Geschichte und Konzept
1961 wurde der österreichische Architekt Franz Schuster (1892-1972) mit der Planung eines Schulzentrums für die in Entstehung begriffene Nordweststadt betraut. Schuster war auf dem Gebiet des Schulbaus besonders profiliert. Zur Mailänder Triennale 1960 mit dem Thema „Erziehung und Schulbau“ war er für den offiziellen Beitrag Österreichs verantwortlich. Er plädierte dabei nochmals für sein Konzept einer „Hallenschule“, deren Grundmodul aus zwei annährend quadratischen Klassenräumen mit einem verbindenden Gemeinschaftsraum bestand. Bereits 1929 verwirklichte Franz Schuster diesen Typus für die Volksschule Niederursel, als er unter Ernst May am Projekt „Das Neue Frankfurt“ mitarbeitete. In rudimentärer Form ist der ursprüngliche Schuster-Entwurf für Niederursel als Teil der gegenwärtigen Heinrich-Kromer-Grundschule erhalten. Drei Jahrzehnte später gelang es Schuster mit dem Schulzentrum für die Nordweststadt, den eigenen Prinzipien des Schulbaus in Kontinuität zu folgen und sie unter äußerst komplexen neuen Anforderungen weiter zu entwickeln.
Das Schulzentrum, das mit seiner Fertigstellung 1965 den Namen des von 1950 bis 1953 in Berlin amtierenden Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter erhielt, sollte von Beginn an vier räumliche und pädagogische Schwerpunkte umfassen. Die Förderstufe des 5. und 6. Schuljahrs, die alle von der Grundschule wechselnden Schüler und Schülerinnen gemeinsam unterrichten sollte. Im Anschluss eine Haupt-, eine Realschule sowie ein Gymnasium bis zur 10. Schuljahr. Der räumliche Bezug unterschiedlicher Schultypen sollte Schulwechsel nicht ausschließen. Ein integrierendes Konzept, das 1963 als „Gesamtschule“ programmatisch gefasst und mit der Ernst-Reuter-Schule realisiert wurde.
Integration war nicht nur das Leitmotiv für den Schulbetrieb, sondern auch für das Verhältnis zum umgebenden Stadtgebiet. Die Sporteinrichtungen der Schule sollten den örtlichen Vereinen zur Nutzung offen stehen. Die als eigener Baukörper gestaltete Aula richtete mit den Bühnen im geschlossenen wie im offenen Raum ihr Angebot von Film, Theater, Vortrag und Diskussion auch an die städtische Öffentlichkeit. Individuation und Gemeinsamkeit als inhaltliches Ziel der Schulbildung spiegelt sich in der baulichen Gesamtform der Schule wider.
Beschreibung
Zwei längsrechteckig der Ost-West-Ausrichtung folgende Schulhöfe bilden den räumlichen Kern der Ernst-Reuter-Schule. Benannt nach den ursprünglichen Baumpflanzungen der länglichere Ulmenhof im Westen und der Birkenhof im Osten. Ein würfelförmiger dreigeschossiger Baukörper mit zentralen Einrichtungen trennt freistehend die beiden Höfe. Brückenartige Überbauungen im ersten Obergeschoss schließen an die die beiden Höfe über die gesamte Länge im Süden wie im Norden flankierenden zweigeschossigen Flügelbauten an. In ihnen befinden sich Fach- und Nebenräume, vor allem aber die zentralen Zugänge zur Aula und zu den einzelnen Schulgebäuden, die sich in die Außenräume Richtung Süd und Nord erstrecken.
Die Klassenräume aller vier Schulgebäude variieren das Schuster´sche Thema der paarweise durch gemeinschaftliche Nutzung verbundenen Klassenräume. In der Förderstufe sowie in Haupt- und Realschule folgt ihre Anordnung trapezförmig sich zu den folgenden Gartenräumen öffnenden Höfen. Laubengänge, Überdeckungen, teils von kreisförmigen Öffnungen durchbrochen, verweben die geschlossenen Räume kunstvoll mit dem Äußeren. Das viergeschossige Gymnasium überragt die sonst zweigeschossigen Schulbauten. Die Klassenräume umgeben hier auf allen Ebenen eine geschlossene Pausenhalle, ebenfalls trapezförmig wie die Höfe der übrigen Schulgebäude. Der nach Süden gelegenen Stirnseite des Gymnasium-Treppenhauses sind in den beiden oberen Geschossen offene Loggien als Aufenthaltsraum vorgelagert, die im Aufriss ein klassizistisches Architekturmotiv zitieren. Das insgesamt flachgedeckte Schulensemble, dessen Bestandteile mit Ausnahme der Sporthallen alle im geschlossenen Raum fußläufig miteinander verbunden sind, ist architektonisch als kubisch-additiv zu charakterisieren. Die Fensteröffnungen sind konsequent den unterschiedlichen Raumfunktionen zuzuordnen. Besondere Zugänge werden durch Vordächer akzentuiert. Das hohe Maß an funktional bestimmter Entwurfssystematik verhinderte nicht ein bewegt-organisches Gesamtbild der Architektur, zu dem die eigens gestalteten Freiflächen wesentlich beitragen.
Eine besondere Rolle spielen die solitären Sporthallen. Um die Erreichbarkeit für externe Nutzer zu erleichtern, sind sie unmittelbar den beiden Zugängen des Schulareals im Osten und Westen zugeordnet. Im Zusammenwirken mit zwei weiteren Solitärgebäuden mit Hausmeisterwohnungen gewährleisten sie eine räumliche Führung zu den beiden großen Schulhöfen. Die unmittelbar umgebenden Freiflächen für Turnen und Gymnastik vermitteln wiederum mit den Freiflächen der einzelnen Schulgebäude. So erscheinen alle Elemente der Schulanlage in einem durchgängigen Raumkontinuum, das in einem feingesponnenen Wegenetz mit Pausenfreiflächen zu den Rändern hin fortgeführt wird. Es wird vervollständigt durch ein durchdachtes botanisches Konzept, das Aspekte wie Blattwerk sowie Blatt- und Rindenfärbung berücksichtigt. Ein umfangreiches Programm „Kunst am Bau“ wurde pointiert platziert.
Beschreibung der Außenanlagen
Die Verzahnung der Schulgebäude mit den umgebenden Freiräumen lässt auf dem Schulgelände eine Vielzahl von Außenräumen unterschiedlicher Funktionen und Bedeutungen entstehen. Sie sind introvertiert, das heißt die umgebenden Räume der Nordweststadt treten auf dem Schulgelände zwar visuell in Erscheinung, funktionelle Bezüge gibt es aber nicht. Sie bleiben begrenzt auf die Hauptzugänge im Osten und Westen. Die zentralen Pausenräume Ulmenhof und Birkenhof sowie die den jeweiligen Schulabteilungen zugeordneten kleineren Höfe dienen bis heute der Pause, als Lernorte mit integriertem pädagogischen Programm und für Bewegung und Sport. Ein Rundweg verbindet alle schulischen Außenräume. Die Bepflanzung folgte verschiedenen Themen: Pflanzen des Taunus, Pflanze und Tier, Pflanze und Wasser, Pflanze und Licht, Pflanzensoziologie und exotische Pflanzen, Steingarten zur Vermittlung der Geologie und der Schulgarten zur Vermittlung biologischer Kenntnisse. Weitere Themen in den Freiräumen umfassten die Naturwissenschaften wie eine Wetterstation, eine Sonnenuhr und Großmodelle Keplerscher Urformen und schließlich Kunstobjekte vorgesehen zur Zierde, zur Betrachtung und zur Interpretation.
Die verwendeten Materialien wie die Formensprache sind der Entstehungszeit der Schulanlage verhaftet. In den Höfen werden Sitzbereiche von benachbarten Hochbeeten flankiert, Plattenbeläge und Pflasterungen sind grafisch - polygonal gestaltet. Pergolen aus Beton oder Stahl mit Holzauflagen und die zugehörigen Sitzbänke folgen gleichfalls dem Duktus der Entstehungszeit.
Veränderungen
Die Anlage ist in ihrer Gesamtheit in einem guten Erhaltungszustand. Hervorzuheben ist die Aula, die sich in Ausbau, Mobiliar und Farbgebung bauzeitlich erhalten hat. Abgesehen davon wurden viele der ursprünglichen Ausbauelemente ausgetauscht. Eine schwerer wiegende Veränderung war die aus bauphysikalischen Gründen erfolgte Aufdoppelung der durchgängigen Fassadenverkleidung mit vertikal gestellten Keramikriemchen, die die feine Umrisszeichnung der Baukuben und deren Öffnungen empfindlich beeinträchtigte. Schließlich ging mit dem Neubau der Europäischen Schule die Beseitigung des im Westen gelegenen Wettkampfstadions einher. Das offene Freiraumkonzept büßte auf diese Weise ein wesentliches Motiv ein. Im Süden wurde 2002 neben der Sporthalle das Polytechnikum errichtet. Der Flächenbedarf erzwang die Abkehr vom Prinzip, die äußeren Grenzen des Schulareals ausschließlich mit Freiräumen zu belegen. Im Einzelfall wird zusätzlicher Raumbedarf durch Containeranlagen behoben, die das stringente Freiraumkonzept verstellen.
Das heute anzutreffende Pflanzspektrum ist gegenüber dem ursprünglichen Konzept reduziert. Im heute von Baumhasel, Ahorn, Eiche und Kirsche dominierten Ulmenhof fehlen die namengebenden Ulmen. Die Rhododendren und Azaleen sind aus dem für sie vorgesehenen Bereich verschwunden. Das Thema der exotischen Pflanzen mit besonderen Blattfärbungen und dekorativen Blattformen ist gewöhnlicheren Straucharten gewichen. Von der im Bereich „Pflanze und Wasser“ ursprünglich angedachten feuchten Wiesenzone mit Weiden ist heute ein Sitzplatz mit Becken geblieben, begleitet von einem Teichrest mit Gehölzaufwuchs.
Das pädagogische Programm im Freiraum wurde gleichfalls reduziert. Die Kunstobjekte sind nur noch teilweise am ursprünglichen Ort vorhanden. Die Wetterstation und die Keplerschen Urformen fehlen. „Pflanze und Tier“ mit Hühnerhaltung, Insektenhotels oder auch eine Kletterwand sind zu beobachtende Weiterentwicklungen.
Bei Ausstattung und Materialien kam es sukzessive zu für den Schulbetrieb notwendigen Ergänzungen. Neue Geländer wurden angebracht, Rampen errichtet und zusätzliche Sitzbänke und Pflasterungen in eigener neuer Formensprache integriert. Den Erfordernissen des heutigen Schulbetriebs folgende Weiterentwicklungen sollten die übergeordnete inhaltliche und gestalterische Funktion der Freiräume für die Ernst-Reuter-Schule nicht schmälern.
Denkmalbegründung
1969 rief der Deutsche Bildungsrat zu vermehrten Schulversuchen mit dem Modell der Gesamtschule auf. Vor diesem Hintergrund kommt der Ernst-Reuter-Schule eine über Frankfurt hinausreichende Vorreiterrolle zu. Sie wurde zu einem Kulminationspunkt schulpolitischer Kontroversen, die bis in die Gegenwart andauern. Der Entwurf des Architekten Franz Schuster führte die Aspekte des Hochbaus, der Freiraumgestaltung und der bildenden Kunst zu einer vollkommen schlüssigen Gesamtkonzeption. Bestechend ist dabei die zu beobachtende Formsicherheit, über die der Architekt verfügte und die für alle späteren Veränderungen einen hohen Qualitätsmaßstab der Planung vorgab. Die Ernst-Reuter-Schule ist ein funktionaler und räumlicher Baustein im städtebaulichen Gefüge der Nordweststadt, die mit dem auf den Architekten Walter Schwagenscheidt zurückzuführenden Begriff der Raumstadt verbunden ist. Zusammen mit Tassilo Sittmann hat Walter Schwagenscheidt den 1959 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerb zur Errichtung der Nordweststadt gewonnen. Bei der folgenden Realisierung, mit der drei Wohnungsbaugesellschaften betraut wurden, waren die beiden Planer nur beratend tätig und das stadträumliche Konzept musste gegenüber der Ökonomie des Wohnungsbaus in den Hintergrund treten. Die Ernst-Reuter-Schule Schusters kann dagegen als exemplarisch gelungene „Schulraumstadt“ im Sinne Schwagenscheidts gelten. Der Schulkomplex ist Sachgesamtheit aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen.
Literatur:
Die „Schuster-Schule“ in Frankfurt am Main und Volksschule in Frankfurt –Niederursel, Bauwelt 3/1967, 58. Jahrgang Berlin.
Gesamtschule Nordweststadt Frankfurt a.M., Wege zur neuen Stadt, Schriftenreihe Planung und Bau, Stadtwerke und Verkehr der Stadt Frankfurt am Main, Band 5, Frankfurt 1968.
Franz Schuster 1892-1972, Hochschule für angewandte Kunst in Wien, 11, 1976.
Andrea Gleiniger-Neumann, Vom Bauen für die „Offene Gesellschaft“ – Die Nordweststadt in Frankfurt, in: das NEUE FRANKFURT, Städtebau und Architektur im Modernisiserungsprozess 1925-1988, herausgegeben von Walter Prigge und Hans-Peter Schwarz, Frankfurt am Main 1988.
Architekturzentrum Wien, Architektenlexikon, Wien 1770-1945.
Genossenschaftliche Wohnsiedlung des Volks-, Bau- und Sparvereins nach dem Entwurf von August Hundt von 1919-21.
