Flächendenkmal (2402)



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  • flaechendenkmal.LFDH07054092605903

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    Havelstraße 5, 7, 7A, 9, 11, 13, 16, 26

    Spreestraße 3, 3A, 5, 7

    Schöfferstraße 2

    Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Darmstadt seine Hauptstadtfunktion. Auf der Suche nach einer neuen Identität konzentrierte sie sich auf die Stärkung der Kultur und empfahl sich als Wirtschaftsstandort für „rauchlose Industrie“. Während die Wiederaufbaupläne für die Innenstadt an vorhandene Strukturen anknüpften, stand im Westen der Stadt auf ehemaligem militärischem Gelände ein freies Feld zur Verfügung. Dort entwickelte die Stadt ab 1947 mit Hilfe der Wiederaufbau GmbH unter der Leitung des Architekten Kurt Jahn einen Gewerbepark, in dem sich bis in die 1960er Jahre vor allem Verlage und Druckereien niederließen. Die überwiegende Nutzung trug dem Quartier den Namen „Graphisches Viertel“ ein.

    Die städtebauliche Anlage wurde im Geist der internationalen Charta von Athen entworfen, in der 1933 die räumliche Trennung von Wohnen, Freizeit, Arbeiten und Verkehr zum Leitbild erhoben wurde. Die locker eingestreuten Bauwerke innerhalb einer stark durchgrünten Landschaft basieren ebenfalls auf den Idealen des Städtebaus der 1920er und 1930er Jahre. Die Gebäude, meist von Kurt Jahn selbst entworfen, weisen eine für das neue Bauen nach dem Zweiten Weltkrieg typische additive Bauweise auf. Einfache stereometrische Formen, in der Regel Quader, sind zu skulptural wirkenden Bauwerken komponiert. Verschieden hohe, vertikale und horizontal gelagerte Bauglieder bilden markante Gebäudekomplexe. Lochfassaden, großflächige Verglasungen, vertikale Lamellenstrukturen und Flachdächer mit weit auskragenden Dachrändern bilden die architektonischen Gestaltungsmittel. Die Oberflächen sind heller Putz, gestrichener Beton, Kleinmosaik oder gelber Klinker. Die Eingangsbereiche führen in großzügige Foyers.

    In den Randbereichen an der Berliner Allee und am Birkenweg hat sich in den letzten Jahren, dem Investitionsdruck folgend, der Charakter des Gebiets wesentlich verändert, so dass von der ursprünglichen Anlage nichts mehr zu spüren ist. Der parkartige Charakter, der durch die großen begrünten Abstandsflächen erzeugt wird, zeigt sich heute lediglich noch im mittleren Bereich um die Havel- und Spreestraße. Um die außergewöhnliche, damals zukunftsweisende Wiederaufbauleistung Darmstadts im Westen der Stadt zu bewahren, ist der nahezu unverfälscht erhaltene Bereich als Gesamtanlage ausgewiesen, an deren Erhaltung ein künstlerisches und geschichtliches Interesse besteht.

    Dieser Teil des "Graphischen Viertels" ist aus geschichtlichen Gründen denkmalgeschützt.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Gewerbegebiet West_Havelstraße, Schöfferstraße, Spreestraße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092606103

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    Hindenburgstraße 1

    Landgraf-Philipps-Anlage 32, 34, 36

    Rheinstraße 50, 53, 63

    Steubenplatz 1, 2, 3

    Der Wiederaufbau Darmstadts nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ab 1947 nach Grundsätzen, die Oberbaudirektor Peter Grund formulierte. Grundlage seiner Planung sollte ein System von „Hauptstraßenzügen als Organismus“ sein. Dazu zählte auch die Rheinstraße, die nach seiner Vorstellung in einer rhythmischen Abfolge von Gebäuden und Plätzen mit zunehmender Verdichtung zur Innenstadt führt.

    Einer dieser Plätze ist der Steubenplatz, der durch orthogonal gestellte Gebäude mit Flachdach gefasst wird. Von Westen kommend bilden zwei quer zur Rheinstraße stehende fünfgeschossige Bürogebäude das erste Tor zur Innenstadt. Danach öffnet sich der Platz, begrenzt im Süden von dem zurückstehenden viergeschossigen Gewerkschaftshaus und im Norden von der zweigeschossigen Kunsthalle, erbaut 1956 von Theo Pabst im Stil der klassischen Moderne. Davor sind als Erinnerung an das ehemalige Rheintor zwei klassizistische Sandsteinsäulen (Georg Moller) erhalten. Der östliche Platzabschluss mit zwei fünf- bis siebengeschossigen Wohnhausriegeln verengt den Durchlass in die Stadt und formt auf diese Weise ein kraftvolles modernes Stadttor an der Stelle der ehemaligen Stadtgrenze der „Mollerstadt“, das trotz des stark flutenden Verkehrs auch heute noch seine geplante Wirkung entfaltet.

    Die Gebäude selbst weisen alle regelmäßige Lochfassaden der 1950er Jahre Architektur auf. Typisches Kennzeichen dieser Architektur ist der mit einem Flugdach auf zwei dünnen Stahlstützen hervorgehobene asymmetrisch gelegene Haupteingang des Gewerkschaftshauses, erbaut 1952/53 nach Plänen von Karl Schäfer und Georg Heinrich Besier.

    Die Gesamtanlage Steubenplatz steht aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen unter Denkmalschutz.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Mollerstadt_Gesamtanlage Rheinstraße, Hindenburgstraße, Landgraf-Philipps-Anlage, Steubenplatz
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092606303

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    LFDH07054092606303
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    Kasinostraße 1, 2, 3, 5

    Rheinstraße 34, 35, 37, 39, 41, 41A, 45

    Nach dem großen Luftangriff auf Darmstadt am 11. September 1944 war Darmstadts Innenstadt weitestgehend zerstört. In Erwartung kommender Zerstörung entstanden schon während des Krieges Wiederaufbaupläne für einzelne Bauten und Bereiche. Bereits im Mai 1945, kurz nach Kriegsende, wurde von Oberbürgermeister Ludwig Metzger eine Wiederaufbaukommission gebildet, deren Leitung Professor Karl Gruber für zwei Jahre übernahm. Der Architekt, Stadtplaner, Denkmalpfleger und Architekturhistoriker war bekannt für seine städtebaulichen Vorstellungen, die sich an den Ideen eines künstlerischen Städtebaus Camillo Sittes orientierten und sich im Gegensatz zur Strenge gründerzeitlicher Stadtanlagen die Unregelmäßigkeit mittelalterlicher Städte als Vorbild nahmen. Im Sinne dieser Ideen wurde in einigen Teilbereichen der Stadt wieder aufgebaut.

    Im Juni 1947 wurde Peter Grund Leiter der Darmstädter Stadtbauverwaltung. Anders als Karl Gruber sah er das Schwergewicht der künftigen Stadtentwicklung nicht in der detaillierten Ausformung zentraler Bereiche, wie Marktplatz und historischer Innenstadtquartiere, sondern in der planerischen Behandlung der bedeutenden historischen Stadtachse Rheinstraße. In einem städtebaulichen Entwurf von 1950 gibt Peter Grund der Kreuzung Rhein-, Neckar- und Kasinostraße ihre charakteristische Gestalt mit unterschiedlich geformten Vorplätzen, die dem Verkehrsknoten städtebaulich und architektonisch Orientierung geben sollten. Die Nordostecke bebaute er selbst als Architekt 1951 mit dem „Amerikahaus“ (heute „John-F.-Kennedy-Haus“) in der Architektursprache der dreißiger und vierziger Jahre und bereits 1947 mit dem an traditionellen Formen orientierten "Parkhotel Aachener Hof“.

    Die weitgehende Beibehaltung des alten Stadtgrundrisses der im Krieg fast vollständig zerstörten ehemaligen Mollerstadt, führte, bei Berücksichtigung moderner Anforderungen an den Verkehr, in einigen Straßen zu der typischen Arkadenlösung. Diese findet sich auch auf der Nordseite der Rheinstraße. Sie beginnt hier an der Kreuzung und schafft eine attraktive fußläufige Verbindung zur Innenstadt.

    Die Platzanlage nach dem städtebaulichen Entwurf von Peter Grund im Sinne einer rhythmisierten, die Platzkanten charakterisierenden Anordnung der Gebäude steht aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Mollerstadt_Gesamtanlage Kennedyplatz
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092607503

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    LFDH07054092607503
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    An der Stadtkirche 5, 6

    Karlstraße 1, 3

    Kirchstraße 1

    Ludwigsplatz 8A

    Schulstraße 1-16, 18

    Nach dem großen Luftangriff auf Darmstadt am 11. September 1944 war Darmstadts Innenstadt weitestgehend zerstört. In Erwartung kommender Zerstörung entstanden schon während des Krieges Wiederaufbaupläne für einzelne Bauten und Bereiche. Bereits im Mai 1945, kurz nach Kriegsende, wurde von Oberbürgermeister Ludwig Metzger eine Wiederaufbaukommission gebildet, deren Leitung Professor Karl Gruber für zwei Jahre übernahm. Der Architekt, Stadtplaner, Denkmalpfleger und Architekturhistoriker war bekannt für seine städtebaulichen Vorstellungen, die sich an den Ideen eines künstlerischen Städtebaus Camillo Sittes orientierten und sich im Gegensatz zur Strenge gründerzeitlicher Stadtanlagen die Unregelmäßigkeit mittelalterlicher Städte als Vorbild nahmen. In diesem Sinne bewertete er das in Jahrhunderten gewachsene Stadtbild der ehemaligen Residenzstadt Darmstadt und knüpfte mit seinen Wiederaufbauplänen an vorhandene Strukturen an. Die weitgehende Beibehaltung des alten Stadtgrundrisses der Innenstadt, bei Berücksichtigung moderner Anforderungen an den Verkehr, führte in einigen Straßen zu der typischen Arkadenlösung, so auch in der Schulstraße, die trotz der Führung der Straßenbahn nicht verbreitert werden musste.

    Eine städtebauliche Besonderheit des Darmstädter Wiederaufbaus bilden Ladenpassagen als Verbindungswege zwischen Straßen und Plätzen. Durch sie werden Wege verkürzt und eine differenziertere Einkaufslandschaft ermöglicht. Eine solche Passage führt zwischen den Gebäuden Schulstraße 14 und 16 zum Platz An der Stadtkirche.

    Die Schulstraße wird geprägt durch eine regelmäßige Anordnung profilgleicher Stadthäuser mit erdgeschossiger großzügig verglaster Geschäftszone – auf der Nordseite unter Kolonnaden-, darüber befindlicher zweier Normalgeschosse für Wohnungen mit traditioneller Lochfassade und einer durchgehenden Satteldachzone mit kleinen Gaupen in fast noch unveränderter gleichförmiger Aufreihung. Unterbrochen wird die Regelmäßigkeit der Gebäudezeilen lediglich durch zwei erhöhte Eckgebäude am Ostende der Straße, die dort den Eingang zur Straße städtebaulich betonen. Die Bebauung aus den 1950er Jahren basiert auf dem Wiederaufbauplan der Stadtmitte von 1946 und wurde als einer der wenigen Stadtbereiche Gruber´scher Planung in seinen wesentlichen Teilen so umgesetzt.

    Im Gegensatz zu anderen Straßen der Innenstadt, die wegen des Investitionsdrucks durch bauliche Veränderungen und Werbeanlagen über Jahrzehnte eine sehr starke Überformung erfuhren und dadurch ihr ursprüngliches Gesicht verloren haben, konnte die Schulstraße wegen der Innenstadtrandlage ihr ursprüngliches Erscheinungsbild nahezu unverfälscht bewahren. Sie ist somit eines der wenigen erhaltenen Dokumente aus den frühen Jahren des Wiederaufbaus der Darmstädter Innenstadt.

    Die Gesamtanlage steht aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Mollerstadt_Gesamtanlage Schulstraße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092607603

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    LFDH07054092607603
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    Döngesborngasse 2

    Große Bachgasse 1, 3, 5, 7

    Kirchstraße 12, 14, 16

    Pädagogstraße 2, 4

    Die starken Kriegszerstörungen führten dazu, dass Darmstadt, genauso wie Kassel und Frankfurt, heute als eine Stadt des Wiederaufbaus gilt. Dort, wo vor dem Krieg hunderte von kleinen Wohn- und Geschäftshäusern in der Darmstädter Altstadt standen, stehen heute wenige große Institutsgebäude der TUD und das Justus-Liebig-Haus, ein Bürgerhaus mit Stadtbibliothek, Volkshochschule und Versammlungsräumen. Damit hat sich die Darmstädter Innenstadt städtebaulich und architektonisch so stark verändert, dass die Altstadt ausgelöscht ist. Die Stadtplaner und Politiker wollten die Zerstörung als Chance für einen Neuanfang nutzen und die schlechten sowie engen Wohnverhältnisse der Altstadt beseitigen und eine nach modernen Gesichtspunkten aufgelockerte Stadt schaffen.

    Unmittelbar nach Kriegsende wurde bereits 1945 eine Wiederaufbaukommission unter der Leitung von Karl Gruber eingerichtet. Sein Planungsansatz zielte auf eine Vermittlung zwischen Neuplanung und Rekonstruktion. Schwerpunkt waren der Ausbau zentraler Bereiche wie Marktplatz und historische Innenstadtquartiere. Seine Grundsätze waren zunächst Grundlage des Wiederaufbaus. Er wurde jedoch bereits 1947 von Peter Grund als Leiter der Darmstädter Stadtbauverwaltung abgelöst, der anders als Gruber seinen Schwerpunkt auf die planerische Behandlung der Stadtachse Rheinstraße und die Verflechtung mit der Region mit einer autogerechten Stadt legte.

    Die Mietwohnhausanlage des Wiederaufbaus im Stil der 1950er Jahre basiert auf Plänen Karl Grubers "Wieder-Aufbau der Stadtmitte von Darmstadt", die er 1946 anfertigte. Dort ist der Wohnblock bereits annähernd in seiner heutigen Form zu erkennen. Gruber wollte eine Modernisierung und Öffnung der zu engen Altstadt bei Wahrung einiger markanter Situationen, mit denen die Erinnerung an die untergegangene Altstadt wach gehalten werden sollte. Der zwei- bis dreigeschossige Baublock in geschlossener Bauweise nimmt nordöstlich teilweise die gebogene Kontur der "Insel", des ehemaligen Altstadtplatzes auf und entspricht mit seinen zweigeschossigen Häusern dem historischen Maßstab. Südlich werden die Häuser entlang der Pädagogstraße auf der alten Flucht wieder errichtet, westlich die Kirchstraßenhäuser mit einer Ladenzeile im Erdgeschoss mit Rücksicht auf den künftigen Verkehr leicht zurückversetzt und östlich die historische Döngesborngasse als moderne Treppenpassage gestaltet. Der nördliche Abschluss durchbricht die historische Vorgabe und schafft durch eine neue Gebäudekante eine deutliche Sichtbeziehung zwischen "Insel" und Stadtkirche.

    Die Gebäudegruppe folgt in der Höhenstaffelung der natürlichen Topografie und ist geprägt von traufständigen Satteldach- und Walmdachhäusern mit weitem Dachüberstand und Dachgaupen. Die Fassaden sind ohne viel Aufwand aber mit charakteristischen Elementen der Wiederaufbauzeit liebevoll durchgestaltet: Fein gerahmte, teilweise gruppierte Fenster, pastellfarbige ornamentierte Brüstungsfelder, bemalte Wandflächen, elegant geschwungene Brüstungsgitter, unaufdringliche Gliederung durch schlanke Lisenen und Fenstererker sowie dünne Dach- und Vordachränder.

    Die Gesamtanlage steht aus künstlerischen Gründen und wegen der Bedeutung für den Wiederaufbau aus planungsgeschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Altstadt_Gesamtanlage Große Bachgasse, Döngesborngasse, Pädagogstraße, Kirchstraße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092607803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    LFDH07054092607803
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    Marktplatz 11-14

    Die viergeschossige Gebäudegruppe des Wiederaufbaus an der Ostseite des Marktplatzes entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit der neuen Gebäudezeile war eine Vergrößerung des Marktplatzes verbunden, die im Zuge der Wiederaufbauplanung nach Abbruch der Altstadtruinen verwirklicht werden konnte. Das Zurückweichen gegenüber der historischen Bauflucht wurde bewusst geplant, um die mächtige Fassade des Barockschlosses im Stadtbild besser zur Geltung zu bringen.

    Die Planung des zuerst gebauten Hauses Marktplatz 12, einem Modehaus, stammt von Leon Schäfer aus dem Jahr 1954. Sein Entwurf war Maßstab für die weiteren Gebäude, so dass sich ein homogenes Gesamtbild ergab.

    Der Stahlbetonskelettbau zeigt sich in einem klaren, durch das Vorspringen der Betonstruktur, betonten Raster. Die Rasterfelder sind mittig mit zurückspringenden Ausmauerungen und großen, zweiflügligen Fenstern geschlossen, die Fenster des ersten Obergeschosses und einige der drüber liegenden Etagen geschosshoch ausgebildet. Alle Fenster haben ein filigranes Brüstungs-Metallgeländer in typischer Formensprache der 1950er Jahre. Die Erdgeschosszone für die Geschäfte, durchgängig verglast, ist konsequent gegenüber den darüber liegenden Stockwerken durch ein weit ausladendes Vordach abgesetzt, das gleichzeitig Träger für Werbeanlagen ist. Ursprünglich im Erdgeschoss vorhandene Schaufenster-Passagen existieren heute nicht mehr. Die für die Wiederaufbauzeit charakteristische, großzügige Ladengestaltung wurde zugunsten von mehr Geschäftsfläche aufgegeben. Die flach geneigten Dächer korrespondieren mit ihrer Eindeckung aus Naturschiefer mit den wichtigsten sie umgebenden historischen Gebäuden, wie dem ehemaligen Residenzschloss und dem alten Rathaus.

    Die Gebäudezeile steht aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Altstadt_Gesamtanlage Marktplatz
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092608803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    Kiefernweg 1, 8, 9

    Koblenzer Straße 2A

    Michaelisstraße 16A-C, 18A-C, 18E

    Darmstadt war als Landeshauptstadt der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt von 1567 bis 1805 und des späteren Großherzogtums Hessen und bei Rhein von 1806 bis 1919 traditionell Standort für militärische Einrichtungen. Eine Reihe von Kasernenbauten, vor allem aus dem 19. und 20. Jahrhundert, prägen trotz Kriegszerstörung noch heute Teile der westlichen Stadtgebiete.

    Zu den wenigen gut erhaltenen Kasernenbauten zählt die ehemalige Luftschiffer- und Funkerkaserne an der Michaelisstraße. Der Kasernenkomplex, der 1914 im ersten Kriegsjahr nach Plänen der Architekten Simon und Kolb errichtet wurde, diente den Mannschaften der damals neuen Truppengattungen als Unterkunft. Nach dem Ersten Weltkrieg, als gemäß den Auflagen des Versailler Vertrags sämtliche Kriegseinrichtungen Deutschlands zerstört oder außer Betrieb genommen wurden, konnten die beiden großen Mannschaftsgebäude zu Wohnungen für Reichsbahn-Bedienstete umgebaut werden. Die zur Kaserne gehörigen Verwaltungs-, Kammer- und Stallgebäude blieben erhalten.

    Die Architektur der Bauwerke ist geprägt von gemäßigten traditionellen Bauformen mit verputzten Wandflächen und großen Walm- und Mansarddächern. Während die Mannschaftsgebäude nur noch in ihrem äußeren Erscheinungsbild weitgehend erhalten sind, weisen die Halle mit der für die Zeit typischen Metall-Fachwerkkonstruktion als Dachtragwerk und das Verwaltungsgebäude noch die aus der Entstehungszeit stammenden Details auf, weshalb sie innerhalb der Gesamtanlage als Kulturdenkmäler ausgewiesen sind.

    Zwei große Fahrzeugunterstellhallen, deren Hauptkonstruktion aus weit auskragenden, geschwungenen Stahlbügeln besteht, wurden vermutlich in den 1950er Jahren im Zuge neuer Nutzungen errichtet. Ihre statisch und gestalterisch außergewöhnliche Erscheinung repräsentiert das neue experimentierfreudige Bauen in der Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Da die beiden Dächer nicht ursprünglich zum Areal der Kaserne gehörten, wird die Erhaltung der kleineren nördlichen Konstruktion für ausreichend erachtet, um diesen Bautypus darzustellen.

    Der ehemalige Kasernenkomplex steht als Gesamtanlage aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Hauptbahnhof/Tann_Gesamtanlage Kiefernweg
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092611803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH07054092611803
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    Kohlbergweg 1

    Ab 1953 bis 1959 wurde die 18-klassige Volkschule von der Stadtbauverwaltung unter Oberbaudirektor Peter Grund errichtet. Drei zweigeschossige Gebäude mit jeweils acht Schulklassen sind nach dem "Schustertyp" [1] gebaut. Typisch dafür sind Treppenhäuser, die pro Stockwerk jeweils zu zwei Klassenzimmern führen, wodurch Korridore nicht erforderlich sind. Die Klassenzimmer erstrecken sich über die ganze Breite des Baukörpers und können beidseitig belichtet und belüftet werden.

    Die Klassentrakte sind in Ost-West-Richtung angeordnet, so dass die Klassenräume Süd- und Nordlicht erhalten. Das Verwaltungsgebäude im Norden und die Turnhalle im Süden sind auf gleiche Weise ausgerichtet. Alle Gebäude sind durch eingeschossige, offene und flach überdachte Flure miteinander verbunden. Die Dächer werden zeittypisch durch dünne runde Stahlstützen getragen. Großzügige Abstände zwischen den Gebäuden und ihre versetzte Anordnung ermöglichten eine differenzierte Gestaltung der Außenanlagen mit Pausenhöfen, Spielhöfen, gärtnerischen Anlagen und einem Sportplatz, so dass insgesamt eine Schulanlage von hoher Außenraumqualität entstanden ist.

    Well Habicht schuf 1953 eine Brunnenplastik im Rahmen der "Kunst am Bau", bestehend aus einem Wasser speienden Bronze-Fisch und einem Wasserbecken.

    Das Gebäude repräsentiert einen modernen und dabei sparsamen Schultypus, der, im Gegensatz zu den noch auf Unterordnung ausgerichteten Schulen vom Anfang des 20. Jahrhunderts, in bundesrepublikanischer Zeit eine offene, freundliche Atmosphäre schafft.

    Die Schule steht steht aus künstlerischen und sozialgeschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.

    [1] Architektenlexikon Wien 1770-1945 (URL: www.architektenlexikon.at/de/577.htm): "Der österreichische Architekt Franz Schuster [...] errichtete in seinen Frankfurter Jahren auch beispielhafte Schulbauten. Insbesondere die Ende der 1920er Jahre in Niederursel errichtete Volksschule, die als Hallenschule mit zweiseitiger Belichtung Furore machte, wurde als Typus der 'Schusterschule' zum Vorbild für weitere Schulbauten."

     

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Nachtweide_Gesamtanlage Kohlbergweg
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092611903

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    Heidenreichstraße 33, 35, 37, 39, 41

    Die "Hessische gemeinnützige Aktiengesellschaft für kleine Wohnungen" (HEGEMAG) ließ nach Plänen des Architekten Heinz Kappler die Gebäudegruppe Heidenreichstraße 33-41 mit 47 Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus errichten. Im April 1956 wurde die Gebäudegruppe fertiggestellt und bezogen. Dem Architekten war es gelungen, mit einer differenzierten Architektur dem Straßenzug Heidenreichstraße zwischen Heinrich- und Roßdörferstraße eine lebendige individuelle Gestalt zu verleihen. Dies stand im Gegensatz zu den meisten eher stereotypen Häuserreihen des Wiederaufbaus. Die viergeschossige, leicht konkav geschwungene Wohnhauszeile an der Heidenreichstraße verschränkt sich an der Ecke Heinrichstraße mit einem fünfgeschossigen Baukörper, der damit die historisch vorgegebene Höhe der spätgründerzeitlichen Architektur aufnimmt. Großzügig durchfensterte Lochfassadenteile mit fein gerahmten Fenstern stehen im Wechsel mit breiten Loggien, die um leicht vor die Fassaden tretenden Balkonen erweitert sind. Dort, wo sich Lochfassaden befinden, sind auf der Gebäuderückseite die Loggien und umgekehrt.

    Weite Dachüberstände der flachgeneigten Walmdächer mit dünnen Dachkanten, weißer Putz, Lisenen und horizontale schmale Brüstungen mit "Reling", Vor- und Rücksprünge, geschosshohe, hellgraue  Kunststeinrahmungen der Fenster inklusive der Brüstungen, kleine Mezzaninfenster des Dachbodens, nur wenige ungegliederte Wandflächen und die umgebenden Grünflächen mit Rasen, Büschen und Bäumen tragen zu dem insgesamt wohnlichen Erscheinungsbild bei.

    Eine Besonderheit findet sich in der Tordurchfahrt der Heinrichstraße: Hier hat der Künstler Erwin Spuler, der an der TH Karlsruhe lehrte, 1956 ein drei mal sechs Meter großes farbiges Keramikmosaik geschaffen. Es zeigt abstrahierte Pflanzen, Fische und Vögel in lockerer Komposition, Leichtigkeit vermittelnd und typisch für die Kunst am Bau der Wiederaufbauzeit. Die Keramiken hat Spuler in der staatlichen Majolikamanufaktur Karlsruhe anfertigen lassen.

    Die Gebäudegruppe steht aus künstlerischen und wegen ihrer Bedeutung für den Wiederaufbau auch aus geschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Woogsviertel_Gesamtanlage Heidenreichstraße
    siteProtectionClassification
    cultural
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    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH07054092612003

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    Inselstraße 14, 16

    Soderstraße 103, 105, 107, 109, 111

    Vor dem Hintergrund einer nach dem Ersten Weltkrieg sich verschärfenden Notsituation konzentrierte sich der Wohnungsbau der Nachkriegszeit in Deutschland nach der Währungsreform von 1923 vor allem auf öffentlich geförderte Wohnungen in Geschossbauweise.

    Der voluminöse vier- bis fünfgeschossige Wohnblock mit Walmdächern Ecke Soder- und Inselstraße stammt aus dieser Zeit. Er erinnert in seiner kräftigen stadtbildprägenden Architektursprache an die Wiener Kommunalbauten der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.

    Die in großen Teilen sehr regelmäßige, stereotype Fensterreihung wird im östlichen fünfgeschossigen Flügel durch zwei spitzwinklige viergeschossige Vorbauten und im Westflügel durch einen breit gelagerten Balkon im ersten Obergeschoss unterbrochen und akzentuiert. Ein Baukörperversatz betont die Straßenecke.

    Sämtliche Fenster der Obergeschosse sind einfach und zugleich breit gerahmt, lediglich die Fenster des ersten Obergeschosses sind durch eine glatte Verdachung mit oberem profilierten Abschluss betont. Ein weiteres Gliederungselement sind die Klappläden in den Etagen zwischen Erd- und Obergeschoss. Ein flaches Gurtgesims trennt das Erd- von den Obergeschossen.

    Während der Hauseingang des östlichen Bauteils in einer neoklassizistischen Formensprache mit rustizierten Pfeilern und Gebälk gestaltet ist, verweisen die drei anderen Eingänge mit stark plastisch ausgeformten expressionistischen Türgewänden auf die Bauzeit.

    Der Wohnblock Soderstraße/Ecke Inselstraße steht aus künstlerischen Gründen unter Denkmalschutz.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Darmstadt, Stadt_Darmstadt_Woogsviertel_Gesamtanlage Soderstraße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE