "Hauptstraßen" errichtet. Es stellt gleichzeitig, zusammen mit der Alteburg, das augenscheinlich älteste Fachwerkgebäude der Stadt dar. Nur in bescheidenem Maß bildeten sich Plätze aus. Dazu gehört zum einen die sogenannte Platte. Sie nimmt den Raum südwestlich der Stadtkirche bis hin zum alten Pfarrhaus (Kirchstraße 34) ein und umfasste ehemals wohl einen Friedhof um die frühe Michaelskirche oder -kapelle, deren tatsächlicher Standort freilich umstritten ist. An diesem Platz steht auch das Gebäude der einstigen Lateinschule (Kirchstraße 36). Zum anderen schließt sich in eigentümlicher Weise nach Nordosten an den Chor der Liebfrauenkirche der Marktplatz (beziehungsweise die Marktstraße) an. Besonders hier sowie östlich, südlich und auch nördlich der Kirche reihen sich giebelständige Bürgerhäuser wirkungsvoll aneinander. Auch die heutige Vogelsbergstraße verbreitert sich innerhalb des ehemaligen Untertors platzartig; von hier aus führt der Weg zur Altenburg. Die dem Schlossplatz nach Norden folgende Straßenverbreiterung vor Schlossgasse 10 wurde zumindest in der Zeit um 1900 als "Kleiner Marktplatz" bezeichnet; im Norden der Altstadt ist oberhalb des früheren Mühlhofs am Eintritt des Mühlgrabens in die Stadt der Ludwigsplatz ausgebildet. Einige Häuser, die diesen umgeben, stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, hervorzuheben sind außer Ludwigstraße 33 die nebeneinander stehenden Typenhäuser Ludwigstraße 16/18 und 20. Mehrfach sind in der inneren Stadt hinter den Straßen und an kurzen Sackgassen größere Höfe beziehungsweise Wirtschaftsgebäude angelegt (Altenburg 6/8/10/12, hinter Kirchgasse 27/29, um Marktstraße 20, 28A, 37, 41, Vogelsbergstraße 99/101, ehemals auch Vogelsbergstraße 113). Hier bilden insbesondere noch Scheunen wirtschaftsgeschichtliche Zeugnisse. Grundrissprägend war weiterhin der die Stadt in ihrer ganzen Länge durchfließende Mühlgraben; sein Verlauf ist noch abschnittweise vor allem südlich der Stadtkirche zwischen Kirch- und Vogelsbergstraße erkennbar. Oberhalb der Stadt (bis zur ehemaligen Wagnersmühle, Kleine Mühlgasse 18) läuft er noch offen. Im als Gesamtanlage ausgewiesenen Bereich der Stadt lassen sich außer dem genannten Schlossplatz als landesherrlichem Verwaltungsmittelpunkt Wohnbezirke unterschiedlicher sozialer Gruppen erkennen. Gleichsam großbürgerliches Bauen mit nicht selten dreigeschossigen und zumeist giebelständigen Fachwerkhäusern des 17. bis 19. Jahrhunderts prägt noch immer den zentralen Bereich der Stadt: außer der unteren Marktstraße und dem südlichen Teil des Kirchplatzes auch den unteren Abschnitt der Vogelsbergstraße. Die gehobene bürgerliche Architektur markiert so noch deutlich den durch die Stadt führenden historischen Straßenzug. Eher kleinbürgerlich-handwerklich geprägt sind in der unteren Stadt die Umfelder der beiden Äste der Schlossgasse (mit interessanten Blickbezügen zu den Turmaufbauten der Liebfrauenkirche) und der planmäßig ein Rechteck umfassenden Neu- und Petersiliengasse. Die beiden letzteren sind wesentlich nach einem Stadtbrand 1670 neu bebaut worden und interessant durch eine Vielfalt an Hausformen, darunter noch Kombinationen aus Ständer- und Rähmkonstruktionen. Einen besonderen Abschnitt der Gesamtanlage bildet im Norden die frühneuzeitliche Vorstadt "Berg" um die obere Marktstraße und die verästelte untere Karlstraße. Ab dem 17. Jahrhundert entstanden, ist der Stadtbereich bemerkenswert wegen seiner noch verhältnismäßig ungestörten, kleinteiligen, die starke Reliefenergie bewältigenden Bebauung. Der Bestand an meist traufständigen und verputzten Fachwerkbauten reicht bis in das 18. und wohl auch noch 17. Jahrhundert zurück und war, wie erkennbar geblieben ist, stark landwirtschaftlich geprägt. Nicht anders als den bürgerlichen Bezirken kommt auch der vorstädtischen Bebauung höchste stadt- und sozialgeschichtliche Bedeutung zu. Eine besondere städtebauliche Wirkung erreicht die geschlossene Reihe der traufständigen, auf der Hangkante errichteten Anwesen der oberen Marktstraße (Nrn. 29–35) von der Kleinen Mühlgasse und der Parkstraße her. Ebenso bemerkenswert, wenn auch eher verborgen, ist die Treppenverbindung zwischen beiden "Ebenen" (vor Marktstraße 37 und Kleiner Mühlgasse 12). Der im Umfeld der Bergvorstadt – außerhalb der Gesamtanlage – einst bestehende Alte Marktplatz, auf den noch ein Straßennamen hinweist, lässt sich noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts fassen, ist aber als Platz nicht mehr nachvollziehbar. Im Nordosten und ebenfalls außerhalb des mittelalterlichen Stadtgrundrisses erscheinen die Ludwigstraße und ein Abschnitt der Vogelsbergstraße (Obere Vorstadt) ähnlich der Neu- und der Petersiliengasse geradlinig und geplant. Traufständige, meist schlichte Häuser des 18. und vor allem 19. Jahrhunderts prägen diesen Stadtbezirk. Außer den als Kulturdenkmäler ausgewiesenen Bauten sind hier noch hervorzuheben: Ludwigstraße 13, im Kern um oder vor 1700 erbaut, im Gegensatz zu seinen Nachbarn giebelständig, aber mit einer Vorkragung über profiliertem Quergebälk an der linken Traufseite; Vogelsbergstraße 154, dessen konstruktives Gefüge aus dem 19. Jahrhundert freiliegt und als beispielgebend für die zumeist verputzten, dicht aufgereihten Nachbarbauten gelten kann. Auch in ihrem südwestlichen Abschnitt (von Vogelsbergstraße Nr. 55, einem ehemaligen großherzoglichen Forstamt, bis Nr. 65 und von Nr. 88 bis Nr. 96) reicht die Gesamtanlage über die Grenze der mittelalterlichen Stadt hinaus und bezieht eine kleine Stadterweiterung mit ein, die in ihren Grundzügen 1847 bestanden hat und vom Eindruck her als planmäßig und (nach-)klassizistisch zu erfahren ist, daneben aber unter anderem mit großen Hofanlagen der Schottener "Wintermetzger" ein wichtiges wirtschaftsgeschichtliches Dokument des 19. Jahrhunderts darstellt. Unterhalb davon bildeten die Fachwerkbauten Vogelsbergstraße 82 (aus 1858) und 84 (entstanden vor 1867) Wohn- und Wirtschaftsgebäude der früheren Untermühle. Ein zentraler Abschnitt der Vogelsbergstraße und mit ihm die Erbsengasse und ein Teilstück der Mühlgasse, die ursprünglich ein im Wesentlichen kleinbürgerliches und durch die Stadtmühle geprägtes Viertel ("Mühlhof") bildeten, sind durch teilweise unter Aufgabe des alten Straßengrundrisses erfolgte Flächensanierungen stark gestört. Dieser Bereich kann nicht mehr in der Gesamtanlage untergebracht werden. Einige der Neubauten treten überdimensioniert auf, brechen den vorgegebenen Maßstab der Altstadt und sind gestalterisch weder der Umgebung angepasst noch als eigenständig wirksame Bauten errichtet. Besser integriert, wenn auch in der Gesamtanlage nur schwach vertreten, sind Bauten im Umfeld des Historismus und der Gründerzeit. Es handelt sich hierbei um Wohn- und Geschäftshäuser in guter Verkehrslage (Marktstraße 6, Ludwigstraße 14, Vogelsbergstraße 87); bemerkenswert sind darüber hinaus der dem Heimatstil verpflichtete Fachwerkbau Vogelsbergstraße 77 und das Ladenfenster Vogelsbergstraße 150, das noch auf die früher in Schotten bedeutende Holzindustrie hinweist. Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Alte Straße
13
2
Am Hohenwiesenweg
1, 3, 5, 7, 11, 13, 15, 17, 19, 21
6, 8, 10, 14, 18
Vogelsbergstraße
33, 35, 37, 37A, 41, 43, 45, 47, 49
46, 48, 50, 52, 54, 56, 66, 68, 70, 72, 74, 76, 80
Die Gesamtanlage umfasst die sich im Südwesten an den Stadtkern anschließende Stadterweiterung. Sie folgt im Wesentlichen der aus Schotten nach Nidda und in die Wetterau führenden Ausfallstraße (Vogelsbergstraße), die im Ortsbereich heute durch eine Umgehungsstraße vom Durchgangsverkehr entlastet wird. Räumlich und zeitlich ausgehend vom nicht erhaltenen Bahnhof, von der 1889 errichteten Oberförsterei (Lohgasse 3) und dem früheren Kreisamtsgebäude (1890, Vogelsbergstraße 53) sowie dem ehemaligen Finanzamt (Am Hohenwiesenweg 1) vermittelt hier eine Anzahl von zum Teil recht repräsentativen Bauten die Stadtentwicklung Schottens von der Gründerzeit bis über den Ersten Weltkrieg und in die Zwischenkriegszeit hinein. Zwischen den abschnittsweise locker aneinandergereihten Villen und Wohnhäusern sind auch Geschäftsbauten entstanden. Zu ihnen gehören vor allem die exponiert stehende ehemalige Brauerei der Gebrüder Schmidt (Vogelsbergstraße 43–47), die 1891 zum bestehenden Umfang erweitert wurde, eine Weberei (Vogelsbergstraße 37) und das Gasthaus "Posthäuschen" (Vogelsbergstraße 52). Oberhalb der Vogelsbergstraße sind bis in die 1920er Jahre Am Hohenwiesenweg und darüber hinaus an der Alten Straße weitere Wohnhäuser mit Gartenstadt- oder Landhauscharakter errichtet worden. Dazu gesellen sich Mehrfamilienhäuser mit traditionalistischem Duktus, der vereinzelt durch Applikationen des Jugendstils oder des Expressionismus ergänzt wird. Schließlich passt sich die 1952 geweihte katholische Kirche, deren ursprünglich modern auftretender Turm später mit einem verschieferten Obergeschoss versehen wurde, als konventioneller Putzbau der Struktur der Gesamtanlage an und schließt sie nach Norden ab.
