Kastanienstraße
1, 5
2, 6
Kreutzersgrund
7, 9, 11
14, 16
Als Mittelpunkt der Gesamtanlage fungiert die Gruppe der öffentlichen Einrichtungen Kirche, Brunnen, Schule und Backhaus die in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind. Das bemerkenswerte Ensemble wird von fünf zumeist gut erhaltenen Höfen umgeben und schließt im Norden mit dem Hof Kastanienstraße 6, dessen exponiertes plattenverkleidetes Wohnhaus aus 1848 stammt. Die Anwesen bilden einen kleinen, aber eindrucksvollen, bis auf einige Neubauten an der unteren Kastanienstraße noch zusammenhängenden Ortskern. Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Alte Straße
1
2, 4, 4A, 6
Am Buchrain
1, 3
2, 4
Am Sandacker
5, 7
8
Am Steinbruch
3, 15
Am Tiergarten
1, 3, 5, 7
2, 4, 6
Friedhofsweg
1
Im Ort
1, 3, 5, 7, 9, 11
2, 4, 6, 8, 10, 10A, 12
Im Winkel
1, 3
2, 4, 6
Kirchgasse
1, 3
2, 4
Pfordter Straße
12, 14, 16, 18, 20, 22, 24
11, 13, 15, 19, 21, 25, 27, 29, 31, 35
Die weit zu fassende Gesamtanlage umschließt besonders in ihrem nördlichen und östlichen Abschnitt eine dichte und sehr wenig durch Störungen beeinflusste Gruppierung von meist großen Hofanlagen des 18., 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie formieren sich vor allem nördlich der oberen Pfordter Straße an den Sackgassen Im Winkel und Kirchgasse und der Nebenstraße Im Ort. Ein verhältnismäßig großer Teil der Wohnhäuser und auch einige Wirtschaftsgebäude sind separat als Kulturdenkmäler zu behandeln, und haben wie auch andere Bauten in der Gesamtanlage wichtige Funktionen im Ortsbild, im Umfeld von Kirche und Schule etwa das Anfang des 19. Jahrhunderts entstandene Fachwerkwohnhaus Im Ort 9 oder gegenüber das freilich 1970 „völlig renovierte" ehemalige Backhaus Im Ort 3. Die Straße Im Ort wird im Süden wirkungsvoll von den beiden verschindelten Fachwerkbauten Nr. 11 und 12 aus dem frühen 20. beziehungsweise dem beginnenden 19. Jahrhundert eingefasst, die Abzweigung der Straße Am Buchrain bestimmt der konstruktive Fachwerkbau Im Ort 10 aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Der südlich der Pfordter Straße gelegene Abschnitt der Gesamtanlage wird von einigen großen Hofanlagen geprägt, die vor allem im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts in traditionalistischer Weise errichtet worden sind. Dazu zählen Alte Straße 1 und der gestreckte Wirtschaftstrakt von Pfordter Straße 11, Pfordter Straße 25 sowie schließlich der zu Im Ort 9 zählende Stall-Scheunenbau an der Pfordter Straße. Sie alle dokumentieren zum einen in Fortsetzung der älteren Höfe die Entwicklung der Landwirtschaft und zum anderen das Bedürfnis, sich mit Neubauten historischen Strukturen anzupassen.
Im Süden reicht die Gesamtanlage bis zur Fulda und bezieht Mühle und Flussübergang ein.
Besser noch als im Norden (mit den Scheunenrückseiten Am Steinbruch) lässt sich im Süden und Südwesten der Gesamtanlage der historische Ortsrand erfahren; hier blieb, bedingt durch die Wirtschaftsflächen hinter den großen Höfen ein Abstand zu anschließenden Neubaugebieten erhalten, teilweise (hinter Alte Straße 6) als Streuobstwiese genutzt.
Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Alter Weg
1
2
Hutzdorfer Straße
5, 7, 9, 11
8
Kirchweg
1, 3, 3A, 5
2, 4
Wiesenweg
6
Zum Steg
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13
2, 4
Die Gesamtanlage umfasst den im Westen unmittelbar an die Fuldaaue grenzenden und mit nur wenigen Höfen auffallend eng und verwinkelt strukturierten kleinen Dorfkern rund um die Kirche. Ergänzend kommt dazu ein Abschnitt der den Dorfkern im Osten tangierenden Durchgangsstraße (Hutzdorfer Straße), an der mit Nr. 5 und Nr. 8 zwei bemerkenswerte frühere Gasthäuser erhalten geblieben sind. Insgesamt entstammt die Bebauung der Gesamtanlage - abgesehen von der im Kern mittelalterlichen Kirche und dem frühneuzeitlichen Hof Kirchweg 4 - wesentlich dem späten 18., dem 19. und frühen 20. Jahrhundert und weist außer Nutzbauten (Alte Schule, Kirchweg 5; ehemalige Schmiede, Zum Steg 11) verschiedene, zum Teil große landwirtschaftliche Gebäude auf, die die Entwicklung der ökonomischen Grundlage des Dorfs bis in das 20. Jahrhundert hinein gut verdeutlichen. Entsprechend interessant ist auch die Vielgestaltigkeit der bäuerlichen Wohngebäude, zuletzt im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts als traditionalistische (z. B. Kirchweg 2) oder beinahe städtische, barockisierende Bauten (Alter Weg 1), Massiv- und Fachwerkbau kombinierend entstanden. Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Mühlenweg
23, 25, 27, 29, 33
Siebenhundert Meter südlich der Stadtkirche, von der Stadt getrennt durch den Hügel „Auf der Hall", sind an einem von der Schlitz abgezweigten Graben drei Mühlen entstanden, die eine weilerartige Ansiedlung bilden. Davon ist die Pfannmühle (Mühlenweg 27/29) 1503 im Schlitzer Gerichtsbuch als pfanmoln belegt. Sie steht seit 1680 an heutiger Stelle, war eine Ölmühle und wurde 1904 von der Stadt erworben, die hier 1910 das städtische Elektrizitätswerk einrichtete. Gestalterisch bemerkenswert ist der hierfür errichtete Neubau, dessen niedriger Gebäudeflügel ein kräftiges, über Lisenen verkröpftes Kranzgesims aufweist. Der giebelständige, plattenverkleidete, heute als Wohnhaus genutzte frühere Wirtschaftstrakt(Mühlenweg 29) der Mühle zeigt eine Kubatur, die möglicherweise in das 17. Jahrhundert zurückreicht. Auf der anderen Seite des Grabens steht die ehemalige Papiermühle („Hüttenmühle", Mühlenweg 25) mit ihrem markanten Steinbau aus 1603 und unterhalb das Fachwerkgebäude der gräflichen Schneidmühle aus 1778. Die Gesamtanlage wird nach Süden durch den zur Hall ansteigenden Hang begrenzt, in den gegenüber der Schneidmühle Erdkeller eingebaut sind, und im Norden durch den Hof Mühlenweg 23 abgeschlossen. Das Ensemble dokumentiert in der Zusammenschau wichtige Aspekte der Wirtschafts-, Siedlungs- und Technikgeschichte und bildet aus diesem Grund eine Gesamtanlage.
Bad Salzschlirfer Straße
1, 3, 5, 7
4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20
Borngasse
2, 4, 6, 8
1, 5, 7. 9, 11
Brückenstraße
1, 5, 7A, 7, 9
2, 4, 6
Lüdersgrundstraße
1
Die Gesamtanlage umfasst den Dorfkern, der im Wesentlichen der ansteigenden, von Schlitz nach Bad Salzschlirf führenden Straße folgt, beginnend an der Schlitzbrücke und abschließend im Südwesten mit der hochgelegenen Schule. Während die Gesamtanlage nach Westen durch einen in die Schlitz fließenden Bach begrenzt wird, der hier bereits die Wiesen an der Schlitz erreicht hat, wird im Norden der Bebauung am Stadtweg (dem Weg am Gestade der Schlitz) durch die Aue des Flusses Einhalt geboten. Nach Südosten fand eine kleine Dorferweiterung an der Borngasse statt, die bereits der Plan von 1735 zeigt. Die Gesamtanlage besteht aus zum Teil großen, nicht zuletzt wegen der relativ hohen Reliefenergie unregelmäßig ausgebildeten und angeordneten Hofanlagen, die nicht wesentlich vor das 19. Jahrhundert zurückreichen. Ausnahmen stellen möglicherweise dar: Zum einen das über hohem Sockel stehende, ganz verkleidete Wohnhaus Bad Salzschlirfer Straße 7, das nach Fenstergrößen, Geschossauskragung und Dachform noch dem 18. Jahrhundert angehören dürfte, zum andern das giebelständige, schindelverkleidete Wohnhaus Bad Salzschlirfer Straße 16, dessen über einem Bruchsteinsockel errichtete Geschosse ebenfalls eine deutliche Auskragung aufweisen und wohl vor das 19. Jahrhundert zurückreichen. Das nach rückwärts erweiterte, oberhalb der Straße aufragende Haus, Teil eines Dreiseithofs, ist von besonderer Bedeutung im Ortsbild. Der benachbarte Hof Bad Salzschlirfer Straße 18 wurde auf kleinem Grundstück errichtet und hat nicht zuletzt daher einen Vorbau über Tennenzufahrt und Stall (sowie ehemals der Mistkaute).
Im unteren Dorfteil an der Abzweigung der Borngasse dominiert die Kirche den Ortsmittelpunkt. Nördlich von ihr (Brückenstraße 5) ist das Beispiel eines in konservativer, noch der Heimatschutzbewegung verpflichteter Weise errichteten Hofs, dessen Wohnhaus aus 1948 stammt, gut erhalten geblieben. Die obere Borngasse wird in bemerkenswerter Weise bestimmt von dicht stehenden großen Höfen beziehungsweise Wirtschaftsgebäuden der Zeit um 1900 und später.
In der gedrängten Bebauung südlich der Kirche ist das von der Straße zurückgesetzte, vorne dreigeschossige Haus Bad Salzschlirfer Straße 4, das mit seinem konstruktiven Gefüge aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen dürfte, besonders bemerkenswert.
