Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Alte Berliner Straße
1 (KD), 3 (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD), 13 (KD), 15, 17 (KD), 19-21, 23 (KD), 25 (KD), 27 (KD), 29 (KD), 31 (KD), 33 (KD), 35 (KD), 37 (KD), 39-43, 47-49
2 (KD), 4, 8 (KD), 10 (KD), 12-14, 16 (KD), 18 (KD), 20 (KD), 24, 28, 32 (KD), 34 (KD)
Alter Weg
2, 6, 12-14
35-43
Am Pfarrhof
2 (KD)
Berliner Straße
1 (KD), 3 (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD), 13 (KD), 15-17, 21, 23 (KD), 25 (KD), 27-31
2 (KD), 4 (KD), 6 (KD), 8 (KD), 10 (KD), 12 (KD), 14 (KD), 16
Biegenweg
1-3
2, 4 (KD), 6 (KD), 8 (KD), 12 (KD), 14 (KD)
Friedrichsbrücker Straße
1 (KD), 3-5, 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD)
2 (KD), 4 (KD), 8 (KD), 10 (KD), 12 (KD), 14 (KD), 14a
Klingenberg
2
Klingenplatz
1 (KD), 3 (KD), 5 (KD)
2, 4 (KD), 6
Königstraße
1, 3 (KD)
2 (KD), 4, 6 (KD), 8-10
Leipziger Straße
15, 19 (KD), 21, 23 (KD), 25 (KD), 29 (KD), 33 (KD), 35 (KD), 37 (KD), 39 (KD), 41 (KD), 43 (KD), 45, 47 (KD), 49 (KD), 51 (KD), 51a (KD), 51b, 53 (KD), 55 (KD), 57 (KD)
12 (KD), 14 (KD), 16 (KD), 18 (KD), 20 (KD), 22 (KD), 24-28, 30 (KD), 32 (KD), 34, 36 (KD), 38 (KD), 40 (KD), 42 (KD), 44 (KD), 46 (KD), 48 (KD), 50 (KD), 52 (KD), 54 (KD), 56 (KD), 58 (KD)
Lossemannweg
1-3, 5 (KD), 7 (KD)
2, 4 (KD)
Weißer Hof
2
3 (KD)
Wilhelm-Keil-Anlage
1
Helsas historischer Ortskern zieht sich entlang der ehemaligen Handelsstraßen, der heutigen Berliner und der Leipziger Straße. Beide Straßenzüge passen sich den geographischen Gegebenheiten an, indem sie den Verlauf der Bachläufe Losse und Wedemannbach nachvollziehen.
Begrenzt wird die Gesamtanlage im Norden durch die Südrandbebauung der Alten Berliner Straße, im Osten durch den Klingenplatz, südlich durch den Verlauf des Wedemann und durch die Bebauung an Berliner- und Leipziger Straße. Westlich verhinderte der Verlauf der Losse eine Ausweitung des historischen Ortskerns.
Die Bebauung zeichnet sich in erster Linie durch traufständige Fachwerkbauten aus, hinter denen sich die Grundstücke als lang gezogene Parzellen erstrecken. Bis heute ist an dieser Flurgliederung die für Helsa ehemals typische Nebenerwerbslandwirtschaft abzulesen. Entlang der historischen Handelsstraßen stehen überwiegend großformatige Gebäude, die zum Teil als Gasthöfe errichtet wurden. In den zahlreichen Nebenstraßen ist die Bebauung kleinteiliger, hier sind im Wesentlichen Handwerkerhäuser mit Werkstätten oder kleine landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt. Die ehemalige Mühle stand nahe der Losse am Mühlgraben, der die beiden größeren Bachläufe verbindet.
Die in der beschriebenen Ausdehnung genannte Gesamtanlage ist nach §2 Abs. 2 HDSchG schützenswert.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Am Brauplatz
1
2 (KD)
Am Mühlenplatz
1, 3 (KD), 5 (KD)
2 (KD), 4 (KD)
An der Losse
1 (KD), 3, 5 (KD), 7, 9 (KD), 11 (KD), 13 (KD)
2-4, 6 (KD), 8 (KD)
Besenmarkt
1 (KD), 3-11, 13 (KD)
2
Dautenbachstraße
1 (KD), 3, 5 (KD), 7 (KD)
2 (KD), 2a (KD)
Domberg
1 (KD), 3
4
Dorfstraße
1 (KD), 7, 9 (KD), 11-13, 17 (KD), 19-21, 25, 27 (KD), 29 (KD), 31, 33 (KD), 35 (KD)
2 (KD), 10, 12 (KD), 14-16, 20 (KD), 24
Fünffensterstraße
1-3, 5 (KD)
Gässchen
2, 4 (KD)
Großer Kirchberg
1
2
Hexenberg
1-9
2, 4 (KD), 6 (KD), 8 (KD)
Hundeberg
1 (KD), 3 (KD)
In der Rose
1 (KD), 3, 5 (KD), 7, 9 (KD)
2, 4 (KD), 8 (KD), 10 (KD)
Jakobstraße
1 (KD), 3-5, 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD), 13 (KD), 15 (KD), 17 (KD)
2 (KD), 4-6
Kleine Kulle
1 (KD), 3 (KD)
4, 6 (KD)
Kleiner Kirchberg
1-3, 5 (KD)
2, 4 (KD), 12
Leipziger Straße
431, 433 (KD), 435 (KD), 437 (KD), 439, 441 (KD), 443 (KD), 445 (KD), 447-461, 469 (KD), 471, 473 (KD), 475-487, 491 (KD), 493 (KD), 495 (KD), 497 (KD), 499 (KD), 501 (KD), 503-507, 509 (KD)
430-436, 438 (KD), 440 (KD), 442-454, 456 (KD), 458 (KD), 460 (KD), 462 (KD), 464 (KD), 466 (KD), 468-474, 476 (KD), 478 (KD), 480 (KD), 482 (KD), 484 (KD), 486 (KD), 488 (KD), 490, 492 (KD), 494 (KD), 496-498, 500 (KD), 502 (KD), 504 (KD)
Mühlenweg
1, 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD)
2-4, 6 (KD), 8-14, 16 (KD)
Schulstraße
33 (KD)
Teichstraße
27
Zum Kirchberg
1-5
Zum Mühlenweg
1
Der historische Ortskern beginnt im Norden mit der ortsdurchquerenden Leipziger Straße und erstreckt sich weiter in südwestlicher Richtung bis zur Schulstraße und der Gesamtanlage Freiheiter Stiftsgemeinde. Die Leipziger Straße westlich der Losse zeigt mit einzelnen Unterbrechungen eine traufständige Straßenzeile mit zweigeschossigen Fachwerkbauten in Rähmbauweise aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Größere Hofanlagen und einzelne Handwerkerhäusern prägen hier die Baustruktur. Im rückwärtigen Hofbereich sind die Wirtschaftsbauten angeordnet. Östlich der Losse wechseln entlang der Leipziger Straße trauf- und giebelständige Häuser einander ab. Die Hofanlagen des Straßenzugs In der Rose sind im 19. Jahrhundert entstanden. Parallel zur Losse am östlichen Ufer stehen eine Reihe kleinmaßstäblicher Fachwerkbauten aus dem 18. Jahrhundert. Den Abschluss dieser Häuserzeile bildet eine ehemalige Hofanlage An der Losse oberhalb der ehemaligen Furt. Von den einzelnen Fachwerkbauten dieses Teils ist die ehemalige Gemeinde-Weinschenke mit der schmuckreichen Fassadengestaltung aus dem 17. Jahrhundert besonders erwähnenswert.
Der mittlere Bereich der Gesamtanlage verläuft entlang des heute unterirdisch den Ortskern von Süden nach Norden durchquerenden Mühlgrabens. Hier stammt die Bebauung überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die im Bereich der Dautenbach-, Jakob- und Dorfstraße bis zum Mühlenweg anzutreffenden Fachwerkhäuser sind überwiegend zweigeschossige Rähmbauten mit schmuckreichen Fassaden.
Als Zeugnis der sozial- und ortsgeschichtlichen Entwicklung ist die Gesamtanlage nach §2 Abs. 2 HDSchG schützenswert.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Auf der Freiheit
1 (KD), 3 (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 13 (KD), 15 (KD), 17
2 (KD), 4 (KD), 6, 8 (KD), 10 (KD), 12 (KD), 14 (KD), 16 (KD)
Dautenbachstraße
11-13, 15 (KD), 17 (KD), 19 (KD), 21 (KD), 23 (KD), 25, 27 (KD), 29 (KD)
14 (KD), 16 (KD), 18 (KD), 20, 22 (KD)
Freiheiter Straße
1 (KD), 3 (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD)
2 (KD), 2a (KD), 4 (KD), 6-8
Großer Kirchberg
4 (KD)
Schulstraße
41 (KD), 43 (KD)
30-36, 38 (KD)
Tränkegasse
1 (KD), 3 (KD), 5, 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD), 13 (KD), 15 (KD)
Zur Schönen Aussicht
1
2 (KD), 4 (KD), 6 (KD), 8 (KD), 10 (KD)
Die Freiheiter Stiftsgemeinde, ein früher vom Oberkaufunger Unterdorf mit besonderen Rechten und Privilegien abgetrennter Bereich, besitzt eine sehr hohe Dichte geschichtlich bedeutender Bausubstanz, die vereinzelt im 16., überwiegend jedoch im 17. und 18. Jahrhundert entstanden ist. Mit einer zunächst lockeren, später dichten Bebauung um den Stiftsbereich entstanden hier Handwerker- und Wohngebäude. Durch Nutzungsänderungen und Erbteilung wurden oft neue Gebäude auf zum Teil mittelalterlichen Kellern und Sockeln errichtet. Es entstand in der Folge eine gewachsene Haufendorfstruktur. In dieser überwiegen bescheidene Einhäuser, die ursprünglich als Stiftswohnungen der Geistlichen dienten und erst später von Handwerkern und Tagelöhnern bewohnt wurden.
Größere Gehöfte und Anlagen mit ehemals bäuerlicher Nutzung findet man hier kaum: auffallend sind das ehemalige Stiftsforstmeisterhaus, früher das Haupthaus einer bedeutenden Hofanlage und zwei noch gut erhaltene Bauernhäuser (Auf der Freiheit 10, Zur Schönen Aussicht 8).
Die Gesamtanlage wird durch die Dautenbachstraße im Südosten, Auf der Freiheit im Süden, Zur Schönen Aussicht/Schulstraße im Norden und Schöne Aussicht (Großer Kirchberg 4) im Nordosten begrenzt. Die westliche Grenze der historischen Bebauung der Freiheiter Stiftsgemeinde markiert die gegenüber des Stiftsbereichs gelegene ehemalige Stiftsdomäne. Die Gründung eines Guts geht auf den Namen des Oberstleutnant Biesenroth zurück, der um 1760 etwa 350 Äcker Pachtland zu einem Hof zusammenfasste. Seit dieser Zeit blieben die Ländereien, die das Stift nach seinem Tode übernahm, in dem sogenannten "Pächterhof" vereinigt. Nördlich grenzt der ehemalige Hopfengarten an, der als historisches Grün neben den ehemaligen Obstgärten nordöstlich Schöne Aussicht sowie nordwestlich der Dautenbachstraße ein Zeugnis landwirtschaftlicher Nutzung am Rande der Freiheiter Stiftsgemeinde ist. Den nördlichen Teil der Gesamtanlage schließen zwei Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Doppelhäuser für Landarbeiter auf dem Stiftsgut (Schulstraße 30-36) ab.
Die im beschriebenen Bereich befindlichen Häuser und Wirtschaftsgebäude, die bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichte unter der Gerichtsbarkeit des Stifts standen, bilden eine historische Gesamtanlage im Sinne des § 2 Abs. 2 HDSchG, an deren Erhalt aus orts- und sozialgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Kunstmühle
1, 3 (KD), 5
2 (KD), 4
Die sogenannte Kunstmühle befindet sich ca. 1 km östlich des historischen Ortskerns von Oberkaufungen im sich weit öffnenden Lossetal. Die Gründung geht auf einen dort um 1545 betriebenen und 1568 bereits wieder aufgegebenen Messinghammer zurück.
Die erforderliche Wasserspeisung der Mühle erfolgte nicht direkt aus der Losse, sondern über einen künstlich angelegten Mühlgraben. Die bis heute an dem Standort überlieferte bauliche Substanz reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück.
1577 ist ein Jost Richter hier Pächter und muss jährlich das Pachtgeld an Landgraf Wilhelm IV. zahlen, der diese Mühle 1572 errichten ließ.
Mit dem Aufkommen der Dampfmaschine als Energiequelle sowie der Gründung der Papierfabrik in Niederkaufungen wurde die Papiermühle 1840-50 in eine Getreidemühle umgewandelt. Etwa aus dieser Zeit stammt das bis heute gut erhaltene Betriebsgebäude. Unter den übrigen Bauten ist das ehemalige, zu Wohnzwecken umgebaute Feldfruchtspeicherhaus bemerkenswert . Im späten 19./frühen 20. Jahrhundert kamen weitere Nutz- und Wirtschaftsgebäude hinzu. Ab 1900 lieferte die Mühle außerdem Strom für die elektrische Beleuchtung der Lungenheilstätte. Nach dem Einbau moderner Walzenstühle (1911) trägt die Anlage den Namen Kunstmühle.
Der Standort der ehemaligen Messing- und Papiermühle mit seiner erhaltenen Bebauung aus der Zeit des 17.-20. Jahrhunderts ist durch seine frühe urkundliche Nennung als ein bedeutendes Denkmal der Industrialisierung Oberkaufungens und des Lossetals belegt. Die Gesamtanlage Kunstmühle ist besonders schützenswert, im Sinne des § 2 Abs. 2 HDSchG, an deren Erhalt aus orts- und technikgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Sophie-Henschel-Weg
1 (KD), 3, 5, 7-11 (tw. KD)
2 (KD), 4
Nordöstlich des historischen Ortskerns befindet sich am Rande des Kaufunger Waldes die ehemalige Lungenheilstätte. Hervorgegangen ist die Gründung dieser Einrichtung aus einer Spende Sophie Henschels an die Kasseler Fraktion des Vaterländischen Frauenvereins (gegründet 1869), die diesen Bau unterstützte. 1900 konnte das nach den Plänen des Kasseler Architekten Julius Eubell errichtete erste Haus (Männer-Haus) eröffnet werden. Etwa zu gleicher Zeit wurde auch das benachbarte Chefarzthaus bezugsfertig. Der Bau weiterer Einrichtungen (Frauen-Haus, Pförtnerhaus, Wirtschaftsgebäude und Kapelle 1912/13 sowie Werkstattgebäude) folgte im Verlauf des frühen 20. Jahrhunderts. Größere Veränderungen fanden in den 1960er- und 2000er-Jahren statt.
Die Gesamtanlage ehemalige Lungenheilstätte verdeutlicht trotz der späteren Veränderungen für die heutige Nutzung als DRK-Klinik die Bedeutung der Bekämpfung von Lungenkrankheiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die historische Anlage setzt sich aus der leicht erhöht gelegenen Kapelle mit dem dazu gehörenden Treppenaufgang, den beiden noch erhaltenen Patientenhäusern (Sophie-Henschel-Weg 4 und 11) mit der erhaltenen Liegehalle, dem ehemaligen Arzthaus (Nr. 2) und dem am Eingang befindlichen Pförtnerhaus (Nr. 1), einem früheren Wirtschaftsgebäude (Nr. 7-9) sowie einem ehemaligen Werkstattgebäude (Nr. 5) zusammen; weitere Nebengebäude befinden sich ebenfalls innerhalb des ausgewiesenen Bereichs. Die hier erwähnten Gebäude wurden im gründerzeitlichen bzw. neugotischen Stil errichtet und weisen verwandte Stilsprachen auf. Lediglich bei dem Werkstattgebäude handelt es sich um ein neusachliches Gebäude der 1930er-Jahre. Entsprechend der Funktion als Heilstätte wurden die Gebäude malerisch gruppiert und nach damals modernen hygienischen Vorstellungen zum Licht ausgerichtet. Für Luftbäder wurden Balkone und Liegehallen angelegt.
Die historische Parkanlage bildet einen zweiten, wichtigen Bestandteil der Gesamtanlage. Die Außenanlagen erstrecken sich über mehrere Plateaus, die durch Einebnen des stark abfallenden Hanggeländes zur Errichtung der Gebäude der Anlage angelegt wurden. Die historische Haupterschließung erfolgte über eine von Fichten alleeartig begleitete Straße, die in leichtem Bogen unterhalb des Haupthauses vorbeiführte. Die Flächen vor den Gebäuden wurden gärtnerisch gestaltet, der südlich anschließende Wald als Parkgelände erschlossen. Der Baumbestand integriert vorhandene Altbäume, Anpflanzungen erfolgten neben einzelnen edlen Laubgehölzen vor allem mit Nadelgehölzen – insbesondere Rotfichten –, die den alpinen Vorbildern berühmter Erholungsorte nachempfunden sind und als Kennzeichen gesunder erholsamer Luft dienten.
Im Vorfeld der Gebäude liegen gärtnerisch eher zurückhaltend gestaltete Flächen mit einzelnen Ziersträuchern in Rasenflächen und einzelnen Blumenbeeten. Auch hier gab es Nadelgehölze wie Scheinzypressen und Fichten. Südlich der Hauptzuwegung lag im zentralen Bereich ein stärker gestalteter Bereich mit Zierbeet und kugeligen Ziersträuchern. Heute weisen die Bereiche mehr Rasenflächen auf und sind mit teilweise mächtigen Rhododendronpflanzungen v. a. an den Hangkanten versehen. Einzelne Nadelgehölze, edle Laubgehölze und Blütensträucher sind bis heute ebenfalls erhalten.
Unterhalb des Pförtnerhauses liegt eine bogenförmige Grünfläche, auf der bis 1982 das Kinder-, bzw. später Schwesternhaus stand. Die Fläche besteht aus zwei Ebenen und wird durch eine mittig in einer Böschung gelegenen Treppenanlage gegliedert, die von vier Buchsbaumkugeln begleitet wird (Ehem. Rosengarten). Südlich davon lag die bis 1977 genutzte Klinikgärtnerei mit Gewächshäusern und Frühbeeten. Südöstlich davon liegt ein verwildertes Waldstück mit Relikten einer ehemaligen Minigolfanlage der 1960er Jahre.
Mit den Neu- und Anbauten seit 2002 erfolgt die Hauterschließung des Geländes nun über eine neue Straße nördlich auf der Rückseite der Hauptgebäude. Von der ehemaligen Haupterschließung südlich der Gebäude zweigen Nebenwege durch den gärtnerischen Vorbereich ab sowie durch den südlich gelegenen waldartigen Park. Hier finden sich auch noch Reste von Sitzbereichen entlang der Fußwege durch diesen natürlicherweise straucharmen, überwiegend aus Buchen bestehenden Teil des Kaufunger Waldes, der hier in die Anlage einbezogen wurde.
An der Erhaltung der Gesamtanlage besteht öffentliches Interesse aus sozialgeschichtlichen, ortsgeschichtlichen und baukünstlerischen Gründen. Sie ist daher im Sinne von § 2 Abs. 3 HDSchG schützenswert.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Niester Straße 24 (KD)
Das ehemalige Betriebsgelände der Oberkaufunger Ziegelei liegt nordöstlich der Losse an der Bahnstrecke nach Kassel. Das Gelände besteht aus mehreren Produktionsgebäuden, die zwischen 1890 und 1963 errichtet wurden. Der 600 qm große Brennofen und die Maschinenausstattung sind erhalten. Erhalten ist außerdem ist die ehemalige Tongrube mit maschinellen Förderanlagen. Von 1929 bis zur Stilllegung des Betriebs Ende 1981 wurde nur mehr der regionale Markt mit Mauersteinen beliefert. Heute wird das Gelände - auf dem das Hessische Ziegeleimuseum beheimatet ist - zu einem Zentrum für Wohnen und Arbeiten umgenutzt. Die Ziegelei ist ein wichtiges Zeugnis aufgegebener Produktionsstätten. Die erhaltenen Gebäude sind in ihrer Konzeption und Ausführung ein Beispiel für die zeitgenössische Umsetzung von Produktionsabläufen in einer großzügig angelegten Industriearchitektur. Die Ziegelei trug wesentlich zum Wiederaufbau Kassels nach dem Zweiten Weltkrieg bei. Zusammen mit dem Außenbereich dokumentieren die erhaltenen Gebäude und Maschinen den Produktionsablauf von der Rohstoffgewinnung bis zum fertigen Ziegelprodukt und sind somit in ihrer Gesamtheit aus ortsgeschichtlichen Gründen als Gesamtanlage im Sinne von § 2 Abs. 3 HDSchG schützenswert.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Am Haferbach
1 (KD)
2 (KD), 2a
Bachstraße
7
Bergstraße
2, 4 (KD), 6-16
Hinter der Schule
3 (KD)
Inselweg
1, 3 (KD), 7-9
Kirchplatz
1 (KD), 3, 5 (KD), 9 (KD), 11, 11a, 15 (KD), 15a, 17 (KD)
2 (KD), 4 (KD), 6 (KD), 12 (KD), 16
Kirchweg
1 (KD), 3
6 (KD)
Mittelstraße
1-3, 5 (KD), 7 (KD), 9, 11 (KD), 19 (KD), 21, 23 (KD)
2 (KD), 6-8, 10 (KD), 14 (KD), 16 (KD), 18 (KD), 20 (KD), 22, 24 (KD)
Mühlenstraße
1-3
2, 4 (KD), 6 (KD), 6a (KD), 8 (KD), 8a (KD), 10 (KD), 14 (KD), 14a
Raiffeisenstraße
3 (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD), 13 (KD), 15
4 (KD), 6-14
Steinweg
1-3, 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11-13, 15 (KD), 17 (KD), 19, 21 (KD), 23 (KD), 25-29, 31 (KD), 33 (KD), 35 (KD), 35a, 37, 39 (KD), 41 (KD)
2 (KD), 4 (KD), 6
Wilhelmstraße
1 (KD), 3-5, 9, 11 (KD), 13 (KD)
Windhäuser Straße
13 (KD), 17 (KD)
2, 4 (KD), 6 (KD), 8, 10 (KD), 10a (KD), 12
Niederkaufungen ist in seiner ursprünglichen Struktur ein Waldhufendorf, das in Ost -West-Richtung von der Losse und dem ehemaligen Mühlgraben durchzogen wird. Ortsbildprägend ist der älteste Kern um den Kirchplatz mit der spätgotischen Saalkirche. Zu den diesen Bereich prägenden Straßenzügen zählen Steinweg, Mittelstraße und Mühlenstraße, die parallel zur Losse verlaufen, aber auch die Bergstraße, die Teil eines alten Höhenwegs ist. Die von der Losse und dem ehemaligen Mühlgraben geprägte Baustruktur setzt sich neben einer Vielzahl von Hofanlagen verschiedener Größenordnung aus Einhäusern und Wohnhäusern zusammen. Die hier liegenden Fachwerkgebäude stammen überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Nur vereinzelt finden sich Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, die sich durch eine gut erhaltene Bausubstanz auszeichnen.
Nach Norden wird die Gesamtanlage durch Wiesen und Gartenparzellen begrenzt, die eine Übergangszone zwischen der Ortslage und dem Hang des Kaufunger Walds bilden. Nach Süden wird die Gesamtanlage durch die Wilhelmstraße und den Straßenzug Hinter der Schule begrenzt. Nach Westen bilden die Bebauung der Raiffeisenstraße, die großen Hofanlagen an der Mühlenstraße und die Gebäude Nummer 8 und 41 im Steinweg den Abschluss der Gesamtanlage. Den östlichen Abschluss bildet die Windhäuser Straße mit der Hofanlage Nummer 17.
Die erhaltene Waldhufendorfstruktur von Niederkaufungen, mit seinem durch die Losse und den ehemaligen Mühlgraben geprägten Ortsbild, ist aus orts- und baugeschichtlichen Gründen als Gesamtanlage nach § 2 Abs. 2 HDSchG zu schützen.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Am Alten Rathaus
1-5
Friedrich-Ebert-Ring
1-19
2-38
Hauptstraße
44-58
Söhrestraße
1-67
2-18
Die Gesamtanlage im Bereich Hauptstraße, Am Alten Rathaus, Söhrestraße und Friedrich-Ebert-Ring umfasst die im Verlauf der Hauptstraße angeordnete geschlossene Bebauung von Hausnummer 44-58 mit rückwärtiger Freifläche. Sie setzt sich im Kreuzungsbereich der Haupt- und Söhrestraße an der platzartigen Erweiterung mit dem ehemaligen Rathaus fort. Im Übergang zur Söhrestraße umfasst die Gesamtanlage beide Straßenseiten der geschlossenen Zeilenbebauung. Diese wird zweimal von platzartigen Aufweitungen (heute mit Verkaufspavillons bebaut) mit zurückgesetzten dreigeschossigen Wohnbauten untergliedert. Im weiteren Verlauf der Söhrestraße von Hausnummer 11-65 bildet die zweireihige Baumzeile im Übergang vom Straßenraum zu den Mehrfamilienhäusern die Grenze der Gesamtanlage. Im Südosten wird die Gesamtanlage im Übergang von der Söhrestraße zum Friedrich-Ebert-Ring durch drei giebelständige Doppelhausreihen mit dazugehörigen Freiflächen begrenzt. Im Südwesten umfasst die Gesamtanlage das Schulgebäude, im Nordosten die traufständige Zeilenbebauung beidseitig des Friedrich-Ebert-Rings.
Die als Gesamtanlage ausgewiesene Zeilenbebauung ist Bestandteil einer ursprünglich als Gartenstadt geplanten Siedlung, für die bereits 1919 eine städtebauliche Planung vorlag. 1938 wurden die Planungen für die Siedlung von dem Kasseler Architekten Hannsgeorg Oechler, einem Vertreter der tradionalistischen Stuttgarter Schule, in veränderter Form abgeschlossen. 1938/39 wurde mit dem Bau der ersten Häuser begonnen, die als Werkswohnungen für die Beschäftigten der Fieseler-Flugzeugwerke dienen sollten. Vorgesehen waren insgesamt ca. 2 000 Wohneinheiten für rund 12 000 Einwohner. Dazu wurden sowohl Mehrfamilien- wie auch Einfamilien- und Reihenhäuser zum Teil mit großen Gartengrundstücken für die Selbstversorgung errichtet. Das bis heute erhaltene Bild der Gesamtanlage ist das Ergebnis einer Bautätigkeit, die sich über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten erstreckte, denn auch nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde in Lohfelden nach der Gesamtplanung von 1938 weitergebaut. In der dreigeschossigen, vom Straßenrand zurückgesetzten Bebauung entlang der Hauptstraße befindet sich im Erdgeschoss neben den portalartig betonten Haupteingängen der Laden- und Dienstleitungsbereich. Die Eingangsachsen werden durch Zwerchhäuser hervorgehoben. Auf der Gebäuderückseite sind die Durchgänge zu leicht vorspringenden Risaliten ausgebildet. Dem repräsentativen Charakter der Hauptstraße entsprechend wurden der Sockel aus bossierten Sandsteinquadern ausgeführt und die Fenstergewände der Ladenzone in profiliertem Sandstein gefasst. Im Übergang in die Söhrestraße befindet sich das 1951 errichtete Rathaus. Das an einer kleinen Platzsituation gelegene Gebäude leitet zu der geschlossenen Zeilenbebauung der Söhrestraße über. Die Mehrfamilienhäuser wurden als zweigeschossige Dreispänner konzipiert. Charakteristisch ist die Betonung der Eingangsachsen mit Risaliten oder Zwerchhäusern. Diese Zeilenbebauung endet städtebaulich mit dem traufständig errichteten Schulgebäude aus der Nachkriegszeit und setzt sich dann rechtwinklig im Verlauf des Friedrich-Ebert-Rings und des Röhrwegs fort.
Die Siedlung Lohfelden ist das Ergebnis eines planerischen Versuchs, den steigenden Wohnraumbedarf und die Wohnungsnot in Form einer Großsiedlung zu lösen.
Die Straßenzüge Am Alten Rathaus, Hauptstraße, Röhrweg, Söhrestraße und Friedrich-Ebert-Ring dokumentieren diese Entwicklung und besitzen von daher orts-, siedlungs- und sozialgeschichtliche Bedeutung. Die entstandenen Gebäude sind darüber hinaus historisches Zeugnis der städtebaulichen Planung in den 1930er Jahren. Der Häuserzeile an der Hauptstraße kommt zudem wegen ihrer reichen handwerklichen Gestaltung ein künstlerischer Wert zu.
Der Siedlungsbereich ist in der genannten Ausdehnung als Gesamtanlage nach § 2 Abs. 2 HDSchG zu schützen.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Bachstraße
5, 9 (KD), 11 (KD), 19 (KD), 21 (KD), 23-31
22 (KD), 24 (KD), 26 (KD), 28 (KD), 30, 36 (KD), 38 (KD), 40
Brückenstraße
1 (KD), 3 (KD), 3a, 5 (KD), 7-11
2 (KD), 4-6
Crumbacher Straße
51-65, 67 (KD), 69 (KD), 71 (KD), 75 (KD), 77-79, 81 (KD), 83, 91, 93 (KD), 97
30-36, 38 (KD), 40 (KD), 42-46, 48 (KD)
Fahrweg
1-3
2-8
Im Alten Teich
1-5
Jahnstraße
1
2 (KD)
Kirchweg
1-3, 5 (KD), 7 (KD)
2-10, 12 (KD), 14 (KD)
Mittelstraße
1 (KD)
2-8
Spangenberger Pfad
1-3
2
Stichelweg
1-9
10-16
Vorsterstraße
6 (KD), 23, 25
Wälzebachstraße
1, 3 (KD), 5 (KD), 7 (KD)
2 (KD), 4 (KD), 6 (KD)
Der historische Ortskern von Crumbach gliedert sich in zwei Bereiche: In das Oberdorf mit der Bebauung entlang der Crumbacher Straße und des Kirchwegs sowie das Unterdorf mit der nahezu gesamten Bebauung entlang der Bachstraße und deren Ausläufer in der Wälzebachstraße, im Fahrweg, Im Alten Teich und der Brückenstraße. Dominant für das Bild des Oberdorfs ist die ehemalige Wehrkirche auf dem steil zum Unterdorf abfallenden Hang, die von einer im Rechteck geführten Kirchhofsmauer umgeben ist.
Im Nordosten grenzt die Gesamtanlage, die sich an den Flurstücksgrenzen der Bebauung entlang der Crumbacher Straße orientiert, an eine historische Grünfläche. Diese Freifläche besteht aus Nutzgärten und Streuobstwiesen, die ein Bild vom ursprünglichen Ortsrand vermitteln und somit geschichtliche Bedeutung besitzen. Die die Straße begleitende Bebauung besteht vorherrschend aus traufständig orientierten Wohnwirtschaftsgebäuden. Die großformatige Hofanlage Jahnstraße 2 wird im Osten von der Gesamtanlage eingefasst. Hier quert die Gesamtanlage die Crumbacher Straße und folgt dem Flurstück der Hausnummer 48 in die Straße Im Alten Teich. Die Gesamtanlage umfasst hier die Bebauung am Fahrweg und am Spangenberger Pfad. Die Bebauung am Fahrweg passt sich der Topographie des Hangs zwischen Ober- und Unterdorf an. Des Weiteren gruppiert sich die Bebauung hier um einen unbebauten Bergrücken, der sich in den Ortsgrundriss schiebt. Die Gesamtanlage definiert in diesem Bereich eine städtebauliche Grenze, die durch die Topographie bestimmt wird.
Die Bachstraße bildet das Rückgrat des unteren Dorfkerns. In ihrem Verlauf ist der Charakter der historisch überlieferten Siedlungsform gut nachvollziehbar. Der erhaltene Bestand von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden umfasst eine Bauzeit vom späten 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Straßenbild wechseln sich ältere, meist mehrseitig angelegte fränkische Hofanlagen mit jüngeren, traufständig aufgestellten Einhäusern ab. Das Ortsbild prägen besonders die Scheunen der Bachstraße 9 und 28 sowie der "Löwenhof" mit der Hausnummer 36 und der Hof "Otto" an der Ecke Bachstraße/Brückenstraße. Das Unterdorf entlang der Bachstraße ist über zahlreiche Fußwege mit der Crumbacher Straße und dem Kirchweg verbunden. Diese sind charakteristischer Bestandteil der Ortsstruktur. In südlicher Richtung folgt die Gesamtanlage weiter der Topographie des Bergsporns entlang der Flurstücksgrenzen und umschließt die große Hofanlage Wälzebachstraße 3-7. Sehr differenziert und ortsbildprägend wirkt die gestaffelte Fachwerkbebauung in der Brückenstraße.
Die beschriebene Parallelstruktur des Ober- und Unterdorfs ist im Wesentlichen erhalten, sodass die ausgewiesene historische Bebauung mit den angrenzenden historischen Grünflächen als Gesamtanlage nach § 2 Abs. 3 HDSchG aus geschichtlichen Gründen zu erhalten ist.
Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Am Hofe
1 (KD)
Am Ufer
1 (KD), 3
Am Wahlebach
1-3, 5 (KD)
2, 4 (KD), 6 (KD)
An der Brücke
1, 3 (KD), 5 (KD), 7 (KD)
2 (KD)
Faustmühlenweg
1-7
2
Gänseburg
1-7
2, 4 (KD)
Hinter der Kirche
1-3, 7-15
2-4, 6 (KD), 6a, 8 (KD)
Lehnhofstraße
1-5
Lindenbergstraße
1
2 (KD), 2a (KD), 6 (KD), 8
Mehlhof
1, 3
2 (KD), 4
Mühlweg
5 (KD)
2 (KD)
Ochshäuser Dorfstraße
13, 15 (KD), 17 (KD), 19, 23-24
10, 12 (KD), 12b, 14 (KD), 20 (KD)
Ochshausen befindet sich am Ostrand des Kasseler Beckens am Rande der Söhre. Die Ortschaft wird erstmals in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Kaufungen aus dem Jahre 1102 erwähnt. Obwohl seit dem Mittelalter eine Kirche bestand, wurde erst 1893 eine eigene Kirchengemeinde gebildet.
Die Siedlungsstruktur von Ochshausen ist stark durch das Gelände bestimmt. So wurde ein Bergsporn zur Anlage der Kirche genutzt, während die bäuerlichen Betriebe im Tal entlang des Wahlebachs siedelten. Näher zur Kirche im Südosten des Ortskerns liegen die kleinformatigen Häuser der unteren bäuerlichen Schicht aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Charakteristisch für diesen Bereich mit den Straßenzügen Hinter der Kirche, Lindenbergstraße, Faustmühlenweg und im nördlichen Abschnitt der Straße Gänseburg ist ein Nebeneinander von fachwerksichtigen und verputzten Gebäuden des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts. Es herrscht traufständige Bebauung vor. Die kleinteilige Struktur ergibt sich aus der Sozialstruktur der Tagelöhner und Nebenerwerbslandwirte in diesem Ortsbereich.
Südlich und Südwestlich schließen sich im Tal des Wahlebachs Hofanlagen unterschiedlicher Größe an. Den Südrand markiert die ehem. herrschaftliche Mühle. Die Bebauung besteht aus traufständig orientierten Wohnwirtschaftsgebäuden unterschiedlicher Größe. Nur wenige dreiseitig umbaute Hofanlagen fränkischen Typs sind erhalten. Eine dieser ortsbildprägenden Hofanlagen ist die Ochshäuser Dorfstraße 15. Die Höfe Ochshäuser Dorfstraße 17 und Am Hofe 1 sind nur noch in Teilen erhalten. Letzterer öffnete sich mit dem Hofraum zum Wahlebach und befand sich mit diesem ursprünglich auf einem Niveau. Ortsbildprägend ist heute noch das dreigeschossige Haupt- und Wirtschaftsgebäude. Dieser südöstliche Bereich der Gesamtanlage wird durch das sogenannte Mühlenviertel, das die Straßenzüge Am Ufer und Mühlenweg umfasst, geprägt. Das Viertel bildet den Abschluss der historischen Bebauung zu den angrenzenden Feldern.
In den Straßenzügen Am Wahlebach und An der Brücke ist vereinzelt noch der kleinteilige und geschlossene Gebäudebestand erhalten, der den Wahlebach säumte. Hier gruppieren sich einige Fachwerkbauten, zumeist Ern- und Einhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts, die den ehemaligen Charakter des am Bachlauf gelegenen Dorfs nachvollziehbar machen.
Die westliche Grenze der Gesamtanlage wird durch das Flurstück der Hofanlage und bis an die Fußgängerbrücke über den Wahlebach durch den befestigten Bachlauf gebildet. Entlang der Fußgängerbrücke überquert die Grenze der Gesamtanlage die Ochshäuser Dorfstraße. Die nördliche Grenze der historischen Ortslage wird durch den Gebäudebestand des Mehlhofs an der Ochshäuser Dorfstraße gebildet. Hier bildet sich die Siedlungserweiterung des 19. Jahrhunderts ab. Im Osten markiert der in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegte Friedhof in der Verlängerung des Faustmühlenweges mit einzelnen erhaltenen Grabdenkmälern den räumlichen Abschluss des alten Ortskerns.
Von der seit dem 17. Jahrhundert wirtschaftlich bedeutsamen Ziegelproduktion sind keine Zeugnisse erhalten.
Der historische Ortskern von Ochshausen ist trotz der durch die Nähe zu Kassel bedingten umfangreichen Neubautätigkeit in seinen seit dem 19. Jahrhundert überlieferten Grenzen in seiner tradierten Siedlungsstruktur und historischen Bebauung eine Gesamtanlage aus ortsgeschichtlichen Gründen.