Flächendenkmal (2402)



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  • flaechendenkmal.LFDH10641011883103

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    flaechendenkmal.LFDH10641011883103
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    LFDH10641011883103
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    Altstadt innerhalb der ehemaligen Stadtmauer mit Erweiterung bis zur Bahnlinie, einschl.:

    Gutenbergstraße

    Kiliansring 4-18

    Nikolausstraße 1, 3

    Schwalbacher Straße südlich der Bahn

    Wilhelmstraße

    Rheinufer / Platz von Montrichard

    Der nach der Stadtrechtsverleihung von 1332 errichtete Mauerring bildete bis ins beginnende 19. Jh. die Baugrenze, innerhalb der sich die innere Struktur nur wenig veränderte. Die Bahntrasse von 1856 stellte eine deutliche neue Zäsur im Stadtgefüge dar, die den Ortskern zwischen Rhein und Bahn heute als Einheit erscheinen lässt.

    Die Altstadt ist durch unterschiedliche Zonen charakterisiert: die kurfürstliche Burg mit Zwinger, Gräben und Mauern im Südosten, Pfarr- und Kirchhof sowie Adelshöfe im südlichen Teil zwischen Rhein und Rheingauer Straße, die Bürgersiedlung um Markt und Rheingauer Straße, ehemalige Handwerkerviertel im Nordwesten und Südosten, am Westrand das Industriegelände der Sektkellerei MM. Unmittelbar anschließende zugehörige Zonen sind das Rheinufer und die jetzt teilweise bebauten Freiflächen der ehemaligen Stadtgräben mit angrenzenden Erweiterungsgebieten im Norden bis zur Bahntrasse.

    Einzelne Straßenzüge (alte Straßennamen in Klammern):

    Bahnhofstraße: nördliche Verlängerung der Burgstraße zum Bahnhof; vielleicht erst nach dem Bahnbau entstandene Straßenführung, nach Abbruch begleitender Bebauung teilweise ausgeweitet und ohne räumliche Fassung. Auf dem Gelände des jetzigen Bahnhofsvorplatzes bestand früher eine Mälzerei.

    Burgstraße: Verbindung von der Rheingauer Straße zur Burg, davor kleiner Platz; mit dem Burghof über die Burgbrücke und das Burgtor verbunden. Besonders reizvolle, geschlossene, wohlerhaltene Fachwerkbebauung des 15.-18. Jhs.

    Burghofstraße: Von Mauern gesäumte Gasse mit altem Lesesteinpflaster.

    Ellenbogengasse (teilweise Untere Kirchstraße): neuere Straßenführung nach 1888 (Bau des Hauses Platz von Montrichard 11). Mauergesäumte Gasse unterhalb des Kirchhofes.

    Grabengasse: gebogene kurze Gasse, ehemaliger (Stadt-)Graben oder Mühlgraben?

    Gutenbergstraße (Schulstraße): benannt nach der um die Mitte des 19. Jhs. an der Ecke Schlossergasse errichteten, nicht erhaltenen Gutenbergschule. An der Südseite der ehemalige, jetzt bebaute Stadtgraben, an der Nordseite eine relativ einheitliche wirkende Bebauung aus der 2. Hälfte des 19. Jhs., die die traditionelle Altstadtstruktur mit geschlossener Straßenzeile und zurückliegenden Nebengebäuden fortsetzt.

    Kirchstraße (Obere Kirchgasse): Weg von der Rheingauer Straße zur Pfarrkirche, zwischen den Höfen Langwerth von Simmern, Bechtermünz und Pfarrhof. Die frühere gerade Verbindung zum Rheinufer wurde nach 1888 durch die Ellenbogengasse ersetzt.

    Kiliansring (Ringstraße): Fortsetzung der Gutenbergstraße, gebogener Verlauf um den hier erhaltenen Stadtmauerrest mit ehemaligem Stadt- und Mühlgraben, jetzt teilbegrünte Parkfläche. An der Nordseite Einzelhausbebauung um 1900. Die Stadtmauer teilweise überbaut mit unmaßstäblicher Bebauung der 1970er Jahre.

    Leerstraße (Leergasse):ehemalige Gasse der Lohgerber (Löher) am begleitenden Bachlauf. Bis in die 1930er Jahre enge, kleinteilige Bebauung, heute teilweise ersetzt durch jüngere Gewerbebauten (MM) oder großflächige Brachen (Parkplatz Entenplatz).

    Markt, Marktstraße: Dreieckiger Platz mit Brunnen und Verbindung zur Rheingauer Straße. Die Bebauung wurde nach Brand Ende des 19. Jhs. teilweise erneuert.

    Martinsstraße: Verbindung vom Markt zum Rhein, hier das Martinstor. Mauergesäumte Gasse durch beidseitigen Besitz von Eltz, von einer Brücke überspannt.

    Mühlstraße (Mittlerer Petersweg): gebogener Verlauf der schmalen, früher kleinteilig und engbebauten Gasse, benannt nach der ehemaligen Mühle an der Stadtmauer bzw. dem zugehörigen, hier verlaufenden Mühlgraben. Neuere Bebauung fügt sich nicht in die historische Struktur; Neubauten mit Fachwerk-Imitat.

    Petersweg (Hinterer Petersweg): Ehemaliger Weg an der Stadtmauer, früher enggeschlossene Bebauung jetzt lückenhaft.

    Platz von Montrichard (seit 1966, vorher Rheinstraße): Rheinufer über die gesamte Langseite der Stadt. Früher Bootsanlegestelle und Kran, im 19. Jh. Uferpromenade mit Platanenhain und Station der Personenschifffahrt; teilweise neuere gärtnerische Gestaltung. Burg, Reste der Stadtmauer und Bauten des 16.-19. Jhs. ergeben die unverwechselbare Stadtsilhouette und besterhaltene Rheingauer Stadtansicht.

