Ederstraße 11-15, 18-22, Im Börnchen 1
Der frühere historische Ortskern von Herzhausen lag im Bereich südlich der Straße Im Börnchen. Hier befanden sich die großen Bauernhöfe, Handwerker und Tagelöhner wohnten im Westen im Bereich der Ederstraße und der Itterstraße. Schon 1835 bei der Erweiterung und Chaussierung der Ederstraße mussten mehrere Häuser abgerissen werden und der Ort wandelte sich allmählich vom Haufen- zum Straßendorf. 1844 wurde südwestlich des Dorfes die Ederbrücke gebaut, die 1893 durch eine neue, breitere ersetzt wurde, wodurch sich der Schwerpunkt des Ortes weiter nach Westen verlagerte.
Die einschneidensten Veränderungen, die das Gesicht des Dorfes vollständig verwandelten, fanden jedoch in der Zeit nach 1908 statt, als direkt am südlichen Ortsrand die Edertalsperre entstand. Bei der Flutung des Edersees verschwand ein großer Teil des Dorfes im See. Der südliche Teil des historischen Zentrums des Ortes ging im See unter. Die ehemals in der Ortsmitte gelegene Straße Im Börnchen wurde zur Uferpromenade und die ehemals den Nordrand des Dorfes bildende Ederstraße rückte in die Dorfmitte. Bebauung aus der Zeit vor dem Bau der Talsperre findet man heute nur noch im Osten des Dorfes, zwischen der nach Norden abknickenden Ederstraße und dem östlichen Teil der Straße Im Börnchen.
Akazienweg 1; Dorfringstraße 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8.
Der kleine historische Ortskern Kirchlotheims besteht lediglich aus dem vom Akazienweg und Dorfringstraße umschlossenen Baublock und den außerhalb angrenzenden Gebäuden. Der Ortskern ist noch immer geprägt von unregelmäßig zugeschnittenen, landwirtschaftlich genutzten Hofstellen, die mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versehen sind. Das heutige Ortsbild wird entscheidend von den Veränderungen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts geprägt. Insbesondere der Ausbau der Bundesstraße führte zu einer heute linearen Begrenzung des Dorfes im Südwesten und zur Trennung des Dorfes von der im ausgehenden 19. Jahrhundert errichteten Ederbrücke. Die Gesamtanlage schließt auch das an der Uferseite stehende Transformatorenhäuschen ein.
Der große, historische Ortskern Marienhagens erstreckt sich westlich und südlich der in einem Bogen geführten Hauptstraße, wobei die platzartige Erweiterung des Mittelwegs an der Kirche das Zentrum bildet. Von hier nehmen alle Straßen, die zur Binnenerschließung dienen, ihren Ausgang und verbinden den Kirchplatz in geschwungenen Verläufen mit der Hauptstraße. Den noch heute gut sichtbaren westlichen und südlichen Abschluss des historischen Ortskerns bilden der Mittelweg und die Schulstraße. Der Bereich innerhalb dieses Straßengevierts ist geprägt durch kleine, unregelmäßig zugeschnittene Parzellen mit zumeist bäuerlichen Hofstellen mit unregelmäßiger, jedoch dichter Bebauung. Größere Hofanlagen entstanden jeweils im direkten Anschluss an die äußeren Straßen, jedoch außerhalb des eigentlichen Ortskerns. Baulich prägen mehr oder weniger umgebaute Fachwerkhäuser aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zusammen mit den gegen Ende des Jahrhunderts errichteten Bruchsteinhäusern die zusammen reizvolle bauliche Mischung des Dorfes.
Westlich des Ortskerns von Marienhagen entstand in der Zeit um den ersten Weltkrieg eine Ortserweiterung an der Straße zum Sportplatz. An einem zeitgleich errichteten Transformatorenhaus aus Bruchstein beginnend gruppieren sich in lockerer Folge kleine bäuerliche Hofstellen und Wohnhäuser beiderseits der Straße. Alle Gebäude wurden aus Grauwacke errichtet und zeigen steinsichtige Fassaden aus grob behauenen Handquadern sowie Eckquaderungen und Steinlaibungen an Fenstern und Türen. Durch die hell abgesetzten Fugen aus Kalkmörtel entstehen reizvolle, dem Heimatstil verpflichtete Fassadengestaltungen.