Ährenstraße 3-12; Garbenstraße 2, 4, 6, 8; Halmstraße 1-10; Wurzelstraße 3, 5, 7, 9, 11
Baugeschichte
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs herrschte im sozialen Wohnungsbau in Frankfurt ein großer Mangel an Kleinwohnungen. Die wirtschaftlichen Folgen der Hyperinflation verhinderten bis 1924 eine Behebung dieses Mangels. Die einzige Baugenossenschaft, die in den frühen Nachkriegsjahren von der Stadt unabhängig ein Siedlungsbauprojekt erfolgreich abschließen konnte, war der Volks-, Bau- und Sparverein. Die 1901 gegründete Genossenschaft plante bereits 1913 eine Arbeitersiedlung im Gutleutviertel durch deren Hausarchitekt August Hundt. Der Entwurf orientierte sich an der wenige Jahre zuvor für die Genossenschaft von August Hundt und seinem 1911 verstorbenen Bruder Heinrich begonnenen Riederwaldkolonie. Die Bedingungen der Kriegswirtschaft erzwangen die Aufgabe des Projekts im Gutleutviertel, welches 1919 unter veränderten Wirtschaftsbedingungen als zweigeschossige Reihenhaussiedlung neu entstand. Geplant waren acht Häuserzeilen mit 146 Wohnungen (1-, 2- und 3-Zimmer-Wohnungen mit Küche und Frankfurter Bad), von denen bis 1920 jedoch nur sechs Zeilen mit 116 Wohnungen vollendet werden konnten. Baubeginn war der 12. Dezember 1919, die letzten beiden Blöcke konnten am 1. Juli 1921 bezogen werden. Die Siedlung befindet sich bis heute im Besitz des Volks-, Bau- und Sparvereins.
Beschreibung
Die Siedlung Gutleutstraße, nach einer ihrer Erschließungsstraßen (Wurzelstraße) auch „Wurzelsiedlung“ genannt, besteht aus sechs paarweise angeordneten, zweigeschossigen Wohnzeilen. Die Eingangsbereiche mit ihren Treppenhäusern sind durch einen Quergiebel hervorgehoben. Profilierte, rote Sandsteinrahmen mit Sandsteinreliefs in den Supraporten schmücken die Haustüren. Die Reliefs zeigen Handwerkszeuge (Zangen, Spaten, Hämmer etc.) und verweisen auf das Arbeiter- und Handwerkermilieu ihrer Bewohner. Über jedem Eingang sitzt ein hochrechteckiges Treppenhausfenster sowie im Quergiebel ein Rundbogenfenster am Aufgang zum Dachgeschoss. Den Eingangsbereich flankieren in jedem Wohngeschoss hochrechteckige Fenster mit Fensterläden aus Holz. In den Satteldächern, die in einem Krüppelwalm enden, sitzen kleine Dachgauben zur Belichtung der Dachkammern. An den Gartenfronten wurde die Zahl der Fenster verdoppelt. Die Häuserzeilen wurden hell verputzt. Jede Zeile wurde mit ihrer Eingangsfront auf die jeweilige Erschließungsstraße ausgerichtet, so daß mittig je zwei Eingangsfronten an einer Erschließungsstraße liegen.
Jedes Geschoss erhielt zwei Wohnungen, die über einen zentralen Hauseingang zugänglich sind. Im Eingangsbereich der Häuser finden sich noch die alten schmiedeeisernen, in den Aufgängen zum Obergeschoss hölzernen Treppengeländer sowie die hölzernen Doppelwohnungstüren mit Oberlicht. Die Dachgeschosse weisen je eine Kammer auf, die als Schlafkammer genutzt werden konnte. Im Kellergeschoss liegen Heiz- und Wirtschaftsräume, zugänglich sowohl vom Treppenhaus als auch von der Gartenseite.
Als Baumaterial kamen Mauersteine aus Schlackenbeton zum Einsatz, die lediglich eine zweigeschossige Bauweise erlaubten. Daher musste die ursprüngliche Planung drei- bis viergeschossiger Mehrfamilienhäuser von 1913 aufgegeben werden. Die Anordnung der Reihenhäuser als Zeilenbauten war dagegen am wirtschaftlichsten. Zu jeder Wohnung gehörte ein 120 qm großer Garten zur Selbstversorgung. Diese Größe war auch eine Folge der Zeilenbauweise. Die Mietergärten, heute teilweise zusammengelegt, prägen das Erscheinungsbild der Siedlung bis zum heutigen Tag. Dies gilt auch für die Vorgärten mit ihren niedrigen Hecken anstelle von Zäunen.
Veränderungen
Die Gesamtgestalt der Siedlung hat sich bis zum heutigen Tag erhalten. Fenster und Türen sowie die noch ungedämmten Putzoberflächen und die Dachdeckung wurden erneuert, bieten jedoch ein einheitliches Erscheinungsbild.
Begründung
Die Entstehung der Wurzelsiedlung fällt in die kurze Zeitspanne zwischen dem Weltkriegsende 1918 und der wirtschaftlichen Erholung Frankfurts nach Einführung der Rentenmark 1923. Sie ist die einzige genossenschaftliche Wohnsiedlung vor dem Beginn des von Ludwig Landmann und Ernst May 1925 initiierten Projekts des Neuen Frankfurts und daher von besonderer stadtgeschichtlicher Bedeutung. Ihr guter Erhaltungszustand ist für eine Siedlung diesen Alters außergewöhnlich. Städtebaulich markant ist die Anordnung der Wohnzeilen mit ihren großzügigen Gartenflächen, die bis zum heutigen Tag unverbaut sind. Zugleich kommt den Eingangsbereichen besondere Bedeutung zu. An ihnen kam es verstärkt zum Einsatz künstlerischer Gestaltungselemente, der für den Kleinwohnungsbau der frühen Nachkriegszeit außergewöhnlich ist. Das gilt auch für das Innere der handwerklich qualitätvoll gearbeiteten Treppenhäuser. Die Siedlung besitzt geradezu prototypischen Charakter und verweist bereits Jahre vor dessen Beginn auf den fordistischen Wohnungsbau unter Ernst May.
Die Siedlung Gutleutstraße steht als Gesamtanlage, bestehend aus den Häuserzeilen samt Grünflächen sowie das Innere der Treppenhäuser aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen unter Denkmalschutz.
Literatur
19. Geschäfts-Bericht des Volks-, Bau- u. Sparverein Frankfurt am Main für das Jahr 1919. Frankfurt am Main 1920.
Risse, Heike: Frühe Moderne in Frankfurt am Main 1920–1933. Frankfurt/M 1984, S. 229f.
Weis, Ulrike: Über das Bauen in der Weimarer Republik und den Wohnungsbau in Frankfurt am Main von 1919 - 1933. Karlsruhe 1990, S. 86-103.
Strzyz, Klaus; Oppenheimer, Christa, Oppenheimer: Blicke auf Frankfurt. Frankfurter Siedlungen bis 1930. Rodenbach (Hanau) 2014, S. 53-55.
