Flächendenkmal (2494)



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  • flaechendenkmal.LFDH35616070267503

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    flaechendenkmal.LFDH35616070267503
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    LFDH35616070267503
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    Am nördlichen Rand der Gemarkung Amöneburg am Bachlauf der Klein gelegene länglich-ovale Hofanlage mit dem alten, etwa 1583 im Renaissancestil erbauten Herrenhaus und mehreren Wohn- und Wirtschaftsgebäuden im Stil des Historismus vom Beginn des 20. Jhs. Die Hobeherren, Amönedorfer Burgmannen, deren Sitz auf dem Burghof am Lindauer Tor war, wurden 1463 mit der Plausdorfer Mühle belehnt. 1571 erhalten die von Schwalbach Hof und Mühle Plausdorf, so daß die ältesten Gebäude kurz vor dieser Zeit entstanden sein dürften. Um 1583 Ausbau laut Inschrift im Torbogen über der Brückendurchfahrt: "ruf gott inn alenn nötten ann, er württ tich gwisslich nicht verlahn 1583".

    Über dem Hauptportal findet sich die gleiche Jahreszahl. Auch an neueren Gebäuden ist mehrfach das Wappen derer von Schwalbach angebracht, die Figuren am Portal stellen Konrad von Schwalbach und dessen Frau, eine geborene Winter zu Bromskirchen dar. Somit ist diese Familie als Erbauer des Hofes Plausdorf ab 1562 anzusehen. Im Jahr 1701 und noch 1728 verlief die Grenze zwischen Mainz und Hessen mitten durch den Hof, das Wohnhaus lag auf Mainzer Seite. Erbauer des größten Teils der heutigen Gebäude war dann die Familie v. Goldammer, die 1899 den Hof erwarb und ihn bis 1914 auf vielfach nur noch als Ruinen erhalten Resten zu einem Landschlößchen ausbaute. Zu dieser Zeit entstand auch die mit dekorativ verziertem Gitter auf niedriger Sockelmauer eingefriedete Parkanlage, deren Baumbestand fließend in den angrenzenden Wald übergeht.

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Amöneburg_Amöneburg_Gut Plausdorf 1
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35616070267803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH35616070267803
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    LFDH35616070267803
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    Die denkmalgeschützte Gesamtanlage der Stadt Amöneburg erstreckt sich über den gesamten historischen Stadtgrundriß sowie den sich etwa 160 m aus der Ohmebene erhebenden Basaltkegel einschließlich der im Süden vorgelagerten Wenigenburg. Im Südwesten liegen am höchsten Punkt der Altstadt die Reste der ehemaligen Burg der Mainzer Erzbischöfe, die um 1839 weitgehend abgebrochen wurde. Östlich benachbart ist die neugotische katholische Pfarrkirche mit dem unterhalb liegenden Kirchhof. Nordöstlich schließt sich etwas tiefer gelegen die historische Altstadt mit einem annähernd halbkreisförmigen Umriß und dem gitterartigen Straßennetz an.

    Zentral auf dem allseits steil abfallenden Gipfelplateau ist der Marktplatz angeordnet, der in seiner Rechteckform über windradförmig einlaufende Straßen erschlossen wird. Die vier Seiten des Platzes sind durch eine überwiegend geschlossene Bebauung gefaßt, an der Ostseite befindet sich das 1690 erbaute historische Rathaus, das weitgehend freigestellt ist. Die zwei noch heute nachvollziehbaren Eingänge zur Stadt sind das Brücker Tor im Süden und das Lindauer Tor im Norden, die Torbauwerke sind allerdings bereits im 19. Jh. abgebrochen. Der Gebäudebestand rekrutiert sich im wesentlichen aus Fachwerkbauten, allein das über der Ringmauer errichtete Wohnhaus des Burgmannenhofes am Lindauer Tor wurde in Feldsteinmauerwerk errichtet. Während die Amtsgebäude wie das Rathaus, das ehemalige Amtsgericht (Am Brückertor 1) und die Gebäude der Marktplatzrandbebauung eher großvolumig ausfallen, haben sich im Gebiet zwischen Mittel- und Untergasse in sehr dichter Bebauung Handwerker und Tagelöhner ihre Wohn- und Arbeitsstätten geschaffen. Auch zwischen Zehntstraße und Wickenberg oberhalb des Brücker Tores finden sich auf engem Raum viele Kleinstbauten der unteren sozialen Schichten. Die Stadt ist im Laufe des Dreißigjährigen Krieges 1646 durch hessische und kaiserliche Truppen nahezu völlig zerstört worden, so daß die früheste bürgerlich und bäuerlich begründete Bausubstanz aus dieser Zeit stammt. Burg, Kirche und Stadt sind von der spätgotischen Ringmauer eingefaßt, die noch weitgehend erhalten ist und umwandert werden kann. Partiell wurde sie überbaut, zwei halbrunde Schalentürme haben die Zerstörungen überstanden. Südlich vorgelagert und durch einen flachen, tieferliegenden Sattel mit dem Stadtberg verbunden befindet sich der kleinere Burghügel der Wenigenburg. Hier haben sich Reste einer zweigliedrigen, langgestreckten Befestigungsanlage erhalten. Die Anfänge dieser Burg reichen in die zweite Hälfte des 12. Jhs. zurück, sie ist jedoch bereits Ende des 15. Jhs. verfallen. Amöneburg ist Mittelpunkt einer Kulturlandschaft, die in Jahrhunderten aus den Beziehungen der umliegenden katholischen Gemeinde gewachsen ist und sich in den zahlreichen, noch heute frequentierten Prozessionswegen und Flurdenkmälern manifestiert. Nahezu alle Orte sind durch eine Blickverbindung mit der exponiert liegenden Stadt verknüpft.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Amöneburg_Amöneburg_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011279803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    LFDH35617011279803
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    1687 wurde zu Füßen des Frauenberges eine kleine Hugenotten-Ansiedlung gegründet, die sich hauptsächlich entlang der heutigen Straße Zu den Höfen erstreckte. Die seinerzeit errichteten Gebäude sind allerdings ausnahmslos durch Nachfolgebauten ersetzt, so dass aber heute die Anlage der Siedlung in der Landschaft nachvollzogen werden kann. An den heutigen, aus dem 19.Jh. stammenden Gebäuden sind bei Cappeler Str. 6 die 1902 angebrachten Kratzputzverzierungen mit Darstellung aus dem Schützenwesen erwähnenswert, bei dem 1825 erbauten Wohnhaus Zu den Höfen 2 die in Stuckputz hergestellten Fenstereinfassungen am linken Giebel.

    Laut Überlieferung wurden auf Anregung des Marburger Theologieprofessors Gautier unbebaute Ländereien und Wiesen durch die landgräfliche Regierung in Kassel für die Ansiedlung unterhalb der Burg freigegeben. 1688 zogen dann zwei französische Waldenser-Familien aus dem Pragelas-Tal in Savoyen auf den wüsten Besitz.

    Die Hugenotten mussten als protestantische Glaubensflüchtlinge nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes 1685 Frankreich verlassen, da sie durch Ludwig XIV. schwerer Verfolgung ausgesetzt waren. Als erster deutscher Fürst trat Landgraf Karl offen für die Glaubensflüchtlinge ein und gewährte ihnen durch die hessische Freiheitskonzession vom 18. April 1865 großzügig Aufnahme. Er schuf ihnen beste Bedingungen, da er u. a. damit rechnete, wertvollen Bevölkerungsersatz zu gewinnen. Das Land hatte nämlich noch immer nicht den Bevölkerungsstand der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg erreicht. So entstanden in Hessen in den Jahrzehnten um 1700 etwa 30 Flüchtlingssiedlungen, in denen die zahlreichen, gut ausgebildeten Handwerker und Ackerbürger eine Belebung von Handel und Wandel einleiteten.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Beltershausen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011279903

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    flaechendenkmal.LFDH35617011279903
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    LFDH35617011279903
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    Nordwestlich des Ortskerns von Belterhausen angesiedelte Gehöftgruppe am Ostrand der Lahnberge. Nördlich führte die alte Köln-Leipziger Messestraße vorbei. Die erste Erwähnung ist für 1248 nachgewiesen. Vermutlich geht der Siedlungsname auf die Sühnekapelle zurück, die der Deutsche Ordnen Marburg an jener Stelle errichtete, an der Konrad von Marburg, mittelalterlicher Inquisitor und Beichtvater der heiligen Elisabeth, 1233 ermordet wurde. Die der Jungfrau Maria geweihte und lange Zeit als Wallfahrtsort frequentierte Kapelle wurde 1868 abgebrochen. Eine an der südlichen Grenze der Siedlung nach 1886 aufgestellte, sandsteinerne Gedenktafel erinnert an die Ereignisse. Die heutigen Gebäude des Hofes Capelle sind allesamt Nachfolgebauten des ehemaligen Deutschordensgutes aus der Mitte des 13. Jhs. Nordwestlich der beiden Hofanlagen hat sich der 1912 errichtete, oberirdische Wasserbehälter erhalten. Die beiden mit den Wirtschaftsgebäuden unmittelbar aneinandergrenzenden Vierseithöfe sind in mehreren Bauphasen ab dem letzten Drittel des 19. Jhs entstanden. Die zeigen das für die Bauzeit typische Fachwerk mit konvergierenden Streben und Andreaskreuzen als Schmuckform. Die in der Nachfolge um die Jahrhundertwende 1900 errichteten Hofgebäude sind meist als handwerkliche Backsteinkonstruktionen mit Sandsteinsockel errichtet.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Beltershausen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011302803

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    LFDH35617011302803
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    Die Gesamtanlage Roßbergs erstreckt sich auf den Bereich zwischen der Landstraße L 3125 und einem zur Zwester Ohm hin abfallenden Hang. Sie konzentriert sich auf die Bebauung entlang der drei Straßen Roßberger Straße, Am Dorfrain und Untergasse. Entlang der Roßberger Straße finden sich in erster Linie dicht an der Fahrbahn platzierte, giebelständige Wohnhäuser, die aufgrund ihrer engen Aufreihung und dem höhenmäßig leicht abfallenden Straßenverlauf ein charakteristisches Straßenbild erzeugen. In der Tiefe der Grundstücke schließen sich in der Regel die queraufgeschlossenen Wirtschaftsgebäude an, die den Hof zu Zwei- oder Dreiseitanlagen komplettieren. Neben Bauten, die im Kern noch aus dem frühen 18. Jh. stammen, wie Roßberger Straße 16, finden sich auch Gebäude des frühen 20. Jh''s. Diese sind einerseits noch als Gestaltungen des Heimatstils in aufwändigem Fachwerk errichtet (Roßberger Straße 16 und 18), andererseits jedoch bereits in "modernem", mehrfarbig verarbeitetem Ziegelmauerwerk hergestellt (Roßberger Straße 19). Aus dem Beginn des 20. Jh. sind am Haus Roßberger Straße 20 in den Gefachen Kratzputzbearbeitungen überliefert, die sonst in Roßberg nicht zu finden sind.

    In nordöstlicher Richtung zweigt die Straße Am Dorfrain ab und erschließt beidseitig eine Reihe von größeren Dreiseithöfen, deren Wohnhäuser ebenfalls giebelständig angeordnet sind. Den Anfang macht hier der Bau Am Dorfrain 2, der in handwerklich aufwändig verarbeitetem Mauerwerk ausgeführt ist. Den hinteren Hofraum schließen großvolumige Wirtschaftsgebäude ab, das Hofpflaster ist meist noch als Naturbelag mit eingelassener Miste ausgeführt. Bei Haus Nr. 2 und 3 haben sich auch die Hofabschlüsse zur Straße in Form von Metalleinfriedungen mit sandsteinernen Torpfosten erhalten. An der Einmündung der Untergasse bildet sich eine Platzaufweitung aus, die von der kleinen Fachwerkkirche besetzt ist. Die Kirche bildet den Auftakt für den halbkreisförmigen Verlauf der Untergasse, die mit eher kleinformatigen Anwesen wie Tagelöhnerhäusern des 19. Jh''s ausgestattet ist. Direkt nordöstlich an die Bebauung schließt sich der Uferbereich der Zwester Ohm an, zu der das Gelände des Dorfes hin abfällt. Dahinter bereits beginnt die freie Feldflur.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Roßberg_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
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    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011317803

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    flaechendenkmal.LFDH35617011317803
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    LFDH35617011317803
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    Das Rückgrat der Gesamtanlage bildet die Dreihäuser Straße, die sich von Norden nach Süden in leichten Biegungen durch die beiden ehemals selbständigen Orte Mittelhausen und Oberhausen zieht. Im Bereich um die Kirche herum sind mit Beginn Dreihäuser Straße 12 und in der Straße Am Kirchplatz auf engem Raum zahlreiche kleinere Wohnhäuser von Handwerkern und Tagelöhnern angesiedelt, die in meist einfachem konstruktivem Rähmfachwerk erbaut aus dem letzten Viertel des 19. Jhs. stammen. Ihnen ist zum Teil ein kleines Wirtschaftsgebäude angegliedert. In der Erbsengasse reihen sich mit Nr. 4, 6 und 8 (ehemalige Schule) ebenfalls kleinere Anwesen aneinander, die jedoch bereits im 18. Jh. entstanden sind. Hier ist besonders das Wohnhaus Nr. 4 mit seinem Ständerfachwerk hervorzuheben.

    Zwischen dem Backhaus und dem traufständigen Wohnhaus Dreihäuser Straße 14 bildet sich aufgrund der engen Straßenführung eine städtebaulich wichtige Torsituation aus. In der Folge sind Neubauten und meist aus dem 19. Jh. stammende giebelständige Wohnhäuser, teilweise auch mit kleinen Wirtschaftsgebäuden aufgereiht, zwischen denen die beiden, etwas größeren Dreiseithöfe Dreihäuser Straße 25 und 30 eingestreut sind, so dass der Straßenraum zwischen Enge und Weite abwechslungsreich variiert. Die ältesten Gebäude datieren hier aus dem 17. Jh.: das die Hoffläche nach hinten traufständig abschließende Wohnhaus Dreihäuser Straße 25 ist noch in einem Ständergefüge angelegt, in dem geknickte Streben vorherrschen. Wohl ebenfalls noch dem 17. Jh. zuzurechnen ist das Wohnhaus Dreihäuser Straße 16, das mit einem weiten Geschossvorsprung und lebhaften, vollausgebildeten Mannfiguren das Straßenbild an der Einmündung Erlngärten prägt. Im Bereich des großvolumigen, gegenüber der Straße erhöht liegenden Vierseithofes Dreihäuser Straße 33 weitet sich die Bebauung und die vorher westlich des historischen Ortskernes verlaufende Zwester Ohm nähert sich der Dreihäuser Straße, um nun ein Stück parallel neben ihr her zu fließen. In einem offen kanalisierten Bett verläuft der Bach bis zur Oberhäuser Mühle mitten durch die enge, kleinteilige Bebauung. An der Einmündung Brückeberg in die Dreihäuser Straße befindet sich das eigentliche Dorfzentrum von Oberhausen, der sich städtebaulich zwar nur durch eine geringe Platzaufweitung im Bereich der Brücke über die Zwester Ohm bemerkbar macht, aber im ortsgeschichtlichen Bewusstsein und Alltagsleben als Mittelpunkt verhaftet ist. Im Bereich der hier fast rechtwinklig nach Südwesten abknickenden Durchgangsstraße ist das Backhaus sowie ihm gegenüber der Brunnen angesiedelt, wahrnehmbare Raumkanten werden vom Wohnhaus Dreihäuser Straße 53, dem Wirtschaftsgebäude Dreihäuser Straße 43 und dem auf der Spitze einer Bebauungsinsel angeordneten Wohnhaus Nr. 40 gebildet.

    Während die südliche Seite des Brückebergs geprägt ist von Ersatzbauten des 19. Jhs. und von Neubauten, datieren die Tagelöhner- und Handwerkerhäuser Brückeberg 4, 8 und 10 aus dem 18. Jh. Mit Nr. 12 ist ein Streckhof überliefert, der sich als eher seltene Bauform hier aus einem ehemaligen, 1748 erbauten Wohnstallhaus und einer im 19. Jh. errichteten Scheune zusammensetzt. Das expressive Fachwerk mit K-Strebengefüge verdient besondere Erwähnung. Am westlichen Ende des Brückebergs schließen die eine enge Torsituation bildenden, im späten 19. Jh. erbauten Wirtschaftsgebäude von Nr. 9 und 16 den Ortskern städtebaulich ab. Eine südliche Grenze des historischen Ortskernes lässt sich von Westen nach Osten an einer Linie Dreihäuser Straße 56, 55 und 47 ausmachen. Hier prägen zum einen die beiden sich zur Straße öffnenden Dreiseithöfe Dreihäuser Straße 53 (1. Viertel 18. Jh.) und 55 (letztes Viertel 17. Jh.), zum anderen die Hofanlage der Oberhäuser Mühle von 1779 das Ortsbild.

    Die von der Dreihäuser Straße nach Osten abzweigenden Seitenstraßen Erlngasse, Erlngärten und Steingasse sind im Rahmen des historischen Ortskernes hauptsächlich mit Bebauung des späten 19. und frühen 20. Jhs. besetzt. Während das Wohnhaus Erlngärten 2 bereits in materialbetonter zweifarbiger Ziegelbauweise errichtet ist, nehmen die 1912 und 1910 entstandenen Wohnhäuser Steingasse 1 und 3 noch starken Bezug auf historische Fachwerkformen des 17. und 18. Jhs.

    Das südliche Ende der Gesamtanlage im Bereich Londorfer Weg und Mühlstück ist geprägt von Bebauung, die sich als Dorferweiterung im letzten Viertel des 19. und den ersten Jahrzehnten des 20. Jhs. auf typische Weise entlang der Ausfallstraßen entwickelt. Die Dreiseithöfe Londorfer Weg 1 und Mühlstück 1 setzen hier jeweils in Eckstellung an der Kreuzung Dreihäuser Straße / Mühlstück städtebauliche Akzente. Weiter nach Süden jenseits der Gesamtanlage sind in den 30er und 40er Jahren des 20. Jhs. drei kleinere Anwesen entstanden, die als Wohnstellen von Arbeitern der Basaltbrüche errichtet sind: Londorfer Weg 14, Siedlung 12 und Alte Leidenhöfer Straße 4. Ihnen gemeinsam ist die Bauweise in Fachwerk, die im Sinne der zeittypischen Blut-und-Boden-Architektur wieder auf historische Fachwerkformen des 16. und 17. Jhs. zurückgreift.

    Ebenfalls mit Lage außerhalb der denkmalgeschützten Gesamtanlage zu erwähnen sind der in der Raiffeisenstraße angesiedelte Dreihäuser Bahnhof und das repräsentativ gestaltete Wohnhaus Nr. 2. (1910), deren Entstehung in engem Zusammenhang mit den unmittelbar östlich benachbarten Steinbrüchen zu sehen ist, die seit der 2. Hälfte des 19. Jhs. das ausgedehnte Basaltvorkommen des Semberges abbauen. Weiter südlich in der Raiffeisenstraße ist die Kirche der ehemals renitenten, heute zur selbständigen lutherischen Kirche gehörenden Gemeinde beheimatet. Sie ist in der Sichtachse der Erlngasse am östlichen Ende des Straßenverlaufs in prägender Stellung für das Ortsbild platziert und steht der Mittelhäuser Kirche am westlichen Ende des Straßenzuges somit gegenüber.

    Dreihausen verfügt über einige bedeutende Belege von Kratzputzarbeiten an Fachwerkgebäuden. Frühestes Beispiel ist die Ausgestaltung der Gefache an der Scheune Dreihäuser Straße 34, das inschriftlich auf das Jahr 1859 datiert ist und damit als das älteste im Bearbeitungsgebiet gilt. In gleicher Manier mit eher freien, wenig an Pflanzenformen sich orientierenden Grundmustern ist der Scheunengiebel von Brückeberg 9 ausgeführt, der 1895 von den Brüdern P. und C. Ludwig geschaffen wurde. Diese beiden Weißbinder haben auch die Hoftraufe der Scheune Brückeberg 16 gestaltet, wie eine Inschrift mit ihrem Monogramm und die Jahreszahl 1900 zeigt. Hier gehen sie über zu einer weniger flächigen, stärker feingliedrigen Ausgestaltung von deutlich floralen Mustern, und erstmals werden Symbole aus dem Schützenwesen, die Zielscheibe mit der Aufforderung "Ruhig Blut, scharf gezielt" verwendet. Von den Mitgliedern der Weißbinderfamilie Ludwig sind auch in Wittelsberg, Heskem und Beltershausen ähnliche Arbeiten hinterlassen.

    Aus der Zeit des Heimatstils in den 30er und 40er Jahren des 20. Jhs. sind an zahlreichen Wohnhäusern mit Walmdach versehene Eingangsüberdachungen überliefert. Sie zeichnen sich durch schnitzverzierte Stützen und Kopfbänder aus und sind häufig in einen hölzernen Geländerlauf integriert, der bei einer zweiläufigen Treppenanlage eine besonders repräsentative Wirkung entfaltet. Hervorzuhebende Beispiele sind Dreihäuser Straße 21, 47 und 58 sowie Steingasse 1. Mit zusätzlicher Verzierung durch einen Zahnschnittfries und balusterartige Stützenausformung sind die beiden Vordächer in Unterhausen an den Wohnhäusern Raingasse 3 und 10 versehen.

    Eigentümlich für Dreihausen sind auch die an nur wenigen Rähmbauten des 18. Jhs. vorkommenden Verstrebungsfiguren in Form des "Wilden Mannes", bei denen im Bereich von Eck- und Bundstielen zu den dreieckigen Kopfhölzern zusätzliche Kopfbänder hinzutreten: Brückeberg 12 und Dreihäuser Straße 47. Die vereinfachte Form mit Kopfband, jedoch ohne dreieckiges Kopfholz ist die K-Strebe, die bei Erlngasse 1 und Erbsengasse 8 zu sehen ist. Über eine ausgesprochen holzreiche und dekorative Ausstattung mit Verstrebungsfiguren verfügen die Wohnhäuser Brückeberg 8 sowie Dreihäuser Straße 16, 49, 53 und das Stallgebäude von Nr. 55. Ihre vollausgebildeten Mannformen tragen viel zur Ausprägung des Dreihäuser Ortsbildes bei. In gleicher Weise von Bedeutung für das Ortsbild sind auch die aus dem späten 19. und frühen 20. Jh. stammenden Wohnhäuser Dreihäuser Straße 21, Mühlstück 1, Raiffeisenstraße 2, Schulweg 20 sowie Steinweg 1 und 3, die durch die ausgiebige Verwendung von Andreaskreuzen hervortreten.

    Die ältesten Gebäude in Dreihausen sind in der 2. Hälfte des 17. Jhs., also nach dem Dreißigjährigen Krieg entstanden. Sie zeigen noch Ständerkonfigurationen mit teilweise geknickten Streben wie Dreihäuser Straße 25 und die inschriftlich auf 1668 datierte Scheune Dreihäuser Straße 55. Oder sie sind als Rähmbauten mit weit vorkragendem Obergeschoss und gebogenen Streben errichtet wie Dreihäuser Straße 16.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Dreihausen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011317903

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH35617011317903
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    LFDH35617011317903
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    Die Gesamtanlage Unterhausen, die im Norden der Ortslage angesiedelt ist, erstreckt sich auf das ehemalige Dorf Unterhausen. Es wird von Südost nach Nordwest von der Zwester Ohm durchflossen. Der Bachlauf erstreckt sich von der Oberhäuser Mühle bis zur Unterhäuser Mühle mit ihrem noch erhaltenen Mühlgraben, an dessen Abzweig vom Hauptwasser noch die beiden Wehre erhalten sind. Die Unterhäuser Mühle schließt den Ort nach Nordwesten ab. Bis auf kleine Bereiche, in denen der Lauf kanalisiert ist, bewegt sich der Bach in einem natürlichen Bett, das teilweise noch stark gewunden und von standortgerechtem Bewuchs eingegrünt ist. Der Bachlauf mit dem flankierenden Grün und den zugehörenden Freiflächen genießt als nur noch selten anzutreffende, für das Ortsbild von Dreihausen aber ungemein charakteristische Wasserfläche Denkmalschutz aus städtebaulichen und ortsgeschichtlichen Gründen.

    Der Ortsgrundriss zeigt sich regellos von gewundenen Straßenverläufen netzartig durchzogen. Die Topographie fällt von Nordosten nach Südwesten zur Zwester Ohm hin ab und so ergeben sich lebhaft gestaffelte Straßenbilder. Den weitgehend im 17. und 18. Jh. entstandenen baulichen Kern bilden einige größere, zur Straße nicht in irgendeiner Form abgegrenzte Drei- und Vierseithöfe, deren Wohnhaus meist giebelständig dicht an der Straße platziert ist. Ausnahme ist hier die Anlage Alter Ebsdorfer Weg 3: bei ihm bildet das im Jahr 1683 erbaute, traufständige Wohnhaus die hintere Abgrenzung der dreiseitig geschlossenen, direkt an den Bach heranreichenden Hoffläche. Ebenfalls in das 17. Jh. einzuordnen sind das Wohnhaus Alter Ebsdorfer Weg 10 und Raingasse 10, die mit ihrer Fachwerkkonfiguration noch Relikte des Ständerbaus aufweisen. Auch das Tagelöhnerhaus Unterhäuser Straße 8 ist in diesem Zusammenhang zu nennen.

    Für das Ortsbild prägend sind einige Schieferverkleidungen, die in guter handwerklicher Qualität insbesondere bei Raingasse 3, 8 und 10 erhalten sind. Eine Erwähnung verdienen auch die abgewalmten, schiefergedeckten Eingangsüberdachungen, die in der Zeit des Heimatstils zu Beginn des 20. Jhs. in Mode kamen und auf profilierten Stützen die zweiläufigen Außentreppen überdecken. Besonders gut überlieferte Beispiel lassen sich bei Raingasse 3 und 10 erkennen. Ebenfalls als Vordächer ausgebildet sind vier Taubenhäuser, die über dem Scheunentoren Alter Ebsdorfer Weg 3, Raingasse 3, Unterhäuser Mühle und über dem Eingang Bachweg 2 angebracht sind. Etliche Bauherrn legen auch auf eine handwerklich gestaltete Haustür wert, die aufwändig durch Kassettierungen, säulenartige Aufleistungen und verzierte Oberlichter aufgewertet wurden, um dem Repräsentationsbedürfnis der Erbauer Rechnung zu tragen (Unterhäuser Straße 6 und 10, Raingasse 10). Als einziger Beleg für die handwerklich aufwendige Gestaltung von Putzflächen mit Kratzputz dient das kleine Wirtschaftsgebäude des Hofes Alter Ebsdorfer Weg 3, an dem aus der Zeit des frühen 20. Jhs. die linke Traufseite mit Motiven aus Flora und Fauna geschmückt ist.

    Im Bereich des Bachweges sind auf engem Raum drei kleine Tagelöhnerhäuser untergebracht, die in ihrer Stellung zwischen Bachlauf und der Rückseite von größeren Wirtschaftsbauten des Nachbarhofes die Lebensweise der unteren sozialen Schichten bis in die Mitte des 20. Jhs. exemplarisch belegen. Sie bilden hier quasi eine gemeinsame, abgeschlossene Hoffläche aus.

    Als Mittelpunkt des dörflichen Alltagslebens kann das Backhaus mit dem vorgelagerten Brunnen gelten, das kurz vor der Brücke über die Zwester Ohm an einer Straßeneinmündung platziert ist. Ebenfalls in die Kategorie der immer seltener werdenden Kleinbauten ist das schmale Wirtschaftsgebäude bei Raingasse 7 einzuordnen. Im Erdgeschoss in Werkstein, darüber in Fachwerk errichtet grenzt der als Kleinviehstall genutzte Bau mit giebelseitig vorgesetztem Aborthäuschen die Hoffläche zum Nachbargrundstück ab.

    Besonderer Erwähnung wert ist auch das Basaltpflaster des Hofes Unterhäuser Straße 6, das als Kleinformat in Bögen verlegt ist und noch die vertieft eingearbeitete Miststätte zeigt.

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    flaechendenkmal
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    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Dreihausen_Gesamtanlage
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    cultural
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    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011649603

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    LFDH35617011649603
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    Die Gesamtanlage untergliedert sich in zwei Bereiche. Der eine Teil umfasst das historische Dorf mit der Bebauung durch bäuerliche Gehöfte, der zweite Bereich konzentriert sich auf den Kirchenberg, auf dem neben der 1844 erbauten Kirche der mittelalterliche Wartturm und ein 1913 errichteter Wasserbehälter angesiedelt sind. Der Kirchenberg hebt sich gegenüber den umliegenden Feldern als Hügel in schanzenartiger Ausbildung heraus und ist dem Dorfkern westlich in einem Abstand von etwa 350 m vorgelagert. Der zwischen den beiden Teilen eingebettete Sattel, ehemals ohne Bebauung, ist unterhalb des Hügels zwischenzeitlich durch die im 20. Jh. entstandene Wohnbebauung aufgefüllt. Die Stellung der Kirche, deutlich abgesetzt von der Dorfbebauung, ist recht ungewöhnlich und findet in der weiteren Umgebung kein vergleichbares Vorkommen. Da auch die Vorgängerkirche nachweislich auf diesem Hügel beheimatet war, hat es im Dorf selbst offenbar nie einen Kirchenbau gegeben. Die Kirche und der benachbarte Friedhof sind in Form eines durch die Senke führenden, teilweise als Allee ausgebauten Weges an das Dorf angeschlossen.

    Die Gesamtanlage im Bereich der dörflichen Bebauung erstreckt sich entlang eines Straßenverlaufs, der sich von Südwesten nach Nordosten in Gestalt der Hessenstraße, Am Marktplatz und Holzhäuser Straße durch den Ort zieht. Hier reihen sich etliche große Drei- und Vierseithöfe zu einem dicht geschlossenen Ortsbild aneinander. Eine ausgeprägte Engstelle hat sich im nördlichen Bereich der Straße Am Marktplatz herausgebildet, die durch die geschlossene Bebauung noch verstärkt wird. Die Straßenführung geht über in die Moischter Straße, die hohlwegartig mit beidseitig dichtem Linden- und Heckenbestand nach Nordwesten aus dem Ort heraus führt und früher die Bezeichnung Eichgraben trug. Das Ende der Bebauung an dieser Stelle markiert die wohl mehrhundertjährige Stein- oder Kreuzeiche.

    Bei der Ortseinfahrt von Südwesten nimmt an der Einmündung zur Eduard-Bork-Straße das Wohnhaus Hessenstraße 1 wegen seiner Größe und seines hohen Mansarddaches eine besondere städtebauliche Stellung ein. Für das Ortsbild bedeutsam sind die zahlreichen langgestreckten und schmalen Wirtschaftsgebäude, die insbesondere die großflächigen Hofanlagen seitlich begrenzen. Als Abschlüsse der Höfe zur Straße sind häufig noch Reste von historischen Einfriedigungen, meist in Form von sandsteinernen Pfosten und schmiedeeisernen Toren erhalten: Am Marktplatz 3 und 5, Hessenstraße 6 und Holzhäuser Straße 4. An einigen, durch barocke Profilierung gestalteten Torpfosten ist auch die inschriftliche Datierung überliefert: Am Marktplatz 14 (1843), Holzhäuser Str. 2 (1816) und Moischter Straße 2 (1788). In dieser Tradition fortgeführt sind auch die zu Beginn des 20. Jhs. in Werkstein ausgeführten Anlagen Eduard-Bork-Straße 2 mit Bischofsmützenaufsatz und Eduard-Bork-Straße 9 mit sehr gut erhaltenem Tor.

    Besonders zu erwähnen sind die im Ort noch zahlreich überlieferten Kratzputzverzierungen von Fachwerkfassaden. Das vormalige Rathaus Am Marktplatz 2, das ehemalige Pfarrhaus Eduard-Bork-Straße 14 und das Stallgebäude Moischter Straße 4 könnten dabei zu Beginn des 20. Jhs. durch denselben Weißbinder in floraler Gestaltung ausgestattet worden sein. Als außergewöhnlich in der Motivwahl sind die Kratzputzgefache bei den Häusern Hessenstraße 7 (1906) und Hessenstraße 9 (1901) zu bezeichnen. Hier sind neben floralen Elementen auch sinnbildliche Motive aus dem Themenkreis des Schützenwesens verwendet. In der Dachlandschaft nehmen aufgrund ihrer stärkeren Höhenentwicklung und der repräsentativen Formgebung die Mansarddächer, die in der 2. Hälfte des 19. Jhs. auch bei bürgerlichen Gebäuden üblich wurden, eine hervorgehobene Stellung ein: die Wirtschaftsgebäude Am Marktplatz 3 und Holzhäuser Str. 2 sowie die Wohnhäuser Hessenstraße 1, Holzhäuser Straße 1 und Eduard-Bork-Straße 9.

    Die ältesten Gebäude im Ort stammen noch aus dem 17. Jh. und sind im Kern als Ständerkonstruktionen errichtet: Eduard-Bork-Straße 6 (1661) und Eschbaumstraße 9. Andere wurden in späterer Zeit am Straßengiebel zu "moderneren" Rähmkonstruktionen umgestaltet: Am Marktplatz 1 und 3. Die Gebäude aus dem 18. Jh. zeichnen sich durch ihre lebhaften Fachwerkgefüge aus, in den Mannfiguren aus breitgestellten Streben häufig mit Ausstattung durch Sporn und Halsriegel vorherrschen: Am Marktplatz 5, Holzhäuser Str. 5, 7 und 9.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Wittelsberg_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011699703

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH35617011699703
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    LFDH35617011699703
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    Die Gesamtanlage des kleinen Weilers, der seinen Namen durch die nach Norden zur Zwester Ohm fließende Ilsch erhalten hat, breitet sich entlang dem Verlauf zweier Straßen aus, die in der Ortsmitte versetzt aufeinander treffen und dort eine Platzaufweitung schaffen. An diesem zentralen Punkt hat auch das gemeindliche Backhaus seinen Platz gefunden. Die denkmalgeschützten historischen Gebäude breiten sich hauptsächlich aus im Bereich einer nach Nordwesten geöffneten Quellmulde zwischen dem Bachlauf der Ilsch und dem des Steinbachs.

    Den Eingang des Dorfes im Nordosten bildet der Friedhof mit den vier großen Linden und der daran anschließenden Klingelwiese, die von der in den naheliegenden Höhen entspringenden Ilsch durchflossen wird. Die meisten Gehöfte sind als Drei- bzw. Vierseitanlagen ausgebildet, die Wohnhäuser erheben sich wegen der feuchten Bodenverhältnisse in der Regel über einem hohen Sockel, in dem der Keller untergebracht ist. Bis auf das Haus Dorfstrasse 8, das noch im 18. Jh. entstanden ist, datieren die Wohn- und Wirtschaftsgebäude in das 19. Jh. Einige Hofeinfahrten sind mit handwerklich aufwendig verarbeiteten Torpfosten besetzt. Am westlichen Dorfzugang bilden die Höfe Dorfplatz 6 und 7 durch ihre dicht an der Strasse errichteten Gebäude eine enge Torsituation aus. Aus Richtung führt die Strasse von Wilhelmshöhe vorbei an dem Wasserwerk in den Ort hinein; sie ist an einer Seite durch eine Bruchsteinmauer gefasst, deren Böschung mit Weiden und Eichen besetzt ist.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Ilschhausen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH35617011699803

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    Die ausgewiesene Gesamtanlage von Ebsdorf hat ihren Mittelpunkt in der aus romanischer Zeit stammenden Kirche mit dem umgebenden wehrhaften Kirchhof. Am Verlauf der Bebauung und Grundstückszuschnitte sowie der Straßen, die kreisförmig um den Kirchhof führen, lässt sich erkennen, dass der Ort ehemals wohl durch einen Haingraben befestigt war. Der äußere Straßenring wird gebildet durch die Hauptstraße, den Gerichtsweg und den Hainweg. Unmittelbar an der Kirchhofmauer entlang führen im Westen die Kirchgasse und im Süden die Turmstraße. Der spätgotische Wehrkirchturm bildet mit seinen vier Wichhäuschen in der Silhouette von Ebsdorf und in der Landschaft einen markanten Höhepunkt. Östlich dem Kirchhof benachbart ist der Platz mit der Gerichtslinde, der darauf verweist, dass unter anderem im Jahr 1781 hier Gericht gehalten wurde. Ebsdorf übte lange Zeit die Gerichtsbarkeit für viele der umliegenden Dörfer aus.

    Auffällig im Ortsbild sind die zahlreichen großen Drei- bzw. Vierseithöfe, die vor allem westlich und nördlich des Kirchhofs angesiedelt sind und deren Grundstücke direkt bis ans Ufer der Zwester Ohm reichen. Die Größe der Höfe erklärt sich zum Einen aus den fruchtbaren Ackerböden des Ebsdorfergrundes. Zum Anderen trägt dazu bei, dass diese Anlagen aus herrschaftlichem Besitz, der im Dorf durch die historische Mittelpunktfunktion von Ebsdorf reichlich vorhanden war, hervorgegangen sind. Auch sind die Höfe nicht durch eine Realteilung zergliedert worden.

    Jenseits des Flusses befindet sich im Norden der Waschbrunnen, der aus einer benachbarten Quelle gespeist wird und der wegen seiner wichtigen sozialen Funktion für das frühere Dorfleben zur Gesamtanlage gehört. Weitere Anlagen der Dorfgemeinschaft sind das Backhaus, das, 1908 erbaut, in der Kirchgasse am nordwestlichen Eingang zum Kirchhof platziert ist sowie der Brunnen in der Turmstraße, der durch einen nahestehenden Laubbaum verstärkt den Platz an der Einmündung Gerichtsweg besetzt. Besondere Erwähnung verdient der große Bestand an historischen Fachwerkhäusern des 18. Jh., die vielfach in weitgehend ursprünglichem Zustand erhalten sind. Zu nennen ist hier in erster Linie die Haingasse, in der sich kleinere Hofanlagen und Tagelöhnerhäuser in dichter Abfolge in einem schmalen Straßenprofil aneinander reihen. Auch Turmstraße, Hippegasse, An der Linde und der Gerichtsweg sind von der kleinteiligen Bebauung geprägt, die sich meist in Form schmaler Hakenhöfe ausbildet, deren giebelständiges Wohnhaus durch die hinten am Ende des Hofraumes querstehende Scheune ergänzt wird.

    Die vorgefundenen Fachwerkkonstruktionen zeichnen sich durch das lebhafte Gefüge aus, in dem vielfach urwüchsig gebogene ¾-Streben verwendet werden. An den Eckstielen und Bundpfosten sind häufig dekorative, vollausgebildete Mannfiguren anzutreffen. Die Eigenart, die Gefachfelder durch einen dunkel wie das Holzwerk angelegten Begleitstreifen zu umrahmen, lässt die Holzstärken optisch besonders breit erscheinen. Zusätzlich ist im Kreuzungspunkt der Begleiter ein größeres Quadrat angelegt, ein sonst in der Umgebung selten zu beobachtendes Detail.

    Einen wichtigen Akzent im Ortsbild setzt das Wohnhaus Hauptstraße 8: als einziger Fachwerkbau im Dorf ist das Gebäude dreigeschossig angelegt, mit seinem Walmdach und der strengen fünfachsigen Fassade liegt es genau in der Sichtachse der Hauptstraße.

    Wegen seiner Bauzier ist das Gebäude Kirchgasse 4 zu erwähnen, das an verschiedenen Rähmhölzern Klötzchenfriese zeigt sowie das Wohnhaus Haingasse 4, dessen Eckstiele am Straßengiebel sich durch eingearbeitete Säulen hervorheben. Von außergewöhnlicher Handwerkkunst zeugen die 1875 entstandenen Kratzputzverzierungen der Gefache an der Scheune des Hofes Hauptstraße 10, die sich wohl aus der ursprünglichen Bauzeit erhalten haben. Ebenso eigenwillig ist die Ausstattung der Scheune An der Linde 3, bei der die Gefachfelder durch den Weißbinder mit einem runden Stippmusterstempel und einer umlaufenden Schlangenlinie ausgeschmückt wurden.

    Augenmerk verdienen auch die Abschlüsse einiger Hofanlagen zur Straße, die teilweise durch regelrechte Torbauten (Hauptstraße 9, Turmstraße 3 und 7) oder auch durch handwerklich gut gearbeitete metallene Tore (Hauptstraße 13, Kirchstraße 1, Bortshäuser Straße 12) hergestellt sind.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Ebsdorf_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE