In der Biegung der Schillerstraße städtebaulich reizvoll angelegter Vierseithof; das traufständig dicht an der Straße Wohnhaus platzierte Wohnhaus eine Ständerkonstruktion mit urwüchsig gebogenen Streben, deren Datierung möglicherweise bis in die 2. Hälfte des 17. Jhs. zurückreicht. Im Hintergrund ein aus dem späten 19. Jh. stammendes Stallgebäude im Erdgeschoss in zweifarbigem Ziegelmauerwerk, in gleicher Bauart das giebelständige Stallgebäude mit im Mauerwerk eingelassenen farbig glasierten Ziegeln sowie Gliederung von Ecken und Öffnungen. Die in der Mitte des 19. Jhs. errichtete Scheune zeigt V-förmig angeordnete Streben, über dem Tor hat sich das Taubenhaus erhalten.
Im Bereich der Straßenbiegung und der dicht an die Straße gerückten Bebauung angesiedelter Vierseithof, dessen Wohnhaus traufständig am Ende der kleinen Hoffläche angeordnet ist. Das Rähmgefüge mit vollausgebildeten Mannverstrebungen im 18. Jh. errichtet, die drei Wirtschaftsgebäude mit massiv in Ziegelstein gefertigten Erdgeschossen stammen aus dem letzten Drittel des 19. Jhs. Von besonderem Interesse der kleine straßenseitige Bau als selten werdendes Relikt wirtschaftlicher Mehrzweckgebäude.
Östlich des Ortskernes angesiedelter, giebelständiger Fachwerkbau auf geschosshohem Sockel, der gegenüber der Nachbarbebauung zurücksitzt und sich tief in das Grundstück erstreckt. Weitgehend original erhaltener Bau, in dem bis etwa 1984 eine Zigarrenfabrik ihre Produktion hatte. Der vordere, zweigeschossige Teil des Gebäudes hochaufragend mit großen, gekuppelten Fenstern und qualitätvoller Schieferverkleidung, unter der ein im Heimatstil verfasstes Fachwerkgefüge mit detailliert ausgebildetem Geschosswechsel und Schmuckfiguren in der Eingangsachse in Erscheinung tritt. Der hintere, über dem hohem Keller nur eingeschossige Teil in gleichmäßiger Aufteilung mit hohem Dach, in dem der Tabakboden untergebracht war. Diesem Zweck diente auch die hier in einer hohen Gaube eingerichtete Ladeluke. Die aus ortsgeschichtlichen Gründen bedeutende Zigarrenfabrik ist in den zwanziger Jahren des 20. Jh. durch J. B. Noll errichtet worden.
An der Ecke zur Martin-Luther-Straße plaziertes Wohnhaus als Teil eines Dreiseithofes. Das ursprünglich zweizonige Rähmgefüge aus der Mitte des 19. Jhs. am hinteren Giebel später erweitert, heute großenteils mit Platten verkleidet. Der auf hohem Sockel errichtete Bau mit umlaufenden Geschoßversprung, verdickten Eckstielen im Erdgeschoss und dekorativen, vollausgebildeten Mannfiguren prägt in diesem Bereich des Ortes das Straßenbild.
Die Gesamtanlage breitet sich hauptsächlich entlang der Fronhäuser Straße aus, die mit ihren Querstraßen und der parallel verlaufenden Unteren Straße ein annähernd regelmäßiges Besiedlungsgeflecht bildet. Als südwestliche Begrenzung fungiert die Salzböde, vom Bachlauf nach Nordosten steigt das Gelände leicht an. Zwischen Salzböde und dem Mühlgraben erstreckt sich eine Wiesenzone, die den eindrucksvollen Blick auf die Bebauungskante mit der sich hier entlang ziehenden Damm-Mühle freigibt. Die Wiesenzone zieht sich nach Norden bis an die Fronhäuser Straße, so dass von Nordwesten her die Einbettung des Ortes in die weite Talauenlandschaft der Salzböde malerisch zur Geltung kommt. Im Nordosten zieht die Trasse der Eisenbahnlinie von Niederwalgern nach Herborn vorbei, die 1893 eingeweiht und in den 90er-Jahren des 20. Jhs. stillgelegt wurde.
Die Bebauung im Verlauf der Fronhäuser Straße als Haupterschließung ist geprägt von Zwei- und Dreiseithofanlagen, deren Hoffläche sich in der Regel zur Straße öffnet und deren Wohnhäuser giebelständig angeordnet sind, so dass sich im Ortsbild eine charakteristische Reihung ergibt. Als Ortseingang wirken hier Nr. 29 und die gegenüberliegende, mit einem Mansarddach versehene Scheune von Fronhäuser Straße 20. Im ersten Abschnitt mit den Hausnummern 29 bis 10 an der Einmündung der Salzbödestraße stammen die Anlagen größtenteils aus dem letzten Drittel des 19. Jhs. Lediglich der großflächige Vierseithof Fronhäuserstraße 12 verfügt über Wirtschaftsgebäude des 18. Jhs. und ein wohl als Ersatzbau im 19. Jh. entstandenes traufständiges Wohnhaus, das im Straßenraum eine prägnante Stellung einnimmt. Jenseits der Einmündung Salzbödestraße bilden die beiden Höfe Fronhäuser Straße 6 und 8 an der nördlichen Ortseinfahrt eine Baugruppe, die sich durch eine nahezu geschlossene Hofbildung kennzeichnet. Die Bausubstanz hier geht bis in die 1. Hälfte des 18. Jhs. zurück, was am Wohnhaus Nr. 8 gut ablesbar in Form der breitstehenden, urwüchsig gebogenen Streben zu erkennen ist. Auch die in Ständerbauweise errichtete, später um einen Kniestock erweiterte Scheune von Nr. 6 ist dieser Bauzeit zuzurechnen. Etwa in die Mitte des 18. Jhs. datieren die Hauptgebäude von Salzbödestraße 4 und 6. Der sich durch eine Zweitoranlage zur Straße abgrenzende Vierseithof Nr. 4 bildet an der Platzaufweitung zwischen Kirche und ehemaligem Rathaus eine geschlossene Rückwand für die Sichtachse der Unteren Straße aus. Die 1909 errichtete Kirche ist in für die Bauzeit ungewöhnlicher Form mit dem hinteren Giebel an ein Nachbargebäude angefügt. Die Bebauung des Ortskerns schließt nach Nordwesten die Dammer Mühle (Salzbödestraße 6) ab, an deren Mühlengebäude und Wohnhaus entlang der Mühlengraben mit dem noch vorhandenen und betriebenen Mühlrad verläuft. Der Mühlgraben knickt parallel zur Salzbödestraße ab und mündet an der Brücke über die Salzböde wieder in das Hauptbachbett.
An der Unteren Straße haben sich kleinere Zwei- und Dreiseithöfe angesiedelt. Ältester Hof ist Nr. 6, bei dem das Wohnhaus und die noch in einem Ständergefüge erbaute Scheune aus der 1. Hälfte des 18. Jhs. stammen. An der Scheune sind die von der Schwelle bis zum Dach reichenden Langstreben, am Obergeschoss des Wohnhauses die gebogenen Streben und diagonalen Brüstungshölzer erhalten. Auf der Hofseite ganz von einer handwerklichen Schieferverkleidung behangen ist das Wohnhaus Untere Straße 3, das auf der Rückseite vollausgebildete Mannfiguren des 18. Jhs. zeigt. In unmittelbarer Nähe steht das ungenutzte Wohnhaus Fronhäuser Straße 20, das ursprünglich zur Unteren Straße orientiert war. Der dreizonige Rähmbau aus der 2. Hälfte des 18. Jhs. weist im Obergeschoss an Eck- und Bundstielen noch dekorativ ausgebildete Mannverstrebungen mit Halsriegel und Sporn auf. Durch sein mit Medaillons geschmücktes Brüstungsfachwerk und das verzierte Freigespärre kommt auch dem in einen Neubau integrierten Wohnhaus Fronhäuser Straße 18 eine besondere Bedeutung im Ortsbild zu. Nur noch selten anzutreffen sind Erdkeller, die als in das Gelände eingegrabene, meist mit einem Gewölbe versehene Massivbauwerke in der unelektrifizierten Zeit wichtiges Glied bei der Vorratshaltung waren. Ein solcher Keller ist gegenüber der Hofanlage Fronhäuser Straße 6 an einer Wegeinmündung überliefert. An die frühere Wasserversorgung über Brunnen erinnert der noch funktionsfähige gusseiserne Brunnenstock mit gebogenem Schwengel, der vor dem Wohnhaus Untere Straße 4 platziert ist.
Geschlossene Vierseithofanlage, die den historischen Ortskern nach Norden abschließt. Entlang der Fronhäuser Straße reihen sich das inzwischen als Wirtschaftsbau genutzte ehemalige Wohnhaus des 18. Jhs. und die in Ständerbauweise errichtete Scheune aneinander. Das neue Wohnhaus wurde als Kopfstück der Hofanlage zu Beginn des 20. Jhs. in Form eines verputzten Massivbaus errichtet, der durch mit Gesimse, Einfassung von Türen und Fenstern sowie Rundbogenstürze in Sichtmauerwerk stark gegliedert ist. Das knaufbesetzte Dach zeigt an Giebelseiten und Zwerchhäusern Ziergespärre, die Fassade nimmt durch die bis in s Dach reichende starke Mittenbetonung eine besondere Stellung in der nördlichen Ortsansicht ein. Die Hofeinfahrt erfolgt über einen Torbau, an den sich ein weiteres Wirtschaftsgebäude mit ausgeprägten Mannfiguren des 18. Jhs. anschließt.
An der Einmündung der Salzbödestraße angelegte vierseitige, geschlossene Hofanlage; das schräg im Straßenraum angeordnete Wohnhaus ein in mehreren Bauphasen errichteter Rähmbau, dessen Kern in das frühe 18. Jh. zurückreicht. Das straßenseitige Wirtschaftsgebäude im Erdgeschoss massiv unterfangen, darüber ein Fachwerk mit Mannverstrebungen des 18. Jhs. Der Hof ist durch eine Einfahrtsüberdachung erschlossen, die wohl etwa zeitgleich mit der 1848 erbauten Scheune entstanden ist.
Großvolumiger Vierseithof mit traufständigem Wohnhaus, einer Anordnung, die für die sonstige Bauweise entlang der Fronhäuser Straße ungewöhnlich ist. Der fünfachsig gegliederte Bau auf abgesetztem Werksteinsockel laut Inschrift 1870 errichtet ursprünglich mit Eingang an der Straßenseite. Auf den traufseitigen Rähmhölzern eine lange Inschrift mit Nennung der Erbauer und des Zimmermanns. Erschließung über zweiläufige Außentreppe mit stützenfreiem abgewalmtem Vordach. Die gegenüberliegende Scheune ist 1861 erbaut, das rechts stehende Wirtschaftsgebäude zeigt als wohl ältestes Gebäudes auf dem Hof Fachwerkverstrebungen mit Mannfiguren und dürfte in der Mitte des 18. Jhs entstanden sein. Als Besonderheit sind hier die Laubengangerschließung für das Obergeschoss sowie die Kratzputzmotive, die in die gestippten Gefachoberflächen eingefügt sind, anzuführen. Auf dem Hof erhalten die Natursteinpflasterung.
Für die Nordostseite der Fronhäuser Straße typische Hofanlage mit leicht zurückgesetztem, giebelständigem Wohnhaus, das als langgestreckter schmaler Rähmbau im letzten Drittel des 19. Jhs errichtet wurde. Auffällig hier der aus geschichteter Grauwacke erstellte Sockel und die einläufige Außentreppe. Die Abgrenzung zur Straße durch eine Ziegelsteinmauer mit Werksteinabschluss der Pfosten und einem handwerklich gut gearbeiteten Schiebetor. Die Hoffläche ist mit Natursteinpflaster belegt.
An der Ecke zur Einmündung der Ringstraße angesiedelte Hofanlage mit giebelständigem Wohnhaus, das am hinteren Giebel durch ein weiteres Wohnhaus erwwitert ist. Beide Bauten sind in konstruktivem Fachwerk des letzten Drittels des 19. Jhs errichtet und nehmen im Straßenraum eine wichtige städtebauliche Stellung ein. Parallel zur Straße eine Hofabgrenzung aus ziegelsteingemauerten Pfosten mit Werksteinaufsatz. Die hinten im Hof angeordnete Scheune stammt aus dem 1. Drittel des 20. Jhs. und ist im Erdgeschoss handwerklich sorgfältig in Ziegelstein errichtet.