Die Bebauung westlich der Brückenstraße/Bad Salzschlirfer Straße ist stärker erneuert; hier blieben aber mehrere landwirtschaftliche Bauten erhalten, so der beeindruckende aus dem 19. Jahrhundert stammende Wirtschaftstrakt eines großen Winkelhofes mit Stallstuben und Mansarddach, erweitert durch einen beachtlichen Stall-Scheunenbau des beginnenden 20. Jahrhunderts (Bad Salzschlirfer Straße 1). Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Alte Schule
1, 5, 7, 9
2, 4, 6, 8, 10, 12, 16
Am Chattenborn
5, 7
Auf der Heid
1, 3, 5, 7, 9
Dornweg
4
Im Eck
2, 3, 4
Lauterbacher Straße
1, 5, 9, 11, 13
Müllerweg
14
21
Schlitzer Straße
2, 4
Sommerberg
3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24
Die Gesamtanlage besteht aus dem älteren Dorfkern, der durch seine dichtere Bebauung auffällt, die von der Kirche nach Nordwesten dem Straßenverlauf Sommerberg und seiner kleinen Nebenstraße Im Eck folgt. Die Hofanlagen, Ein- und Streckhöfe in Trauf- oder Giebelstellung und unterschiedlichsten Größen, sind meist zumindest partiell verändert, lassen in der Gesamtschau aber Dorf- und Wirtschaftsgeschichte erkennen. In einigem Abstand zur Kirche bildet das Backhaus einen zweiten Mittelpunkt, unter den Hofanlagen sind zu erwähnen: Sommerberg 3, ein durch einen kleinen Winkelbau erweiterter großer schindelverkleideter Einhof aus dem mittleren 19. Jahrhundert; Sommerberg 11, von der Straße zurückgesetztes, traufständiges, schindelverkleidetes Wohnhaus aus dem mittleren 19. Jahrhundert, anspruchsvoll in Szene gesetzt durch seinen Sockel aus Sandsteinquadern, zweiläufige Freitreppe und streng axialen Fassadenaufriss; das zum Hang exponierte, verkleidete Wohnhaus Sommerberg 14, das seiner Kubatur nach gegen 1800 entstanden sein dürfte.
Um die Kirche und die alte Schule gruppieren sich zumeist besser erhaltene Hofanlagen. Hier ist der Dreiseithof Alte Schule 5 mit seinem Zierfachwerkwohnhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert gegenüber der Einmündung des Sommerbergs von besonderer städtebaulicher Bedeutung. Vom ehemals herrschaftlichen Hof Alte Schule 8 setzt noch die Eckbebauung zum Sommerberg aus dem 19. Jahrhundert ein historisches und städtebauliches Zeichen. Östlich schließen sich die spätere Schule mit der mächtigen Schullinde und ein großer Hof des beginnenden 20. Jahrhunderts (Alte Schule 12) an.
Schließlich vermittelt ein Abschnitt der Lauterbacher beziehungsweise Schlitzer Straße die Dorfentwicklung des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wobei die Bebauung der südlichen Straßenseite sich sporadisch entfaltet hat und ein entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang kaum herzustellen ist. Auf der Nordseite setzen die frühere Post (Lauterbacher Straße 5) und der eher späthistoristische als dem Heimatschutz verpflichtete Fachwerkbau Schlitzer Straße 4 besondere Akzente zwischen Höfen des späten 19. (Dornweg) und des frühen 20. Jahrhunderts (Alte Schule 1, Schlitzer Straße 3 mit im Ortsbild wichtigen Wirtschaftsbauten aus konstruktivem Fachwerk). Ein Wiegehäuschen als Zentrum der Dorferweiterung ist in jüngster Zeit erneuert worden, wobei sein verschieferter Dachreiter, der mit dem Kirchturm korrespondiert, dem Neubau aufgesetzt wurde.
Zur Gesamtanlage zählen die Wiesen an der Jossa, die den Dorfkern und die Erweiterung voneinander trennen. Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
An der Hinterburg
1, 3, 5
2, 4
An der Kirche
1, 2, 3, 4, 5, 6
An der Schachtenburg
1, 2, 3
An der Vorderburg
1, 1A, 3
2, 4, 6, 8
Auf der Wacht
1, 2, 3
Auf der Zinn
29
Bahnhofstraße
4, 6, 8
5, 7, 9, 11
Brauhausstraße
5, 7, 9
6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24
Deibelsburg
1
2
Grabenberg
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 30, 32, 34
Graf-Karl-Straße
3
4, 6
Günthergasse
1, 3, 5, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 21A, 25, 27, 29, 31
2, 4, 8, 10, 12, 18, 20, 22, 24
Hainbuche
1, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 19, 21, 23, 27, 29, 31, 33, 35, 37
4, 8, 10, 12, 14, 18
Hallengasse
2, 4, 6, 8, 10
Herrngartenstraße
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13
2, 4, 6
Hindenburgstraße
1, 3, 5, 7, 9, 11
2, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28
Hinter der Hainbuche
1, 3, 5, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 33, 35, 41
2, 4, 6, 12, 14, 16, 18, 20, 22A, 22B, 22C, 24
Hintergasse
2, 4, 6, 8, 8A, 10
Im Grund
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 39, 41, 43, 45, 47, 49
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 22, 24, 26, 28
Knottenberg
3, 5, 7, 9, 11
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14
Krämpelmarkt
1, 2, 3, 6, 7, 8, 9, 10
Kumpftreppchen
1, 2, 3, 4, 5
Marktplatz
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
Mühlenweg
5
2, 4, 6
Obergasse
1, 3, 5, 7, 9, 15
2, 4, 6, 8, 10, 14, 16, 18
Poststraße
20
Raingässchen
1, 3
Ringmauer
1, 3, 5, 9, 11, 13, 15, 17, 17A, 19, 21, 21A, 23, 25, 27
2A, 2B, 2C, 4, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 32, 34
Salzschlirfer Straße
1, 3, 5, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 35A, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51
2, 4, 6, 8, 10,12 ,14, 16, 18, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 38, 40, 42, 46, 48, 52
Schulstraße
3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17
10
Seelbüde
1, 5
2, 4, 6, 8, 10
Siebertshof
1, 3, 5, 7, 9,
2, 4, 4A, 6, 8, 10, 12, 16, 18, 20, 22, 24
Stadtberg
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15
1, 2, 4
Steinweg
3, 5, 7, 9, 11, 13, 15
2, 14, 15, 16, 18, 20, 22, 24, 26
Untergasse
1, 3, 5, 5A, 7, 9, 11, 13
2, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18
Die Gesamtanlage Altstadt Schlitz umfasst drei Bereiche. Den zentralen Bestandteil bildet der im Mittelalter befestigte Stadtberg mit der Kirche und den sie umgebenden herrschaftlichen Burgen. Diesem Kern schließen sich die beiden großen Vorstädte an, die sich wesentlich schon im 17. Jahrhundert vor dem Ober- und dem Niedertor der Befestigung gebildet haben.
