Gillhof. Am Hang unterhalb der Kirche gelegener großer Hof mit ummauertem und terrassiertem Gelände in Garten- und Hofplatz gegliedert. Das repräsentative Hauptgebäude als klassizistischer Fachwerkbau, frühes 18. Jh., die fünfachsige Fassade mit repräsentativem, symmetrischem Eingang, darüber ein Zwerchhaus. Das Dach mit Krüppelwalm, die Dachdeckung in Biberschwanzziegeln. Über Eck ein Anbau des 19. Jhs. Zwei Hofeinfahrten mit Sandsteinportal, datiert 1820 und 1837. Unter dem Hauptbau ein hoher gewölbter Keller. Zugehöriges Scheunengebäude des ausgehenden 18. Jhs. mit Lage direkt auf der Ummauerung. Das Fachwerk in schlichtem Gefüge mit leicht vorkragendem Stichgebälk an den Traufseiten und einfachen Streben im Bereich der Bund- und Eckständer. Die hofseitige Giebelfassade verschiefert, im Erdgeschoß jüngere Toreinbauten. Das Dach analog dem Hauptbau mit Krüppelwalm. Zur Straße "Gefangenen Berg" Anbau eines massiven Torhäuschens mit Krüppelwalm-Mansarddach, Deckung mit Biberschwanz, gleichzeitig erbaut mit dem Portal 1820. Im Garten eine hölzerne Laube der Zeit um 1900 mit Zeltdach. Die Gesamtanlage von geschichtlicher Bedeutung als im 14. Jh. entstandener Hof, der zum Mittelpunkt der Verwaltung der Deutsch-Ordens-Güter wurde und der Erhebung der Einkünfte und der Ausübung der Gerichtsbarkeit diente. Zum Hof gehörte die Große Mühle unterhalb an der Wohra gelegen. Die städtebauliche Bedeutung erwächst aus der beherrschenden Lage im Bereich der ummauerten Stadt unterhalb der Kirche.
Diese Synagoge mit ihrem ausgeprägten Grundriß und Baustil ist ein gutes Beispiel des Synagogentyps, wie er um die Jahrhundertwende auch in Kleinstädten gerne verwendet wurde. Die romanischen Stilelemente waren zu dieser Zeit als "gängiger Synagogenstil" bevorzugt. In der Materialwahl hat die Synagoge von Marburg als Vorbild gedient, die Formgebung ist eher an die von L. Levy erbaute Synagoge in Baden-Baden angelehnt. Durch die Doppelturmanlage, den gestreckten Grundriß, die sichtbare Apsis und nicht zuletzt durch die auffallende städtebauliche Situation war das Gebäude aber stark an christlichen Sakralbauten orientiert. Vor der Einweihung 1904 fand der Gottesdienst seit 1811 in einem jüdischen Wohnhaus auf dem Marktplatz statt. In der Pogromnacht 1938 brannte die Synagoge innen aus. Der östliche Teil ist danach abgebrochen worden, so daß nur der westliche Teil, weniger als die Hälfte, übrigblieb. Anstelle des Ostteils ist heute ein modernes Wohnhaus erichtet. Der noch bestehende Westteil wird privat als Wohnung genutzt.
Das Wohnhaus auf dem Marktplatz, in dem die Vorgängerin dieser Synagoge untergebracht war, ist heute in Privatbesitz. Im Keller des Hauses befand sich eine Mikwe, ein Ritualbad, das jede jüdische Gemeinde unterhalten muß.
Schmales giebelständiges Wohnhaus als Eckgebäude an einem Stichweg im Bereich der kleinteiligen Bebauung unterhalb der Stadtkirche. In der hinteren Verlängerung sind Wirtschaftsräume angegliedert. Unter dem verputzten Sockel und der Plattenverkleidung ist ein Ständerfachwerk des 17. Jhs. zu erwarten.
Traufständiges Wohnhaus mit rückwärtiger Lage auf der Kirchhofmauer. Eingang des zweigeschossigen Rähmbaus aus dem frühen 18. Jh. ehemals höherliegend, heute in den stallgenutzten Sockelbereich eingeschnitten. Fachwerk in Schwellriegelkonstruktion mit kräftigen Eckpfosten und großteils nur brüstungshohen Streben, auf den Giebelseiten mit Alsfelder Streben. Das Dach mit Krüppelwalm.
Traufständiges, dreigeschossiges Wohnhaus auf Hausteinsockel in ähnlicher Lage wie Nr. 11, hier jedoch mit erhaltener Sandsteinaußentreppe. Zur Straße die unteren Geschosse im Kern in Ständerbaukonstruktion des ausgehenden 17. Jhs., das Rähmobergeschoß in regelmäßigem Gefüge mit einfachen Streben an den Eckpfosten. Teile des Ständerfachwerkes im 19. Jh. erneuert, auf der linken Giebelseite eine zweigeschoßhohe Strebe erhalten, das Dach mit stehendem Stuhl und Firstsäulen. Die stark eingeschwärzten Sparren lassen auf eine frühere Strohdeckung schließen. Die Eingangstür des frühen 19. Jh. mit kassettierten Füllungen. Wichtige Stellung innerhalb der engen Straßenführung und als Begrenzung einer kleinen, dreieckigen Platzaufweitung.
Kleines traufständiges Tagelöhnerhaus, das mit dem rückwärtigen Teil auf der Kirchhofmauer aufsitzt. Ursprünglicher Ständerbau mit Alsfelder Strebe im Obergeschoß, das Erdgeschoß im 19. Jh. in konstruktivem Fachwerk erneuert. Hoher Sockel mit Stallnutzung, einläufige Außentreppe. Entstehung als Wohnwirtschaftsgebäude der unteren sozialen Schicht im 18. Jh.
Giebelständiges Wohnhaus als Eckgebäude an einem Stichweg mit ehemaliger Wirtschaftsnutzung im hinteren Bereich.Unter der Putzfassade ist Ständerfachwerk des 17. Jhs. zu erwarten. Gebäude im 19. Jh. mit Ziergespärre und Knauf versehen sowie in jüngerer Zeit mit unmaßstablich großen Fenstern. Typisches Wohngebäude der unteren ländlichen Bevölkerungsschicht.
Schlankes giebelständiges Ackerbürgerhaus des späten 18. Jhs. auf hohem Sockel mit Stallzugang. Das dreigeschossige Gebäude direkt an die Kirchhofmauer angebaut, Fassade mit Schiefer verkleidet, Dach mit Krüppelwalm. Rechts Anbau aus dem 19. Jhs. mit Garageneinbau im Sockel, ebenfalls schieferverkleidet. Durch die schlanke Proportion ist das Wohnhaus ein wichtiges städtebauliches Element in der der Form des Kirchhofes folgenden Straße.
Das Straßenbild beherrschender, dreigeschossiger Fachwerkbau auf hohem Sandsteinsockel neben einem Treppenaufgang zum Kirchhof. Die schieferverkleidete Traufseite ist vermutlich ein zweigeschossiger Ständerunterbau mit aufgesetztem Obergeschoß in Rähmkonstruktion, erbaut im frühen 18. Jahrhundert. Das massive Sockelgeschoß dieses Ackerbürgerhauses mit Gewölbe, ehedem als Stall genutzt; das Speichergeschoß mit Ladeluke im Zwerchgiebel. Fachwerk mit ausladenden Mannverstrebungen, teilweise als Brüstungsstrebe. Giebelseitig Geschoßversprung. Zugehöriges Scheunengebäude in jüngster Zeit umgebaut. Wichtiger Bestandteil der Kirchhof-Ringbebauung.
Giebelständiges zweigeschossiges Ackerbürgerhaus als Teil eines ehemaligen Zweiseithofes, Zugang in das querliegende Gebäude ebenerdig, gut erhalten die klassizistische Füllungstür mit Oberlicht und Zahnschnittfries. Rähmfachwerk der Zeit um 1700 mit einfachem, vorkragenden Stichgebälk und Schwellriegelverzimmerung. Keller in den Fachwerkbereich hinaufreichend, hier ehemals Stallnutzung, darüber Wohnbereich erhöht. Ausladende Eckstreben, im Giebel Firstsäule sichtbar. Seitlicher Anbau mit Stall und Speicher aus dem 19. Jh.