Streckenöffnung:24.02.1902
Streckenlänge: 15,60 km
Streckennummer (NE): 9360
Bauherr/Betreiber: Kleinbahn Höchst – Königstein (Königsteiner Kleinbahn)
Bahnstrecke: Unter Eindruck der „Homburger Bahn“ bereits 1861 erstes Finanzierungsprojekt einer Privatbahn als Ersatz der Postkutsche von Frankfurt in den Luftkurort. Mit fortschreitender Industrialisierung bis 1895 wiederholte Diskussion über Bahntrassen in Verbindung mit „Bad-Sodener-„ oder „Kronberger Bahn“ – v.a. für die aus dem Taunus nach Höchst strebenden Arbeiter. Seit 1898 seitens der Gemeinde Höchst Planung einer Bahnstrecke ins Weiltal, der sich 1900 ebenso die Gemeinde Königstein anschloss. Innerhalb eines Jahres 1901-02 schließlich Bau der Privatbahn mit einer von dem Wiesbadener Bahningenieur Stöfer festgelegten Trasse und sieben formal ähnlichen Stationsgebäuden zur Förderung des Kurbetriebs, wobei der preußische Staat ein Drittel der Kosten übernahm. Verlängerung über Ruppertshain, Schloßborn, Glashütten nach Niederreifenberg verhinderte der Kriegsausbruch 1914. Ursprüngliche Streckenführung der Stichbahn ab weiter östlich gelegenem Inselbahnhof der „Taunusbahn“ (bis 1928). Trasse flach und relativ geradlinig entlang dem rechten Ufer des Liederbachs (Spurweite 1,435 m, max. Steigung ab Hornau 1:40), wobei insgesamt 235 Höhenmeter überwunden werden. Seit 1975 Abbau von Güter- und Ausweichgleisen.
Streckenöffnung:24.02.1902
Streckenlänge: 15,60 km
Streckennummer (NE): 9360
Bauherr/Betreiber: Kleinbahn Höchst – Königstein (Königsteiner Kleinbahn)
Bahnstrecke: Unter Eindruck der „Homburger Bahn“ bereits 1861 erstes Finanzierungsprojekt einer Privatbahn als Ersatz der Postkutsche von Frankfurt in den Luftkurort. Mit fortschreitender Industrialisierung bis 1895 wiederholte Diskussion über Bahntrassen in Verbindung mit „Bad-Sodener-„ oder „Kronberger Bahn“ – v.a. für die aus dem Taunus nach Höchst strebenden Arbeiter. Seit 1898 seitens der Gemeinde Höchst Planung einer Bahnstrecke ins Weiltal, der sich 1900 ebenso die Gemeinde Königstein anschloss. Innerhalb eines Jahres 1901-02 schließlich Bau der Privatbahn mit einer von dem Wiesbadener Bahningenieur Stöfer festgelegten Trasse und sieben formal ähnlichen Stationsgebäuden zur Förderung des Kurbetriebs, wobei der preußische Staat ein Drittel der Kosten übernahm. Verlängerung über Ruppertshain, Schloßborn, Glashütten nach Niederreifenberg verhinderte der Kriegsausbruch 1914. Ursprüngliche Streckenführung der Stichbahn ab weiter östlich gelegenem Inselbahnhof der „Taunusbahn“ (bis 1928). Trasse flach und relativ geradlinig entlang dem rechten Ufer des Liederbachs (Spurweite 1,435 m, max. Steigung ab Hornau 1:40), wobei insgesamt 235 Höhenmeter überwunden werden. Seit 1975 Abbau von Güter- und Ausweichgleisen.
Villenkolonie „Gartenstadt Frankfurt“, errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft für Deutschland. Hauptarchitekten: Willi Lutz und Fritz Arthur Geldmacher, 1910-1914.
Die „Eigenheim-Baugesellschaft für Deutschland“ mit Hauptsitz in Frankfurt und Zweigstellen u.a. in Berlin, Hamburg, Köln, Mannheim und Wiesbaden zählte um 1910 zu den großen sogenannten Terraingesellschaften im Deutschen Reich. Diese waren auf die Entwicklung und Erschließung verkehrsgünstig und stadtnah gelegener Grundstücke spezialisiert, auf denen sie samt Kanalisation und Straßenbau Einfamilienhäuser errichteten und schlüsselfertig zum Festpreis an ihre Auftraggeber aus der gehobenen bürgerlichen Mittelschicht verkauften. Im Jahr 1911 bot die Gesellschaft in Frankfurt und Umgebung zum Beispiel Eigenheime in den neu entstehenden Villenkolonien „Am Kirchberg“ in Eschersheim, „Wiesenau“ im Stadtteil Niederursel, „Am Kurpark“ in Bad Homburg sowie in der Kolonie „Gartenstadt Frankfurt“ im heutigen Dornbusch (früher Eckenheim) an. Hier in Dornbusch entstanden auf einem von der Hügelstraße im Süden begrenzten Karree mit der Reinhardstraße im Norden, der Ulrichstraße im Westen und der Grafenstraße im Osten in den Jahren 1910 und 1911 bereits rund 40 Häuser und bis 1914 rund 50 Häuser, wobei die 21 Parzellen des Karrees zwischen der Hügel- und der Lichtenbergstraße vollständig bebaut waren. Die Grundstücke mit großem Gartenanteil maßen durchschnittlich zwischen 350 und 500 Quadratmeter und wurden, samt Bebauung, im Jahr 1912 für Preise zwischen 17.500 und 25.000 Mark angeboten. Die kleineren Häuser mit vier Zimmern hatten rund 120 Quadratmeter, die größeren mit sechs Zimmern rund 200 Quadrtmeter Wohnfläche.
Konzipiert wurden die Häuser in der Regel als freistehende Villen bzw. als Doppelhäuser, entworfen von den Architekten Willi Lutz (1881-unbekannt) und Fritz Arthur Geldmacher (1880-1963), die für die Eigenheim-Baugesellschaft als Hausarchitekten in Bürogemeinschaft (Lutz & Geldmacher) tätig waren. Geldmacher hatte zuvor u.a. die Kopfapotheke in der Frankfurter Altstadt (1906, Braubachstraße 36/ Neue Kräme 2, Kulturdenkmal) entworfen und zählte im letzten Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg zu den vielbeschäftigten Frankfurter Architekten. Sein wohl bekanntester Entwurf ist eine großbürgerliche Villa am Schaumainkai 43, in der heute das Deutsche Architekturmuseum untergebracht ist (errichtet 1911-12, Kulturdenkmal).
Auch die zahlreichen Häuser im Auftrag der Eigenheim-Baugesellschaft zeigen Lutz & Geldmacher als versierte Entwerfer. Ihre am Reformstil der frühen Werkbundbewegung orientierten Landhäuser und Villen greifen eigenständig unterschiedliche formale Vorbilder auf, vom Cottage-Stil englischer Prägung bis hin zur anonym-bürgerlichen Baukunst „um 1800“. Für die Gartenstadt Frankfurt entwarfen Lutz & Geldmacher einfach gehaltene, in den Detailformen aber sehr individuell gestaltete Putzbauten, die durch unterschiedliche Fensterformate und hoch aufragende Dächer mit variantenreich ausgeformten Giebeln, Dachgauben und Erkern ebenso belebt werden wie durch Fensterläden und eine einstmals fein abgestimmte Farbgestaltung. Die Tür- und Fensterlaibungen wie auch die Gesimse sind meist in Sandstein ausgeführt, die Haustüren und Treppenstufen aus Eichenholz, die Fußböden der Hauptwohnräume häufig aus hochwertigem Kiefernholz (Pitchpine).
Nachdem Paul Wallot, der populäre und lange Jahre in Frankfurt tätige Schöpfer des Deutschen Reichstagsgebäudes in Berlin, im März 1911 zusammen mit dem Direktor der Eigenheim-Baugesellschaft Philipp Wolz und den Architekten Fritz Arthur Geldmacher und Willi Lutz u.a. die gerade im Entstehen begriffene Gartenstadt Frankfurt besichtigt hatte, bewertete er die Landhaus-Kolonien der Gesellschaft sehr positiv: „Die Grundrissbildung der einzelnen Häuser ist ganz vortrefflich und lässt die große Erfahrung der Architekten auf diesem Gebiete erkennen. […]. Die äußere Erscheinung der Häuser ist eine sehr gefällige und gleichzeitig charakteristische für die modernen architektonischen Bestrebungen auf diesem Gebiet.“
Ursprünglich war ein wesentlich größeres Areal nördlich der Hügelstraße für die Gartenstadt zur Bebauung vorgesehen, das von der Dehnhardstraße im Westen und der halbkreisförmig die Nord- und Ostseite flankierenden Reinhardstraße begrenzt war und das bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges lediglich zwischen der Ulrich- der und Grafenstraße, und hier etwa zu zwei Dritteln mit rund 50 Häusern bebaut worden war. Gänzlich fertiggestellt war, wie eingangs bereits erwähnt, das Karrée zwischen der Hügel- und der Lichtenbergstraße, wo bereits im Jahr 1911 sämtliche Parzellen mit insgesamt 21 Häusern bebaut worden waren, die bis heute bemerkenswert vollständig erhalten sind, wenn auch teilweise verändert.
Mehrere Bauherren zogen auch andere Architekten heran, sodass Lutz & Geldmacher nur bei etwa der Hälfte der bis 1914 fertiggestellten Häuser als Entwerfer nachgewiesen werden können. In den 1920er und 1930er Jahren wurde in der Gartenstadt nur vereinzelt nachverdichtet (u.a. Adelheidstraße 11, Adelheidstraße 18, Grafenstraße 25 und Lichtenbergstraße 15). Wesentlich bescheidener als die Häuser der Vorkriegszeit fiel die kleine Zeile in der Ulrichstraße 3-7 aus, die 1922 teilweise in Eigenleistung errichtet wurde. Die klein dimensionierten Häuser mit einer Gesamtwohnfläche von jeweils knapp 100 Quadratmetern mit großen Gärten zur Selbstversorgung spiegeln die von einer rasanten Geldentwertung und hoher Arbeitslosigkeit geprägten Jahre der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die drei Jahre später fertiggestellte großbürgerliche Villa für den Pharmaunternehmer Richard Ehrlich in der Adelheidstraße 10-12 blieb dann auch eine singuläre Ausnahme im Viertel. Ehrlich war durch seine Erfindung einer (bleihaltigen) Salbe gegen Sommersprossen zu erheblichem Wohlstand gelangt.
Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs blieb die Villenkolonie verschont und auch die Nachverdichtungs- und Neubauwellen der 1960er und 1970er Jahre zeitigten zwar einige Neubauten auf noch unbebauten Grundstücken, bestehende Altbauten wurden dagegen nur in einem Fall abgerissen (Lichtenbergstraße 3), sodass der ursprüngliche Gartenstadtcharakter bis heute weitgehend erhalten ist.
Heute zählt die „Gartenstadt Frankfurt“ zu den besterhaltenen Villenkolonien im Stadtgebiet, die sich durch großzügige Gärten, geschwungene Straßenzüge und eine im Gesamtbild einheitliche sowie architektonisch qualitätsvolle Bebauung mit variantenreich gruppierten und in den Detailformen sehr unterschiedlich gestalteten Einzelbauten auszeichnet. Darum ist die Gartenstadt aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage eingetragen.
Die Gesamtanlage umfasst folgende Adressen:
Adelheidstraße 1: Doppelhaus (zusammen mit Lichtenbergstraße 9), errichtet um 1912 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Adelheidstraße 3: Wohnhaus, um 1910 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt L. Valentin. Heute stark verändert
Adelheidstraße 4: Doppelhaus (zusammen mit Lichtenbergstraße 11), errichtet um 1912 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Adelheidstraße 5: Mehrfamilienhaus der 1980er Jahre
Adelheidstraße 6 und 8: Doppelhaus in reduziert neuklassizistischen Formen, errichtet um 1910 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Adelheidstraße 7: Einfamilienhaus um 1910 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft
Adelheidstraße 09: Mehrfamilienhaus der 1970er Jahre
Adelheidstraße 10-12: Repräsentative Villa, errichtet 1924-25 für den Pharmaunternehmer Richard Ehrlich, Architekt: J. Petry. Gebäude auf annähernd quadratischem Grundriss, mit großer, zweigeschossiger Treppenhalle und einer Raumfolge aus Herrenzimmer, Speisezimmer, Wohnzimmer und Musikzimmer mit anschließendem Wintergarten, wie sie den vor dem Ersten Weltkrieg noch weit verbreiteten Wohnansprüchen eines großbürgerlichen Haushalts entsprach. Zahlreiche Ausstattungsdetails wie die Parkettböden und Stuckdecken in den Wohnräumen, die Küche im Souterrain samt Fliesenboden und Speiesaufzug ins Erdgeschoss, zwei mit außergewöhnlicher handwerklicher Präzision ausgeführte Marmorbäder, handgewebte Tapeten und bunte Bleiglasfenster in der Treppenhalle sowie die fast vollständig erhaltenen bauzeitlichen Holzfenster machen das Haus zu einem raren Zeugnis äußerst gehobener bürgerlicher Wohnkultur der 1920er Jahre, das von den jetzigen Eigentümern sensibel und im Sinne des ursprünglichen Entwurfs erhalten wird (Kulturdenkmal).
Adelheidstraße 11: Mehrfamilienhaus um 1928, stark verändert
Adelheidstraße 13: Wohnhaus im Landhausstil, errichtet um 1910 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt. Putzbau mit Schieferdeckung, die Fenster- und Türgewände in Sandstein. Bauzeitliche Fenster sind weitgehend erhalten.
Adelheidstraße 14 und 16: Doppelhaus um 1912 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt. Beide Häuser weitgehend achsensymmetrisch angelegt mit schräg gestellten Ecktürmchen und zurückhaltender Bauzier aus Sandstein im Empire-Stil. Ein Großteil der Fenster und die Einfriedung sowie zahlreiche Ausbaudetails im Inneren (Haus Nr. 14) sind erhalten (Kulturdenkmal).
Adelheidstraße 18: Freistehendes Wohnhaus in Formen der Baukunst „um 1800“, errichtet ca. 1922 von Becker & Sohn, Fassade leicht verändert
Grafenstraße 17: Doppelhaus (zusammen mit Hügelstraße 82), errichtet um 1910 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Grafenstraße 19: Linke Hälfte eines Doppelhauses, errichtet 1910-1911 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekten: Lutz & Geldmacher.
Grafenstraße 21: Rechte Hälfte eines Doppelhauses, 1910-1911 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekten Lutz & Geldmacher. Putzbau mit Biberschwanzdeckung in einem an der Reformarchitektur orientierten Landhausstil; Fenster- und Türrahmen in Sandstein, das vortretende, kleinere Giebelfeld mit Holzschindeln verkleidet. Einschließlich der Fenster weitgehend unverändert im bauzeitliche Zustand erhalten (Kulturdenkmal).
Grafenstraße 23: Villa, errichtet 1910-1911 von der Eigenheim-Baugesellschaft nach dem Entwurf von Lutz & Geldmacher. Typisches Beispiel für die Reformarchitektur um 1910. Fassade leicht verändert.
Grafenstraße 25: Wohnhaus der 1930er Jahre, stark verändert
Hügelstraße 82: Doppelhaus (zusammen mit Grafenstraße 17), errichtet ca. 1911 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Hügelstraße 84-96: Einfamilien- und Doppelhäuser im Landhausstil, errichtet 1910-11 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekten: Lutz & Geldmacher. Die ursprüngliche Einfriedung ist teilweise erhalten. Haus Nr. 96 durch Anbauten der Nachkriegszeit teilweise entstellt.
Hügelstraße 84: Einfamilienhaus (Villa) im Landhausstil, Putzbau, teilweise mit Fachwerkverkleidung und malerisch gestaffelter Dachlandschaft mit Biberschwanzdeckung; Sandsteinrustika im Erdgeschoss (teilw. entfernt), Fensterläden (bauzeitlich) und mit Holzschindeln verkleidete Giebelfeldern (Kulturdenkmal).
Lichtenbergstraße 3: Mehrfamilienhaus der 1970er Jahre an Stelle einer 1912 errichteten Villa nach dem Entwurf von Lutz & Geldmacher, errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft. Vom Ursprungsbau ist die aufwendig gestaltete Einfriedung erhalten.
Lichtenbergstraße 4-14, freistehende Einfamilienhäuser und Doppelhäuser in variantenreicher Gliederung und Gruppierung, 1910-11 errichtet von von der Eigenheim-Baugesellschaft nach dem Entwurf von Lutz & Geldmacher
Lichtenbergstraße 5-7: Doppelhaus, errichtet um 1910 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Lichtenbergstraße 9: Doppelhaus (zusammen mit Adelheidstraße 1), errichtet um 1912 von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Lichtenbergstraße 11: Doppelhaus (zusammen mit Adelheidstraße 4) um 1912 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Lichtenbergstraße 15, Villa, 1938 errichtet von Hans Schwenk, verändert
Lichtenbergstraße 17: Doppelhaushälfte um 1910, errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Reinhardstraße 6: Einfamilienhaus mit malerischer Giebelfront, 1912 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt: Friedrich Wagner
Reinhardstraße 8 und 10: Doppelhaus, 1910-11 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekten: Lutz & Geldmacher
Reinhardstraße 12: Einfamilienhaus, um 1912 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Ulrichstraße 3-7: Kleine Reihenhauszeile, bestehend aus drei Einfamilienhäusern, 1922 errichtet von Fritz Pfister.
Ulrichstraße 4 und 6: Doppelhaus, 1910-11 von Lutz & Geldmacher
Ulrichstraße 08: Freistehendes Einfamilienhaus, 1910-11 von Lutz & Geldmacher
Ulrichstraße 12-14, Doppelhaus, um 1911 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Ulrichstraße 16: Wohnhaus, 1910-11 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt: Lutz & Geldmacher
Ulrichstraße 18, Wohnhaus, um 1912 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Ulrichstraße 20, Wohnhaus, um 1910 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Ulrichstraße 22-26, Zeile aus drei Stark individualiierten Einfamilienhäusern, 1910-1912 errichtet von der Eigenheim-Baugesellschaft, Architekt unbekannt
Gesamtanlage Offenbacher Landstraße
Mietshäuser um 1890 und 1910 mit dazwischengeschalteter Rampenanlage.
Im südlichen Sachsenhausen, jenseits der Bahnlinie nach Offenbach, setzte seit 1890 eine rege Wohnbautätigkeit ein. Östlich der Darmstädter Landstraße war zwischen der Quirinstraße im Norden und dem Hühnerweg im Süden binnen weniger Jahre ein ganzer Block mit viergeschossigen Mietshäusern errichtet worden. In etwa gleichzeitig entstand auch das dem Hühnerweg gegenüberliegende Eckhaus an der Offenbacher Landstraße, während die anschließenden Mietshäuser erst ab 1910 errichtet wurden.
Entlang des Hühnerwegs, der, parallel zur Offenbacher Landstraße, in Ost-West-Richtung verläuft, um dann am Fuße des Mühlbergs in einer 90-Grad-Kurve nach Süden abzubiegen, steigt das Gelände stark an. Diese topographisch reizvolle Hanglage wurde auf Veranlassung des Magistrats der Stadt Frankfurt Anfang des 20. Jahrhunderts zur Anlage einer monumentalen, etwa 200 Meter langen Rampenanlage genutzt, deren mit grob bossierten Sandsteinquadern verkleidete Stützmauer bis zu 10 Meter abfällt. Zwei Treppenanlagen erschließen dieses Rampen-Monument (Kulturdenkmal, siehe dort), dem im vordersten Abschnitt der spätbarocke Quririnsbrunnen (Kulturdenkmal) vorgelagert ist und dessen höchste Stelle von einem achteckigen Pavillonaufbau bekrönt wird.
Die mächtige Anlage ist ein in Frankfurt einzigartiges Beispiel für den von Berliner Architekten wie Bruno Schmitz oder Franz Schwechten geprägten spätwilhelminischen Monumentalstil. Ihre Wirkung wird wesentlich gesteigert durch die rahmenden Häuserzeilen aus der gleichen Epoche, die im vorderen Abschnitt der Offenbacher Landstraße eine geschlossene Platzwand bildenden. Zwischen 1890 und 1892 wurden zunächst die Häuser am Hühnerweg 2-14 sowie das Eckhaus an der Offenbacher und Darmstädter Landstraße errichtet. Diese zeigen mit ihren wohl proportionierten, durch Fensterverdachungen und durchlaufende Gesimsbänder gegliederten Fassaden, eine für den spätgründerzeitlichen Mietshausbau in Frankfurt typische Strenge. Die anschließenden Giebelfronten der Häuser an der Offenbacher Landstraße sind dagegen sehr viel stärker individualisiert.
Mit der zwischengeschalteten Rampenanlage im Zentrum entstand ein städtebaulich wie topographisch in Frankfurt einmaliges Gefüge, das die mannigfaltigen Gestaltungsmöglichkeiten spätkaiserzeitlicher Architektur widerspiegelt.
Hühnerweg 2, 4, 6, 8, 10, 12,14 u. Wendelsweg 4: 1892 fertiggestellte Zeile spätgründerzeitlicher Mietshäuser. Hühnerweg 2 von Wagner & Bredt, Hühnerweg 14 mit Jahreszahl 1892 an der Fassde, errichtet von Louis Rupp.
Offenbacher Landstraße 1: Spätgründerzeitliches Mietshaus um 1892
Offenbacher Landstraße 5, 7-9 und 13: Miethäuser um 1910 mit geschweiften Giebelfronten
Offenbacher Landstraße 11 mit strenger Pilastergliederung und Dreiecksgiebel im an die Baukunst um 1800 angelehnten Reformstil, errichtet 1922 von W. Schmidt-Diehler.
Gesamtanlage Am Geistpförtchen, errichtet 1953-1954 nach dem Entwurf von Ferdinand Wagner (Am Geistpförtchen 2, 4 und 6, Mainkai 15-21, Saalgasse 3, 5, 7 und 9 sowie Zum Pfarrturm 3 und 5).
Das Areal südlich der Saalgasse gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den mit am stärksten zerstörten Bereichen der ursprünglich kleinteilig bebauten Altstadt. Durch Umlegungen und Enteignungen, die das Hessische Aufbaugesetz ermöglichte, konnte die Stadt ein zusammenhängendes Bauareal schaffen, das durch die Frankfurter Siedlungsgesellschaft als Bauherr in Planung genommen wurde. Im Auftrag der Nassauischen Heimstätte, die mit der Bauausführung beauftragt worden war, entwarf der Architekt Ferdinand Wagner 1953 für das Geviert Am Geistpförtchen 2, 4 und 6, Mainkai 15-21, Saalgasse 5, 7 und 9 sowie Zum Pfarrturm 3 und 5 ein aus fünf Häuserzeilen locker zu einem Baublock gruppiertes Ensemble, das einen großen, begrünten Innenhof umschließt, der über Tordurchgänge erreicht wird. An der Ecke Saalgasse / Zum Pfarrturm wurden zwei längsrechteckige Zeilen gegeneinander versetzt errichtet. Dadurch bleibt ein Platz ausgespart, auf dessen Fläche Wagner eine Brüstungsmauer für die Terrasse der Gaststätte „Zum Storch“ anlegte. Zum Mainkai schließt ein durchgehender Riegel fünfgeschossiger Wohnhäuser die Anlage nach Süden hin ab.
Am Geistpförtchen 2, 4 und 6
Die viergeschossige Häuserzeile mit Satteldach schließt die Gesamtanlage nach Westen hin ab . An der nördlichen Westseite wurde – von der Saalgasse aus gut sichtbar – ein Standerker aus Stahlbeton, aufgeständert durch zwei Stahlrohre, errichtet. Durch das Stahlbetonraster wird ein quadratisches Fenster in der Mitte von je einem hochrechteckigen Seitenfenster begleitet. Die darunter befindlichen Brüstungsfelder erhielten Malereien von Hans Wagner und zeigen stilisierte historische Häuserzeilen sowie mittig die Darstellung eines Laute spielenden Engels. Die Darstellungen spielen auf die Altstadt, ihre Kriegszerstörung und den anschließenden Wiederaufbau an. Damit werden Erinnerungsbilder an die untergegangene ehemalige Reichsstadt Frankfurt evoziert. Die künstlerische Gestaltung erinnert an Glasmalerei, die durch die erdige Tonalität der Farben jedoch konterkariert wird.
Zum Pfarrturm 3 und 5
Sogenannter Block 3, der als längsrechteckiges, dreigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach ausgeführt wurde und an seiner nördlichen Stirnseite einen Laden im Erdgeschoss erhielt. Das Gebäude wurde aus TVG-Steinen der Frankfurter Trümmerverwertungsgesellschaft (TVG) errichtet und ist mit Decken aus Stahlbetonplatten versehen. Das Haus wurde in sechs Achsen aufgeteilt, die von Süden nach Norden mit Dreiergruppen hochrechteckiger Fenster versehen wurden. Eine Achse bildet den Eingangsbereich der Ostseite samt erkerartig vorspringendem Treppenhaus (das Gleiche spiegelverkehrt auch auf der Westseite), die nördlichste Achse ist als Ladenbereich mit Wohnungen im Obergeschoss ausgebildet. Fenster und Türen wurden im Laufe der Jahre ausgetauscht, das Haus wärmegedämmt und mit Pastelltönen im Stil der 1950er Jahre gestrichen. Lediglich der südliche Durchgang und Brückenbau zum anschließenden Mainkai 15 besitzt noch die typische Rasteroptik samt seiner gestalteten Brüstungsfelder im ersten Obergeschoss. Die Ikonographie (Steinmetzzeichen wie Kelle, Hammer und Hacke) verweist auf das Bauhandwerk. Auf der geschlossenen Rückwand des Verbindungsbaus ist ein großflächiges Sgraffito des Weltenrads angebracht, ausgeführt und entworfen von Hans Wagner. Dieses zeigt im Zentrum das Ideal der Familie, umkreist von den Darstellungen eines Schafhirten (re.), eines den Main symbolisierenden Flussgottes (u.), eines Lehrers mit seinem Schüler (li.) sowie eines Genius‘ auf dem Weg zu den Sternen (o.). Die Darstellungen spiegeln den Zukunftsoptimismus und Aufbauwillen der frühen 1950er Jahre wider.
Saalgasse 3 und 5
Die Häuser in der Saalgasse wurden als längsrechteckige, viergeschossige Wohnzeile in Stahlbetonskelettbauweise mit Satteldach errichtet, ungefähr an der Stelle, an der sich vor dem Krieg das Haus zum Storch befand (erste urkundliche Erwähnung 1317, seit 1704 Weinausschank). Die nördliche Achse des Wohnhauses überbaut den Bürgersteig durch einen zeittypischen Arkadengang. Durch die parallel versetzte Anordnung entstand zwischen den Häuserzeilen ein Platz, der von der Gaststätte, die sich über das gesamte Erdgeschoss erstreckt, als Außenterrasse genutzt wird. Deren farbige Glasfenster, die im bauzeitlichen Zustand erhalten sind, sitzen zwischen den Stahlbetonstützen und sind im unteren Drittel mit einem Brüstungsfeld versehen. Ein auf Betonstützen gestellter Verbindungsgang mit Satteldach verbindet die Häuserzeilen. Der Gaststätteneingang liegt auf der Ostseite, direkt im Anschluss an den überbauten Bürgersteig. Der Eingang zu den Wohngeschossen liegt auf der gegenüberliegenden Seite unterhalb des anschließenden Tor- und Verbindungsbaus. Die locker gerasterte Anordnung der hochrechteckigen Fenster im Obergeschoss wird durch einen dreigeschossigen Erker oberhalb des Gaststätteneingangs akzentuiert. Dort finden sich in den Brüstungsfeldern unterhalb der Dreifenstergruppen Bildfelder aus Kratzputz. Sie wurden ebenfalls von dem Maler und Bildhauer Hans Wagner geschaffen. Neben Störchen, die den Ortsbezug herstellen, findet sich u.a. an der Westwand und oberhalb des Bürgersteigs die Darstellung eines Mannes in einer Bekleidung des 17. Jahrhunderts (Halskrause und Schnallenschuhe), der in der Rechten ein Modell des untergegangenen Hauses zum Storch trägt und sich mit der Linken auf eine Art Schild mit dem Hauszeichen des Storchs stützt. An der Ecke eine Storchskulptur mit darunter befindlicher Hinweistafel angebracht („Zum Storch 1704–1954“).
Saalgasse 5, 7 und 9
Diese Zeile wurde als dreigeschossiges Mehrfamilienwohnhaus mit Satteldach in Ost-West-Richtung errichtet und schließt zu beiden Seiten über Verbindungsbauten mit Tordurchlässen an die Nachbarzeilen an. Das sechsachsige Gebäude ruht zur Saalgasse hin auf Rundstützen aus Stahlbeton, die die vorkragenden Obergeschosse tragen. In jeder Achse finden sich drei hochrechteckige Fenster. Eine Achse nimmt den Hauseingang und das Treppenhaus auf. Auf der Südseite öffnet sich die Fassade mittels großer Fensteröffnungen.
Mainkai 15-21
Die fünfgeschossige, 1954 fertiggestellte, Häuserzeile entlang des Mainkais besteht aus insgesamt sieben Einzelhäusern, die durch einen die Gasse am Geistpförtchen überspannenden Brückenbau und einen leicht vorgezogenen Kopfbau an der Straßenecke Zum Pfarrturm akzentuiert werden. Dieser ist an der Westseite aufgeständert, sodass ein Arkadengang über dem Bürgersteig ausgebildet wird. Die Kellerwände sind in Stahlbeton konstruiert, während die Wände der übrigen Geschosse mit TVG-Steinen aufgemauert wurden. Den Abschluss bildet ein über den gesamten Riegel laufendes Satteldach. Die Häuser sind rückwärtig mit großzügig durchfensterten Treppenhäusern erschlossen. Zur Mainseite weisen die Wohnungen Balkone bzw. innen liegende Loggien auf. Die Fenster wechseln zwischen quadratischen und liegenden Formaten. Der östliche Kopfbau erhielt im Erdgeschoss einen Laden und in den Obergeschossen große Stockwerkswohnungen. Die östliche Durchfahrt zum Geistpförtchen wurde aufgeständert und ruht auf sechs Rundstützen. Zum Main hin sind den Erdgeschosswohnungen privat genutzte kleine Terrassen aus Sandsteinmauerwerk vorgelagert.
Erhaltungszustand
2004 wurden die Fassaden wärmegedämmt, die Fenster ausgetauscht und ein Großteil der Wohnungen erhielt in den Obergeschossen zum Hof hin neue Balkone. Die Erker und Tordurchfahrten mit ihrer charakteristischen Kunst am Bau blieben von dieser Maßnahme ausgespart. Als städtebauliche Figur sind die locker um einen begrünten Innenhof angeordneten Wohnzeilen unverändert erhalten
Denkmalwert
Die Gesamtanlage am Geistpförtchen ist charakterisiert durch eine schlichte Wohnbebauung, die – zeittypisch – in aufgelockerter Anordnung und im Innenhof mit einer gestalteten Grünanlage versehen wurde. Die für die untergegangene Altstadt einstmals typische Dichte und intensive gewerbliche Nutzung der Hinterhöfe wich einer gut belichteten und belüfteten Nachkriegsbebauung, die durch den Maler und Bildhauer Hans Wagner ungewöhnlich aufwendig mit zeitgenössischer Kunst am Bau versehen wurde. Zusammen mit der Gesamtanlage Fahrgasse-Weckmarkt sind die fünf Häuserzeilen das städtebaulich prägnanteste und qualitätsvollste Wiederaufbauprojekt in der ehemaligen Altastdt.
Die Gesamtanlage steht aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen unter Denkmalschutz.
Die Formerstraße verbindet den Wilhelm-Reitz-Platz, der an den alten Kern des Dorfes Niedergirmes grenzt, mit der Hermannsteiner Straße und dem Werksgelände der Sophienhütte. Die Nähe zur Sophienhütte bedingte das Entstehen einer Arbeitersiedlung. Der nach der Jahrhundertwende stark wachsende Bedarf der Schwerindustrie an Arbeitskräften brachte den Wandel der Sozialstruktur vom Arbeiter und Nebenerwerbslandwirt zum reinen Industriearbeiter mit sich. Für letztere sollten im frühen 20. Jh. saubere, helle und hygienische Wohnungen möglichst in der Nähe ihrer Arbeitsplätze geschaffen werden. Seit 1919 begann man mit dem großangelegten Wohnungsbau in der Formerstraße.
Die heutige Straße Johanneshof ist nach einer alten Flurbezeichnung benannt. Noch im Jahre 1911 gab es hier lediglich einen Weg, der, parallel zur Nauborner Straße verlaufend, von der Stoppelberger Hohl abzweigt. Im Jahre 1926 befand sich lediglich ein Gebäude im Anschluss an die Stoppelberger Hohl. Erst in den frühen 30er Jahren des 20. Jhs. wird am Johanneshof verstärkt gebaut. Jedoch noch gegen Ende der 1930er Jahre befanden sich hier außer einer Siedlung des Spar- und Bauvereins nur wenige freistehende Wohnhäuser. Die geschlossene Bebauung entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Naunheimer Straße bildet zusammen mit der Siechhofstraße die nordwestliche Begrenzung des alten Dorfkerns von Niedergirmes. Zwischen der Schulstraße und der Gartenstraße findet man noch ältere Bebauung, zum Teil sogar noch kleine Hofstellen, wie sie das inzwischen durch die starke Industrialisierung völlig veränderte Gesicht des Ortes Niedergirmes bis zur Mitte des 19. Jhs. prägten.