Nach der Zerstörung als militärisches Übungsgelände besiedelten Heimatvertriebene nach 1945 Lettgenbrunn zum 3. Mal in der Geschichte des Dorfes. An der Durchgangstraße, der heutigen Sudetenstraße, entstand eine planmäßige Siedlung von kleinen Hofreiten auf großzügigen Grundstücken. Die eingeschossigen, giebelständigen Wohnhäuser auf einem Sandsteinsockel mit integriertem Stall und einer rechtwinklig dazu angeordneten kleinen Scheune nehmen mit ihrem traufseitigem Eingangserker die typische ländliche Architektur des vorderen Spessarts auf, erhalten aber durch ihre horizontale Holzverbretterung einen barackenartigen Charakter, der an die Wegscheidehäuser der 1920er Jahre erinnert. Der damals entstandene Siedlungskern entlang der Jossa ist aus historischen und sozialgeschichtlichen Gründen als Gesamtanlage geschützt. Sie umfaßt den ursprünglichen Ortskern mit den Siedlungshäusern der Heimatvertriebenen, einem Beispiel der damals trotz der schwierigen Gesamtsituation gelungenen, zügigen Integration der Flüchtlinge.
Die Sudetenstraße, die parallel zum Bachlauf der Jossa verläuft, ist alleeartig mit Lindenbäumen bestanden.
Sudetenstraße
o. Nr. Katholische Kirche (KD)
34, 36, 38 (KD), 40 (KD), 42
Bachlauf Jossa
Lindenallee
Oberndorf entstand als schmal gestrecktes Haufendorf am Fuß des Kirchbergs im Tal der Jossa. Der gesamte Ort wird von dem in stark erhöhter Lage errichteten Komplex Kirche und Friedhof dominiert. In die Stützmauern des Kirchbergs wurde 1955 das Kriegerdenkmal integriert. Der Bachlauf der Jossa begrenzt den Platz vor dem Kirchberg zur Straße hin.
Jenseits der Straße und südlich entlang der Jossa entstand ein kleinteiliger Dorfkern mit Höfen auf einem meist offenen Grundriss. Die Wohnhäuser sind häufig mit Rund- oder Blechschindeln verkleidet. Die Kellereingänge sind durchwegs im Sturz zwischen 1833 und 1900 datiert. Dieser alte, in seiner Entwicklung gut ablesbare Ortskern ist zusammen mit dem Kirchberg aus historischen Gründen als Gesamtanlage geschützt. Dazu zählen folgende Grundstücke:
Sachgesamtheit Kirche mit Friedhof und Kriegerdenkmal
Bachlauf der Jossa
Deutelbacher Straße
1 (KD), 3
4, 6, 8
Frankfurter Straße
1
2 (KD), 4, 8, 14, 16
ohne Nr. Bildstock (KD)
Lohrer Straße
1, 3, 5, 7
Martinusstraße
2, 4, 6, 8
Mittelstraße
1,3
2, 4, 6
Orber Gasse
2
Rabenbergstraße
1, 3
In der Gesamtanlage des Ortes Frankenhain sind insgesamt fünf voneinander zu scheidende Komplexe auszumachen. Den historischen Ortskern markiert die über leicht ansteigendem Terrain erbaute Kirche mit spätgotischem Chor und der benachbarte Anger. Teile der dortigen Bebauung reichen bis ins frühe 17. Jh. zurück, wie etwa das in das Jahr 1600 datierte Haus „Am Anger 1". Im Zuge der in Ost-West-Richfung auf den Anger herangeführten Meißner Straße reiht sich eine Staffel von Hofanlagen aneinander, deren Wohnhäuser in zum Teil repräsentativer Fachwerkarchitektur mit hervorgehobenen Schmuckformen in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. von hiesigen Fuhrhändlern erbaut wurden. Besonders hervorzuheben sind die Gebäude Meißner Straße 14 und 15. Im nördlichen, aus dem Ort führenden Abschnitt der Meißner Straße wurden auf der westlichen Seite in der Mitte des 19. Jhs. mehrere stattliche Hakenhöfe erbaut, die das Ortsbild in diesem Bereich maßgeblich prägen. Gegenüber hat sich im Zuge der Wiesenstraße eine Ansammlung von Tagelöhnerhäusern und Kleinbauernstellen aus dem späten 18. und frühen 19. Jh. erhalten.
Mit in die Gesamtanlage einbezogen wurde die Bebauung der Gartenstraße, deren rückwärtig verlaufender Scheunengürtel die Ortssilhouette weithin prägt.
Die Gesamtanlage des Dorfes Frankershausen verläuft rund um den ehemaligen Ortskern mit der Anlage der zerstörten frühgotischen Wehrkirche an erhöhtem Platz. In der unmittelbaren Nähe der im 19. Jh. umgebauten Kirche befinden sich mehrere Hofanlagen, die zu Ende des 18. Jhs. entstanden sind. Sie fügen sich zum Großteil an den Verlauf der Unteren Kirchstraße, die das Terrain in steilem Zugang erschließt. Dort sind noch die alte Wegpflasterung sowie Teile der Umfassungsmauer des ehemaligen Dorfangers erhalten. Die Gesamtanlage erstreckt sich darüber hinaus entlang der südlichen Seite des Oberdorfes mit ortstypischen Hofanlagen, die sich zum Teil in desolatem Zustand befinden.
Die Gesamtanlage des Ortes Hitzerode umfasst mit der Albunger Straße, dem Kirchberg, der Tränkegasse sowie der Langen Straße den ursprünglichen Ortskern. Sie repräsentiert diejenige Dorfstruktur, die von den Wirtschafts- und Lebensbedingungen der Bevölkerung geprägt wurde: um den Anger frühe, bescheidene Hofanlagen; zu seiten der Langen Straße Großgehöfte mit repräsentativen, unterkellerten Wohnhäusern der dort ansässigen Fuhrleute, die im Lauf des 18. Jhs. durch Salz- und Weinhandel zu Ansehen und Wohlstand kamen.
Als repräsentative Hofanlagen sind die Gebäude Lange Straße 14, 15, 23 und 25 besonders erwähnenswert. Die ältesten Häuser des Ortes sind die Gebäude Kirchberg 7 und Lange Straße 46.
Den Ortskern Herleshausens umspannt eine weitläufige Gesamtanlage, in der vier verschiedene Bereiche angesprochen werden können. Im westlichen Ortsteil erstreckt sich im Verlauf des Hainertors eine Reihe stattlicher Hofanlagen mit repräsentativen Wohnhäusern und großen Wirtschaftsgebäuden. Dieser Straßenzug mit einer nahezu ungestörten Bausubstanz aus dem späten 18. Jh. mündet in den Angerplatz, von dem aus, seiner Mittelpunktfunktion entsprechend, eine Reihe von Straßenzügen ausstrahlen. In der Bahnhofstraße, der Hintergasse, der Lauchröder Straße sowie der Sackgasse wurden ebenso wie im Hainertor großdimensionierte Hofanlagen errichtet, deren Wohnhäuser zum Teil die ältere Bausubstanz des Ortes repräsentieren. Besonders markant sind in diesem Bereich die Baugruppen Sackgasse 10/12, Lauchröder Straße 6, 8 und 5 sowie Hainertor 8.
Einen anderen Akzent setzt die den ursprünglichen Ortskern markierende Baugruppe aus Schloss und Kirche im Mittelpunkt der Stadt. Um dieses ehemals grundherrschaftliche Anwesen gruppierte sich die frühe Besiedlung des Ortes. In der Borngasse, der Schul- und Gartenstraße erstreckten sich die Anwesen der Kleinbauern mit bescheidenen Wohnhäusern und ebensolchen Wirtschaftsgebäuden. Diese Gebäude dienten zum Teil lediglich als Nebenerwerbshöfe.
Im Goldgraben und der Waldstraße erstreckt sich schließlich eine dichte Zeilenbebauung kleinmaßstäblicher Wohnhäuser ohne landwirtschaftliche Nebengebäude. Hier befanden sich die Wohnungen der ehemaligen Gutsarbeiter.
Die Gesamtanlage des Ortes Altefeld umgrenzt die ehemaligen Wohnhäuser der Gestütsarbeiter, die um 1915 erbaut wurden.
Die Gesamtanlage des Ortes umgrenzt die lockere Bebauung von Hofanlagen im Bereich der Johannesstraße. An der südöstlichen Grenze befindet sich an exponierter Stelle die Dorfkirche mit dem angeschlossenen Anger.
Die Durchgangstrasse der Lindenstraße wird von der Gesamtanlage begrenzt. Dort reihen sich Hofanlagen mittlerer Größe in lockerer Gruppierung aneinander. Besonders bemerkenswert ist der Dorfanger mit seinem alten Baumbestand, der zusammen mit der Kirche eine Gruppe von ortsbildprägender Bedeutung bildet. Weiterhin ist die stattliche Hofanlage Am Breiberg 3 erwähnenswert, die einen markanten Akzent vor der Grenze der Gesamtanlage, dem Breitzbach, setzt.
Die Gesamtanlage des Ortes Holzhausen verläuft an der südlichen Dorfperipherie und führt entlang der Allee zum Gut Hohenhaus, dessen historische Bausubstanz sowie der dahinter befindliche Garten mit in den umgrenzten Bereich einbezogen wurden.