Am Viehhof
1
2, 4
Gänsweg
3
4, 6, 8
Gederner Weg
3
4
Im Eichen
1, 3, 5, 9, 11
2, 4, 6, 12, 20
Im Winkel
3
2, 4
Niddergrund
3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 33, 35, 37, 39
2, 4, 6A, 8, 10, 12, 14, 30, 32, 34, 36, 38, 42, 42A, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58
Schäfergasse
3, 5, 9
2, 6
Zum Heegwald
3, 5
2, 4
Die Gesamtanlage Burkhards umfasst den Ortskern und wird wesentlich bestimmt durch die Straße Niddergrund und auch durch den Fluss, dem diese folgt. Im Westen beginnt die Gesamtanlage mit den signifikant an die Straße tretenden Fachwerkrastern der Wirtschaftsgebäude des Hofs Niddergrund 2, die gleichzeitig den Dorfrand zum Kirchberg hin darstellen. Es folgen nidderaufwärts an der Hauptstraße des Dorfs in dichter Reihung zumeist traufständige Hofanlagen aus dem 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert. Oberhalb des aus mehreren Bauten bestehenden Hofs Niddergrund 3, der sich mit einem giebelständigen Wohnhaus aus gelbem Backstein und mit schöner Haustür aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts hervorhebt, folgen in enger Nachbarschaft die Nrn. 5, 7 und 9 mit ihren konstruktiven Fachwerkgerüsten. Gegenüber ist zwischen dem bemerkenswerten alten Wohnhaus Niddergrund 12 und der zurückgesetzten Hofanlage Niddergrund 14 einerseits und dem großen, mit der Giebelseite seines Wohnhauses an die Straße gerückten Hof Niddergrund 30 andererseits ein größerer Bereich erneuert und überformt, während gegenüber, dem anspruchsvollen, in den Straßenzug integrierten Schulhaus (Niddergrund 11) aufwärts folgend, traufständige Hofanlagen den schmalen Raum bis zur nicht kanalisierten Nidder ausnutzen. Dem konstruktiven Gefüge in der Ecksituation zum Gederner Weg, Niddergrund 17, kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Die dreiseitige Hofanlage Niddergrund 21, deren Wohnhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert ein Gefüge mit stilisierten Mann-Figuren aufweist, ist als Bautyp und im unmittelbaren Umfeld der Kirche von Bedeutung. Ähnliches gilt für den östlich der Kirche unmittelbar an die Straße gerückten Hof Niddergrund 46, der aber noch aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt und mit Schindeln beziehungsweise mit Schiefer verkleidet ist. Ihm gegenüber zeigt der durch Ausbauten gestörte Bau Niddergrund 29 ein Fachwerk aus dem frühen 20. Jahrhundert. Nördlich der Straße Niddergrund konnten am Hang einzelne Höfe auch in "zweiter Reihe" angesiedelt werden, darunter das mit Platten verkleidete Anwesen Niddergrund 14 sowie Niddergrund 32. Der Fluss wird an vier Stellen überbrückt; im engeren oder weiteren Umfeld der Brücken sind öffentliche Bauten angesiedelt: zwei Backhäuser (Gänsweg und Niddergrund 38), das wegen seines schlanken Schlauchturms bemerkenswerte und baulich mit dem Gefrierhaus verbundene Spritzenhaus (Gederner Weg 3), die ihm benachbarte Waage (Gederner Weg 4) und schließlich als Dominante des gesamten Ortsbilds die Kirche, die sich ohne Ausbildung eines Kirchhofs unmittelbar an der Straße erhebt. Nördlich der Kirche führt die Straße Im Eiches aus dem Tal nach Norden. Hier sind außer dem Pfarrhaus und der älteren Schule (Im Eiches 3) der stark veränderte fünfzonige Einhof Im Eiches 20 mit seiner Reihe kräftiger Mann-Figuren aus dem späten 18. Jahrhundert (wohl 1782) und das um 1900 entstandene kleinbäuerliche Anwesen Im Eiches 12 gesondert zu nennen. Auch im Süden verlässt die historische Bebauung und damit die Gesamtanlage die unmittelbare Flussnähe. Am Viehhof, Im Winkel und Zum Heegwald stehen zum Teil große, auch aus mehreren Bauten bestehende Höfe, die aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert datieren. Dazu gehören etwa die Hofanlagen Zum Heegwald 2 und 3 sowie der Einhof Im Winkel 3. Jenseits des westlichsten Flussübergangs, der allein noch über eine alte Brücke erfolgt, sind die Höfe am Gänsweg im Umfeld einer früheren Mühle angesiedelt. Am anderen Ende, nach Osten, schließen die Höfe Niddergrund 37 und 58, letzterer ebenfalls unterhalb einer ehemaligen Mühle gelegen, die Gesamtanlage fast portalartig ab.
Am Eckhardsbach
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 17A, 19, 21, 23, 25, 25A, 27, 29, 31, 33
2, 4, 6
Forstgartenstraße
1, 1A, 3, 5
2, 4, 6, 8
Hauptstraße
1, 3, 5, 7, 9, 13, 15, 17, 35
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 36A, 38, 38A, 40, 42, 44
Kirchweg
1, 3, 5, 7, 9, 11
2, 6, 8, 10
Rainröderstraße
1, 3
2
Rotenbergsweg
1, 3, 5
Steingartenweg
1, 3, 5
2, 4, 6
Zum schönen Stein
1, 3, 5, 7, 9
2, 4
Zwiefaltenstraße
1, 3, 5, 7
2, 4, 4A, 6, 6A, 8, 10
Der Dorfkern von Eichelsachsen ist noch wenig gestört und bildet mit den wesentlichen Bauten einer dörflichen Gemeinschaft und mit einer großen Zahl unterschiedlich strukturierter Hofanlagen eine zu schützende Gesamtanlage. Eichelsachsen entwickelte sich in der Art eines Straßendorfs zu beiden Seiten des in den frühen 1960er Jahren teilweise verrohrten Eckhardsbachs oberhalb seiner Einmündung in den Eichelbach. Im unteren, freilich eher verdichteten und vom Grundriss her stärker verzweigten Dorfbereich bilden Kirche mit altem Friedhof, ehemaliges Gemeindewirtshaus, Brunnen, Backhaus und jüngeres Wirtshaus einen – etwas gestreckten – zentralen Bereich, dessen Bedeutung durch das Denkmal für die Teilnehmer am deutsch-französischen Krieg 1870/71 noch aufgewertet wird. Um diesen Dorfkern sind in dichter Folge Hofanlagen errichtet, die teilweise im Kern bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen dürften, bevorzugt aber dem 19. Jahrhundert angehören. Giebel- und Traufständigkeit sind gleichermaßen vertreten. Die ältesten Häuser stehen jedoch häufiger mit der Traufseite zur Straße (Forstgartenstraße 2; Hauptstraße 10, 17, 35; Kirchweg 8). Der ansteigenden Hauptstraße und dann der Zwiefaltener Straße folgen recht große Hofanlagen des 19. Jahrhunderts in Giebelstellung, Hauptstraße 35 zeigt aber auch hier, entfernt von der Kirche, einen älteren Bebauungskern. Mit neuem, sehr anspruchsvollem Schulbau und jungem Backhaus sowie einem Gasthof aus den 1950er oder 1960er Jahren, der eine zeitgenössische Fassadenmalerei bewahrt, ist hier quasi ein zweites Zentrum ausgebildet. Auch Am Eckhardsbach reihen sich Hofanlagen, deren Wohnhäuser giebelständig ausgerichtet sind. Insbesondere östlich der Hauptstraße erschließen mehrere kurze Sackgassen in zweiter Reihe gelegene, oft große Höfe. Dazu gehören etwa Hauptstraße 12, ein sechszoniger Streckhof aus dem sehr frühen 19. Jahrhundert oder als kleineres und jüngeres Beispiel Steingartenweg 5, das als ausgebautes Tagelöhneranwesen ein bemerkenswertes agrargeschichtliches Zeugnis darstellt und zugleich das Straßenbild sehr schön abschließt. Auch zurückgesetzte, traufständige und nicht selten große Stall-Scheunen-Bauten zumeist des späten 19. Jahrhunderts stellen wesentliche Teile der Gesamtanlage dar, denen ortsgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung zukommt. Zu erwähnen sind insbesondere Hauptstraße 20, Hauptstraße 22, Hauptstraße 29 – wozu noch zwei Zonen eines Wohnhauses mit kräftig ausgebildetem Gefüge aus dem späten 18. Jahrhundert gehören (vgl. Schlossgasse 17 in Schotten!) –, Hauptstraße 44 (datiert 1909), Zwiefaltener Straße 4 und Am Eckhardsbach 11. Südlich der Kirche und etwas abseits ist mit Forstgartenstraße 1, 1A und 3 ein früheres herrschaftliches Anwesen rudimentär erhalten; vor allem das steinerne Tor aus dem späten 16. Jahrhundert, offensichtlich das älteste erhaltene Gebäude des Dorfs überhaupt, deutet darauf hin. Auch das benachbarte, Anfang des 20. Jahrhunderts über einem älteren Keller errichtete Fachwerkhaus Forstgartenstraße 8, bemerkenswert nicht zuletzt wegen seines in einer durch Backsteinpfeiler getragenen Loggia befindlichen Eingangs und als südwestlicher Abschluss der Gesamtanlage, soll Teil des früheren herrschaftlichen Hofs gewesen sein. Im Norden begrenzt der Eichelbach, an dem ein drittes Backhaus errichtet ist, die Gesamtanlage.
Am Anger
2
Gonterskirchener Straße
1, 3
2, 4, 6
Hohe Bügelstraße
1, 5, 7, 9
2, 4, 6, 8, 10, 12
Höhenblick
1, 3
2, 4
Hollerweg
1
2
Hußwiesenweg
1
In der Ecke
1, 5, 7, 9, 11
Röderstraße
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20
Stornfelser Straße
1, 3, 5, 9
10
Weingartenstraße
1, 3
2
Die Gesamtanlage umfasst den wesentlichen Teil des historischen Dorfbereichs mit seinen beiden "Zentren", die sich im Osten um die im Kern gotische Kirche und das ehemalige Pfarrhaus (Röderstraße 16) und im Westen am Zusammentreffen der Stornfelser und der Gonterskirchener Straße ausgebildet haben. Diese beiden zentralen Bereiche, in ihrem Umfeld jeweils mit einem Backhaus ausgestattet (Hohe Bügelstraße 9, Weingartenstraße 1), sind durch zwei parallel verlaufende Straßen (Röderstraße, Hohe Bügelstraße) verbunden, an denen sich, dem nach Osten stark ansteigenden Gelände entsprechend, zumeist giebelständige Hofanlagen reihen. An der Röderstraße gesellt sich dazu der Steinbau des früheren Amtshauses. An mehreren Stellen zweigen weitere nachgeordnete Gassen ab, die ebenfalls ältere Baustrukturen aufweisen und den Charakter eines Haufendorfs abrunden. Die Bebauung ist insbesondere nördlich der Röderstraße und östlich des Hollerwegs dicht und verschachtelt und weist Hofanlagen unterschiedlichster, zum Teil bedeutender Größen auf, von denen einige wohl bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen (Hohe Bügelstraße 7, Röderstraße 2 und 13). Zu erwähnen ist etwa auch eine zum Anwesen Höhenblick 1 gehörende ehemalige Schmiede, die die nördliche Grenze der Gesamtanlage bildet. Östlich der Kirche gewinnen außer dem früheren Pfarrhaus einige Höfe durch ihre exponierte Lage besondere Bedeutung im Ortsbild. In der Ecke ist neben dem kleinen Fachwerkkomplex Nr. 5 und 7 der große Scheunenbau Nr. 11, datiert 1881, von hohem bau- und wirtschaftsgeschichtlichem Interesse. Der zwischen beiden zurückgesetzt erhaltene Streckhof Nr. 9 stammt im Kern aus dem 18. Jahrhundert. Im unteren Abschnitt der Gesamtanlage treten stärker Erneuerungen und Veränderungen auf, jedoch bleibt der Zusammenhang durch rahmenbildende Anwesen gewahrt. Dazu gehören etwa die große Hofanlage Stornfelser Straße 9, der kleine Fachwerkbau Gonterskirchener Straße 1 oder der in Winkelform angelegte Hof Weingartenstraße 3, alle wesentlich aus dem 19. Jahrhundert stammend. An der unteren Stornfelser Straße ist 1966 ein modernes Dorfgemeinschaftshaus erbaut worden. Davor entstand ein Platz mit einem anspruchsvollen Brunnen. Dass diese Strukturen gepflegt und im Wesentlichen unverändert geblieben sind, beweist ihre gelungene Integration in das Dorf; darüber hinaus bezeugen sie seinerzeitige Vorstellungen von der Entwicklung ländlicher Siedlungen. Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Am alten Weg
1, 3
2, 6
Am Friedhof
15
18, 20, 22
Am Lugrain
3, 3A
4
Bleichstraße
1
Breungeshainer Straße
13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27
8, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28
Busenborner Straße
1, 7, 9
2, 8
Felsenweg
7, 11
2
Glockenstraße
1, 3, 5, 7, 21, 25, 27
2, 4, 6, 8
Wasserweg
3, 5
6, 8
Hauptachse der Gesamtanlage ist die unterhalb des Lugrains hangparallel verlaufende Breungeshainer Straße, die von mehreren schräg ansetzenden Nebenstraßen gekreuzt wird, so dass ein dichtes, unregelmäßiges Straßen- und Wegenetz entstanden ist, an dem verschieden ausgestaltete größere und kleinere Höfe ihren Platz haben. Die Bebauung insgesamt reicht augenscheinlich nicht vor das 19. Jahrhundert zurück, sieht man von der Kirche und dem Wohnhaus Wasserweg 6 ab. Im Westen der Breungeshainer Straße setzen zwei ganz unterschiedliche Anwesen Akzente: Breungeshainer Straße 8 schließt den zu schützenden Ortsbereich ab und stellt eine kleine bäuerliche Hofanlage dar, die aus Backstein errichtet ist und ihren eingeschossigen Wohnteil durch einen Kniestock aus Fachwerk ergänzt. Breungeshainer Straße 13 hingegen ist eine große, dreiflügelige Anlage, deren Wirtschaftsgebäude mit konstruktiven Fachwerkfassaden aufwarten, während der ursprünglich anspruchsvolle Wohnbau erneuert ist. Traufständige Höfe am Felsenweg begrenzen Dorf und Gesamtanlage nach Norden zum Lugrain (hervorzuheben sind Am Lugrain 4 und Felsenweg 11). Östlich der Kirche ist Am alten Weg 2 ein niedriger, breiter, gemauerter Stall erhalten, über dem ein verbrettertes Einlagerungsgeschoss auf verzierten Bügen vorkragt, gegenüber steht mit Nr. 1 eine winkelförmige Hofanlage, die wesentlich noch ihr konstruktives Fachwerk und eine zweiflügelige historisierende Haustür aufweist, und oberhalb davon ergänzen sich das Wirtschaftsgebäude von Busenborner Straße 1 und der kleine Hof Am alten Weg 6 zu einem charakteristischen Straßenbild. Der letztgenannte Hof wendet seine Fachwerkrückwand wie andere (Glockenweg 2 und 4) zur Breungeshainer Straße, wo auch einige größere, freilich meist veränderte Anwesen platziert sind. Im Osten der Gesamtanlage sind an der früher nach Busenborn führenden Ausfallstraße als eine Art Dorferweiterung mehrere zumeist größere Höfe aus dem späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert relativ gut erhalten geblieben. Auch hier sind Backsteinhäuser errichtet worden. Busenborner Straße 2 entstand erst 1926 noch in ganz traditioneller Form, ihm gegenüber hebt sich weiterhin ein kurzer Abschnitt der Backhausstraße mit dem namengebenden Backsteingebäude und dem ihm benachbarten Hof Backhausstraße 3 als Teil der Gesamtanlage von sonst gestörtem Umfeld ab. Im Süden (am unteren Wasserweg und Am Friedhof, wo mit Nr. 20 ein unmittelbar neben der Kirche angesiedelter Hof leider zerfällt) umfasst die Gesamtanlage den wenig gestörten Dorfrand zu den Wiesen am Michelbach.