Der Stadtkern entstand auf dem Plateau eines in das Tal der Schlitz vorgeschobenen Hügels. Das Plateau wird im Westen durch eine Hangkante begrenzt, die zur Aue des Sengelbachs, eines Nebenbachs der Schlitz, steil abfällt, und es umfasst von dort ausgehend eine etwa dreieckige, nach Osten abfallende Fläche. Deren Ecken sind von den Bauten der Vorderburg im Norden, der Hinterburg im Süden und der Ottoburg im Osten befestigt. Eine teilweise erhaltene, sonst im Parzellengrundriss in allen wesentlichen Abschnitten nachvollziehbare Ringmauer fasst Burgen und Stadtkern zusammen.
Die von Norden da hinein führende Straße teilt sich fast sogleich nach der Durchquerung des der Vorderburg benachbarten Obertors vor dem mächtigen Benderhaus und führt rechts zur Kirche und geradeaus mit zwei schmalen Parallelgassen zum Marktplatz (Hindenburgstraße, An der Vorderburg). Oberhalb des Marktplatzes ragt der Turm der Stadtkirche am höchsten Punkt des Stadtbergs zwischen den ebenfalls mit Türmen versehenen Steinbauten der Vorder- und der Hinterburg auf und bildet den zentralen Akzent der beeindruckenden, aus allen Richtungen einsichtigen Stadtsilhouette. Östlich des Chors der Kirche schiebt sich das Rathaus zwischen den Kirchhof und den tiefer gelegenen, annähernd dreieckigen Marktplatz, der nach Osten abfällt und dort durch den breiten Barockbau der Ottoburg abgeschlossen wird. Vom Marktplatz mit seinem zentralen Brunnen aus dem 16. Jahrhundert führen zwei Gassen nach Südwesten zur Hinterburg (An der Hinterburg, An der Schachtenburg) und ein schmaler Weg (Stadtberg) nach Süden zum Niedertor. Zwischen Hinterburg und Niedertor besetzt die wesentlich als wuchtiger spätgotischer Fachwerkbau in Erscheinung tretende Schachtenburg einen südöstlichen Abschnitt der Stadtbefestigung. Dahinter hat sich der "Schachtenburger Zwinger" erhalten.
Außer der Kirche und den Burgen weist die innere Stadt eine dichte Bebauung mit meist großen und giebelständigen Fachwerkbauten des 16. bis 19. Jahrhunderts auf. Sie sind in der Regel bürgerlichen Ursprungs; einziger im Wesentlichen aus Stein errichteter bürgerlicher Bau ist das den Marktplatz an seiner höchsten Stelle dominierende, im Kern mittelalterliche Rathaus. Zu beiden Seiten des Rathauses können sich am Marktplatz die hier auch dreigeschossigen Fachwerkbürgerhäuser bestens präsentieren.
Der beengte Stadtraum bot so gut wie keinen Platz für Hofflächen. Außer dem Kirchhof und dem Marktplatz sind größere Freiflächen nur in den Bereichen der Vorder- und der Hinterburg ausgebildet.
Um 1840 umfasste der Stadtkern, der gerne als Burgenring bezeichnet wird, nur 38 von damals insgesamt 580 Schlitzer Häusern. Sie sind so gut wie alle ungestört erhalten geblieben (die Baulücke vor Hindenburgstraße 14 entstand durch einen Brand nach dem Zweiten Weltkrieg) und bilden in der Zusammenschau mit kirchlichen und herrschaftlichen Bauten ein einzigartiges Stadtdenkmal.
Ergänzt wird der ummauerte Bereich durch die frühneuzeitlichen Vorstädte. Sie haben sich im Norden und Süden vor den Toren gebildet und die innere Stadt sicher schon im ausgehenden 17. Jahrhundert an Größe deutlich übertroffen.
Die nördliche Vorstadt folgt wesentlich den beiden vom Obertor ausgehenden Ausfallstraßen Im Grund und Grabenberg. Die ältesten an diesen Straßen stehenden Häuser stammen aus dem 17. Jahrhundert und lassen durch Größe und Ausschmückung bürgerlichen Anspruch erkennen. Hervorgehoben ist der 1620 datierte adelige Schafhof Im Grund 16 als einer der mächtigsten Fachwerkbauten der Stadt, dem in seiner Nachbarschaft einige Bürgerhäuser mit ähnlichem Anspruch folgten. Er bildet den Abschluss der Gesamtanlage Altstadt im Westen.
Die zum spätestens im 16. Jahrhundert entstandenen Friedhof und darüber hinaus ursprünglich nach Queck und Hersfeld führende, ansteigende Straße Grabenberg weitet sich auf halber Höhe platzartig. Hier sind zwei Fachwerkbauten beherrschend: zum einen das spätbarocke Bürgerhaus eines bedeutenden Leinwandhändlers (Grabenberg 12), zum anderen das klassizistische, früher herrschaftliche Wirtshaus zur Rose (Grabenberg 10), Hinweise auf die ursprüngliche Bedeutung der Straße. Der Scheunenbau Grabenberg 16, datiert 1676, ist wohl der älteste erhaltene in der Stadt und ihrem Umland und dokumentiert die Entstehungs- und Wirtschaftsgeschichte des Grabenbergs, an dessen unterem Abschnitt auch ein gräflicher Schaf- beziehungsweise Holzhof des 19. Jahrhunderts in Resten erhalten blieb (Ringmauer 2). Die Seitenstraßen des Grabenbergs (Seelbüde, Ober- und Untergasse) sind durch eine dichte, kleinteilige und kleinbürgerliche Bebauung geprägt, die zumeist dem 18. und 19. Jahrhundert angehört.
Ähnliches gilt für den tiefergelegenen Bereich Hainbuche südlich der Straße Im Grund, wo aber auch größere, regelrecht bäuerliche Anwesen das Straßenbild bestimmen, die vom beginnenden 18. bis ins ausgehende 19. Jahrhundert in traditioneller Weise errichtet worden sind. "Die Einwohner dieses dorf-ähnlichen Viertels vor den Mauern der Stadt Schlitz waren überwiegend Bauern, Hintersiedler und Geringe Leute, in deren Familien in der Regel jemand vom Dorf einheiratete", bestätigt Hans Deibel diese Beobachtung. Ein wichtiges städtebauliches Element der Hainbuche ist der offen fließende Sengelbach. Zwischen der Hainbuche und dem ansteigenden Stadtberg, der von hier aus ein besonders eindrucksvolles Bild bietet, sind die Wiesen am Sengelbach und die ehemals von der benachbarten Brauerei genutzten Teiche Teil der Gesamtanlage.
Im Nordosten der Obertorvorstadt setzt Schulstraße 3/5 als im späten 17. Jahrhundert gleichsam "ausgesiedelter" Hof eines Ackerbürgers einen markanten Abschluss; oberhalb ist das frühere Gasthaus Guntrum (Schulstraße 15) zu erwähnen, hinter dem bis zum ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts Brauerei, Kegelbahn und großer Saal ausgebaut wurden. Davor weitet sich die Schulstraße erst seit dem Abbruch eines Häuserblocks platzartig. Benachbart blieb das bemerkenswerte Gebäude der Gastwirtschaft Deutsches Haus, ebenfalls mit Kegelbahn, erhalten und leitet über zur Bebauung der Straße Ringmauer, die eine Verbindung zur Niedertorvorstadt herstellt und mit den Bauten des Textilverlegers Langheinrich (Ringmauer 15 und 17A) an den Anfang der Industrialisierung in Schlitz erinnert. Ein weiteres Gasthaus aus dem 19. Jahrhundert, ehemals mit privater Brauerei (Ringmauer 24), weist hier auf die Bedeutung der seinerzeitigen Staatsstraße von Lauterbach nach Hersfeld hin.
Älter als die Obertorvorstadt erscheint die Vorstadt vor dem Niedertor. Hier ist wohl zu Recht im Bereich des Steinborns am Siebertshof der eigentliche Ursprung der Siedlung Schlitz angenommen worden. Die Niedertorvorstadt umfasst in unregelmäßiger Bebauung den abfallenden Hang südöstlich der Ringmauer (Stadtberg, Brauhausstraße, Krämpelmarkt), und überschreitet die dem heute hier verrohrten Sengelbach folgende und daher breite Günthergasse, die ursprünglich nicht die Funktion einer Durchgangstraße hatte. An den Sengelbach gemahnt insbesondere noch die frühere Bachmühle (Stadtberg 11, ausgehendes 16. Jahrhundert). Jenseits der Günthergasse entwickelt sich die Vorstadt dann im Wesentlichen der ansteigenden Salzschlirfer Straße folgend. Auch hier stammen die frühesten erhaltenen und noch giebelständigen Häuser aus dem 17. Jahrhundert. Erwähnenswert ist Salzschlirfer Straße 19 aus 1647 mit seiner besonders repräsentativ ausgestalteten Fachwerkfassade.
Akzente setzt in der Niedertorvorstadt die Baugruppe der auf ein herrschaftliches Brauhaus zurückgehenden ehemaligen Brauerei, deren bemerkenswerte Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert an die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs in der Geschichte der Stadt erinnern. Herrschaftlich war auch das Hallenburger Amtshaus, ein verputzter barocker Fachwerkbau (Salzschlirfer Straße 5); kaum weniger anspruchsvoll treten ihm bürgerliche Bauten, etwa Brauhausstraße 24, zur Seite. Ein wichtiger älterer und in seiner Entwicklung vom 17. zum 20. Jahrhundert interessanter Fachwerkbau ist am Steinborn der sogenannte Ritterhof (Siebertshof 2/4/4A).
Die Günthergasse forderte als Hauptgeschäftsstraße der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg Neubauten und Überformungen, die teilweise irreversible Eingriffe in das Stadtbild bedeuteten. Um so wichtiger ist der Erhalt solcher historischer Bauten, die den städtebaulichen Zusammenhang kraftvoll aufrecht erhalten. Darunter ist in erster Linie der klassizistische Fachwerkkomplex des früheren Hospitals (Günthergasse 21) zu nennen, weiter die Bebauung am Krämpelmarkt. Auch in der Niedertorvorstadt sind peripher kleinbürgerliche Bezirke erhalten. Sie bilden besonders im Bereich Hirtengässchen, Hallengasse und Knottenberg reizvolle Baugruppen, von denen aus immer wieder der Blick zur Stadtkrone möglich ist. Der steil ansteigende Knottenberg, bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Ausfallstraße in Richtung Fulda genutzt, war bis 2010 bemerkenswert durch die Ausbildung eines hohen Gehsteigs an der nördlichen Straßenseite, über den die Anwesen durch kleine Treppen erschlossen wurden. Der Abschnitt Niedertorvorstadt der Gesamtanlage schließt im Süden mit großen, frei platzierten Hofanlagen des 18. und 19. Jahrhunderts (Deibelsburg), im Osten mit einem Abschnitt des zur Hallenburg führenden Steinwegs, wo im Einzelnen meist unspektakuläre, aber partiell wieder bis in das 17. Jahrhundert zurückreichende Fachwerkbauten ein relativ geschlossenes Straßenbild bilden.
Beachtenswert ist in der Gesamtanlage Altstadt Schlitz eine große Zahl von erhaltenen Haustüren des Barock, des Klassizismus und des Historismus, die einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Wirkung und zum dokumentarischen Wert der Häuser und Straßenbilder leisten.
Bahnhofstraße
13, 15, 19, 29, 39
16, 18, 20, 22, 24, 26, 30, 34, 34A, 40, 42, 44, 46, 48, 50A
Christian-Dieffenbach-Straße
23
Heidgraben
7,
2, 4, 6, 8, 10, 12, 16
Heimstättenstraße
9
2, 4, 6, 8, 10
Otto-Zinßer-Straße
9, 11, 13, 15, 17, 19, 23, 30
12, 14
Poststraße
3, 7, 8, 9, 11, 13
6, 8
Schillerstraße
1
2, 4, 6
Schulstraße
1, 1A
2, 4
Seelbüde
9, 11
24, 26, 28
Die in der Hauptsache eine späte Phase der Gründerzeit dokumentierende Stadterweiterung schließt sich unmittelbar nördlich an die Schlitzer Altstadt an. Die Bebauung folgt räumlich wesentlich der nach Hutzdorf und weiter in das Fuldatal (Hersfeld) führenden Straße, die um 1840 ausgebaut wurde. Von dieser Straße aus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch das Seitental Heidgraben erschlossen. Es war bis dahin bevorzugt gärtnerisch genutzt (und hier ist zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein Leprosenhaus bezeugt). Zeitlich und räumlich bestimmend war für die Gesamtanlage schließlich die 1898 fertiggestellte, aus dem oberen Schlitztal die Stadt erreichende Bahnstrecke. Der ehemalige Bahnhof bildet den nordöstlichen Abschluss des Stadtbereichs.
Obwohl die Stadterweiterung keine besonders große Fläche in Anspruch nimmt, bietet sie den Raum für eine Anzahl der bedeutendsten Elemente der Stadtentwicklung des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie sind administrativer, wirtschaftlicher, verkehrstechnischer und gesellschaftlicher Art; die so zusammengesetzte, für eine Kleinstadt typische, hier konzentrierte und relativ gut bewahrte Struktur begründet die Ausweisung einer Gesamtanlage. Vorherrschender Stil der älteren repräsentativen Bauten der Bahnhofstraße ist die Neorenaissance, in der Fernsicht auch mit den Giebeln der Vorderburg kommunizierend.
Als öffentliche Einrichtungen wurden kurz vor und um 1900 unmittelbar am Nordostrand der Altstadt die Bauten für Schule, Amtsgericht und Gefängnis sowie Post (Bahnhofstraße 22) errichtet.
Webereien haben sich zwar an allen Schlitzer Stadträndern angesiedelt, den bedeutenden Aufschwung der Textilindustrie bekunden aber besonders die beiden zwischen der Stadt und dem Bahnhof - unweit der lange genutzten Textilbleichen - 1897/99 errichteten großen Webereien Langheinrich, Bahnhofstraße 26 und „Schlitzer Textilwerke", Bahnhofstraße 40. Zu ihnen gesellte sich 1907 noch die kleinere Weberei Baumgärtner, Bahnhofstraße 30/Otto-Zinßer-Straße 23). Anspruchsvollen Wohn- und Verwaltungsbauten (insbesondere Bahnhofstraße 20 und 40) sind die Websäle benachbart; als schlichtere Backsteinbauten sind sie dennoch mit Schaufassaden zur Bahnhofstraße ausgebildet.
Den Villen der Webereibesitzer steht der repräsentative Wohn- und Verwaltungsbau einer ersten bereits industriell wirtschaftenden Metzgerei in nichts nach (Bahnhofstraße 19, 1900). Auf dem Grundstück zwischen den Webereien war schon wenig früher auch eine Seifenfabrik entstanden, deren äußeres Erscheinungsbild gegen Ende der 1920er Jahre bemerkenswert modern erneuert wurde (Bahnhofstraße 34).
Deutlich konservativer zeigt sich der westlich der Webereien bald nach dem Zweiten Weltkrieg begonnene Komplex der Eichhoffwerke (Heidgraben 4), der ganz dem späten Heimatschutzstil verpflichtet ist, ähnlich übrigens wie der Neubau der Post aus 1952 (Bahnhofstraße 13). Auf dem Gelände der Eichhoffwerke finden sich weiterhin ältere kleine Werkstatt- und Fabrikgebäude aus Fachwerk und lisenengegliedertem Backsteinmauerwerk.
Auch die noch vor der Textilindustrie bedeutende ökonomische Grundlage des Schlitzerlandes vermittelt sich in der Gesamtanlage durch die Höfe zweier Viehhändler (Otto-Zinßer-Straße 19 und Poststraße 11) mit anspruchsvollen Wohngebäuden. Zwischen ihnen stehen an der Otto-Zinßer-Straße Wohnhäuser, die durch eine Reduktion historisierender Elemente als sachlichere (und sparsamere) Heimatarchitektur in Erscheinung treten. An der Poststraße stehen auch ältere Mietshäuser. Die Bezeichnung Heimstättenstraße deutet auf sozialen oder kommunalen Wohnungsbau hin, der hier wie an der unteren Schillerstraße (Nrn. 4 und 6), am Heidgraben (Nrn. 8 und 10 als Wohnhäuser für Bahnarbeiter) und an der unteren Seelbüde, oft durch die Heimstättenbaugesellschaft, zwischen einzelnen Privatbauten insbesondere in den 1920er Jahren zur Anwendung kam.
Der Anstieg von der Otto-Zinßer-Straße zur Seelbüde wird durch Sandsteinfuttermauern und Treppen städtebaulich anspruchsvoll bewältigt.
Den Aspekt der Verkehrs- und Kommunikationsgeschichte beleuchten in der Gesamtanlage außer den Postgebäuden und dem Bahnhof die der Weberei Langheinrich gegenüber platzierte städtische Brückenwaage (Bahnhofstraße 29) und das frühe Beispiel einer modernen Tankstelle (Schillerstraße 2). Schließlich tritt gegenüber dem Stationsgebäude der aus vier Wohn- und Geschäftshäusern bestehende Ansatz eines repräsentativen Bahnhofsviertels in Erscheinung.
Am Wörth
2, 4, 6, 8, 10
Am Zippen
1, 3
Grebenauer Weg
1, 3, 5
2
Hauptstraße
3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21
2, 8, 10, 14, 18, 20, 22, 24, 26
Hersfelder Straße
9, 11, 15, 21, 23, 25
24, 26, 30
Im Graben
1
2, 4, 6
Im Schultheißeneck
3, 7
4, 8
In der Schwälmer Eck
1
In der Winterlied
5, 7, 9, 11
2, 6, 8, 16, 18
Itelsgasse
1
Kirchbergweg
1, 3
2, 4
Mühlgasse
1, 3
2, 6
Die Gesamtanlage Queck umfasst den dicht bebauten Ortskern, der sich auf beiden Seiten des unterhalb des Dorfs in die Fulda mündenden Bachs entwickelt hat. Dem Bach folgen in Ost-West-Richtung etwa parallel drei Straßenzüge: Hauptstraße/Am Wörth, Im Schultheißeneck und In der Winterlied/Itelsgasse. Von den unregelmäßigen Querverbindungen dazwischen, die meist auch den Bach überqueren, ist am bedeutendsten die Hersfelder Straße im Osten, die im 19. Jahrhundert als Staatsstraße ausgebaut wurde, und an der sich entsprechend auch einige jüngere Anwesen angesiedelt haben, darunter das Wohn- und Geschäftshaus Hersfelder Straße 21 und das traditionalistische Wohnhaus Hersfelder Straße 15.
Nahe der Hersfelder Straße steigt der Kirchberg mit dem das Ortsbild hier dominierenden Sakralbau auf; allerdings ist die freie Lage der Kirche erst in jüngerer Zeit durch Abbrüche zustande gekommen. Westlich der Kirche sind am Kirchbergweg und Im Graben alte Hofstrukturen recht gut erhalten geblieben. Sie reichen hier auch noch bis in das 18. Jahrhundert zurück (Kirchbergweg 1, Hauptstraße 5), während der Dorfkern von Queck sonst in der Hauptsache durch Hofanlagen des 19. und in bemerkenswerter Anzahl und Ausführung auch des 20. Jahrhunderts bis nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt wird. Zu letzteren, deren Wohnhäuser, wie ihre Größe anzeigt, wohl eher aus einer konservativen Bauauffassung als aus Sparsamkeit sehr stark durch Fachwerk geprägt sind, gehören Hersfelder Straße 23, das Wohnhaus In der Schwälmer Eck 1 (zu einer großen Scheune aus dem 19. Jahrhundert), Mühlgasse 1, Im Schultheißeneck 8, Im Schultheißeneck 6 und wohl auch der teilweise verkleidete Bau Hauptstraße 13.
Aus dem 18. Jahrhundert scheint abseits des Kirchbergs nur Im Schultheißeneck 3 zu stammen; das Wohnhaus ist unter seiner Verkleidung sicher stark verändert, aber ein Sockelquader nennt den Maurermeister Johannes Stürz, der den Unterbau demnach "ANNO 1783" gemauert hat.
Wie die des 20. sind auch die meisten Höfe des 19. Jahrhunderts im Dorfkern von bedeutender Größe. Überwiegend um 1850/60 entstanden (Wohnhaus Hauptstraße 11 1857 vom Schlitzer Zimmermann G. Fehr), zeichnen sie sich durch konstruktives Fachwerk und anspruchsvolle Scheunenbauten aus. Unter diesen sind außer Am Wörth 4 (aus 1879) Im Schultheißeneck 4 und Mühlgasse 6 (zur früheren Untermühle gehörend) sowie In der Winterlied 9 zu nennen. Hier ist auch die Hofentwicklung gut abzulesen: Das zur Winterlied giebelständige ehemalige Wohn-Stall-Haus ist ein Fachwerkbau mit schönem regelmäßigen Gefüge und der Stockschwelleninschrift "Dies Haus ist mein und doch nicht mein wer nach mir kommt wirds auch so sein dies soll hinfort ein Wahlspruch werden das all mein Glück allhier auf Erden auf morschem Grund errichtet wurd Drum will ich nur Gott vertrauen und nicht auf Menschen bauen". Ursprünglich separat stehend erhebt sich tiefer platziert die Scheune, die mit einer fein geschnittenen Frakturinschrift auf ihre Geschichte hinweist: "Diese Scheuer hat mit Gottes Hülfe Heinrich Hahn und dessen Ehefrau Eva geborne Reiber aus Unterwegfurt Aufgestellt 1822 [1824?] Dieselbe brannte 1850 am 29. October zu einem Aschenhaufen und wurde 1851 im April wieder aufgestellt von Heinrich Hahn..." Das sehr regelmäßige konstruktive Gefüge hat das typische, in ganzer Breite auf verzierten Bügen aufgelagerte Vordach. Erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts sind Scheune und Wohn-Stall-Haus durch einen Stallneubau verbunden worden.
Wie erwähnt, ist die Bebauung des Quecker Dorfkerns recht dicht, das trifft insbesondere auch für die ansteigende obere Hauptstraße zu. Nur zu den Rändern der Gesamtanlage hin ist die Baustruktur aufgelockert. Zu erwähnen sind einzeln stehende Höfe am Grebenauer Weg (Nr. 1 aus der Zeit um 1900 ist auffällig wegen der Vielfalt der verwendeten Baumaterialien, Nr. 5 wegen des eigenen Backhauses) und Am Zippen, wo neben dem kleinen Hof Nr. 1 (Sockelinschrift: DER MAURERMEISTER WAR FRIEDRICH METZENDORF 1836) der giebelständige Scheunenbau zu Am Zippen 3 die Gesamtanlage wirkungsvoll abschließt. Wie hier sind auch sonst kleinere Höfe eher am Rand platziert, so - durchaus von geschichtlicher und städtebaulicher Relevanz - In der Winterlied 11 oder am unteren Dorfende Am Wörth 8 und 10 aus dem beginnenden 19. Jahrhundert.
Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen.
Am Lutzenrain
1, 7
Am Weihersbrunnen
1
2
An der Buchmühle
1, 1A
2
Auf dem Rasen
1, 3, 7, 9, 11, 13, 15, 17
2, 8, 18A, 20
Hinter dem Hof
7
Rimbacher Straße
19, 21, 23, 25
8, 10, 12, 14, 16
Winkeleck
1
2
Zentrum der Gesamtanlage ist die Kirche, umgeben von ehemaliger gräflicher Försterei im Süden (Rimbacher Straße 19) und früherer Schule im Norden (Am Weihersbrunnen 1). Der Platz um die Kirche hat freilich 2007/2008 eine quasi postmoderne, städtisch wirkende Umgestaltung erfahren, die in keiner Hinsicht historischen Vorgaben entspricht. Hierfür wurden unter anderem ein kurzer Abschnitt des verrohrten Dorfbachs an neuer Stelle „freigelegt", ein Laufbrunnen angelegt und der Rasen rund um die Kirche mit mehreren unterschiedlich bearbeiteten Sandsteinen ausstaffiert.
Der zur Gesamtanlage gehörende Abschnitt der Rimbacher Straße wird im Norden von den beiden traufständigen Höfen Rimbacher Straße 16 und 25 bestimmt.
Von besonderer geschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung sind dann dorfeinwärts die Höfe An der Buchmühle 1/1A und Rimbacher Straße 23. Die Sackgasse Winkeleck, an der auch der Saal der Dorfwirtschaft steht, endet mit einem großen Hof aus dem mittleren 20. Jahrhundert. Nach Süden reihen sich entlang der Rimbacher Straße und dem alten Forsthaus gegenüber weitere Hofanlagen, von denen Rimbacher Straße 8 die jüngste, größte und repräsentativste ist.
Ein ehemals freier Platz östlich der Kirche ist vor der Mitte des 19. Jahrhunderts bebaut worden (Auf dem Rasen 2); hier stand noch 1816 die Dorflinde. Es schließt sich, hinter der großen Anlage des ehemaligen herrschaftlichen Wirtshauses (Am Weihersbrunnen 2) etwas aus dem Straßenbild gerückt, der frühere gräfliche Hof Auf dem Rasen 8 an, bei dessen durchgreifendem Ausbau in zwei Phasen seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts die umgebende Siedlungsstruktur durch Eingliederung mehrere bäuerlicher Höfe stark verändert wurde. Gegenüber blieb Auf dem Rasen 7 eine im Wesentlichen aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stammende, traditionell entwickelte bäuerliche Hofanlage mit zeitgemäß massivem Wohnhaus erhalten.
Östlich und südlich des früher gräflichen Hofs bildet die ehemalige Bahntrasse einen Einschnitt in die Dorfstruktur, der aber insofern historisch vorgegeben war, als der anschließende, bis zur Fulda reichende Ortsbereich bereits 1383 als rodinsteyn hervorgehoben ist. Heute sind es Auf dem Rasen 9 und die folgenden Höfe, die bis auf einen Abbruch Strukturen des 18. und 19. und frühen 20. Jahrhunderts in den Grundzügen bewahren. Von hier aus führte seit etwa 1798 eine Brücke über die Fulda, die 1884 durch den teilweise erhaltenen Neubau flussabwärts ersetzt wurde.