An der Orke 1, 2, 3; Hertewinkel 2, 4; Ortsstraße 1-5, 4-20; Zur großen Wiese 1, 2. Die erstmals im Jahre 1587 erwähnte Siedlung Niederorke entstand am Übergang der Landstraße zwischen Oberorke und Ederbringhausen über die Orke. Östlich der Orke ist hier wohl schon seit dem ausgehenden Mittelalter eine Mühle angesiedelt, die mit dem Ort in baulichem Zusammenhang steht. Der kleine Ort erstreckt sich entlang der S-förmig geschwungenen Ortsstraße und verfügt lediglich über drei kurze, schmale Querwege. Der ältere Teil des Dorfes mit seinen kleinen, unregelmäßig zugeschnittenen Parzellen ist auf einem schmalen Gebiet zwischen der Ortsstraße und der Orke eingezwängt. Die größeren Parzellen mit ihrer lockeren Bebauung mit bäuerlichen Hofanlagen zeigen an, dass der Bereich südlich der Ortsstraße erst im Laufe der jüngeren Geschichte, wohl erst seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, aufgesiedelt worden ist. Noch heute prägen die in lockerer Folge entlang der Ortsstraße aufgereihten Fachwerkhäuser des 19. Jahrhunderts, die einerseits den geschwungenen Straßenverlauf optisch verengen und den Straßenraum zugleich durch ihre offenen Höfe partiell erweitern, das reizvolle Ortsbild des kleinen, 1925 mit einem Wasseranschluss versehenen Dorfes.
Karlstraße 1, 2, 4, 6, 6a; Lauterbacher Straße 10, 11, 12;Luisenstraße 1; Meineringhäuser Straße 1, 3. Das inzwischen stark veränderte Zentrum des historischen Ortes befindet sich zwischen der Burgstraße und der Lauterbacher Straße im direkten östlichen Anschluss an den Kirchhof. Durch die weitgehend großvolumige, neuzeitliche Bebauung hat der Ortskern jedoch seinen historischen Charakter weitgehend verloren. Lediglich die seit dem 19. Jahrhundert einsetzende Dorferweiterung im Osten des Ortskerns lässt sich bis heute noch an der Bebauung ablesen.Die Gesamtanlage erstreckt sich entlang der nahezu parallel von Südwesten nach Nordosten verlaufenden Meineringhäuser Straße, Luisenstraße sowie Karlstraße und schließt im Südwesten die Bebauung im Bogen der Lauterbacher Straße samt Transformatorenturm ein. Die ein- bis zweigeschossigen Gebäude sind mit wenigen Ausnahmen aus Bruch- oder Werkstein erbaut und von Satteldächern bedeckt. Ende des 19. Jahrhunderts sind die meisten Bauten zu Wohnzwecken errichtet worden, aber auch die ehemalige Schule (Luisenstraße 4) findet sich hier.
Sauerlandstraße 9, 14; Zur Kirche 5, 7, 2.Der Kern des kleinen, auf einem Bergrücken gelegenen Dorfes wird von den Straßen zur Kirche, Zum Stempel und der Sauerlandstraße umschlossen. In dem westlich an die Kirche anschließenden Bereich zwischen Zur Kirche und Zur Waage, der von lediglich zwei großen, unregelmäßige Hofstellen eingenommen wird, konnte sich der Charakter der bäuerlichen Gemeinde, deren übrige Teile in den letzten Jahrzehnten stark verändert wurden, bis heute erhalten.
An der Lorfe 1, 2, 3-7, 6; Frankenauer Straße 15, 17, 16-26; Im Heubach 1, 3; Raiffeisenstraße 1, 3, 9-19, 10, 12.Das Dorf Schmittlotheim hat keinen eigentlichen Ortskern, es zieht sich von Südost nach Nordwest dem Verlauf der Lorfe folgend und in deren Mündungsgebiet breiter werdend bis zum Beginn des Edertals. Die unregelmäßig geschnittenen, zumeist kleineren Hofstellen erstrecken sich südlich der Frankenauer Straße entlang der Straße An der Lorfe und der Raiffeisenstraße. Wohl aus Gründen des Hochwasserschutzes siedelten die ersten Bewohner Schmittlotheims nicht im fruchtbaren, breiten Edertal, sondern weiter aufwärts im engen Lorfetal. Noch heute wird das Ortsbild durch die wenigen, zum Teil als schmale Sackgassen am Flussbett der Lorfe endenden, engen Straßenzüge mit ihrer unregelmäßigen Bebauung aus zumeist bäuerlichen Hofanlagen des 19. Jahrhunderts geprägt.
Bahnhofstraße 1, 2; Zur alten Burg 1-7, 2-14; Zur Bergkirche 1-7, 2.Thalitter ist heute durch die Bundesstraße B252 zweigeteilt. Aber auch schon in früherer Zeit trennte die Itter den Ort in das eigentliche Dorf und die Bergfreiheit.Die Gesamtanlage liegt im von Süden nach Norden leicht ansteigenden Tal zwischen der einstmals westlich gelegenen Itterburg und einem östlich angrenzenden Waldgelände. Im Süden markieren die großzügige Hofanlage Bahnhofstraße 2 sowie die Mühle an der Bahnhofstraße 1 den talseitigen Eingang des Ortskernes. Die Mühle war wohl in früherer Zeit Zollstation und der Durchgangsverkehr verlief zwischen den beiden parallel errichten Gebäudeteilen unter einem sie verbindenden Fachwerkriegel hindurch. Vom Tal den Berg hinauf reihen sich auf kleinen Parzellen entlang der in Nordostrichtung parallel verlaufenden Straßen Zur alten Burg und Zur Bergkirche meist giebelständige Fachwerkwohnhäuser auf Bruchsteinsockeln auf. Den nördlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet die für die Bergleute und ihre Angehörigen errichtete und ursprünglich ausschließlich von diesen genutzte Bergkirche mit ihrem alten Friedhof.
Am Lorberg 2-12; Immighäuser Straße 1-13, 2; Pfarrweg 2; Schafweg 1, 2.Die Siedlung des einstigen Kupferbergwerks liegt am Südosthang des Lorberges und ist durch terrassenartige Parzellen mit vielen Mauern geprägt. An der im Tal gelegenen Immighäuser Straße reihen sich größere, meist traufständige Bauten wie das ehemalige Bergamt, ein Hotel und mehrere Wohngebäude auf, die den direkt an der Straße gelegenen Eisenbahntunnel einschließen. Den Hang hinauf im Schafweg und Am Lorberg befinden sich hingegen kleinere, zweigeschossige Wohnhäuser auf Bruchsteinsockeln oder Sockelgeschossen mit Fachwerkobergeschossen. Während das ehemalige Bergamt als ältester Profanbau des Ortes spätestens im frühen 18. Jahrhundert errichtet wurde und auch das Hotel Immighäuser Straße 3 wie wohl auch das Nachbargebäude ins 18. Jahrhundert datieren, weisen die übrigen Bauten in eine jüngere Bauzeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert und zeigen so eine kontinuierliche Entwicklung des Dorfes, das weniger landwirtschaftlich geprägt ist als die anderen Dörfer der Region. Durch die enge Tallage war Landwirtschaft hier nur bedingt möglich. Die weitgehend aus dem 19. Jahrhundert stammende Bebauung zeigt denn auch lediglich Wohnhäuser mit Nebenerwerbslandwirtschaft, die für Bergarbeiter errichtet wurden.