    Rheingauer Straße (Hauptstraße): Rheinparallele Ortsdurchfahrt, Eingänge ehemals von Tortürmen markiert, davon der östliche (Sülztor) erhalten. Relativ enger, leicht gewundener Straßenraum, gesäumt von geschlossener Bebauung, mit kleiner platzartiger Aufweitung in der Mitte an der Einmündung Marktstraße. Besonders im Abschnitt zwischen Schlossergasse und Bahnhofstraße noch spätmittelalterliche Struktur aus (meist erneuerten) hohen, oft dreigeschossigen Giebelbauten auf langgestreckten, schmalen Parzellen. Bauten des 18. Jhs. vorwiegend traufständig, einige mit jüngeren Ladeneinbauten. Im Zentrum (Marktstraße) barocke Ladenarkaden. Im westlichen Abschnitt (Nordseite) Störungen durch neuere Bauten.

    Rosengasse (Untere Kirchstraße): Verbindung vom Markt zum Rheinufer; hier früher das Rheintor. Neben Pfarrkirche und Eltzer Hof hochwertige, geschlossene Fachwerkbebauung des 15.-18. Jhs.

    Schlossergasse: Nord-südliche Verbindungsgasse, an der Westseite schlichte Traufenbauten des späten 19. Jhs. Die Ostseite Freifläche nach Abbrüchen früherer Hintergebäude, teilweise ehem. Schulhof.

    Schwalbacher Straße (Holzweg): Ehemaliger Weg der Holzfuhrwerke (Holztor); Landstraße nach Martinsthal und Bad Schwalbach. Im Stadtbereich seit dem 19. Jh. Hauptgeschäftsstraße mit relativ einheitlicher, gegen Ende des 19. Jhs. erneuerter, geschlossener Bebauung aus Wohn- und Geschäftshäusern mit erdgeschossigen Läden und zeittypischen baulichen Merkmalen. Seit 1976 Fußgängerzone mit zeittypischer Gestaltung des Straßenraums.

    Steingasse (Vorderer Peterweg): kurze Verbindungsgasse mit Resten alter, kleinteiliger Bausubstanz.

    Wilhelmstraße (Vordere Eisenbahnstraße): Gründerzeitliche Bebauung entlang der Bahnlinie; im Osten der Bahnhof.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Eltville_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH10641011883503

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    flaechendenkmal.LFDH10641011883503
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    LFDH10641011883503
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    Antoniusgasse 2-14, 9-11

    Kirchgasse 1 (Kath. Pfarrkirche),

    Kirchgasse 4-10

    Martinsthaler Str. 3 (Rathaus), 8-12

    Platz vor der Kirche mit Mauer, Kriegerdenkmal (nicht hier erhalten) und Linden.

    Östlich der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hauptstraße, einem Teil der alten Wegeverbindung vom Taunus nach Eltville und zum Rhein, liegt der Ortskern mit der Pfarrkirche und dem Kirchplatz, der rechtwinklig von Antoniusgasse, Kirchgasse und Martinsthaler Straße (früher Untergasse) umschlossen wird. Ein besonderes Charakteristikum des aus einem Wehrkirchhof hervorgegangenen Dorfplatzes besteht in seiner zur Kirche hin ansteigenden, gegenüber den Straßen terrassenartig erhöhten Lage, begrenzt durch eine ursprünglich wohl höhere Bruchsteinmauer. An der Nordseite bildet die Pfarrkirche, nach Westen das Rathaus von 1565 die bauliche Begrenzung des Dorfplatzes. Nach Osten ergibt eine qualitätvolle Gruppe von Fachwerkbauten eine wirkungsvolle Platzeinfassung. Eine einheitliche Wirkung trotz unterschiedlicher Gestaltungsmerkmale entsteht hier aufgrund ähnlicher Proportionen und dem dominierenden Schiefer als vorherrschendem Fassaden- und Dachmaterial, während an der Südseite (Martinsthaler Straße) verputzte Bauten den Platz optisch schließen. Die ursprünglich sieben Linden auf der teils unterschiedlich gepflasterten, teils wassergebundenen Fläche wurden nach archivalischen Quellen zwischen 1660 und 1680 gepflanzt und vermutlich in der 2. Hälfte des 19. Jhs. sowie in jüngster Zeit durch Nachpflanzungen nach der kürzlich erfolgten Neugestaltung des Platzes ersetzt.

    An zentraler Stelle vor dem Rathaus stand bis vor kurzem als wesentlicher Bestandteil des Platzes das Kriegerdenkmal für die Teilnehmer des Feldzuges 1870/71 als eines der wenigen bis dahin noch am ursprünglichen Standort verbliebenen Denkmäler aus dieser Zeit; im Zuge der neuen Platzgestaltung wurde es leider trotz seines bestehenden Denkmalwertes entfernt und auf dem Eltviller Bauhof abgelegt.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Rauenthal_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH10641011884503

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    LFDH10641011884503
    legalFoundationDocument

    Klosterbezirk innerhalb der Klostermauer mit Gebäuden und Freiflächen

    bestehend aus:

    Ringmauer mit Toren

    Pfortenhaus

    Konversenbau mit Klosterkeller, Laienrefektorium, Laiendormitorium, Abtswohnung, untere Mühle

    Klostergasse

    Hospital

    Neues Krankenhaus

    Klausurbauten:

    Kirche

    Ostflügel mit Sakristei, Kapitelsaal, Fraternei (Cabinet-Keller), Wohnung von Prior und Abt, Mönchsdormitorium

    Kreuzgang

    Nordflügel mit Mönchsrefektorium, Küche und Wärmestube

    Westflügel (Bibliothek)

    Abteigarten mit Orangerie, Prälatengarten mit Gartenhaus

    Marstall (Restaurant)

    Kelterhaus, Leyenkeller, Obere Mühle

    Remisenbau

    Schlosserbau

    Back- und Brauhaus

    Schlachthaus

    Eberbach wurde bald nach 1116 von Erzbischof Adalbert I. von Mainz als Augustiner-Chorherrenstift gegründet, das 1131 aufgehoben und kurzzeitig den Benediktinern in Johannisberg übergeben wurde. 1136 entstand hier neben Himmerod das einzige Tochterkloster von Clairvaux in Deutschland und eine der ersten rechtsrheinischen Zisterzienser-Konvente, von dem weitere Tochtergründungen ausgingen. Eberbach war später Erbbegräbnisstätte der Grafen von Katzenelnbogen und Ruhestätte dreier Mainzer Erzbischöfe. (Zur Entwicklung des Klosters und seiner Beziehung zur umgebenden Landschaft siehe Einleitung S. 67-71)

    1803 wurde das Kloster aufgehoben und der nassauischen Domänenverwaltung unterstellt. Die Kirchenausstattung wurde an verschiedene Pfarreien der Region verschenkt, die Bibliothek aufgelöst. Die Gebäude wurden weiterhin für Weinbau und landwirtschaftliche Zwecke genutzt und außerdem 1813 ein Korrektionshaus (Strafanstalt) eingerichtet. Schließlich kam 1815 noch eine Irrenanstalt hinzu, die 1849 von der neuen Einrichtung auf dem nahe gelegenen Eichberg abgelöst wurde. Das Kloster enthielt eine Strafanstalt bis 1912, 1912-18 ein Militärgenesungsheim. Bis 1945 blieb es unter preußischer, danach unter hessischer staatlicher Domänenverwaltung. Bei umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde der Schwerpunkt zunehmend von der musealen Nutzung auf den Aspekt eines modernen Veranstaltungsortes verlegt.

    Kloster

    Ringmauer des 12./13. Jhs., ca. 5 m hoch, aus teilweise verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Schieferdeckung. Pfortenhaus an der Südseite, mit romanischem Untergeschoss und rundbogigen Eingängen, 1740/41 erweitert und erhöht. Daneben dreiteiliges barockes Hauptportal von Steinmetz Anton Süß mit bekrönenden Figuren: Maria Immaculata, Johannes der Täufer und Bernhard von Clairvaux (Kopien, Originale im Abteimuseum) von Nikolaus Binterim, Mainz. Nordtor, neuere Einfahrt im Südosten.

    Klosterkirche

    In zwei Perioden um 1145 bis um 1160 und um 1170 bis 1186 erbaut. Begonnen als Quaderbau nach Vorbild des burgundischen Mutterklosters Clairvaux, vollendet als verputzter Bruchsteinbau. Dreischiffige Basilika mit gleichhohen Ostteilen, 6 Kapellen an der Ostseite und einer Kapellenreihe des 14. Jhs. an der Südseite. Nach dem Verlust der Ausstattung kommen die zisterziensisch geprägten, klaren Formen mit viereckigen Pfeilern, schlichten Rundbogenarkaden und blockhaften Wandvorlagen, glatten Mauerflächen und Kreuzgewölben ungeschmälert zur Wirkung.

    In der Klosterkirche befinden sich bedeutende Grabmäler:

    Tumbendeckel des Grafen Eberhard von Katzenelnbogen († 1311), Grabplatte des Mainzer Domkantors Eberhard von Oberstein († 1331). Hochgrab an der nördlichen Chorwand mit Sockel und Architekturumrahmung, ehemaliges Baldachingrabmal des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau († 1371), jetzt mit stehender Grabplatte. Grabplatte des Mainzer Erzbischofs Adolf II. von Nassau († 1475). Zwei Grabmäler in der Südkapelle, Wigand von Hynsperg († 1511) und Adam von Allendorf († 1518) mit Ehefrau Anna Specht von Bubenheim, von Hans Backoffen, Mainz, oder dessen Werkstatt.Grabplatten von 30 Äbten, 14.-18. Jh., im Nordseitenschiff.

    Ein aus der Klosterkirche stammendes ältestes zisterziensisches Ornament-Glasfenster des deutschen Sprachraums befindet sich jetzt im Abteimuseum.

    Klausurgebäude mit Kreuzgang

    Im Erdgeschoss-Nordteil die zweischiffige, von Kreuzgewölben überspannte Fraternei, entstanden um 1240-50 mit außen an der Ostseite freigelegten Maßwerkfenstern, seit Ende des 15. Jh. teilweise als Weinkeller genutzt, 1730 als Cabinet-Keller erwähnt.

    Im Ostflügel im Obergeschoss das Mönchsdormitorium um 1250-70 mit Südteil von 1345, ein zweischiffiger, langgestreckter Saal mit Kreuzgratgewölbe auf runden und achteckigen Pfeilern. Der frühgotische Raumeindruck ist nach der Entfernung barocker Zelleneinbauten 1930/31 fast unverändert erhalten. Die ursprünglichen Dreiergruppen spitzbogiger Fenster wurden 1501 mit dem Einbau hölzerner Zellen durch rechteckige Fenster ersetzt; eine der ursprünglichen Fenstergruppe ist noch vorhanden. Verbindung vom Dormitorium zum Mönchschor der Kirche über eine Treppe; dort die Abtszelle.

    Im Südteil des Ostflügels der Kapitelsaal. Die untere Fensterzone enthält noch Reste des ersten, 1186 fertiggestellten Klostergebäudes. Umbau um 1345 mit auf schlanker Mittelsäule ruhendem Sterngewölbe.

    Vom Kreuzgang sind West- und Nordflügel mit Resten des 12. Jhs., darunter Fundamenten des Brunnenhauses, und Ausbauten des 13. und 14. Jh. erhalten. Das frühgotische Maßwerk wurde mit dem Abbruch des Ost- und Südflügels im 19. Jh. zerstört. Erhalten sind an der Ostseite Gewölbekonsolen mit Figurenschmuck um 1350-80 (Kopien; Originale im Abteimuseum).

    Der Nordflügel 1720-24 nach Plänen des Eberbacher Paters Bernhard Kirn umgebaut. Refektorium mit romanischem Portal, zum repräsentativen Barockraum umgestaltet. Muldendecke mit reicher Stuckdekoration, 1738 von Künstler oder Werkstatt in der Nachfolge von Daniel Schenk, Mainz. Westlich davon der überwölbte, romanische Küchenbau mit darüber liegender Wärmestube.

    Im Obergeschoss über dem Westflügel des Kreuzgangs Bibliotheksbau aus Fachwerk um 1480 (heute Abteimuseum) mit vorgesetztem, von hohem Spitzdach gekröntem Treppenturm.

    Westlich der Klausur, durch die Klostergasse getrennt, der vor 1200 begonnene, im frühen 13. Jh. vollendete, ursprünglich zweigeschossige Konversenbau. Im Nordteil der ehemalige Klosterkeller, im Südteil das Laienrefektorium, dazwischen ein gewölbter Gang als ehemals einziger Zugang zur Klausur. Sämtliche Räume von zweischiffigen Kreuzgewölben auf mittlerer Säulenreihe überwölbt. Die Gewölbe des Laienrefektoriums 1709 erneuert, dabei die Säulen bis auf eine ummantelt. 1926-1964 Wiederherstellung des romanischen Zustandes durch Entfernung nachträglicher Einbauten. Im Obergeschoss das Laiendormitorium, der größte romanische Profanraum in Europa.

    Östlich der Klausur, jenseits des Kisselbaches, das 1215-20 anstelle des ursprünglichen Augustiner-Chorherrenstifts errichtete Hospital, seit dem frühen 17. Jh. zu Kellereizwecken dienend. Rechteckbau mit ursprünglich zwei übereinanderliegenden Reihen rundbogiger Fenster an den Längsseiten; innen dreischiffiger hoher Saal mit Gewölben auf hohen, schlanken Säulen mit Kapitellen, im Süden quadratischer Vorbau. Neben Ourscamp/Burgund einziger unbeeinträchtigter zisterziensischer Hospitalraum in Europa. Nördlich vorgebaut ein spätgotischer Wohnbau des späten 14. Jhs. Die mittelalterliche Bausubstanz nach Osten und Norden durch jüngere Anbauten teilweise verdeckt. Östlich des Hospitals lag ursprünglich die im späten 18. Jh. abgebrochene Thomaskapelle. Das neue Krankenhaus (heute Verwaltung), ein schlichter Barockbau von 1752/53, stellt die Verbindung zu den Klostergebäuden her. Im Eingangsbereich großes Wappenrelief von 1716 aus dem nicht erhaltenen Eberbacher Hof in Frankfurt.

    Westlich der Klostergebäude zugehörige Wirtschaftsbauten, Scheune und Kelter des 13. Jhs./1726 (jetzt Hotel); anschließend ehemalige Klostermühle mit Abtswappen Hermann Hungrichhausen, 1748. Westlich oberhalb davon ehemaliges Marstallgebäude (Klosterschenke), eingeschossiger, langgestreckter Massivbau mit Krüppelwalmdach. Über der Rechtecktür Abtswappen Adolph Werner von Salmünster, 1755. Nördlich der Klausur ehemaliger Schlosserbau, durch Maueranker bezeichnet 1694. Ehemaliges Brauhaus, 1733-37, ehemaliges Backhaus mit Abtswappen Adolf Dreimühlen. Ehemalige Remise, Ende 18. Jh.

    Gärten

    Prälatengarten, von Mauern begrenzte terrassenförmige Anlage. Portal mit Bügelsturz, bez. 1719, mit Abtwappen Michael Schnock und Pinienzapfenbekrönung. Auf der oberen Terrasse erhöht gelegenes quadratisches Gartenhaus mit massivem Sockelgeschoss, darüber Fachwerkobergeschoss mit geometrischen Zierformen und geschweiftem, verschiefertem Haubendach, 1722 errichtet durch Bernhard Kirn.

    Abteigarten in barocker, geometrischer, jetzt vereinfachter Anlage; darin die ehemalige Orangerie, ein verputzter Massivbau mit Mansarddach, nach Süden Fensterwand. An der Nordseite über rechteckigem Eingang Abtswappen Adolph Werner von Salmünster, bez. 1755. Barocke Türen, Inneres verändert, tonnengewölbter Keller. Schmittsgarten an der Nordmauer mit Ummauerung und Pforte, dort Wappenkartusche des Abtes Adolf Dreimühlen, 1728.

    In Eberbach, einem der umfangreichsten und am besten erhaltenen hochmittelalterlichen Klöster Deutschlands, blieb trotz späterer Umbauten und Erweiterungen der romanische und frühgotische Bestand an den Hauptgebäuden unverkennbar. Aufgrund der Vollständigkeit der Gesamtanlage, der frühen Entstehungszeit, der künstlerischen Qualität der Einzelbauten und dem wenig veränderten Originalzustand der Architektur ist Eberbach ein Kulturdenkmal von europäischem Rang.

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Hattenheim_Kloster Eberbach
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH10641011888803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH10641011888803
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    LFDH10641011888803
    legalFoundationDocument

    Alter Ortskern mit Gärten zwischen Rheinallee, Bahnlinie, Zimmerstraße/Weinbergstraße und Pfaffenberg,

    einschließlich:

    Burggraben

    Dekan-Schumann-Straße

    Eberbacher Straße

    Fischergasse

    Georg-Müller-Straße

    Hauptstraße

    Hinterhausenstraße

    Kornmarktstraße

    Paulinenstraße

    Pfarrgässchen

    Rheinstraße

    Schlossergasse

    Weinbergstraße

    Die Gesamtanlage erstreckt sich über den Ortskern von Hattenheim, der sich in nachmittelalterlicher Zeit in seiner Ausdehnung nur geringfügig verändert hat.

    Die Burg und die vielleicht aus einer zugehörigen Kapelle hervorgegangene Pfarrkirche bilden heute den ältesten Kern der Bebauung. Die umgebenden Straßenzüge – Burgstraße und westlicher Abschnitt der Hauptstraße – zeichnen sich durch ihre bis auf das frühe 16. Jh. zurückgehende und qualitätvolle Bausubstanz aus. Besonders in der Hauptstraße ist die hervorragende Ensemblewirkung der teils aus Fachwerk errichteten, teils als Putzbauten ausgeführten Wohnhäuser hervorzuheben. Barocke Adelshöfe wie die der Grafen von Schönborn, Raitz von Frentz, Wachendorf sowie der stattliche katholische Pfarrhof bestimmen das geschlossene Straßenbild, das sich nur im Bereich des etwas angehobenen Kirchhofes aufweitet. Hinzu kommen wohlerhaltene Fachwerkbauten, unter denen das spätmittelalterliche Haus Nr. 36 von 1512 besonders zu erwähnen ist.

    Auch im östlichen Ortsbereich haben Holzuntersuchungen bei einigen äußerlich veränderten Bauten eine Entstehung kurz nach 1500 ergeben.

    Eine ganz eigene Prägung erhielt die Ortsmitte durch die künstlerische Hand des ortsansässigen Malers Claudy in den 1920er Jahren, dessen in handwerklich anspruchsvoller Sgraffitotechnik ausgeführten Rankenornamente einige Fachwerkfassaden überziehen.

    Ein spezifisches Merkmal des Ortsgrundrisses sind die geschwungenen, stellenweise aufgeweiteten rheinparallelen Straßen, die durch enge, senkrecht dazu verlaufende Gassen verbunden werden. Eine ausgeprägte Rheinfront ist nicht vorhanden. Vielmehr bilden nach der Rheinseite mauerumfriedete Gärten mit innen höherliegendem Niveau, teilweise vom zugehörigen Hausgrundstück durch eine Gasse getrennt und über eine Brücke erreichbar, eine vorgelagerte Grünzone mit altem Baumbestand. Die reizvollen, von Mauern gesäumten, gepflasterten Gassen dieses Bereiches (Pfarrgässchen, Rheinstraße) stellen ein besonderes Charakteristikum von Hattenheim dar. Auch im übrigen Ortskern ist, stellenweise von Asphalt überdeckt, altes Sandsteinpflaster erhalten.

    Einzelbauten innerhalb der Gesamtanlage: siehe Kulturdenkmäler.

    Kornmarktstraße 2 (Ehem. Nonnenhof. "stattliches Gebäude, von der Straße zurückliegend; Erdgeschoss massiv, Obergeschoss verschiefert, Walmdach. Am Kellereingang Jahreszahl 1708. Von Mauern umgeben." (1965). Ursprünglich Liebfrauenhof oder "unser lieben Frauen Hof" genannt und gehörte zum Muttergottesaltar der Pfarrkirche. Im 16. Jh. war es nach Brand des Pfarrhauses zeitweilig Wohnsitz des Pfarrers und wurde 1594, da "dem Einsturz nahe", notdürftig repariert. Stark verändert, straßenseitige Grundstücksmauer mit Torbogen entfernt; in einer Gartenmauer Rundbogensturz mit Jahreszahl 1728, Garten von Bruchsteinmauern umgeben. Innenraum mit schlichtem Deckenstuck.

    Hauptstraße und weitere Straßen mit teilweise erhaltener alter Kopfsteinpflasterung.

    Östlich angrenzend der Weinberg "Mannberg" mit Mauerresten und Grenzsteinen. 1281 im manewerke genannt. 1464 belehnte Herzog Ludwig von Pfalz-Zweibrücken seinen Kanzler Johann Langwerth von Simmern mit dem Weinberg Mannberg, der sich zwischen dem östlichen Ortsrand und der Gemarkungsgrenze Erbach, der alten Rheingauer Landstraße und der Bahnlinie erstreckt. Zur Straße hin Abgrenzung durch Mauerreste; hier und an der oberen Grenze mehrere Gütersteine der Eigentümer Langwerth von Simmern (siehe separaten Eintrag). Wesentliches kulturlandschaftliches Element der Hattenheimer Umgebung.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Hattenheim_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH10641011889203

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH10641011889203
    inspireID
    LFDH10641011889203
    legalFoundationDocument

    Nördlich des Friedhofes gelegene Gruppe von zwei je zweigeschossigen Doppelhäusern gleicher Kubatur. Die beiden Arbeiterwohnhäuser mit Wohnungen für acht Familien waren Bestandteil des 1904 damals außerhalb des Ortes errichteten preußischen Domänenweinguts Hattenheim-Erbach (Mühlpfad 3). Beide wohl mit einheitlichen Grundrissen errichteten Häuser zeigen traditionelle Form als schlichte Traufenbauten mit verschiefertem Krüppelwalmdach. Dort je zwei Schleppgauben; Giebelfeld ebenfalls verschiefert. In der Fassadenbehandlung leichte Differenzierungen: bei Nr. 8/10 nur Ziegelmauerwerk, bei Nr. 12/14 Wechsel von Backsteinsichtigkeit, Putzflächen und Bruchsteinmauerwerk des Sockels. Straßenseitig jeweils sechs Fensterachsen mit Stichbogenöffnungen; teilweise noch sprossengeteilte Holzfenster (außer bei Nr. 8) und durchweg die Klappläden erhalten. Eingänge an den Schmalseiten und rückseitig mit vorgesetzter Freitreppe. Jedem Doppelhaus zugeordnet sind zwei kleine Schuppen mit Stallungen, ebenfalls aus Ziegelmauerwerk, mit Fachwerkelementen und Satteldach. Als Einfriedung ein (veränderter) Holzzaun zwischen Backsteinpfosten.

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Hattenheim_Waldbachstraße 8
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH10641011889403

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH10641011889403
    inspireID
    LFDH10641011889403
    legalFoundationDocument

    Hauptstraße 1-5 (Südseite)

    Einheitliche, planmäßige Bebauung der Landstraße außerhalb des Ortskernes, bestehend aus drei traufständigen Wohnhäusern aus der 1. Hälfte des 19. Jhs. mit einheitlicher Baulinie und Traufhöhe.

    Hauptstraße 1 und 3: Ursprünglich Häuser gleichen Typs aus der 1. Hälfte des 19. Jhs. Zweigeschossig, verputztes Fachwerk, fünfachsig mit Mitteleingang, Dach mit kleinen Walmen. Nur bei Nr. 1 die originalen verzierten Fensterumaus Holz, dagegen in Nr. 3 die qualitätvolle alte Haustür mit Oberlicht erhalten. Zwischen beiden Häusern ein schmiedeeisernes Gitter, Nr. 1 mit Einfriedungsgitund Torpfo. Im Garten kleine Nebengebäude. Hauptstraße 5: langgestrecktes schlichtes Bieaus der 1. Hälfte des 19. Jhs. Verputztes Fach, 9 Fensterachsen, Mitteleingang. Zwerchhaus als breiter Dreiecksgiebel mit Rundbogenfenster, seitlich überbaute rechteckige Einfahrt. UrsprüngFensterteilungen und Klappläden fehlen.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Erbach_Gesamtanlage III
    siteProtectionClassification
    cultural
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    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH10641011889503

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    flaechendenkmal.LFDH10641011889503
    inspireID
    LFDH10641011889503
    legalFoundationDocument

    Ortskern einschl.:

    Albrechtstraße mit Pflaster

    Andreasgasse

    Eberbacher Straße 1-25

    Franseckystraße

    Friedrichstraße

    Hauptstraße 1-43, einschl. Hotel Schloss

    Reinhartshausen mit Park

    Markt

    Marktstraße

    Neugasse

    Rathausstraße 1-9 mit Pflaster

    Rheinallee

    Trostgässchen

    Friedhof

    Schulacker

    Weinberg "Herberge"

    Rheinwasen

    Der mittelalterliche Erbacher Ortskern zeichnet sich im Grundriss in der ovalen, durch Taunusstraße (früher Holzgasse), Rheinstraße (Rheingasse), Andreasgasse (Buchsengasse, Schiffergasse) und einige weitere Parzellengrenzen ringförmig umgrenzten Zone um den zentralen Marktplatz ab. Im Ortsmittelpunkt treffen sich die wichtigsten historischen Verkehrsverbindungen Hauptstraße und Eberbacher Straße (Kühhohl, Entenbachstraße); außerdem wird er vom (heute nicht mehr sichtbaren) Kisselbach durchflossen, der früher als offener Bachlauf den Platz bis zur Marktstraße durchquerte und dort in einem Bogen um den damaligen Bebauungsrand herumgeführt wurde.

    Der Ortskern ist gekennzeichnet durch seine meist kleinteilige Parzellierung und Baustruktur. Die überwiegend traufständige Bebauung der Straßen steht im Gegensatz zu einigen markanten, giebelständigen, im 16. und 17. Jh. entstandenen Fassaden am Marktplatz, an dem sich auch das alte und neue Rathaus sowie das traditionelle Gasthaus befinden. Die Zone zwischen Hauptstraße und Neugasse zeigt ein eigentümliches Erschließungssystem durch kleine verwinkelte Gassen (früher Mollesgässchen). Neugasse und Friedrichstraße (früher Große und Kleine Kuhgasse; Liebesblumengässchen) in ihrem geradlinigen Verlauf stellen jüngere Straßenführungen dar.

    Die katholische Pfarrkirche mit zugehörigen Einrichtungen wie Kirchhof, Schule (mit Schulacker), Pfarrhof, früher außerdem auch Zehnthof sowie dem jüngeren Friedhof nimmt die gesamte Westseite ein. Größere Stifts- und Adelshöfe liegen um den Ortsrand, bevorzugt zum Rhein hin. Eine qualitätvolle Gruppe repräsentativer Bürgerhäuser des 18. Jhs. konzentriert sich an der Taunusstraße.

    Eine erste Ausdehnung des Ortes erfolgte nach der Wende zum 19. Jahrhundert an der Landstraße nach Eltville, eine weitere an der Eberbacher Straße.

    Das Ortsbild wurde 1965 als "wohlerhalten mit Partien von hohem Reiz" beschrieben; es wird sowohl die "einigermaßen wohlerhaltene Bebauung" der Hauptstraße erwähnt wie die Rheinstraße als "malerische Gasse, bebaut mit verputzten Fachwerkhäusern" und die Eberbacher Straße "mit schlichten verputzten Fachwerkhäusern". Wenn auch zwischenzeitlich diese Partien durch Ersatzbauten und -materialien ihr historisches Gesicht auf weite Strecken verloren haben, so blieb doch der Ortsgrundriss insgesamt, bis auf eine neue Abrissfläche (Parkplatz) zwischen Neugasse und Friedrichstraße, in seinen Grundzügen erhalten. Hervorzuheben ist die Rathausgasse mit ihrer kleinteiligen, geschlossenen Bebauung und altem Straßenpflaster, das auch in der Albrechtsgasse noch vorhanden ist. Ein wesentlicher Bestandteil der Ortsstruktur sind die aus Bruchsteinen errichteten Einfriedungsmauern der Höfe.

    Im gesamten Kerngebiet ist noch vielfach mit alter Bausubstanz zu rechnen, auch wenn diese äußerlich oft unkenntlich ist.

    Obwohl ufernah gelegen, besitzt Erbach keine eigentliche bauliche Beziehung zum Rhein, der zuletzt durch den Ausbau der Bundesstraße noch weiter abgerückt wurde. Die südliche Rheinfront ist in ihrer optischen Wirkung erhalten, die vorgelagerten ehemaligen Bleichwiesen (Rheinwasem) dienen heute als Verkehrsflächen.

    Der vom Neubau des Hotels Schloss Reinhartshausen dominierte westliche Ortsrand stellt sich im Übergang von Weinbergen und offenen Flächen zur historischen Bebauung noch weitgehend ungestört dar; nach Norden und Westen hingegen schließen sich Neubaugebiete an den Ortskern unmittelbar an.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Erbach_Gesamtanlage I
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH10641011889603

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    Eltviller Landstraße 18-24

    Östlich des Ortes entstand relativ weit außerhalb auf ehemaligem Weinbergsgelände die von Marianne von Preußen gestiftete evangelische Pfarrkirche mit Pfarrhaus. Die markanten Gebäude bildeten für längere Zeit den neuen Ortsrand an einer Stelle, wo schon im 18. Jahrhundert etwa auf halbem Weg zwischen Draiser Hof und Erbach eine Wegekapelle gestanden hatte.

    Die Ortserweiterung in Richtung Eltville entwickelte sich nach Mitte des 19. Jhs. auf der als Pfarracker bzw. im 18. Jh. als Molsberger Zehenddistrict bezeichneten Fläche. Hier siedelte sich um 1870 die Konservenfabrik Remy und Kohlhaas mit ihren an der Landstraße gelegenen Wohn- und Verwaltungsgebäuden an, hinter denen die aus Bruch- und Backstein errichteten schlichten Fabrikationshallen mit hohem Schornstein liegen. Die umgebenden Freiflächen, besonders südlich der Landstraße bis zum Rhein, dienten bis zu ihrer Bebauung durch neue Wohnsiedlungen der Produktion des in der Fabrik verarbeiteten Obstes und Gemüses.

    Durch ihre von der Landstraße in einheitlicher Linie in großzügigen Gartengrundstücken zurückgesetzte Lage ergeben die drei villenartigen Gebäude zusammen mit der Kirche das typische Bild einer durchgrünten gründerzeitlichen Ortserweiterung.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Erbach_Gesamtanlage II
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
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    Wallufer Straße 1-75

    Zwischen Wallufer Straße (B 42a) und Rhein einschließlich des Geländes zwischen Burg und Freigässchen sowie des Burg Crass-Geländes

    Im 18. Jh. war die über dem Leinpfad relativ steil ansteigende Uferzone zwischen Eltville und Walluf als Weinberg (Flurbezeichnung Rheinberg, Weinberg in den Rheinbergen) und Ackerfeld, teilweise vom nahegelegenen Steinheimer Hof aus, landwirtschaftlich genutzt; außerdem lag hier außerhalb der Stadt eine Gerichtsstätte mit Galgen.

    Nach Abtrennung des schmalen Uferstreifens vom Hinterland durch Ausbau der Rheingauer Chaussee und Eisenbahn entwickelte sich dieses Gebiet seit dem frühen 19. Jh. zur bevorzugten Siedlungslage vermögender Bauherren. Beginnend mit dem im Ursprung mittelalterlichen, zum Landsitz umgestalteten Adelshof der Burg Crass vor den Toren der Stadt entstand eine fortlaufende Reihe opulenter klassizistischer und gründerzeitlicher Villen überwiegend als Sommersitze auswärtiger Unternehmer. Die repräsentativen Bauten verlangten als entsprechenden Rahmen ausgedehnte Parkanlagen sowie die zur Eigenversorgung nötigen Ökonomiegebäude, die am Rande der Grundstücke eigene Komplexe bildeten; hinzu kamen technische Bauten wie Maschinen- und Pumpenhäuser, Eiskeller und Wassertürme, die in romantischen Architekturen versteckt wurden. Für die Planungen wurden (soweit bekannt) renommierte Eltviller, aber auch Frankfurter und Berliner Architekten und Gartengestalter hinzugezogen.

    In der Folge des Ersten Weltkrieges kam es zu Verkäufen und Grundstücksteilungen. 1936 standen acht Villen leer, galten von der Ausstattung nicht mehr als zeitgemäß; Abbruchanträge (Villa Rheinberg, Villa Margarethe) wurden gestellt, Neubauten konnten wegen Schwierigkeiten der Materialbeschaffung nicht realisiert werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Villa Rheinfried (Nr. 25) vollständig vernichtet.

    In der Nachkriegszeit wurden zahlreiche Villen in Einzelwohnungen unterteilt, ehemalige Ökonomiehöfe Wohnzwecken zugeführt und weitere Freiflächen für Obst- und Gemüseanbau genutzt sowie zusätzliche Neubauten errichtet. In jüngster Zeit kam es verstärkt zu Bemühungen der Wiederherstellung von Bauten und Parkanlagen.

    Heute zeigen die meisten Villen äußerlich einen relativ guten Erhaltungszustand, während Nebengebäude oft stark verändert oder entfernt wurden. Die weiträumigen Gärten lassen noch zahlreiche sichtbare Strukturen ihrer ursprünglichen Gestaltung erkennen. Dazu gehören Vorfahrtsrondelle und -alleen, Einzelbaumpflanzungen, Wege- und Treppenanlagen am Rheinhang sowie Pergolen, Spaliere, Hecken und Nutzgartenzonen. Sie weisen dabei eine jeweils ähnliche Gestaltungs- und Formensprache auf, die einen übergeordneten Planzusammenhang erkennen lässt. „Mit gebührendem Abstand zum Nachbarn thront die Villa auf der Hangkante; die intensiv gestaltete Umgebung ... bietet eine Plattform, auf der sich in rhythmischer Folge die Villen präsentieren." Dies gilt in erster Linie für die Rheinansicht als Schauseite der sog. Rheingauer Riviera, einer durch die naturgegebene Flussuferlage und die planvolle Großzügigkeit der Bebauung herausragenden und einmaligen Situation. Unterschiedlich gestaltete Böschungsmauern schließen die Gärten zum Leinpfad hin ab.

    Zu einzelnen Objekten siehe Kulturdenkmäler (Wallufer Straße).

    Weitere Einzelbauten (Bestandteile der Gesamtanlage):

    Wallufer Straße 4: 1888, Wohnhaus Jakob Kohlhaas, Architekt: Gebrüder Kahm

    Wallufer Straße 6: 1903 ? 1920 Preußische Weinbau- und Kellereidirektion

    Wallufer Straße 8: 1886 Wohnhaus nebst Stallung für Joseph Raschi, Architekt: Carl Baer

    Wallufer Straße 23: 1875 Wohnhaus Carl Racké. 1887 Ökonomiegebäude zu Villa Firmenich, Architekten: Gebrüder Kahm. Um 1900 Villa Rheinschlucht. 1902 Anbau an Villa J. Schultz, Architekt: Fritz

    Wallufer Straße 65: Erbaut um 1864 (inschriftliches Baudatum in Nebengebäude), Bauherr: Marcuse (Mitbegründer der Deutschen Bank 1870). 1904 Villa Margarethe nach Eigentümerin Margarethe Marcuse. 1907 Umbau und Vergrößerung der Villa Hagedorn auf 30 Zimmer für Hermann Hagedorn (ausgewandert nach Amerika, 1905 Rückkehr als vermögender Unternehmer, †1919 in Göttingen). Architekten: Kayser & von Groszheim, Bonn. Beschlagnahmung durch französische Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg, 1932 Abbruchantrag des H. Hagedorn (abgelehnt). 1933 Schule für Hitlerjugend, dann Kommandostelle, nach dem Zweiten Weltkrieg Aufnahme von Flüchtlingen. 1946 Verkauf von Teilen des Anwesens (Gärtnerhaus). Um 1960 Umbau in ca. 20 Wohneinheiten. Im Park Reste der ursprünglichen Anlage mit Wasserturm.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Eltville_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH10641011894003

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH10641011894003
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    LFDH10641011894003
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    Das ursprünglich zum Kloster Eberbach gehörige, in früherer Zeit vermutlich als Schafweide genutzte und dann als Wachholder Heide bekannte Gelände besetzten im Bauernkrieg 1525 die Rheingauer und andere gleichgesinnte Bauern, wobei sie das große Eberbacher Weinfass leergetrunken haben sollen. Im Trauttner-Gemarkungsplan von 1751 heißt das Gelände auf dem Wach Holter. 1773 erbaute hier der aus Mainz stammende Dechant v. Schmitz auf einem „erkauften Wüstfelde von 22 Morgen" den zur Pfarrei Erbach gehörigen Wachholder Hof, um seine in der Nähe gelegenen Weinberge besser bebauen zu können.

    1888 wurde der im flach abfallenden Gelände des Kisselbachtales unterhalb des Eichbergs gelegene Wacholderhof durch die Landesregierung zur Erweiterung der Heil- und Pflegeanstalt Eichberg „mit Haus, Scheune, Stallungen, lebendem und totem Inventar und 41 Morgen Land" angekauft. Er diente als damals moderne „Ackerbaukolonie" sowohl der Versorgung der Anstalt wie auch der Therapie der Insassen durch sinnstiftende Tätigkeit in der Landwirtschaft. Zunächst ausgelegt für 75 Kranke, umfasste er eine komplette Wirtschaft für Milchkühe, Jungvieh, Schweine und Hühner sowie einen Weinbaubetrieb und eine Obstplantage.

    Das Wohnhaus, ein schlichter, neuklassizistischer Putzbau mit Walmdächern, Eckquaderungen und Stichbogenfenstern entstand aus der Erweiterung eines ersten kubischen Baukörpers „als solides Krankengebäude mit 70 Betten". Scheune und langgestreckte Stallung, 1890/91 aus Backstein mit Satteldächern errichtet, bilden den Kernbereich des Wirtschaftshofes, in der Folgezeit vermehrt um einige Wohn- und Zweckbauten und von einer Mauer umgeben.

    Bestandteil der Sachgesamtheit Eichberg.

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Rheingau-Taunus-Kreis_Eltville_Erbach_Wacholder Hof
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE