Die Gesamtanlage umfasst beinahe den gesamten Bereich östlich der Bronnzeller Straße. Ausgespart bleiben nur die jüngeren Gebäude entlang der Straße, so der moderne Kindergarten, das Gemeinschaftshaus und die in den zwanziger Jahren errichtete Kirche St. Peter. Zentrum der Gesamtanlage ist der platzartige Bereich "Im Dorfe“, der in radialer Anordnung von langgestreckten, zweigeschossigen Satteldachhäusern umstanden wird. Diese teilweise modernisierten Bauten sind vermutlich zu Beginn des 19. Jhs., einzelne vielleicht sogar noch im 18. Jh., entstanden. Es handelt sich in der Regel um Fachwerkkonstruktionen, deren Fassaden verkleidet sind. Hinter den Häusern, d.h. nach Norden und Osten, schließt ein Scheunenkranz mit rückwärtigem Wiesengürtel die Wohnhausgruppe ab. Einen malerischen Akzent setzt noch der sich durch das Ensemble hindurchschlängelnde Engelbach mit den kleinen Stegen, die teilweise noch die Eisengeländer des 19. Jhs. aufweisen. Jenseits der Straße Am Engelbach gliedert sich noch das weiträumige Hofgut Bockmühle mit Park und baumbestandener Zufahrt an die Gesamtanlage an. Letzteres ist als kulturhistorisch bedeutendes Einzeldenkmal bewertet. Ein Element von ortsbildprägender Bedeutung war auch das stattliche, spätbarocke Bauernhaus Bronnzeller Straße 23, das ein konstruktives, teilweise verputztes Fachwerk und ein charakteristisches Mansarddach mit Krüppelwalm aufwies, jedoch im Frühjahr 1990 abgebrochen wurde. Erhalten als eines der letzten Fachwerkbauten im südlichen Bereich des Ensembles entlang der Bronnzeller Straße das verschindelte traufständige Wohnhaus Bronnzeller Straße 25.
Die Gesamtanlage erfasst im wesentlichen den ursprünglichen Siedlungskern von Bronnzell. An der Erhaltung dieses Bereichs besteht aus orts- und siedlungsgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Weiträumiger Kernbereich von Dietershan, errichtet auf ansteigendem Gelände und markiert durch die das Zentrum bildende neugotische Filialkirche St. Anna und entlang der gewunden verlaufenden Dorfstraße. Um die Kirche gruppieren sich mehrere Fachwerkbauten. Das wohl älteste Gebäude St. Anna-Platz 16, ein unmittelbar vor der Kirche situiertes Einhaus in konstruktivem Fachwerk mit kräftiger Gebälkzone, dürfte in Teilen zumindest ins 18. Jh. zurückreichen, während die nördlich gelegene Dreiseithofanlage Nr. 4 wahrscheinlich erst im frühen 20. Jh. entstanden ist; die dazugehörige Scheune wurde durch einen großvolumigen Neubau ersetzt. Aus jüngerer Zeit stammt auch das kleinbäuerliche Anwesen Dietershaner Straße 25 im Süden der Gesamtanlage, ein verschindeltes Wohnhaus mit rechtwinklig anschließendem Scheunenteil. Interessant ist die geradezu museumsartige Anordnung der noch erhaltenen, eingeschossigen Funktionsbauten innerhalb des Ensembles. Südlich unterhalb des Gebäudes Nr. 16 steht das Backhaus, dessen vordere Hälfte in Fachwerk konstruiert ist, während der hintere Teil massiv gemauert ist. Am nordöstlichen Rand des platzartigen Gesamtanlagenbereiches befindet sich das kleine Spritzenhaus. Beide wohlerhaltenen Gebäude sind Relikte des 19. Jhs., sie charakterisieren in beispielhafter Weise die Organisationsstruktur eines kleinen Rhöner Bauerndorfs. Dazu gehört auch die ehemalige Schule (St. Anna-Platz 2), die 1892 als zweigeschossiger Massivbau errichtet wurde. 1970 wurde das Gebäude zum Dorfgemeinschaftshaus umgewandelt und erweitert, zudem wurde ein Feuerwehrgerätehaus angefügt.
Entlang der Dietershaner Straße in westlicher Richtung schließen sich weitere gut erhaltene Hofreiten an. Von der Entstehungszeit reichen sie vom Anfang des 19. Jhs. (Nr. 36) bis in die Zeit um 1900 (Nr. 34). Einzelne Nebengebäude wurden noch im 20. Jh. in angepasster Bauweise erneuert, z.B. Scheune zu Nr. 29 nach einem Brand 1949. Die dörfliche Struktur wurde dabei über Jahrhunderte beibehalten und ist heute noch gut erkennbar.
Der umschriebene Bereich ist sowohl aus sozial- wie auch aus bau- und siedlungsgeschichtlichen Gründen von besonderer Relevanz.
Historisch gewachsenes Ensemble von Wehrkirchhof mit Pfarrkirche und einer kleinen angegliederten Gruppe von zweigeschossigen Fachwerkhäusern. Die Bauten sind in strahlenförmiger Anordnung giebelständig an die alte Friedhofsmauer gesetzt, nur die Scheune des Hauses Saturnstraße 7 steht traufständig zur Straße. Das ehemalige Schulhaus Saturnstraße 7 flankiert gemeinsam mit dem architektonisch vergleichbaren Haus Saturnstraße 3 portalartig den öffentlichen Zugang zur Kirche. Diese, ein vom Historismus überformter mittelalterlicher Bau, bildet zusammen mit dem ummauerten Friedhof eine kulturgeschichtlich bedeutende Sachgesamtheit. Als Einzeldenkmal bewertet, ist auch das versteckt hinter dem Haus Nr. 7 gelegene klassizistische Pfarrhaus Bestandteil des Ensembles.
Zugehörig der ortsbildprägend an der Ecke Saturn-/Merkurstraße liegende Gasthof. Die Fachwerkkonstruktion des giebelständigen, zweigeschossigen Gasthofes entstand teilweise bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts.
Obwohl die aufgeführten Wohnbauten aus einer jüngeren Epoche (18.Jh.) stammen, vermittelt die Gesamtanlage durchaus noch den Charakter einer mittelalterlichen Siedlungsgruppe, wozu hauptsächlich das monumentale Erscheinungsbild des wehrhaften Kirchturms beiträgt. An ihrer Erhaltung besteht wegen der überragenden geschichtlichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
Die Gesamtanlage erfaßt den historisch bedeutenden Bereich des ehemaligen Benediktinerklosters St. Johannes d.T. Das südlich von Fulda auf einer Anhöhe gelegene Kloster wurde in der ersten Hälfte des 9.Jhs. unter Abt Hrabanus Maurus gegründet und später in eine Propstei der Benediktinerabtei Fulda umgewandelt. In der ersten Hälfte des 18.Jhs. erfuhr die Anlage unter Propst Konrad von Mengersen eine wesentliche Erweiterung, sie wurde zum Propsteischloss ausgebaut. Mit der Säkularisation 1802/03 wurde sie Staatsdomäne, heute ist sie im wesentlichen Sitz der Fortbildungseinrichtung für Denkmalpflege und Altbauerneuerung Propstei Johannesberg gGmbH.
Mittelpunkt der Gesamtanlage ist die Klosterkirche mit dem weithin sichtbaren Westturm. Nach Norden und Süden schließen Flügelbauten an die Kirche an, südöstlich ist der repräsentative Rote Bau vorgelagert, der an die weitläufige, zur Fuldaniederung terrassierte Gartenanlage grenzt. Westlich befinden sich mehrere historisch bedeutende Wirtschaftsgebäude. Wesentlicher Bestandteil der Gesamtanlage ist auch der südlich unterhalb der Propstei gelegene Domänenbereich, dessen Stall-, Scheunen- und Mühlengebäude aus dem 19. und frühen 20.Jh. stammen. Im Zusammenhang mit der Domänennutzung ist auch das sogenannte Schnitter- oder Polenhaus im Norden der Anlage zu erwähnen, ein Bau von 1908, sowie ganz im Westen die Schütz'sche Scheune und das Backhaus. Teil der Gesamtanlage ist auch das 1895 errichtete Pfarrhaus westlich der Kirche. Begrenzt wird die Gesamtanlage Johannesberg im Norden durch den alten, teilweise mit Bäumen bestandenen Weg nach Fulda, östlich durch den Abschluß der Parkanlage, im Süden und Westen durch den von der Giesel abgezweigten Mühlkanal und die Johannesberger Straße.
Historischer Kernbereich von Kämmerzell, der noch bis in die dreißiger Jahre des 19.Jhs. von einem Wallgraben umgeben war. An den Ein- bzw. Ausgängen der ziemlich geradlinig den Ort durchschneidenden Landstraße von Fulda nach Schlitz bzw. Hersfeld befanden sich Tore, die erst 1829 und 1874 abgebrochen wurden. Das nördliche stand in Höhe des fürstlichen Jagdhauses Fischerweg 2, das südliche im Bereich des ehemaligen Gutshofes Kämmerzeller Straße 10 (heute Gasthof "Zum Stiftskämmerer“).
Die Durchgangsstraße teilt das Dorf in zwei unterschiedliche Hälften. An ihrer Südseite staffeln sich, einer geordneten Planung folgend, die giebelständigen, zweigeschossigen Fachwerkwohnhäuser von kleinen Hofreiten, deren Parzellen bis zur unterhalb vorbeifließenden Fulda reichen. Der Vollständigkeitsgrad und der Erhaltungszustand der zur Straße offenen Höfe mit Scheunen- und Stallteil ist sehr unterschiedlich, die Wohnhäuser sind in ihrem Kern alle in die Zeit um 1800 zu datieren. Die Homogenität dieser Hofreihe ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht gegeben. Hier ist das traufständige, barocke Gutshaus für das Straßenbild prägend, dahinter lagern sich ungeordnet kleinere Gehöfte und Einzelwohnhäuser, nordwestlich steht das einfache Backhaus. Obwohl in diesem leicht erhöht liegenden Bereich ein älterer Siedlungsbezirk von Kämmerzell zu vermuten ist, hat sich an ursprünglicher Bausubstanz nur wenig erhalten, viele Häuser wurden zu Beginn unseres Jahrhunderts oder erst in jüngster Zeit errichtet bzw. grundlegend erneuert. Eine Ausnahme bildet das Haus Edelweißstraße 1, das zumindest in großen Teilen noch ein interessantes Fachwerk des 17.Jhs. aufweist, womit es als das für Kämmerzell älteste Gebäude gelten kann.
Als historischer Ort dürfte jedoch der Bereich des alten Wehrkirchhofes zeitlich noch weiter zurückgehen. Im Westen des Dorfes, zwischen Fischerweg, Godehardstraße und Kämmerzeller Straße gelegen, zeugen heute noch die Mauerzüge von dieser mittelalterlichen Wehranlage. Die ursprüngliche, hier situierte Kirche wurde zu Beginn des 19.Jhs. durch einen spätbarocken Neubau ersetzt. Dessen repräsentative Eingangsfront ist ortsbildprägend auf die von Südosten heranführende Landstraße ausgerichtet. Gemeinsam mit dem stattlichen Pfarrhaus Godehardstraße 4 und dem schlichten Schulgebäude Fischerweg 3 bildet die Pfarrkirche ein für die Sozialgeschichte des Ortes bedeutsames Ensemble.
Kämmerzell ist eines der wenigen zu Fulda zählenden Dörfer, das noch einen weitgehend intakten Kernbereich aufweisen kann. Dessen Struktur gliedert sich - wie gezeigt - in zwei getrennte Siedlungszonen, einen planmäßig geordneten südlichen und einen historisch gewachsenen nördlichen Teil. Als drittes und ältestes Glied der Gesamtanlage ist der befestigte Schutzbereich um die Kirche zu betrachten. In dieser Gesamtheit ist der alte Kernbereich aus orts- und siedlungsgeschichtlichen wie auch aus baukünstlerischen Gründen zu erhalten.
Kompakte Dorfanlage an einem zur Fuldaniederung abfallenden Nordhang, im wesentlichen gegliedert durch zwei Straßengabelungen, die geradlinig durch ein Teilstück der Lüdermünder Straße miteinander verbunden sind. Die mehrmals abknickende Lüdermünder Straße entspricht dem ursprünglichen Ortsdurchgang (heute eine nördliche Umfahrung), von dem die Lütterzer Straße in Richtung Südosten und die innerörtliche Straße Hinter den Gärten in Richtung Nordwesten abzweigen. Hauptsächlich entlang der Lüdermünder Straße staffeln sich beidseitig die giebelständigen Fachwerkwohnhäuser der zumeist winkelförmigen Hofreiten. Während deren Wirtschaftsgebäude weitgehend erneuert wurden, stammen einige Wohnhäuser aus der Zeit vor bzw. um 1800 (Lüdermünder Straße 8, 13, 14, 17, 22, 23). Ihr qualitätvolles Fachwerk weist teilweise noch Reste von Schnitzereien besonders in den Eckständern auf. Bedeutende Elemente des Straßenzuges sind aber auch jüngere Fachwerkhäuser wie Nr.5 und Nr.16 (letzteres inschriftlich datiert in das Jahr 1892) sowie das interessante traufständige Auszugshaus des Anwesens Nr.7. Wichtige Bestandteile der Lüdermünder Straße sind auch zwei Bildstöcke des 18. und 19.Jhs.
Der Ortsmittelpunkt wird durch den im Kern noch mittelalterlichen Turm der neugotischen Filialkirche St. Johannes d.T. markiert. Der wehrhafte Charakter des Turmes sowie die in Teilen erhaltene Sandsteinmauer zur Straße lassen die Vermutung zu, daß sich im unmittelbaren Bereich um die Kirche ursprünglich ein Wehrkirchhof befand. Gegenüber dem Hauptportal der Kirche liegt eine stattliche Dreiseithofanlage des 19.Jhs. (Hinter den Gärten 1/3). Eine optische Betonung erfährt dieser zentrale Bereich des Ortes zusätzlich durch eine alte Dorflinde sowie eine große Kastanie.
Einen besonders reizvollen Abschluß findet die Dorfanlage an ihrer Südseite, wo - abgetrennt durch einen breiten Wiesenstreifen - der von der Fulda abgezweigte Mühlgraben verläuft. Zusammen mit der schlichten Sandsteinbogenbrücke der Lütterzer Straße ist er als erhaltenswerte Wasserfläche Teil der Gesamtanlage, ebenso das Wiesengelände. Zur Gesamtanlage zählt auch das am südwestlichen Ortsrand gelegene Mühlengebäude Lüdermünder Str.23, ein stark überformter Fachwerkbau, dessen Ostseite ein Schreckkopf ziert; an der Südseite des Gebäudes sind die Jahreszahl 1601 und die Buchstaben OHWI zu sehen.
Das durch Neubauten wenig gestörte Dorf Lüdermünd vermittelt in seiner Geschlossenheit und seiner Grundstruktur noch heute einen Eindruck von den bäuerlichen Lebensverhältnissen der Zeit um 1800. Es weist im Vergleich mit anderen Dörfern im Bereich der Stadt Fulda eine besondere Dichte wertvoller Kulturdenkmäler auf. Als Gesamtanlage ist der Ort aus siedlungs-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Gründen von besonderer Bedeutung.
Weiträumige Siedlung nördlich von Maberzell, angelegt unter nationalsozialistischer Herrschaft für einen Teil der ehemaligen Bewohner des Dorfes Dalherda, das wegen des entstehenden Truppenübungsplatzes Wildflecken geräumt wurde. Die zwangsweise Umsiedlung erfolgte zwischen Mai und September 1938, wobei die Siedler 31 teilweise noch unfertige Häuser beziehen konnten.
Bereits 1361 wird urkundlich eine Ansiedlung von einem oder auch zwei Wirtschaftshöfen auf dem "Drets“ erwähnt, im 17. und 18. Jh. waren mindestens drei Hofreiten vorhanden, darunter ein Hof der Fuldaer Jesuiten, die es verstanden, ihren Besitz durch Ankäufe weiträumig zu arrondieren, so daß der Trätzhof zeitweilig vollständig ihnen gehörte. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel - zwischen 1847 und circa 1900 war Fürst Ernst von Solms-Braunfels Eigentümer - wurde der noch vorhandene Gutshof kurz vor dem Zweiten Weltkrieg von der Reichsumsiedlungsgesellschaft angekauft.
Die entstandene Siedlung entspricht dem Typus des Anger-Dorfes, d.h. die Hofanlagen gruppieren sich in der Hauptsache um ein fast rechteckiges, von Straßen gesäumtes Gelände, das in seinem nördlichen Teil die Festwiese, in seinem südlichen Teil infrastrukturelle Einrichtungen enthält: so das Backhaus, das Spritzenhaus, die 1941 errichtete Schule (Von-Braunfels-Straße 3) und die erst 1956/57 erstellte Kirche (Trätzhofstraße 30) für die überwiegend protestantische Bevölkerung. In diesem Kernbereich befindet sich auch noch das Verwalterhaus der ehemaligen Domäne (Trätzhofstraße 28), ein schlichter, zweigeschossiger Fachwerkbau von 1848, in dessen Innern ein Wappenstein mit der Inschrift "Fürst Ferdinand zu Solms Braunfels 1869“ aufbewahrt wird.
Die Höfe reihen sich in regelmäßigen Abständen traufständig entlang der Straßen, wenige Meter in die weitgehend gleich großen Grundstücksparzellen eingerückt. Zu jedem Hof gehört ein rückwärtiges Feld- bzw. Wiesengelände. Die Architektur der 31 Gründungsanwesen folgt einem einheitlichen Typus, wie er sich trotz gravierender Eingriffe an den meisten Häusern noch gut erkennen lässt. Am geringsten verändert wurde das Gebäude Am Trätzberg 3. Wie bei allen anderen handelt es sich um einen kleinbäuerlichen Streckhof mit massivem Erdgeschoßwohnteil und einem Drempel-Obergeschoß in Fachwerk. Das Satteldach mit Aufschieblingen überspannt auch den anschließenden Stall- oder Scheunenteil, der verbrettert, bei anderen Höfen auch oft verschindelt oder wie der Wohnteil verputzt ist. Die Gebälkzone ist durch vortretende Balkenköpfe und profilierte Füllhölzer betont. Die Fenster sind sprossengegliedert, die hölzerne Eingangstür ist mit einem Oberlicht versehen. In den Scheunentoren sitzen rautenförmige Lichtöffnungen. Zur Straße ist das Anwesen durch einen schlichten Staketenzaun abgegrenzt.
Bestandteil der Siedlung ist auch ein Gasthaus in unmittelbarer Nähe des Angers und eine kleine Schmiede am östlichen Ortsrand bei dem Hof Am Trätzberg 12. Charakteristisch für den Ort sind auch die zahlreichen Kirschbäume entlang den Straßen.
Die in den Dreißiger Jahren entstandene Siedlung ist Zeugnis für eine rein militärische Interessen verfolgende Siedlungspolitik der Nationalsozialisten. Als bauliches Dokument ist die Anlage in ihrem Erscheinungsbild zu bewahren.
Weiträumiger Kernbereich des Dorfes, eingeschmiegt in eine flache Geländemulde. Der Ort wird von der zweimal abknickenden Malkeser Straße durchschnitten, die von Besges herkommend zunächst unmittelbar an der bemerkenswerten spätmittelalterlichen Filialkirche St. Jakobus vorbeiführt, den zentralen Dorfanger mit benachbartem Backhaus streift, um geradlinig in nördlicher Richtung den Ort zu verlassen. Die bedeutenderen Hofanlagen sind alle südwestlich dieser Durchgangsstraße situiert, sie gruppieren sich in unregelmäßiger Stellung halbkreisförmig um den Anger. Von besonderem Interesse sind dabei hauptsächlich deren Fachwerkwohnhäuser, die teilweise aus dem frühen 18. Jh. stammen und die Qualität von Kulturdenkmalen aufweisen (Am Dorfanger 1,3; Malkeser Straße 9). Die Wirtschaftsgebäude sind weitgehend modernisiert. Prägend für das Ortsbild sind auch jüngere Fachwerkbauten wie das Gasthaus Malkeser Straße 5, das unmittelbar die Malkeser Straße traufständig säumende Haus Nr. 18 und der Streckhof Am Erbach 3.
Der Kernbereich von Malkes erweist sich als gewachsenes Architekturensemble von großer Geschlossenheit. Nur am nordöstlichen Rand kommt es durch vereinzelte Neubauten zu einer Verfremdung des Gesamteindrucks. An der Erhaltung der überkommenen Situation besteht aus orts- und siedlungsgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Ehemaliger südwestlicher Vorstadtbereich Fuldas, in dem sich wahrscheinlich schon im frühen 14. Jh. die Loh- und Weißgerber, dann auch die Färber niedergelassen hatten. Wie die Obere Florengasse und die Petersgasse gehörte die Löherstraße zu dem Vorstadtbezirk "Stadtgraben" und war als Siedlung vor der Stadtmauer ebenfalls zwischen zwei Tore eingespannt, zwischen dem Kohlhäuser oder auch Frankfurter Tor in der nördlich gelegenen Stadtmauer und dem Fulda-Tor im Süden. Der ehemalige, von der Löherstraße abzweigende Weg nach Johannesberg (heute Gerbergasse) war ebenfalls durch ein Tor, das Johannistor (Joestor), gesichert. Da die Straße ein Teilstück der vom Verkehr stark frequentierten Route FrankfurtLeipzig war und außerdem von Frankfurt her den Eingang zur Stadt bildete, befanden sich hier zahlreiche Gasthöfe zur Beherbergung der Durchreisenden. In dem bis 1867 bestehenden Gasthaus "Zum Schwan" (Löherstraße 23/25) hat auch Goethe mehrmals Station gemacht.
Die zwischen Karlstraße und Frankfurter Straße vermittelnde Löherstraße ist heute in ihrem Baubestand völlig heterogen. Es handelt sich um meist traufständige, zwei- bis dreigeschossige Häuser aus verschiedenen Epochen. Die wenigen alten Fachwerkbauten sind weitgehend barockisiert, zeigen die üblichen Putzfassaden. Das Haus Löherstraße 46 weist als einziges noch einen kräftigen Geschoßüberstand auf. Eine größere Anzahl von Gebäuden wurde entweder bereits im späten 19.Jh. oder erst in jüngster Zeit teilerneuert bzw. durch höhenmäßig angepaßte Neubauten ersetzt. Dominierend im Straßenbild ist die langgestreckte, axialsymmetrisch gegliederte Fassade des barocken Heiliggeistkomplexes (Löherstraße 1/ la) unmittelbar an der Stadtmauer, aber auch das palaisartige Bürgerhaus an der Ecke Löherstraße/Gerbergasse (Löherstraße 42), dessen Äußeres sehr unter den simplifizierenden Überarbeitungen der letzten Jahrzehnte gelitten hat. Beide Bauten sind innerhalb der Gesamtanlage als Einzeldenkmäler ausgewiesen, wie auch das 1789 erstellte fürstbischöfliche Waisenhaus (Löherstraße 17) und das Wohnhaus Löherstraße 32, das früher Gasthof "Zum goldenen Kreuz" war. Hinweis auf die Ansiedlung gründerzeitlicher Kleinindustrie in diesem Gebiet gibt noch ein bemerkenswerter Fabrikeingang im Hinterhof der Löherstraße 29. Erhaltungswürdig ist auch der aus einem alten Kopfsteinpflaster bestehende Straßenbelag der Löherstraße.
Trotz erheblicher Eingriffe in die alte Bausubstanz des Straßenzuges vermittelt die Löherstraße hauptsächlich in ihrem südlichen Teil noch den Eindruck eines in Jahrhunderten gewachsenen Ensembles. Als sozial- und stadtbaugeschichtlich bedeutendes Fuldaer Stadtquartier besteht an der Erhaltung ein besonderes Interesse.
Die Gesamtanlage umfaßt die ehemalige südliche Vorstadt Fuldas, die im späten Mittelalter als Obere Florengasse von der noch im Stadtgebiet gelegenen Unteren Florengasse durch Stadtmauer, Graben und Florentor getrennt war. An ihrem oberen Ende wurde die Siedlung, die sich an der Ausfallstraße zum Florenberg bzw. nach Künzell gebildet hatte, von einem kleinen Tor (Mannsthörlein im Gegensatz zum Frauenthörlein beim Hexenturm) abgeschlossen. Heute wird das Gebiet von Dalberg- und Künzeller Straße begrenzt, die Tore wurden spätestens im 19.Jh. abgebrochen (das Florentor im Jahre 1807).
Die Grundstruktur der zeitweise der Metzgerzunft vorbehaltenen Siedlung orientiert sich auch heute noch deutlich an der alten Wegeführung. An der Stelle, wo sich die Straße gabelt (der Weg nach Künzell endet heute als Sackgasse, der Weg nach Edelzell bzw. zum Florenberg geht in die Edelzeller Straße über), also im Zentrum der Gesamtanlage, befindet sich ein platzartiger Bereich, an dem bis 1904 ein Brunnen stand. Die in geschlossener Bauweise aufgereihten Häuser sind durchweg traufständig und weisen zwei oder drei Geschosse auf. Es handelt sich meist um schlichte, verputzte Fachwerkbauten, vereinzelt noch mit Geschoßüberständen. Ein nicht geringer Teil der Häuser wurde inzwischen durch Neubauten ersetzt. Von den zahlreichen Hausmadonnen der Barockzeit, die sich noch in unserem Jahrhundert an den Häusern befanden, sind fast alle entfernt, nur das Haus Florengasse 20 ist mit der Kopie einer Muttergottes geschmückt, das Original befindet sich im Städtischen Museum. Die alte Pflasterung der Straße ist noch in großen Teilen vorhanden.
Obwohl die historische Bebauung der Florengasse heute noch durch Um- und Neubauten erheblich gestört ist, läßt sich der spezifische Charakter einer urwüchsigen Fuldaer Vorstadtstraße noch deutlich ausmachen. Aus sozial- und stadtbaugeschichtlichen Gründen ist deshalb die umrissene Gesamtanlage im Interesse der Allgemeinheit zu erhalten.