Bereits 1393 wird hier eine Mühle genannt. Spätere Bezeichnungen weisen sie als Herrschaftliche Mühle und Behringersmühle aus. 1696 als „Lohmühle" erwähnt, wird sie 1711 durch Nikolaus Behringer in eine Mahlmühle umgewandelt. 1818 Besitz des Wendel Bug. Um 1850 Neubau nach Brand, bis 1905 Mahlmühle, bis 1915 Nudelmühle. Heute Gutsausschank.
Vierseitig geschlossene Hofanlage innerhalb der jüngeren Bebauung an der Mühlstraße. Der massive Hauptbau erstreckt sich giebelständig zwischen Mühlstraße und Wallufbach bzw. Mühlgraben. Schlichter Putzbau mit Sandsteingewänden und Krüppelwalmdach. Bauzeitliche Haustür mit Oberlicht. Ein Mühlrad ist noch vorhanden. Moderne Veränderungen an Wohnhaus und Nebengebäuden. Hof mit altem Pflaster und Nussbaum. Eines der wenigen in ihrer ursprünglichen Anlage noch erkennbaren Mühlengehöfte an der Walluf.
Eine Mühle an diesem Standort wird bereits gegen Ende des 13. Jhs. erwähnt und später als Lerchische Mühle, Kurfürstenmühle, Krittersmühle, Fiedermühle, Israelsmühle und untere Mühle des Peter Bischofs genannt. Vermutlich im 17. Jh. Besitz des Junkers Lerch von Dürmstein, erfolgte 1662 der Kauf des abgebrannten Mühlenplatzes durch den Mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn. Die 1671 als Walkmühle bezeichnete Mühle wurde 1700 an Mainzer Wollenweber verpachtet (daher auch der Name des gegenüber gelegenen Weinbergs Walkenberg). Später weiterer Ausbau als Mahlmühle bzw. Ölmühle (1812). Ab 1852 in Besitz der Familie Arnet.
Das eingeschossige, aus Bruchsteinen erbaute Haupthaus entstand wohl gegen Ende des 17. Jhs. mit prägnantem, hohem, ehemals schiefergedecktem Walmdach, kleinen Gauben und größerer, erkerartig ausgekragter Ladegaube an der Hofseite. Qualitätvolle Haustür des 19. Jhs. mit Oberlicht und profilierten Füllungen in gleichartigem Gewände. Dieser Haustyp besitzt im Rheingau Seltenheitswert - ein vergleichbares Mühlengebäude, die ehemalige Mittelmühle in Lorch (Abb. S. 611), ist nicht erhalten. Die geschlossene Hofanlage bestehend aus Wirtschafts- und Nebengebäuden wohl überwiegend aus dem 19. Jh. ist weitgehend erhalten. Als historische Bestandteile neben den als Kulturdenkmal (§ 2 Abs. 1 HDSchG) zu bewertenden Objekten sind die ehemalige Remise (Mühlstraße 92) sowie das zum Teil erhaltene Hofpflaster zu nennen.
Möglicherweise eine der ältesten Mühlen am Wallufbach. Geschlossene Hofanlage mit allen historischen baulichen Bestandteilen sowie Mühlbach als Sachgesamt gemäß § 2 Abs. 1 HDSchG aus geschichtlichen Gründen Kulturdenkmal.
Zwischen Hauptstraße, Wallufbach und Rhein, einschließlich:
Alte Hauptstraße 14-37 (Nordwestseite), 10-36 (Südostseite)
Brückenstraße
Fischergasse
Haselnussgasse (Südseite)
Hintergasse
Kirchgasse
Rheinstraße mit Gärten
Rheinufer
Schmiedegässchen
Die Gesamtanlage umfasst den südlich der Walluf gelegenen Teile des Ortskerns von Niederwalluf. Hierher verlagerte sich der zuvor links der Walluf gelegene Ort im späten Mittelalter. Noch im 18. Jahrhundert bildete die Walluf mit der Anlage des Gebücks sowohl die Grenze des kurmainzischen Rheingaus wie auch den Rand der Ortsbebauung.
Der Ortskern ist in seiner Grundstruktur erhalten, wie er auf Plänen des 18. Jahrhunderts dargestellt ist. Die kath. Pfarrkirche bildet den östlichen Eckpunkt eines Straßenvierecks aus Hauptstraße, Kirchgasse, Rheinstraße und Brückenstraße, an das nordöstlich ein kleinteiliges Quartier ehemaliger Schiffer, Fischer und Handwerker um Fischergasse und Hintergasse anschließt. Die Straßenführung der Hauptstraße (B 42) stellt eine neuere Begrenzung des Ortskerns dar, dessen nordwestlicher Ausläufer dadurch abgetrennt wird; auch die ehemalige Eingangssituation am Wallufübergang wurde durch die Straßenführung und diverse Hausabbrüche stark verändert und ausgeweitet.
Die Bebauung basiert im Wesentlichen auf der historischen Parzellenstruktur mit geschlossenem Straßenraum, wobei je nach Baualter Giebel- und Traufständigkeit der Wohnhäuser wechseln; alle Höfe waren ursprünglich durch Mauern und Torbauten abgeschlossen. In der Brückenstraße herrscht Giebelständigkeit bei relativ einheitlichen (verputzten bzw. verschieferten) Fachwerkbauten des späten 17. Jahrhunderts vor. An der Rheinstraße reihen sich in privilegierter Lage größere Bürgerhäuser, zu denen als besonderes ortstypisches Zubehör jenseits der Rheinstraße gelegene, ummauerte und erhöhte, seit dem späten 19. Jahrhundert auch gastronomisch genutzte Gärten mit altem Baumbestand (Platanen) gehören. Die früher dem Schiffer- und Fährgewerbe vorbehaltene Uferzone zeigt Umgestaltungen des 19. und 20. Jahrhunderts mit promenadenartiger Baumpflanzung (Lindenallee), Grünanlage und Kriegerdenkmal. Der offene Bachlauf der Walluf mit seiner aus dem frühen 20. Jh. stammenden Einfassung aus Betonpfeilern mit schmiedeeisernem Geländer bildet den Abschluss nach Norden.
Einzelbereiche und Objekte
Brückenstraße: ehemals Geis(en)gasse, jetziger Name nach einer im 19. Jh. angelegten, nicht mehr vorhandenen Schiffsanlegebrücke. Zum Rhein hin abfallende kurze Gasse. An der Westseite geschlossene, überwiegend giebelständige Bebauung des 17.-19. Jhs. auf gleichmäßigen Parzellenbreiten.
Hauptstraße: Alte, leicht geschwungene Straßenführung durch den Ort. Hauptstraße 16: schlichter, zweigeschossiger, verputzter Fachwerkbau mit hohem Satteldach; rundbogige Durchfahrt, 18. Jh.
Hauptstraße 19: Sehr schmales giebelständiges Fachwerkwohnhaus, spätes 18. Jh. Hauptstraße 23: Kleines giebelständiges Fachwerkwohnhaus, niedriges Erdgeschoss, Giebel verschiefert, 18. Jh. Hauptstraße 25: Gasthaus Schlupp, 1773 Backgerechtigkeit, 1780 „ein zweystöckig Haus mit Backgerechtikgeit, eine Scheuer", 1839 ein „Wohnhaus mit Kelterhaus und Stall". 1883 Schankwirtschaft. Name nach Besitzer Joseph Wehner (1887), Bootsbauer (Schaluppen), darauf Bezug nehmendes Aushängeschild. Hauptstraße 27: schlicht, langgestreckt mit Knick, verputztes Fachwerkobergeschoss der Südhälfte vorkragend, Traufgesims mit Klötzchenfries. 18. Jh. Hauptstraße 29: giebelständiges Fachwerkwohnhaus, massives Erdgeschoss, Krüppelwalm. Ehemalige Giebelverschieferung und geteilte Holzfenster mit Läden entfernt; 18. Jh. Hauptstraße 30: verputztes Fachwerkhaus des 17. Jhs. oder früher. Traufständig, steiles Satteldach. Fassade im 19. Jh. verändert, moderner Ladeneinbau. Im Hof Brunnen. Hauptstraße 32: winkelförmiger Massivbau der 1. Hälfte des 18. Jhs., Traufenhaus an der Straße mit rechteckiger Durchfahrt; im Obergeschoss Ohrengewände aus Sandstein, verändert. Hauptstraße 36: schlicht, massives Erdgeschoss, Obergeschoss Fachwerk, Satteldach mit Krüppelwalm; vielleicht im Kern 17. Jh.; verändert. Brunnen vor Hauptstraße 12a, am Boden viereckig durch Sandsteinhausteine eingefasst.
Kirchgasse: Die 1965 als „malerisch und wohlerhalten" bezeichnete Bausubstanz im Wesentlichen erhalten, jedoch uneinheitlicher Zustand. Kirchgasse 2: ehemals Rathaus und Gemeindeschmiede (Kettenschmiede; alte Straßennamen: Kettengasse und Schmiedegässchen). Kirchgasse 4: biedermeierliches Wohnhaus der Mitte des 19. Jhs., fünfachsig-symmetrische Putzfassade mit Gliederung, über dem Eingang Nische für Heiligenfigur. Kirchgasse 6: 1752 Bierbrauerei, nach 1850 Gasthaus Rheingauer Hof, eine Herberge für Rheinschiffer; im 20. Jh. Kolonialwarenhandlung.
In der Giebelverschieferung Anker, Herz und Kreuz, Zeichen der Schifffahrt. Kirchgasse 9: 1773 „Behausung mit Schildgerechtigkeit zur Roos"; dann Gasthaus Zur güldenen Roos.
Rheinstraße: Noch bis in die jüngste Zeit intakte Uferbebauung des 17.-19. Jhs., einheitlich biedermeierlich überformt. Ein besonders reizvolles Element bilden die vorgelagerten, durch Mauern gefassten, umzäunten Gärten mit altem Platanenbestand. Um 1970 Auflösung des Ensembles durch Abbrüche (Rheinstraße 3: Ersatz durch Hotelneubau mit Fachwerkimitat-Fassade; Rheinstraße 5: Baulücke); Ersatz der leichten Holzpavillons im Schwanengarten durch massive Bauten; unmaßstäbliche Aufstockung der rheinseitig vor der Pfarrkirche gelegenen ehemaligen Schule. Ersatz des alten Kopfsteinpflasters nach 1990. Rheinstraße 7: 1899 erbaut nach Abbruch eines älteren Hauses.
Stichgasse zu Rheinstraße 8: (ehem. Leiningsgässchen) mit altem Kopfsteinpflaster.
Am Wallufbach: schmiedeeisernes Geländer zwischen Betonpfosten, neue Ergänzungen, frühes 20. Jh.
Fabrik mit Wohnhäusern
Rheinische Maschinenfabrik Hartmann und Bender von 1897 an der Hauptstraße (früher Schiersteiner Straße) nördlich des Ortes. Unterhalb der Straße gelegene, langgestreckte Fabrikationshalle mit Satteldach und hochformatigen Fensteröffnungen. Davor an der Straße höhergelegener, quergestellter, eingeschossiger Kopfbau mit ziegelverblendeter Fassade und geschwungenem Mittelgiebel. Jüngerer kleiner Eingangsvorbau. Südlich der Fabrik in gleicher Flucht eine Reihe einheitlicher, jedoch im Detail variierter Einzel- und Doppelwohnhäuser um 1900 mit kleinen Gärten und Einfriedungen. Fabrik und Wohnbauten bilden eine städtebauliche Einheit am nordöstlichen Niederwallufer Ortseingang.
Bahnhofstraße 10-20, 11 (Bahnhof)
Schöne Aussicht 4-10 (Westseite), 7-13 (Ostseite) einschließlich Pflasterung der Bahnhofstraße
Nördlich außerhalb der Ortslage entstand nach dem Eisenbahnbau seit Mitte des 19. Jhs. bahnhofsnah in der früheren Lage fördere Galgengipfel eine Ansammlung von Villen und Wohnhäusern inmitten zum Teil recht umfangreicher Gartengrundstücke. Die nach Osten und zum Rhein hin abfallende Hanglage bot die namengebende Aussicht.
In Reihe, jedoch nicht in strenger Bauflucht gruppierte historistische Wohnhäuser mit bauzeitlich variierenden Merkmalen, mit Gärten und zugehörigen Einfriedungen. Bestandteil des Ensembles ist die evangelische Pfarrkirche von 1902.
In der Bahnhofstraße ist kleinteiliges Basaltpflaster erhalten.
Einzelbauten: Zahlreiche Kulturdenkmäler, siehe dort.
Bahnhofstraße 12: Gasthaus Zum Fäßchen, um 1900 Zur Schönen Aussicht. Zweigeschossiger Kubus mit flachem Walmdach, Mitte 19. Jh. Moderne Veränderungen.
Bachstraße 1,2, 3-5
Ernst-Ludwig-Straße 5-15, 2-14
Hergershäuser Straße 11A, 11-17, 2-6, 14-32
Sachsenhäuser Straße 3-9, 2-8
Wacholdergasse 1-5, 2
Sickenhofen hat sich als unbefestigtes Haufendorf zwischen der Gersprenz im Norden und dem Richer Bach entwickelt. Da die Bachläufe einen natürlichen Schutz boten, waren keine Befestigungsbauwerke wie Wälle und Gräben oder ein Scheunenkranz notwendig. So ist es zu erklären, dass keine historische Bebauungsgrenze im Parzellenplan abzulesen ist. Die schmalen, langgestreckten Hofreiten haben sich an den Straßen angesiedelt mit überwiegend giebelständigen Wohnhäusern, so dass das Erscheinungsbild des historischen Ensembles vom inneren Straßenbild geprägt wird. Der Übergang zur Feldlage ist uneinheitlich. An der Hergershäuser Straße und an der Ernst-Ludwig-Straße sind von dem ehemals geschlossenen Ortsbild zwei große Strukturbereiche vorhanden. Fachwerkhäuser des 18. und 19. Jhs. mit rotgedeckten Satteldächern überwiegen. Der Wert der Gesamtanlage ist in ihrer Bedeutung für die Siedlungsgeschichte begründet.
Die heute überkommene Konfurter Mühle ist möglicherweise ein Relikt aus einer im Dreißigjährigen Krieg untergegangenen Siedlung Konfurt. Die Mühle, deren Ursprung bis in das mittlere 14. Jh. hinein nachweisbar ist, zählt neben der Stadtmühle zu den wichtigsten Mühlen Babenhausens. Ihr kam die bedeutende Aufgabe der Wasserregulierung der Wehranlagen um die Stadt und dem Schloss zu. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wechselten häufig die Besitzer und erst im 18. Jh. konnte sie wieder wirtschaftlich als Mahl- und Ölmühle betrieben werden. In den 1920er-Jahren kam es insgesamt viermal zu Bränden auf der Konfurter Mühle.
Von der historischen Bebauung ist deshalb nur wenig erhalten, einige Nebengebäude stammen noch aus dem 19. Jh. Im Wasserhaus findet sich noch ein hölzernes Mühlrad. Große historische und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung haben jedoch die Wehranlagen, die sich westlich und östlich des Anwesens erhalten haben und noch in Betrieb sind. Das westliche Wehr, das den südlichen Abschlag zum Ohlenbach reguliert, zeigt sich als bruchsteingemauerte Rückhaltemauer mit mittigem, gerundetem Pfeiler. Die darüber geführte Stahlbrücke trägt die Hebe- und Senkvorrichtung (Schotts) der beiden Durchlässe (Datierung 1940). Die Streichwehre, die den Hauptfluss der Gersprenz in den nördlichen und südlichen Abschlag teilen, sind inschriftlich auf 1839 und 1850 datiert. Östlich der Mühle wird eine weitere Verbindung zwischen Gersprenz und Ohlenbach durch ein Streichwehr aus Sandstein gebildet. Zum Denkmalumfang gehört auch die einbogige steinerne Brücke über den Ohlenbach, die mit polygonalem Bruchsteinmauerwerk verkleidet ist und Brüstungen aus Bruchsteinmauerwerk mit erhabenen Friesen auf Fahrbahnhöhe und als Handlauf aufweist. Die Wehre sowie die Brücke sind von wirtschafts- und technikgeschichtlicher Bedeutung. Die gesamte Anlage einschließlich der Wasserbauwerke ist aus geschichtlichen Gründen erhaltenswert.
Am Hexenturm 1-31, 6, 22-30
Amtsgasse 3-41, 2-44
An der Stadtmauer 2, 3
Backhausgasse 3-11, 2-14
Badegasse 1-13, 4-12
Blaugasse 7-11, 2-10
Brandgasse 4-6
Fahrstraße 1-51, 4-60
Gaylingsgasse 3, 4
Im Fronhof 1, 2-16
Marktplatz 1-7, 2-8
Neuer Weg 4, 12
Neugasse 3-11, 2-8
Platanenweg 16-34
Sackgasse 1-23, 2-36
Schloßgasse 2-22, 3-27
Schloßweg 7, 2-6
Zwingergasse 1-5, 2-6
Die Begrenzung der Gesamtanlage erfolgt, soweit es die historische Stadt betrifft, durch den Verlauf der Stadtmauer, zum Schlossbereich wurden die ehemaligen Sumpfwiesen, Schwanengraben, Schlosswiese und Herrschaftliches Feldchen hinzugenommen. Der Bachlauf des Ohlenbachs bildet den südlichen Abschluss.
Die Gesamtanlage umfasst zunächst die befestigte mittelalterliche Stadt, die in ihren Mauern noch eine zusammenhängende historische Ortsstruktur aufweist. Die in großen Teilen geschlossen erhaltene Ansammlung von Handwerker-, Ackerbürger- und Burgmannenhäusem ist überwiegend in Fachwerk auf dem Straßengrundriss des Mittelalters errichtet. Im Süden schließen sich neben dem Bachlauf der Gersprenz die Stadtmühle und der Schlossbereich an. Hier beinhaltet die Gesamtanlage das Schloss mit seinen Nebengebäuden und der Befestigungsanlage sowie die ehemaligen Sumpfwiesen, die als historische Freifläche unverzichtbar für den Charakter der ehemaligen, vor der Stadt liegenden Wasserburg sind.
Altheimer Straße 1, 1a, 5-29, 2, 6-14
Hinterm Stiegel 4
Hohe Straße 2, 2A
Kirchstraße 1-13, 2-18
Langstädter Straße 1-3, 2
Ein knieförmiger Straßenraum, der sich aus der Kirchstraße und der Altheimer Straße zusammensetzt, bildet mit den daran anliegenden schmalen, winkelförmigen Hofreiten das Erscheinungsbild einer geschlossenen Dorfstruktur. Die giebel- und traufständigen Fachwerkbauernhäuser aus dem 18. und frühen 19. Jh. mit den typischen Krüppelwalmdächern liegen direkt an der Straße; dahinter reihen sich Stall- und Nebengebäude; die großen querstehenden Scheunen schließen die Hofreiten zum freien Feld hin ab. Im nördlichen und westlichen Bereich der Gesamtanlage ist der geschlossene Ortsrand zur freien Landschaft noch gut ablesbar. Die rückwärtig gelegenen Bauerngärten sind daher unverzichtbarer Bestandteil der Gesamtanlage.
Am westlichen Rand der Gesamtanlage vor dem Richer Bach liegt eine fast vollständig erhaltene U-förmige Hofreite aus dem Anfang des 19. Jhs. mit einem traufständigen Bauernhaus. Sie prägt dominierend den Ortseingang des historischen Dorfes.
Babenhäuser Straße 3
Dorfstraße 1-9, 2-26
Gersprenzstraße 1-35, 2-30
Sandstraße 1-11, 2-12
Schulstraße 5-19, 2-6
Die Gesamtanlage umfasst den historischen Ortskern, der durch die Hofreiten an der Gersprenzstraße und den Nebenstraßen Schulstraße, Dorfstraße und Sandgasse gebildet wird. Im Norden wird sie durch den Mühlgraben begrenzt. Im Nordosten und Nordwesten ist der historische Ortsrand mit einem ungestörten Übergang zur Feldmark noch weitgehend erhalten, während er in den übrigen Richtungen durch Neubauten unkenntlich geworden ist. Charakteristisch für die Ortsstruktur sind die schmalen Hofreiten mit überwiegend giebelständigen Häusern des 17. bis 19. Jhs. Fachwerk herrscht vor, nur wenige Bauernhäuser erhielten um die Jahrhundertwende eine massive Klinker-Giebelwand. Interessant sind die kleinen Spion-Fensterchen an vielen Häusern, durch die man vom Wohnzimmer aus das Leben auf der Straße beobachten kann. Die Dachlandschaft ist geprägt durch Satteldächer mit roter Biberschwanzdeckung, wobei die Häuser der Zeit um 1800 zusätzlich beidseitige Walme haben.
Wegen der guterhaltenen Dorfstruktur ist die Gesamtanlage aus siedlungsgeschichtlichen Gründen zu erhalten.