Flächendenkmal (2494)



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  • flaechendenkmal.LFDH35617011699903

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    flaechendenkmal.LFDH35617011699903
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    Die denkmalgeschützte Gesamtanlage breitet sich zu beiden Seiten der Hachborner Straße aus, die im Zuge der bedeutenden mittelalterlichen Fernstraße Lange Hessen durch den Ort führt. Der historische Ortskern reicht in nördlicher Richtung bis ans Ufer der Zwester Ohm. Nach Süden bildete der ehemalige Klosterbereich den Abschluss des mittelalterlichen Ortes. Südlich der Hachborner Straße ist die Kirche angesiedelt, die zum Bereich des bis ins 16. Jh. bestehenden Prämonstratenserklosters gehörte. Von dem ehemals wohl geschlossenen Kirchhof haben sich als Abgrenzung zur umgebenden Bebauung nach Norden und Osten noch Teile der Mauer erhalten. Westlich der Kirche dehnte sich der Klosterbezirk aus, von dem nur noch Reste der Ummauerung und ein Keller mit sandsteinernem Treppenabgang überliefert sind. Die Kirche mit dem laternenbesetzten Zeltdachturm nimmt durch ihre erhöhte Lage an dem von der Zwester Ohm her ansteigenden Gelände eine besondere Stellung in der Dachlandschaft des Ortes ein.

    Der Straßenraum der Hachborner Straße wird durch einige dicht an der Fahrbahn stehende Hofanlagen gesäumt, von denen die südlich der Straße liegenden zwei- und dreiseitig angelegt sind und die nördlich der Straße drei- und vierseitig. Sie reichen zum Teil weit in die Tiefe. Durch die leichte Verschwenkung von der Einmündung Bachstraße an ergibt sich für das Ortsbild eine reizvolle Staffelung der Wohnhäuser, welche als Hauptbauten der Höfe in der Regel giebelständig angeordnet sind. Nördlich der Hachborner Straße fällt das Gelände zur Zwester Ohm hin deutlich ab. Die drei Straßen Grabenstraße, Bachstraße und Gasse verlaufen in Richtung des Gefälles und münden kurz vor der Brücke über die Zwester Ohm bogenförmig auf die Gasse. In diesem schildähnlich angelegten Bereich ist die Bebauung kleinteilig und eng ausgebildet. Insbesondere der nordwestliche Bezirk zwischen Graben- und Bachstraße ist von Kleinstparzellen mit dicht gedrängten Tagelöhnerhäusern besetzt. Inmitten der beengten historischen Bebauung sind jedoch auch einige Hofanlagen entlang der Hachborner und der Bachstraße angesiedelt, die sich durch ihre Großflächigkeit und den drei- oder vierseitig angeordneten Gebäudebestand hervorheben: Grabenstraße 18, Bachstraße 5, 10 und 12 sowie Gasse 1.

    Die älteste profane Bausubstanz in Hachborn stammt mit dem ehemaligen Wohnhaus Bachstraße 1 und Hachborner Straße 15 aus der 2. Hälfte des 17. Jhs. Die durch Erweiterungen des 19. Jhs. verdeckten Bauten sind als einzige im Dorf noch als Ständerkonstruktion errichtet. Eine ganze Reihe von Rähmbauten hat sich aus dem letzten Drittel des 17. und Anfang des 18. Jhs. erhalten. Sie kennzeichnen sich durch ein ausdrucksvolles Fachwerk, in dem neben kräftigen Holzquerschnitten gebogene, breitstehende Streben vorherrschen, die sich zu dekorativen Mannfiguren an Eck- und Bundstielen zusammenschließen: Gasse 1, Grabenstraße 18, Hachborner Straße 14, 18 und 26. Aus dieser Phase des barocken Fachwerks stammen die Schnitzverzierungen, die am Wohnhaus Bachstraße 5 in Form von Säulen geschmückten Eckstielen, Zahnschnittfriesen am Geschosswechsel und Perlbandschmuck an den Füllhölzern besonders ausgeprägt sind. Einzigartig für Hachborn ist hier die Rosettenausbildung am Fuß der Bundstiele. Zu erwähnen sind darüber hinaus am Wohnhaus Hachborner Straße 18 die schuppenbesetzten Eckstiele sowie bei Bachstraße 10 der Fries aus Klötzchen und Halbkreisen.

    In den Jahren der sogenannten Gründerzeit bis ins frühe 20. Jh. setzt wieder verstärkt eine Bauphase ein, in der einige Fachwerkbauten mit sehr gleichmäßig gegliederten Fassaden entstehen, die zudem in ihrem Gefüge Rückgriff auf mittelalterliche Schmuckformen wie Andreaskreuze und Rauten nehmen wie das Schulgebäude Schulstraße 8 von 1897 und die Wohnhäuser Hachborner Straße 1, 52, 54 und 56. Zu Beginn des 20. Jhs. treten dann die ersten Ziegelbauten wie Hachborner Straße 4 in Erscheinung, die meist mit handwerklicher Sandsteingliederung im Sockel- und Fensterbereich versehen werden.

    Zahlreiche Wohnhäuser sind mit einer Inschrift versehen, die älteste Zeitangabe gibt bei Bachstraße 5 über der Eingangstür das Baudatum 1696 an. Ohne Datierung ist die längere Inschrift am rechten Rähm von Hachborner Straße 18, die aber ebenfalls dem 17. Jh. zuzuordnen ist. In das frühe 18. Jh. weist die Inschrift 1709 im Sandsteinsockel bei Hachborner Straße 26 sowie die längere Inschrift mit Erbauungsdatum 1702 an der ehemaligen Schule Hachborner Straße 13. Die Tradition, das Baujahr des Hauses inschriftlich festzuhalten, setzt sich im Ort bis ins 19. und 20. Jh. an vielen weiteren Wohngebäuden fort. Zuletzt weisen die Eigentümer von Grabenstraße 12 auf die Renovierung ihres Hauses im Jahr 1995 hin.

    Etliche Höfe grenzen ihre Hoffläche zur Straße durch ein eisernes Hoftore ab. Handwerklich gut gearbeitete Beispiele sind bei Hachborner Straße 2 (1825) und bei Hachborner Straße 14 (1903) und 30 überliefert. Bei letzteren haben sich auch die sandsteinernen Torpfosten zwischen Haupttor und Handpforte erhalten.

    Als Zeugnisse des dörflichen Gemeinwesens sind von ortsgeschichtlicher Bedeutung einige Kleinbauten in Hachborn. Dazu gehören der auf 1709 datierte Brunnen in der Bachstraße und die beiden Backhäuser in der Graben- und in der Hachborner Straße.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Hachborn_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011700003

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    LFDH35617011700003
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    Das historische Ortsbild von Heskem hat sich gut erhalten und stellt sich insbesondere von Nordosten und Nordwesten mit einer noch weitgehend geschlossenen Bebauung dar. In der Fernsicht bildet der im 13. Jh. erbaute Wehrturm der Kirche mit seinem spitzen, abgestuften Pyramidendach den Höhepunkt in der Dachlandschaft. Anhand der Straßenverläufe lässt sich die aus dem Mittelalter stammende kreisförmige Anlage, die ehemals sicherlich wehrhaft ausgebildet war, nachvollziehen. Der Gebäudebestand reiht sich auf entlang der Heskemer und der Gießener Straße mit der Kirche und ihrem Wehrkirchhof als Mittelpunkt. Durch einen Stichweg unterhalb der Kirche ist diese auf einer Bebauungsinsel nahezu freigestellt. Von der Hauptkreuzung zweigt halbkreisförmig der Bogenweg ab, an dem nach Westen in dichter Folge mehrere größere Dreiseithofanlagen angesiedelt sind, deren Wirtschaftsgebäude eine weitgehend geschlossene, charakteristische Zickzacklinie zum Dorfrand hin ausbilden. Durch die vom Hegelkopf, der am östlichen Rand der Gemarkung liegt, zur Zwester Ohm hin abfallenden Topographie ergeben sich gerade im Umfeld der Kirche abwechslungsreiche Straßenbilder.

    Der Gebäudebestand stammt in seinen frühesten Teilen aus dem letzten Drittel des 17. Jhs. Hier sind z. B. beim Wohnhaus Am Rübenstein 4 noch Reste einer Ständerbaukonstruktion zu erkennen. Das Fachwerkobergeschoss des Hauses Gießener Straße 2 mit Mannfiguren aus breitstehenden Streben ist ins frühe 18. Jh. zu datieren. Der Großteil der Bauten ist im 18. Jh. entstanden, sie sind charakterisiert durch ein zum Teil mit urwüchsigen Streben verzimmertes Fachwerk, das an Wohnhäusern und Scheunen zu aufwendig gefügten Mannfiguren verarbeitet ist. Eindrucksvoll sind die dekorativen Verstrebungsformen an Eck- und Bundstielen der Wohnhäuser Am Rübenstein 2 und 6, Heskemer Straße 29 und 31 sowie an den Scheunen Gießener Straße 4 und Heskemer Straße 30. Als einer der frühesten Bauten in Heskem kann das ehemalige Wohnhaus Gießener Straße 4 angesehen werden, das 1976 abgebaut und anschließend im Freilichtmuseum "Hessenpark" wieder aufgebaut wurde. Durch die Bauaufnahme des Architekten Karl Rumpf ist das 1674 als reiner Ständerbau errichtete Gebäude in Zeichnungen überliefert.

    Zum Gesamtbild des Dorfes tragen auch einige Kleinbauten bei, die sich hauptsächlich im Umkreis der Kirche befinden. Südöstlich an den Kirchhof anschließend liegen in unmittelbarer Nachbarschaft das ehemalige Hirtenhaus, das später zudem als Schmiede genutzt wurde, und das Backhaus. An der südlichen Seite der Kirchhofmauer ist in Ermangelung eines eigenen Leiterhauses ein Tragegerüst für die Feuerleitern und -haken angebracht, die hier waagerecht lagernd mit einer Überdachung vor dem Wetter geschützt sind. Alle drei Bauten sind bereits im Urkataster von 1769 als Gemeindeeigentum erwähnt. Die Abfolge der zur Dorfgemeinschaft gehörenden Bauten beschließt der rund ummauerte Schachtbrunnen.

    Ein weiterer Kleinbau steht nördlich der Kirche auf dem Hof Heskemer Straße 27, er bildet als selten gewordenes multifunktionales Wirtschaftsgebäude den straßenseitigen Abschluss eines Vierseithofes.

    Im nördlichen Bereich der Heskemer Straße sind die Hofanlagen Nr. 11, 18 und 22 als bauliche Erweiterung des Dorfgrundrisses im Zusammenhang der Gründerjahre bis ins frühe 20. Jh. hinein entstanden. Sie kennzeichnen sich durch ihre qualitätvolle handwerkliche Bauweise, bei der die Verarbeitung von Natur- und Ziegelstein durch Maurer und Steinmetze dominiert. Als besonderes Beispiel für die Arbeit von Weißbindern in dieser Epoche ist der Kratzputzschmuck an den Scheunen Heskemer Straße 18 und Bogenweg 14 zu erwähnen.

    Etliche Höfe sind durch handwerklich gut gearbeitete Einfriedungen aus Schmiedeeisen und durch sandsteinerne Torpfosten zur Straße begrenzt: Am Rübenstein 4, Heskemer 29, Bogenweg 10, 14 und 16.

    Teile der Gesamtanlage sind auch die Obstbaumwiesen, die sich an die Bebauung im Nordosten anschließen bzw. am Ufer der Zwester Ohm entlang ziehen. Sie sind Überbleibsel des Streuobstgürtels, der in früherer Zeit die meisten Dörfer umgeben hat. Abschluss der Gesamtanlage nach Südosten bildet der Friedhof, dessen im Bogen hinaufführender Zuweg über eine Allee aus kultivierten Weiden besondere Erwähnung verdient.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Heskem_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011700103

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    LFDH35617011700103
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    Die denkmalgeschützte Gesamtanlage von Wermertshausen breitet sich entlang der Landstraße L 3125 (Wermertshäuser Straße) und der Kirchstraße aus, die T-förmig in der Dorfmitte aufeinandertreffen. Durch die leichte Verschwenkung der Straßenläufe ergeben sich markante Staffelungen im Ortsbild. Dieses ist zudem in beiden Straßen von dem Wechsel aus giebel- und traufständigen Gebäuden geprägt. Während die meisten Wohnhäuser dicht an der Straße platziert sind, gibt es jedoch auch einige Höfe, die ihr Haupthaus als hinteren Hofabschluss ausgebildet haben, seitlich der vorgelagerten Hoffläche befindet sich dann ein oder mehrere Wirtschaftsgebäude: Kirchstraße 13 und 15 sowie Wermertshäuser Straße 11. Fast allen Wohnhäusern gemeinsam ist der hohe, meist aus Werkstein hergestellte Sockel. Dies lässt auf feuchte Bodenverhältnisse schließen, die sich aus der Lage im Talschluss der Zwester Ohm ergeben. Die ältesten Bauten in Wermertshausen stammen aus der ersten Hälfte bzw. der Mitte des 18. Jh''s, sie sind nahezu alle in Sichtweite der Kirche in der Kirchstraße angesiedelt. Interessant ist die Stellung der 1755 erbauten, nicht orientierten Kirche als Eckgebäude an der Einmündung zur Römerstraße, da sie auf den ersten Blick wie ein dem Hof Kirchstraße 15 zugehöriger Bau erscheint. Im Straßenbild reiht sie sich in ihrer Giebelständigkeit in die Gruppe der Profanbauten ein. Die Hofanlagen westlich der Wermertshäuser Straße sind in einer zweiten Bebauungsphase als Erweiterung des ursprünglichen Ortskernes im letzten Drittel des 19. Jh''s entstanden. Wegen seiner handwerklich guten und detailreichen Ausbildung in zweifarbigem Ziegelmauerwerk genießt das Wohnhaus Wermertshäuser Straße 10 einen besonderen Status. Als außergewöhnliche städtebauliche Situation hat sich bei Haus Nr. 15 und 18 durch die Gegenüberstellung von zwei zur Straße offenen Höfen eine eigene Platzanlage ergeben, die für den von Süden kommenden Betrachter den Auftakt eines geschlossenen Ortsbildes hervorrufen. Im Norden bildet ein Hof von 1875 mit seinem großvolumigen, giebelständigen Wohnhaus den Abschluss der Gesamtanlage.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Wermertshausen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011700503

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH35617011700503
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    LFDH35617011700503
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    Die Gemeinde Beltershausen umfasst mehrere Gesamtanlagen. Der eigentliche Ort befindet sich etwa in der Mitte der Gemarkung. Als Zentrum der historischen Besiedlung ist der Kirchhof anzusehen, dessen polygonale Form sich durch die teilweise noch erhaltene Mauer und die dicht heran geführte Bebauung erkennen lässt. Der aus dem 19.Jh. stammende Kirchturm als Relikt der alten Kirche nimmt in der Silhouette des Ortes eine wichtige Stellung ein. Südlich des Kirchhofes schließt sich eine abgerundete Bebauungsfläche an, die auf zum Teil minimal geschnittenen Parzellen vor allem Tagelöhneranwesen und kleine Hofreiten beherbergt. Dieser Bereich wird von Kirchweg und Lindenstraße umflossen, auf deren äußerer Straßenseite sich fünf beherrschende große Höfe angliedern. Das Ortsbild in diesem Kernbereich ist geprägt von der dichten Bebauung, die sich geschlossen und kompakt an das regellosen Straßengeflecht anschmiegt. Die sonst in der Umgebung eher deutlich auszumachenden Hofanlagen mit giebelständigem Wohnhaus direkt an der Straße sind hier nur wenig ausgeprägt. Den historischen Umriss des Dorfes, der sich bis etwa in die Mitte des 19. Jhs. erhalten hat, kann man an den dicht geschlossenen Scheunenkanten nachvollziehen, die sich noch heute ablesbar nach Südosten, Norden und Südwesten ausbilden. Entlang dieser wehrhaften Ränder war der Ort von einem Gebück umgeben, das als fast undurchdringlicher, dorniger Wall das Dorf vor wilden Türen und marodierenden Banden schützte. Diese wehrhafte Ausbildung lässt sich besonders anschaulich nördlich der Höfe Marburger Straße 29 und 31 erleben, wo der Geländeabfall strategisch genutzt wurde.

    Die älteste Bausubstanz im Dorf stammt aus dem 18. Jh.; hier haben sich mit Marburger Str. 16 und 25 zwei eher kleine Wohn- und Wirtschaftsgebäude erhalten, die sich unweit des Kirchhofs direkt gegenüber stehen. In einer für die Entstehungszeit typischen Bauweise sind die beiden traufständigen Gebäude in einer Rähmkonstruktion errichtet, in der dekorative Mannfiguren an Eck- und Bundstielen vorherrschen. In diesem Zuge ist auch die Scheune von Kirchstraße 12 zu nennen, die zur Lindenstraße durch ihre reiche Fachwerkausstattung an der Einmündung eine besondere Stellung einnimmt. Die übrigen Gebäude am Ort entstammen dem 19. Jh. und dem frühen 20. Jh. Die in dieser prosperierenden Phase entstandenen Hofanlagen zeichnen sich durch großvolumige, auf Werksteinsockeln errichtete Gebäude in sorgfältiger Bauweise aus, häufig mit Mansarddach (Kirchweg 3, Marburger Str. 14), mit großen Zwerchhäusern (Frauenbergstraße 18, Marburger Str. 8 und 12) oder handwerklich auswendig gearbeiteten Einfriedigungen und Treppenanlagen (Im Steu 21, Kirchweg12, Lindenstr. 13, Marburger Str. 14). Auf den großen Hofflächen ist häufig noch die Natursteinpflasterung zum Teil mit eingelassener Miste erhalten (Kirchweg 7). Für die Erscheinung im Straßenbild wichtig ist der bei etlichen Gebäuden anzutreffende schmuckvolle Schieferbehang der Fassade. So sind neben dem Wohnhaus Frauenbergstr. 18, das allseitig mit einer reich detaillierten Verkleidung versehen ist, auch Lindenstr. 3 und 13 sowie Kirchweg 8 aufzuführen.

    Zur Gesamtanlage gehört der nordöstlich des Ortskernes angesiedelte Friedhofsbereich, der nach Norden von zwei großen Bäumen begrenzt wird, die mit der mächtigen Linde an der Kreuzung zur Marburger Straße für das Ortsbild entlang der Frauenbergstraße von Bedeutung sind.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Beltershausen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011700703

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH35617011700703
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    LFDH35617011700703
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    Die Gesamtanlage von Leidenhofen breitet sich entlang von vier Straßenzügen aus, die als regelloses Netz ohne eigentlichen Mittelpunkt den Ortskern erschließen: Ebsdorfer, Leidenhofener, Friedhofstraße und Scherengraben. Mittendurch zieht sich teilweise noch unverrohrt der Bachlauf des Seltengroß durch das Dorf. Hier prägen vor allem fränkische Zwei- und Dreiseithofanlagen das Bild. Die Wohnhäuser sind meist giebelständig zur Straße orientiert, im Hintergrund steht quer zum Wohnhaus das Scheunengebäude, gegenüber häufig ein schmaleres, im Erdgeschoß massiv aufgeführtes Stallgebäude. Wegen ihres guten Erhaltungszustandes und der sorgfältigen Bauweise sind hier die aus dem 19. Jh. stammenden Stallgebäude Scherengraben 2 und Am Schulgarten 4 zu erwähnen. Entlang der Leidenhofener Straße und in Verlängerung durch den Scherengraben reihen sich in dichter Folge giebelständige Wohnhäuser des 17. und 19. Jhs., die in Folge der zweifachen Verschwenkung des Straßenverlaufs eine interessante Staffelung im Straßenbild ergeben. In einer ähnlichen Bebauungsstruktur hat sich zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. die Dorferweiterung im Bereich der Ebsdorfer und der Weinstraße entwickelt.

    Als Besonderheit in der Fassadengestaltung sind für Leidenhofen einige Schieferverkleidungen und die Verzierungen durch Kratzputz zu nennen. An den Wohnhäusern Friedhofstraße 4, Ebsdorfer Straße 6 und Leidenhofener Straße 7 finden sich handwerklich aufwendig ausgeführte Verschieferungen, die einzelne Bauteile wie Fenster, Geschoßwechsel und Gebäudeecken detailliert herausarbeiten. Ein auch in der weiteren Umgebung sicher herausragendes Beispiel für die handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten eines Weißbinders zeigt der Scheunengiebel der Leidenhofener Straße 7 a, der von der Friedhofstraße her sichtbar ist. Die Gefache sind hier 1887 in lebendiger Vielfalt und großer handwerklicher Qualität durch figürliche und florale Motive geschmückt. Etwas später im 2. Drittel des 20. Jhs. entstanden ist die Gefachgestaltung des Wohnhauses Gäßchen 1.

    Als ältestes Gebäude darf das Wohnhaus Leidenhofener Straße 10 gelten, das als nahezu reine Ständerkonstruktion mit ebenerdigem Zugang errichtet ist und in die Zeit direkt nach dem Dreißigjährigen Krieg zu datieren ist. Aus dem 18. Jh. ist eine Reihe von Wohnhäusern erhalten, die durch ihre ausdrucksvolle Anordung des Fachwerkgefüges aus teilweise urwüchsig gebogenen Streben das Straßenbild bestimmen: Scherengraben 4, 6 und 6 sowie Leidenhofener Straße 10 und Friedhofstraße 4. Das gemeinschaftliche Leben im Dorf ist noch heute am Backhaus in der Leidenhofener Straße nachzuvollziehen. Es ist zu Begin des 20. Jhs. fast vollständig in massivem Mauerwerk aus Sandstein errichtet worden, eine ähnliche Bauweise wurde für die kleine Schmiede gewählt, die an der Einmündung Aulbach steht. Als dritter Kleinbau ist das in zweigeschossigem Fachwerk erbaute Stallgebäude überliefert, das sicher auch in Besitz der Dorfgemeinschaft am Ende des 18. Jhs. entstanden ist.

    Als Grenze der Gesamtanlage kann ganz im Süden die groß gewachsene, weit ausladende Eiche gelten, die das Ortsbild zum Übergang in die Feldflur abschließt. Nach Südosten bildet die Obstbaumwiese mit dem sich schlängelnd hindurch fließenden Bachlauf die Abgrenzung der Gesamtanlage.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Leidenhofen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
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  • flaechendenkmal.LFDH35617034005203

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH35617034005203
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    LFDH35617034005203
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    Die denkmalgeschützte Gesamtanlage von Rauischholzhausen lässt sich in zwei Bereiche untergliedern. Der eine umfasst den historischen Ort, der sich im wesentlichen als bäuerliches Dorf aus Fachwerkhäusern darstellt. Die Bebauung hat sich hier seit dem 18. Jh. wenig homogen eher in einzelnen Gruppen entlang der Straßenverläufe angesiedelt. Im Norden markiert bis zur Mitte des 19.Jhs. die Alte Schulstraße in stark bogenförmigem Verlauf den Ortseingang. Östlich der Straße schließt sich eine Bebauung aus Hakenhöfen und kleinformatigen Tagelöhnerhäusern an, deren Entstehung bis ins frühe 18. Jh. zurückreicht. Westlich breitet sich mit erheblicher Ausdehnung und Größe des Gebäudebestandes der ehemalige Gutshof der Rau von Holzhausen aus. Diese Adelsfamilie hatte das Dorf als vom Erzbischof in Mainz empfangenes Lehen seit 1330 inne. Mittelpunkt des Hofes, der sich zum Dorf hin durch stattliche Wirtschaftsgebäude abgrenzt, ist das spätmittelalterliche Herrenhaus. 1492 errichtet ist es der früheste Bau im Dorf und gehört zu den ältesten Gebäuden außerhalb der befestigten Städte in dieser Gegend.

    Unterhalb der Alten Poststraße, die den Rau''schen Hof nach Südwesten begrenzt, hat sich ab dem 17. Jh. längs der parallel verlaufenden Straßen Obere und Untere Höhle ein weiteres Bebauungsgebiet angegliedert; es wird nach Osten durch den Rülfbach begrenzt. Ab dem letzten Drittel des 19. Jhs. vollzieht sich eine Ortserweiterung entlang der Roßdörfer Straße, in der das ehemals als Kindergarten genutzte Haus Nr. 8 wegen seiner expressiven Fachwerkformen besondere Erwähnung verdient.

    Am östlichen Rand des alten Ortskernes im Bereich der Lerchengasse existieren noch Reste der aus dem späten 17. Jh. stammenden Bebauung, hinzuweisen ist hier auf die durch Umbauten allerdings stark veränderten Gebäude Lerchengasse 4 und 7.

    Im Südosten des Dorfgrundrisses an der Verschwenkung der Potsdamer Straße reihen sich die Grundstücke von vier ehemaligen Mühlenanlagen auf: Truschmühle, Ottomühle, Stammsmühle und die Mühle im Schlosspark. Sie werden nacheinander aus dem Mühlteich nördlich der Truschmühle gespeist, der seinerseits aus einem etwas südlicher gelegenen Teich das Wasser bezieht. Dieser ist an den sich durch den Schlosspark ziehenden Mühlgraben angeschlossen, der bereits im Bereich des Erdfeldswaldes vom Rülfsbach abzweigt.

    Am Zimmerplatz 1 ist ein Behang aus handgestrichenen Biberschwanzziegeln an der Giebelseite des Wirtschaftsgebäudes erhalten geblieben. Aus der Bauzeit überliefert sind die Kratzputzgefache an der Scheune Alte Poststraße 1 mit Datierung 1902 und am Wohnhaus Potsdamer Straße 20. Auch die handwerklich gut ausgeführte Schieferverkleidung Potsdamer Straße 21 verdient Erwähnung.

    Der zweite Bereich der Gesamtanlage ist von dem ehemaligen Grundbesitz des Legationsrates Ferdinand von Stumm geprägt. Durch wirtschaftlichen Erfolg zu Reichtum und Einfluss gelangt kaufte dieser aus dem Saarland stammende Miteigentümer mehrerer Eisenhütten 1873 den gesamten, damals in Eigentum von zwei Brüdern Rau von Holzhausen befindlichen Besitz mit dem Ziel auf, in Rauischholzhausen einen adeligen Landsitz zu errichten. Er sollte dem Streben des damals dreißigjährigen, in der diplomatischen Laufbahn reüssierenden Stumm nach Stand und Ansehen in der großbürgerlichen Gesellschaft Ausdruck verleihen. Zusätzlich zum Rau''schen Besitz wurden Wiesenparzellen und anschließende Waldstücke erworben. Der daraus resultierende Gesamtkomplex schließt sich südlich der historischen Dorfbebauung an und erstreckt sich auf die Aue und die ansteigenden Hänge des Rülftales. Neben einem sich bis zu 100 ha ausdehnenden Landschaftspark mit umfangreicher Ausstattung umfasst das Areal ein Schloss, mehrere Gutsgebäude und außerhalb des Parkes einige Mühlenbauten. Das Schloss wurde von dem Marburger Universitätsbaumeister Carl Schäfer, einem Ungewitter-Schüler, vor 1873 geplant. Die Ausführung übernahmen 1874-78 die Frankfurter Architekten Karl Jonas Mylius und Alfred Friedrich Bluntschli, beides Schüler Gottfried Sempers. Mit der Planung und Ausführung des Schlossparks, der im Sommer 1873 seinen Baubeginn feierte, war der spätere Königliche Gartenbaudirektor Heinrich Siesmayer beauftragt, der unter anderem für den Frankfurter Palmengarten verantwortlich zeichnete. Der Schlosspark gehört zu den wertvollsten Parkanlagen in Hessen und zu den nur noch selten erhaltenen historistischen Gartenanlagen in Deutschland.

    Ebenfalls im Zuge der Stumm''chen Bautätigkeit und mit deren finanzieller Unterstützung sind im Dorf ein neues Kirchengebäude mit benachbartem Friedhof (1881), eine Schule, ein Gemeindehaus, ein Alters- und Erholungsheim, ein Kindergarten und eine Molkerei errichtet worden. Auch die Ansiedlung einer Apotheke an der Wittelsberger Straße zu Beginn des 20. Jhs. ist wohl in diesen Zusammenhang einzuordnen.

    Zwischen der Straße Am Park und der Brunnenstraße befindet sich östlich des Parkes eine kleinteilige geschlossene Bebauung durch vorwiegend traufständige Tagelöhnerhäuser, denen eine minimale Wirtschaftsfläche straßenseitig vorgelagert ist. Die in einfachem Fachwerk errichteten Häuser stehen durch einen schmalen Durchgang getrennt mit dem Rücken aneinander auf etwa 16 annähernd gleich großen Grundstücken. Vom benachbarten Park ist das Viertel durch eine Mauer abgeschieden, es geht in seiner Gründung im letzten Drittel des 19. Jhs. möglicherweise auf eine Initiative der Familie von Stumm zurück.

    Teil der denkmalgeschützten Gesamtanlage ist auch der jüdische Friedhof, der an einem Hang des Rülftales westlich außerhalb der Parkanlage unter Bäumen angelegt ist. Ein Zugang von der Parkseite besteht nicht, die Erschließung des auch von umliegenden jüdischen Gemeinden mitgenutzten Friedhofs erfolgt über einen ganz im Westen heranführenden Weg.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Rauischholzhausen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
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    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617034005303

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    Die Gesamtanlage markiert südwestlich des mittelalterlichen Ortskernes eine städtebauliche Erweiterung, wie sie am Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. häufig entlang der Ein- und Ausfallstraßen der Dörfer und Städte angelegt wurde. Hier sind im ersten Jahrzehnt des 20. Jhs. nahe der Abzweigung nach Ilschhausen in einer leichten Biegung der Straße drei Hakenhöfe Hachborner Straße 52, 54 und 56 angelegt. Die giebelständigen Wohnhäuser sind in nahezu identischer Größe in konstruktivem Gefüge als symmetrisch gegliederte Fünfachser auf hohem Sockel errichtet und von querstehenden Wirtschaftsbauten als hinterem Hofabschluss begrenzt. Im nach Südosten leicht abfallenden Straßenverlauf ergibt sich eine markante räumliche Staffelung, die von dem gegenüberliegenden Wohnhaus Hachborner Straße 33 kontrastiert wird, das als Massivbau in zweifarbigem Ziegelsichtmauerwerk über Eck im Straßenraum steht.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Hachborn_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
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  • flaechendenkmal.LFDH35617034007403

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    Der Heskemer Ortsteil Mölln liegt südöstlich der Kerngemeinde als Weiler gleichfalls am rechten Ufer der Zwester Ohm. Die Gesamtanlage erstreckt sich über dem schildartig geformten, wohl mittelalterlichen Ortskern, der dreiseitig vom Möllner Weg und nach Norden vom Hopfengarten in Form enger Gassen begrenzt wird. Innerhalb dieses Schildes sind zwei Vierseithofanlagen des 18. und 19.Jhs. angesiedelt, außen lagern sich Dreiseithöfe des 19. Jhs. an, deren Hofräume zur Straße offen sind. Nach Südwesten erweitert sich der historische Dorfbereich um den Mühlenweg, an den sich die Auefläche der Zwester Ohm anschließt. Hier ist die Möllner Mühle am ehemaligen, von der Zwester Ohm abzweigenden Mühlgraben gelegen, die den Weiler nach Westen abschließt. Das einen Dreiseithof in der Tiefe abschließende ehemalige Mühlengebäude ist aus dem späten 17. Jh. mit einem bis in den Kellerbereich sich erstreckenden Fachwerk überliefert, das von dekorativen Mannverstrebungen mit urwüchsig gebogenen Hölzern geprägt ist.

    Für das Ortsbild von besonderer Bedeutung ist das Wohnhaus Möllner Weg 29, das im Straßenverlauf eine exponierte Eckstellung am Abzweig des Mühlenweges einnimmt. Insbesondere das gut erhaltene Fachwerkgefüge mit Datierung 1685 fällt von Osten kommend ins Auge.

    Von großer Bedeutung für die westliche Gesamtansicht des Dorfes ist die sich am ehemaligen Mühlgraben entlangziehende als Weide genutzte Freifläche, die entlang der Bebauung von Obstbäumen gesäumt ist.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Heskem_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617096454803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH35617096454803
    inspireID
    LFDH35617096454803
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    Die ehemalige Burg Frauenberg ist wohl 1252 durch Herzogin Sophie von Brabant, älteste Tochter des Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen und seiner Frau Elisabeth (später die hl. Elisabeth) errichtet worden. Die kleine Burg sollte den landgräflichen Besitz gegen mainzische Ansprüche im Ebsdorfergrund ausbauen und die unweit vorbeilaufende Fernstraße, die sogenannten Langen Hessen, kontrollieren, wofür der nach allen Seiten beherrschend gelegene, 384 m hohe Basaltkegel prädestiniert war. Als Südspitze der Lahnberge bietet die strategisch wichtige Burganlage des Mittelalters einen Blick bis nach Marburg, gegen den Vogelsberg und die Berge von Gießen und Wetzlar. Zwischen 1470 und 1489 wird sie zerstört und verfällt in der Folgezeit. Erhalten ist neben dem eingestürzten Turm mit dreieckigem Grundriss eine innere Ringmauer von ca. 7 m Höhe aus Sandstein, ebenso eine äußere Ringmauer und mehrere Befestigungsgräben. Das Tor wurde 1873 restauriert, 1906 erwarb die Stadt Marburg den Frauenberg, 1913 wurde der südlich unterhalb der Burg betriebene Basaltabbruch eingestellt. Der Berg steht heute aufgrund der lange Zeit unberührten Vegetation unter Naturschutz. Im Bereich des ehemaligen Burghofes ist ein quadratischer Stein mit Inschrift 1837 aufgestellt, der als "trigonometrischer Punkt" für Vermessungsarbeiten dient.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Beltershausen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35619011559003

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH35619011559003
    inspireID
    LFDH35619011559003
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    Die Gesamtanlage von Lohra breitet sich in der Grundform eines angenäherten Rechtsecks vom Ufer der Salzböde im Südwesten bis zum Kirchhof im Nordosten aus. Die südöstliche Begrenzung verläuft entlang dem Hollersgraben, im Nordosten bilden die Parzellen am Kirbach den Abschluss. Die topographische Situation der Anlage ist insofern bemerkenswert, als das Gelände vom Lauf der Salzböde stetig ansteigt und in der auf romanische Ursprünge zurückgehenden Kirche mit dem großen Haubendachreiter seinen städtebaulichen Hochpunkt findet. Die vermutete wehrhafte Begrenzung in Form eines Wallgrabens bezog den in seiner Ummauerung noch heute erhaltenen Kirchhof mit ein, sie verlief wohl entlang der heutigen Schulstraße nach Südwesten bis zur Wallgasse, bog hier rechtwinklig ab und reichte bis zum steilen Abhang, der jenseits der Lindenstraßenparzellen zum Kirbach hinunter fällt. Nachzuvollziehen ist der Grabenverlauf teilweise nur noch an den Parzellenzuschnitten.

    Der Kern der aus dem 18. Jh. erhaltenen historischen Bebauung zieht sich vom Nordosten beginnend mit der Schulstraße entlang der Lindenstraße über den östlichen Zweig der Marburger Straße bis zur Kreuzstraße. Nordwestlich der Bebauung entlang der Lindenstraße fällt das Gelände steil zum Kirbach ab, der hier verrohrt ist und nach dem die heutige Straße benannt ist. Die zweimalige Verschwenkung der eng geführten Straße legt in diesem Bereich Sichtachsen an, die insbesondere die Wohnhäuser Kirbach 9 und 10 in den Blickpunkt stellen.

    Als Hauptachse ist die Lindenstraße von prägender Bedeutung für das Ortsbild. An der Marburger Straße mit einer platzartigen Aufweitung beginnend zieht sie sich mit einer Einschnürung im mittleren Bereich den Hang hinauf. Während im unteren Bereich die Wohnhäuser Lindenstraße 2 bis 12 giebelständig dicht an der Straße angeordnet sind, stehen die Häuser Nr. 13 bis 20 traufständig und eher zurückgesetzt. Am Lindenplatz knickt der Straßenverlauf ab in die Schulstraße. Hier bilden die vier Eckgebäude Lindenstraße 21 und 26 sowie Lindenplatz 1 und 2 mit Fachwerkkonstruktionen der Bauzeit von 1702 bis 1773 ein bedeutendes städtebauliches Ensemble aus. Oberhalb dieser Kreuzung entwickelt sich der leicht divergierend angelegte Lindenplatz, dessen Randbebauung Nr. 3 bis 7 dem frühen 18. Jh. zuzuordnen ist. Während der anschließende Kirchhof hinter der Bebauung etwas verborgen bleibt und nur an seiner Westecke sichtbar wird, bildet die in die Mauer eingewachsene großvolumige Linde den Endpunkt der zentralen Sichtachse.

    Städtebaulich prägnant stellt sich die Schulstraße im Verlauf zwischen Lindenplatz und Einmündung Hollersgraben wegen des schmalen Straßenquerschnitts und der beidseitig nahezu geschlossenen Bebauung dar. Hier treten in der Sichtachse der Schulstraße das kleine Wirtschaftsgebäude und das Wohnhaus von Schulstraße 8 im Ortsbild besonders hervor.

    Im südlichen Bereich der Gesamtanlage setzt der bogenförmige Verlauf der Marburger Straße einen städtebaulichen Akzent. Am höchsten Punkt des Bogens trifft die stark gefahrene Durchgangsstraße mit der Lindenstraße zusammen und bildet hier die dreieckige Platzaufweitung als Auftakt der sich zur Kirche hin entwickelnden städtebaulichen Hauptachse. Der von Damm herführende Bereich der Marburger ist von kleineren Zwei- und Dreiseithöfen mit in der Regel giebelständigem Wohnhaus bestanden, die während des 19. Jh. entstanden sind. Lediglich der translozierte Rähmbau Nr. 24 und das Wohnhaus Nr. 20 gehören dem 18. Jh. an. Gleichfalls in diese Bauzeit sind die an der Einmündung Kreuzstraße angesiedelten Drei- und Vierseithöfe zu datieren. Als markanter Blickpunkt im Bereich dieser Platz artigen Aufweitung nimmt die Hofanlage Marburger Straße 10 mit dem in den Straßenraum ragenden Wohnhaus und dem kleinen in der Sichtachse liegenden Wirtschaftsbau eine wichtige Stellung im Ortsbild ein. Im weiteren Verlauf der Marburger Straße bilden die kleinen, am südwestlichen Straßenrand angeordneten Hofanlagen Nr. 8 bis Nr. 2 eine nahezu geschlossene Bebauung, die wegen des hier eingeengten Straßenraumes als Raumkante besonders zur Geltung kommen. Im Bereich der Bahnhofstraße 1 bis 7 setzt sich diese Randbebauung fort und schafft so die untere Raumkante für die Hauptachse der Lindenstraße. An der Kreuzung mit dem Straßenzug Biegenstraße / Kirbach weitet sich die Bahnhofstraße erneut auf, und der sich zur Straße öffnende Hakenhof Bahnhofstraße 10 leitet in den mit zahlreichen denkmalgeschützten Hofanlagen versehenen Kirbach ein. Die dortige, dicht gestaffelte Bebauung ist zwischen der ersten Hälfte des 18. Jhs. und dem frühen 19. Jh. entstanden.

    Wie auch in anderen Dörfern entwickelt sich in der Folgezeit der Gründerjahre am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jh. entlang der aus dem Ort führenden Hauptstraßen eine rege Bautätigkeit. Es entstehen an den Ausfallstraßen zum einen noch in konstruktivem Fachwerk klassizistisch anmutende Bauten, zum anderen aber auch die ersten Massivbauten in meist unverputztem Ziegelmauerwerk. Als Vorbild diente sicher der Bahnhof, der außerhalb des Ortskernes im Westen bereits 1894 in zweifarbigem Ziegelmauerwerk errichtet wurde. Wenige Jahre später sind die ehemalige Volksschule von Lohra in handwerklichem Sichtmauerwerk und ein mit Sandsteineinfassungen versehener massiver Putzbau in der oberen Schulstraße erbaut. Diese massive Bauweise ist auch bei der Eselsmühle südöstlich außerhalb der Gesamtanlage zur Anwendung gekommen.

    Die ältesten Häuser sind das Wohnhaus Lindenstraße 15, an dem rückseitig noch die aus dem 17. Jh. stammende Ständerkonstruktion erkennbar ist, und Lindenplatz 7, ein in das 17. Jh. datierender Rähmbau mit reichem Fachwerkdekor, das für Lohra maßgebend ist. Unter nahezu allseitiger Schiefer- oder Plattenverkleidung verbergen sich bei Lindenstraße 16 und 20 ebenfalls Ständerkonstruktionen des 17. Jhs., bei letzterem ist diese Gefügeausbildung sehr gut an der dem Wohnhaus zugehörigen gegenüberliegenden Scheune zu beobachten.

    Das ab dem Ende des 17. Jhs. in Lohra einsetzende Rähmfachwerk ist reich an dekorativen Verstrebungsgefügen. Als Besonderheit sind die Mannfiguren zu nennen, deren senkrechter Stiel von zwei parallelen Stielen begleitet wird und so zu einer gestalterischen Steigerung der Mannform führt. Ältester Beleg und Vorbild für die nächsten Generationen ist das Wohnhaus Lindenplatz 7, das nach Überlieferung möglicherweise 1609 erbaut ist. Weitere Beispiele sind: Wohnhäuser Kirbach 9, Kreuzstraße 2, Lindenstraße 26, Lindenplatz 7, Schulstraße 6 und 10 sowie das ehemalige Wirtschaftsgebäude des Pfarrhofes Lindenplatz 5. Bei diesen zwischen etwa 1750 bis 1820 entstandenen Beispielen sind darüber hinaus von den Zimmerleuten zusätzliche Schmuckformen verwendet wie Fußhölzer an den Bund- und Eckstielen, in die bisweilen auch Halbrosetten eingeschnitzt wurden. Im Bereich des Geschosswechsels sind profilierte Balkenköpfe, Zahnschnittfriese sowie an den Füllhölzern Perlband- und Schiffskehlendekor in das Eichenfachwerk eingearbeitet: Torbau Lindenstraße 14, Wohnhaus Lindenstraße 26. In der Regel ins 18. Jh. gehört die Brüstungsverzierung mit Feuerböcken am Torbau Kirbach 1 und der Scheune Marburger Straße 3. In zahlreichen Beispielen ist die Verwendung von Kratzputz als Gefachzier belegt: Die Ausführungen an Marburger Straße 6 und 21 stammen aus dem 20. Jh.; ins 19. Jh. zu datieren sind die Arbeiten an der Scheunen Kreuzstraße 2 und Lindenstraße 20, am ehemaligen Rathaus Lindenplatz 1, am Wirtschaftsgebäude Lindenstraße 11 (1895) und an Scheune und Wohnhaus Lindenstraße 21. Das letztere wird im Ort als "Buffhaus" bezeichnet. Es hat durch den ehemaligen, jedoch bereits 1868 gestorbenen Eigentümer Georg Buff eine gewisse ortsgeschichtliche Bekanntheit erlangt, da dessen Tante Charlotte Buff 1772 als eine Jugendfreundin Goethes nachgewiesen ist. Spätere Kontakte zu dem Dichter sind 1803 und eine Besuch in Weimar 1816 belegt.

    In der Ortsgeschichte kommt auch dem auf einer sehr klein bemessenen Parzelle am Steinweg angesiedelte jüdische Friedhof eine eigene Bedeutung zu. Der heute inmitten der Bebauung gelegene Begräbnisplatz wurde bei seiner Anlegung um 1898 wie üblich außerhalb des damaligen Ortskernes errichtet. Bis zum letzten Begräbnis 1928 bildet er für elf jüdische Mitbürger die letzte Ruhestätte. Um die Jahrhundertewende 1900 löste sich die Synagogengemeinde und der Schulverband auf, den Lohra zusammen mit Roth und Fronhausen bildete. In dieser Zeit wurde das ehemalige Rathaus am Lindenplatz 1 von der kleinen jüdischen Gemeinde als Synagogen- und Schulraum sowie Lehrerwohnung angemietet.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Lohra_Lohra_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE